Eine Verzichtserklärung an das ständige Entschuldigen
Eine scharfsinnige und humorvolle Analyse unserer Entschuldigungskultur von Bestseller-Autorin Tara-Louise Wittwer alias @wastarasagt
Wir entschuldigen uns ständig: »Sorry, dass ich störe «, »sorry, ich muss mal durch«, aber ist das wirklich notwendig? »sorry, aber ...« Bestseller-Autorin Tara-Louise Wittwer(»Drama Queen«) nervt es, dass ihr eine schnelle Entschuldigung oft so viel leichter über die Lippen geht als für sich einzustehen. Und dass sie sich so oft schuldig fühlt, obwohl es keinen Grund dazu gibt.
Warum ist es überhaupt wichtig, sich zu entschuldigen – und was bedeutet eine Entschuldigung, wenn sie nicht ernst gemeint ist? Entschuldigen wir uns, um die Schuld abzuladen? Entschuldigen wir uns für andere, damit sie sich besser fühlen? Kann man sich überhaupt aktiv entschuldigen, oder muss man um Entschuldigung bitten? Entschuldigen sich Frauen mehr als Männer? Hat sich die Art und Weise, wie wir uns entschuldigen, im Laufe der Zeit verändert? Welchen Einfluss haben die sozialen Netzwerke auf unsere Fehlerkultur?
In ihrem neuen Sachbuch »Sorry, aber...« hält Tara-Louise Wittwer unserer Gesellschaft erneut den Spiegel vor - und natürlich auch sich selbst.
Tara-Louise Wittwer begeistert nicht nur auf TikTok viele Menschen mit ihrer direkten und humorvollen Art, sondern auch als Autorin. Da wastarasagt mich bereits mit ihrem Tik Toxic und ihrer sympathischen ...
Tara-Louise Wittwer begeistert nicht nur auf TikTok viele Menschen mit ihrer direkten und humorvollen Art, sondern auch als Autorin. Da wastarasagt mich bereits mit ihrem Tik Toxic und ihrer sympathischen Art begeistert hat, konnte ich nicht anders, als dieses Buch zu lesen. Sorry, aber das Buch hat mich keinesfalls enttäuscht! Sympathisch und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, schreibt sie über die verschiedenen Entschuldigungen, die uns so leicht uns meist auch unbemerkt über die Lippen kommen. Merken wir überhaupt noch, wann und für was wir uns entschuldigen? Und meinen wir unseren Entschuldigungen ernst? Wer entschuldigt sich häufiger, Mann oder Frau?
Ein wirklich interessantes Buch, das zum Reflektieren anregt und einen kritischen Blick auf die Gesellschaft gibt. Ein tolles Buch, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann!
Ein Buch, auf welches ich durch eine meiner engsten Freundinnen aufmerksam wurde. Sie teilte den Podcast mit mir und weil ich kein entsprechendes Abo hatte, hat sie ...
Sorry, aber…. - Tara-Louise Wittwer
Ein Buch, auf welches ich durch eine meiner engsten Freundinnen aufmerksam wurde. Sie teilte den Podcast mit mir und weil ich kein entsprechendes Abo hatte, hat sie mir kurzer Hand das Buch geschenkt.
Und dafür werde ich ihr für ewig dankbar sein!
Gleich zu Beginn wurde ich oft puderrot, weil ich mich so sehr wiedererkannt habe und mich sofort und immer hinterfragt habe. Warum bin ich so? Wo hat das seinen Ursprung? Würde ich mich anders wohler fühlen?
Alles Fragen, mit denen ich mich in nächster Zukunft beschäftigen werden.
Der Schreibstil ist wunderbar.
Anders. Ehrlich. Teilweise unangenehm. Aber nur, weil die Autorin klar und deutlich ausdrückt, was anderswo ein Tabuthema ist.
Höchsten Respekt dafür!!
Das Buch motiviert mich am Thema zu bleiben und genau hinzusehen wo ich stehe und warum. Und ob das MIR entspricht. Oder allen anderen. Weil ich das denke. Weil ich denke zu wissen, was erwartet wird?
Danke für dieses Buch!!
Danke, dass ich davon erfahren durfte!
In „Sorry, aber ... Eine Verzichtserklärung an das ständige Entschuldigen“ setzt sich Tara-Louise Wittwer kritisch mit unserer Kultur des ständigen Entschuldigens auseinander. Die Autorin, bekannt durch ...
In „Sorry, aber ... Eine Verzichtserklärung an das ständige Entschuldigen“ setzt sich Tara-Louise Wittwer kritisch mit unserer Kultur des ständigen Entschuldigens auseinander. Die Autorin, bekannt durch ihren erfolgreichen Instagram-Account „wastarasagt“ und ihr Buch „Dramaqueen“, legt in ihrem neuen Werk den Fokus auf die Frage, warum insbesondere Frauen sich oft unnötig entschuldigen und wie sich dies auf ihre Selbstwahrnehmung und gesellschaftliche Stellung auswirkt. Wittwer, die in Berlin als Autorin und Content Creatorin lebt, nutzt ihre Expertise in Kulturwissenschaften, um tiefgehende Einblicke in dieses gesellschaftlich relevante Thema zu geben.
