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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2024

Ein absolutes Lesehighlight

Notizen zu einer Hinrichtung
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Ansel Packer ist ein überführter Serientäter, der in Haft sitzt und auf seine kurz bevorstehende Honrichtung wartet. In ihm keimt die Hoffnung mit Hilfe einer Aufseherin dem scheinbar unvermeindlichen ...

Ansel Packer ist ein überführter Serientäter, der in Haft sitzt und auf seine kurz bevorstehende Honrichtung wartet. In ihm keimt die Hoffnung mit Hilfe einer Aufseherin dem scheinbar unvermeindlichen Ende noch einmal zu entkommen. Im Laufe seines Lebens hat er mit seinen Taten die Schicksalswege einiger Frauen nachhaltig durchkreuzt. Was hat Ansel Packer ihnen angetan und wie reagieren sie auf ihn...

In "Notizen zu einer Hinrichtung" beleuchtet die amerikanische Autorin Danya Kukafka, welche mit ihrem Debüt "Girl in snow" schon für viel Aufmerksamkeit gesorgt hatte, nicht nur die letzten Stunden von Ansel Packer vor seiner Hinrichtung, sondern in erster Linie das Leben dieser Frauen. Sie erzählt dies in einem sehr emotionalen und teifgehenden Schreibstil, der mich immer wieder berührte. Obwohl der Ausgang gerade für seine Opfer augenscheinlich und unausweichlich ist, erzeugte der Blick auf ihre Vergangenheiten für mich große Spannungsmomente. Es ist faszinierend wie intensiv Danya Kukafka in die betroffenen Personen eintaucht und den Leser daran teilhaben lässt. Auch Ansels eigene Geschichte ist ergreifend und ich erwischte mich manches mal dabei, wo ich fast Mitleid für ihn empfand.

Im Vordergrund stehen aber die Opfer, deren Schwestern und Mütter, sowie die engagierte und aufopferungsvoll ermittelnde Polizistin Saffy. Sie werden im Laufe der Zeit immer wieder zum Teil von Ansels Lebensgeschchte und sorgen letzten Endes für sein schicksalhaftes Ende. Dies geschieht aber nicht ohne große emotionale Momente von Trauer, Entsetzen und Leidenschaft, was den Roman für mich zu einem unglaublich ergreifendes Buch werden lässt. Ich konnte mich kaum noch von der Geschichte lösen und wollte zum einen Ansel zu seinem durchaus verdienten Ende begleiten und zum anderen den betroffenen Frauen Gerechtigkeit widerfahren lassen.

Die Autorin Danya Kukafka gelingt es aus meiner Sicht mit ihrem Erähltalent unglaublich gut dieses sehr emotionale Thema für den Leser authentisch und wirkungsvoll einzufangen, so dass "Notizen zu einer Hinrichtung" für mich ein absolutes Lesehighlight darstellt, ich das Buch dementsprechend sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 10.05.2024

Tolles Finale einer absolut fesselnden Krimi-Reihe

Evas Rache
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Im Jahre 1922 hält die "Bestie von Leipzig" die Stadt in Atem. In der brutalen Mordserie, in der junge blonde Frauen einem äußerst gewalttätigen Täter zum Opfer fallen, will sich für die ermittelnden Beamten ...

Im Jahre 1922 hält die "Bestie von Leipzig" die Stadt in Atem. In der brutalen Mordserie, in der junge blonde Frauen einem äußerst gewalttätigen Täter zum Opfer fallen, will sich für die ermittelnden Beamten um Kommissar Paul Stainer einfach kein entscheidender Hinweis herausstellen. Erst die Entführung einer Proffessoren-Gattin bringt einen vielversprechenden Ansatz, der schnell klar macht, dass sie es mit einem großen Gegner zu tun haben und der Fall komplexer erscheint, als zunächst gedacht. Stainer muss das Risiko erhöhen, um den Täter rechtzeitig stellen zu können...

"Evas Rache" ist mittlerweile der vierte und leider auch letzte Band um den charismartischen Ermittler Paul Stainer. Der Autor Thomas Ziebula erzählt die Geschichte wieder in seinem hervorragend zu lesenden und bildreichen Schreibstil, der die GEschehnisse der Vergangenheit lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit der schrecklichen Mordserie zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht stets hohen Niveau gehalten. In der Reihe gelingt es Thomas Ziebula aus meiner Sicht außerordentlich gut, seine Leidenschaft für deutsche Zeitgeschichte mit einer spannenden und fesselnden fiktiven Geschichte zu vereinen. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und verleihen dem Kriminalroman einen besonderen Charme. Sehr gut gefallen hat mir auch die Weiterentwicklung der Protagonisten, die interessant gezeichent sind und so zum Gelingen der Reihe beitragen. Das gut durchdachte Finale rundet das Buch mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Evas Rache" für mich der mehr als gelungene Abschluss einer besonderen Krimi-Reihe, in der nicht nur die Auflösung der Kriminalfälle im Vordergrund steht, sondern mit dem Blick auf die besondere Zeit, in der das Ganze spielt und den interessant charakterisierten Personen zusätzliche Facetten in den Fokus rücken. Ich empfehle das vorliegende Buch und natürlich auch die gesamte Reihe gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Spannende Reise ins 19. Jahrhundert

Stoltz - das Attentat
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Es wird das Jahr 1857 geschrieben, als König Wilhelm I. den französischen Kaiser und den russischen Zaren zu besuch erwartet. Damit alles reibungslos abläuft, wird Polizeipräfekt Wulberer beauftragt, für ...

Es wird das Jahr 1857 geschrieben, als König Wilhelm I. den französischen Kaiser und den russischen Zaren zu besuch erwartet. Damit alles reibungslos abläuft, wird Polizeipräfekt Wulberer beauftragt, für die Sicherheit der hohen Gäste und des Königs selbst zu garantieren. Da aber Wulberer in der Vergangenheit lediglich eine Schein-Mannschaft aufgebaut hat, um die eingeforderten Mittel dafür zu kassieren, ist er mit der Aufgabe völlig überfordert. Mit einem kleinen Trick kann er aber den aus Amerika zurückgekehrten ehemaligen Detektiv Richard Stoltz für sich und seine Aufgabe gewinnen. Kann das kleine Team einen möglichen Anschlag verhindern?

Der deutsche Autor Edward Kruger nimmt uns in seinem ersten historischen Kriminalroman mit in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Er erzählt die Geschichte in einem recht einfachen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse der Vergangenheit lebendig vor Augen führt. Sein Hauptprotagonist Richard Stoltz ist als erfolgreicher und ehrgeiziger Ermittler charakterisiert und konnte bei mir schnell Sympathiepunkte gewinnen. Der Spannungsbogen wird mit dem Rätsel um ein mögliches Attentat auf die hohen Herren gut aufgebaut und über die interessant wirkenden Ermittlungsarbeiten und dem spannenden Miteinander der Protagonisten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Der historische Hintergrund wirkt sehr gut recherchiert und wie in den Anmerkungen des Autors erwähnt, wird hier die Fiktion mit der Realität vermischt. Die Story ist sehr gut aufgebaut und konnte mich bis zum Finale, in dem eine sehr gut nachvollziehbare Auflösung alles gelungen abrundet, fesseln.

Insgesamt ist "Stoltz - Das Attentat" ein für mich mehr als gelungener historischer Kriminalroman, der mit toll gezeichneten Protagonisten, einem gelungenen Abtauchen in die Vergangenheit und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich freue mich schon jetzt auf einen möglichen zweiten Fall für den blitzgescheiten Richard Stoltz, empfehle den ersten Band gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen weiter.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Packender Page-Turner

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Eine schreckliche Tat versetzt die ganze Stadt Berlin in Entsetzen. Die bekannte Wohltäterin Charlotte Tempel ist Opfer eines grausamen Mörder geworden. Ihre Leiche wird im Wald an einem Baum mit einem ...