Inhaltsangabe
Das Buch beginnt mit der Beobachtung, dass viele Menschen, besonders Frauen, sich häufig und oft unnötig entschuldigen. Sätze wie „Sorry, dass ich störe“ oder „Sorry, ich muss mal durch“ sind allgegenwärtig, doch Wittwer fragt: Ist das wirklich notwendig? Sie untersucht die Ursachen und Konsequenzen dieser Angewohnheit und beleuchtet dabei die Rolle von Geschlecht, sozialen Netzwerken und kulturellen Normen. Die Autorin hinterfragt, ob Entschuldigungen überhaupt immer angebracht sind oder ob sie nicht vielmehr oft unüberlegt und reflexartig ausgesprochen werden, um Schuldgefühle loszuwerden oder Konflikte zu vermeiden. Im Buch wird auch die historische Entwicklung des Entschuldigens thematisiert, sowie der Einfluss von Religion und Kultur auf unser Verständnis von Entschuldigung.
Meinung
Auf „Sorry, aber ...“ war ich besonders gespannt, da das Buch viel Aufmerksamkeit und Hype in den sozialen Medien erhalten hat. Nach der Lektüre muss ich jedoch sagen, dass ich den Hype nicht vollständig nachvollziehen kann. Inhaltlich bietet das Buch zweifellos wertvolle Einblicke und Anregungen, die zum Nachdenken anregen. Besonders lobenswert ist, dass die Autorin viele Begriffe und Konzepte erklärt, die für Leser:innen älterer Generationen oder weniger internetaffine Personen vielleicht nicht sofort verständlich wären. Dadurch wird deutlich, dass Wittwer den Anspruch verfolgt, wirklich alle Leser:innen mitzunehmen, was ich sehr schätze.
Jedoch muss man den Schreibstil der Autorin mögen, um das Buch vollends genießen zu können. Wittwer schreibt oft nicht eindeutig, sondern webt viel Sarkasmus und Ironie in den Text ein. Dies fand ich nicht immer einfach zu verstehen und es könnte für manche Leser:innen anstrengend sein, zwischen den Zeilen zu lesen, um den eigentlichen Kern der Aussage zu erfassen.
Ein besonders cooler und mutiger Zug war die Entscheidung, das gesamte Buch im generischen Femininum zu schreiben. Dies passt gut zu Wittwers feministischer Grundhaltung, auch wenn ich die Argumentation dahinter nicht vollständig teile. Schließlich geht es bei inklusiver Sprache nicht nur darum, zwei Geschlechter anzusprechen, sondern die gesamte Geschlechtervielfalt abzubilden, beispielsweise durch die Verwendung von Gendersternchen oder Doppelpunkten.
Sehr gut gefallen haben mir die kurzen, prägnanten Kapitel, die das Buch übersichtlich und leicht lesbar machen. Leider wirkt das Buch an einigen Stellen etwas repetitiv, da manche Punkte immer wieder aufgegriffen werden. Hier hätte es meiner Meinung nach nicht immer weitere Wiederholungen gebraucht, um den Kontext zu verstehen oder einen Bezug herzustellen.
Ein weiteres Highlight des Buches sind die Triggerwarnungen zu Beginn von Kapiteln, die potenziell belastende Inhalte behandeln. Dies zeigt die Sensibilität der Autorin gegenüber den Bedürfnissen ihrer Leser:innen.
Das Buch ist insgesamt sehr persönlich und humorvoll gehalten, was es angenehm zu lesen macht. Es liest sich teilweise fast wie ein Tagebuch, in dem Wittwer einen inneren Monolog führt. Diese persönliche Note zieht sich durch das ganze Buch und sorgt für Authentizität. Besonders nachdem ich die Autorin in einem Podcast gehört habe, kann ich bestätigen, dass das Buch in genau dem gleichen Stil geschrieben ist, in dem Wittwer spricht – authentisch, sympathisch und selbstreflektiert.
Allerdings war das Kapitel „Entschuldigung im religiösen Kontext“ für mich zu unvollständig, da es fast ausschließlich den Bezug zum Katholizismus herstellt. Hier hätten mich auch andere Religionen interessiert. Zudem fand ich es schade, dass das Thema Diskriminierung nicht in Verbindung mit Intersektionalität genannt wurde. Stattdessen spricht das Buch von „Mehrfachdiskriminierung“, was möglicherweise der Übersetzung geschuldet ist. Der Begriff „Intersektionalität“ ist im Deutschen ja leider noch nicht sehr verbreitet.