Eine schreckliche Tat versetzt die ganze Stadt Berlin in Entsetzen. Die bekannte Wohltäterin Charlotte Tempel ist Opfer eines grausamen Mörder geworden. Ihre Leiche wird im Wald an einem Baum mit einem Geweih über dem Kopf drapiert. Steht der Mord in Verbindung mit ihrer Nominierung zu einem bedeutenden Medienpreis? Schnell werden erste Verdächtigungen gegen die rebellische Tochter Leo ausgesprochen und die Polizei versteift sich auf diese mögliche Strategie,. Nur Art Meyer, der in dem Fall mit seiner Kollegin Nele Tschaikowski ermittelt, traut der Tochter eine solche Tat nicht zu. Zu Recht???

Ich habe bereits einige Thriller aus der Feder des erfolgreichen Autors Marc Raabe gelesen und wurde bisher eigentlich noch nie enttäuscht. So bin ich mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in sein neues Werk "Die Dämmerung" gestartet. Nach wenigen Seiten war mir klar, ich werde nicht enttäuscht, denn Marc Raabe erzählt die Geschichte in seinem gewohnt temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann gezogen hatte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der ersten schrecklich entstellten Leiche klassisch zu Beginn des Buches aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Die Hauptprotagonisten Art Meyer und Nele Tschaikowski werden äußerst interessant gezeichnet, was dem Thriller einen zusätzlichen Charme verleiht. Das Ganze entwickelte sich bei mir schnell zu einem absoluten Page-Turner, bei dem es mir zunehmend schwerer viel, das Buch zur Seite zu legen. Die gut nachvollziehbare Auflösung rundet das Ganze zum Schluss gelungen ab.

Insgesamt ist "Die Dämmerung" die für mich mehr als gelungene Fortsetzung einer spannenden Thriller-Reihe, die mit packenden Fällen, toll gezeichneten Akteuren und dem Erzähltalent von Marc Raabe voll und ganz überzeugen kann. Ich freue mich auf weitere Fälle für den charismatischen Art Meyer, spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus und bewerte den Thriller folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Spannung aus Island

Verborgen
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Kommissarin Elma und ihr Team bekommt in dem kleinen isländischen Städtchen Arkanes mit einem rätselhaften und tragischen fall zu tun. Ein junger Mann kommt bei einem Wohnungsbrand ums Leben und der Gerichtsmediziner ...

Kommissarin Elma und ihr Team bekommt in dem kleinen isländischen Städtchen Arkanes mit einem rätselhaften und tragischen fall zu tun. Ein junger Mann kommt bei einem Wohnungsbrand ums Leben und der Gerichtsmediziner stellt nach kurzer Zeit fest, dass das Opfer beim Brand bereits tot war. Wollte der Täter vielleicht Spuren vernichten? Die Ermittlungen gestalten sich zunächst sehr schwierig, aber nach und nach stößt Elma auf ein immer komplexer werdendes Konstrukt, was auch für sie schnell zur gefahr werden kann...

Die Kriminalromane der isländischen Autorin Eva Björg Aegisdottir haben mich bereits mehrfach begeistert und so bin ich mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet. Die erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die skandinavische Umgebung Islands entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des noch jungen Opfers zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die zunächst etwas holprigen und sehr authentisch wirkenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Wie in den vorgergehenden Bänden gelingt es Aegisdottir hervorragend in die handelnden Personen einzutauchen und ihre Gefühle und Gedanken in den Spannungsprozess mit einzubeziehen. Auch die persönliche Weiterentwicklung der wiederkehrenden Protagonisten verleiht der Reihe einen zusätzlichen Wert und viel Charme. Das Finale rundet das Buch mit einer gut nachvollziehbaren und für mich auch überraschenden Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Verborgen" die mehr als gelungene Fortsetzung einer tollen skandinavischen Krimi-Reihe, die mit interessant gezeichneten Personen, clever konzipierten Fällen und dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich freue mich bereits auf den nächsten fall, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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