Fazit
„Sorry, aber ...“ ist ein lesenswertes Sachbuch, das wichtige Fragen aufwirft und viele interessante Einblicke bietet. Trotz einiger stilistischer und inhaltlicher Schwächen schafft es Tara-Louise Wittwer, ein gesellschaftlich relevantes Thema auf humorvolle und persönliche Weise zu beleuchten. Das Buch ist unterhaltsam und regt gleichzeitig zum Nachdenken an. Ich vergebe 4 von 5 Sternen und empfehle es allen, die sich für gesellschaftliche und feministische Themen interessieren und bereit sind, sich mit den eigenen Entschuldigungsgewohnheiten kritisch auseinanderzusetzen.
Da ich den Inhalt und Ton ihrer Videos in den sozialen Medien gerne mag, war ich gespannt auf das neustes Sachbuch von Tara-Louise Wittwer, die als @wastarasagt bekannt ist. Nachdem sie sich zuvor schon ...
Da ich den Inhalt und Ton ihrer Videos in den sozialen Medien gerne mag, war ich gespannt auf das neustes Sachbuch von Tara-Louise Wittwer, die als @wastarasagt bekannt ist. Nachdem sie sich zuvor schon mit toxischen Beziehungsmustern in "Du bist Gift für mich" und Frauenbildern in "Dramaqueen" beschäftigt hat, schreibt die Autorin und Influencerin nun in "Sorry, aber..." eine Verzichtserklärung an das ständige Entschuldigen, dem vor allem Frauen immer wieder unterliegen. Dabei geht es nicht nur um die Geschichte und Entwicklung der Entschuldigung sowie deren gesellschaftliche und soziale Bedeutung, sondern auch um damit verbundene Themen wie zwischenmenschlichen Umgang, Geschlechterrollen oder Fehlerkultur.
Die 208 Seiten sind dabei mit vielen verschiedenen Informationen und Perspektiven gefüllt, unterm Strich allerdings etwas autobiografischer als gedacht. Die Autorin erzählt vor allem von ihren eigenen Erfahrungen, reflektiert diese und benutzt persönliche Anekdoten als Aufhänger für weitere Ausführungen zu den einzelnen Punkten. Das ist in diesem Fall auch absolut passend, steht aber im krassen Gegensatz zu dem sehr faktenreichen, wissenschaftlich fundierten Sachbuch "Bi", das ich zuletzt gelesen habe.
Zusätzlich zu persönlichen Erfahrungen aus ihrem Leben analysiert die Autorin auch verschiedene Beispiele der Popkultur sowie das Verhalten von Berühmtheiten wie KünstlerInnen oder PolitikerInnen, um auf Fallstricke der "Nonpology" oder verbreitete, internalisierte Mysogynie hinzuweisen. Damit ist das Sachbuch passend zu Tara-Louise Wittwers thematischen Schwerpunkten kapitalismuskritisch und feministisch ausgerichtet und wird deshalb wohl nicht jedem gefallen. Ich fand allerdings grandios, wie sie locker, authentisch, reflektiert und mit provokantem Witz beschließt, sich in Zukunft weniger zu entschuldigen und mehr Raum einzunehmen. Sehr empfehlen kann ich übrigens auch das von der Autorin selbst eingesprochene Hörbuch, auf dem sie auch mal lacht, wenn sie eine absurde Geschichte erzählt, was wunderbar zu diesem informativen, persönlichen, humorvollen Sachbuch passt!
"Ich ziehe Grenzen, keine Gräben. Und bin bereit, dazuzulernen. Ich bin Bauherrin, kein Bagger. Ich will emotional wachsen, nicht emotional bankrottgehen."
Das Urteil
Tara-Louise Wittwers Sachbuch "Sorry, aber..." bietet eine persönliche und humorvolle Auseinandersetzung mit dem Thema des übermäßigen Entschuldigens, und verbindet ihre eigenen Erfahrungen mit gesellschaftskritischen Analysen. Trotz des weniger wissenschaftlichen Ansatzes überzeugt das Buch durch Wittwers authentischen, reflektierten und humorvollen Schreibstil.
"Was ich jedoch sagen kann, ist: Ich wollte, dass es aufhört. Ich wollte nicht mehr danach leben, dass andere mich möglicherweise mögen; ich wollte mich selbst mögen."
In "Sorry, aber..." wird man durch ...
"Was ich jedoch sagen kann, ist: Ich wollte, dass es aufhört. Ich wollte nicht mehr danach leben, dass andere mich möglicherweise mögen; ich wollte mich selbst mögen."
In "Sorry, aber..." wird man durch Fachwissen, Anekdoten und Analysen, kombiniert mit Humor und Sarkasmus, zur Selbstreflexion begleitet. Das klingt jetzt vielleicht ziemlich trocken, ist es jedoch nicht!
Was ist eine Entschuldigung? Muss man sich immer entschuldigen? Entschuldige ich mich für dich oder für mich? Muss man Entschuldigungen annehmen? Kann ich selbst entscheiden, ob ich mich entschuldige? Muss ich immer anderen gefallen? Wo setze ich meine Prioritäten und Grenzen?
In diesem Buch wird man mit Verständnis und Humor durch Erklärungen und Hinweise geführt, um sich ein Stück weit selbst zu heilen bzw. sich selbst zu finden und auch das "Normale" einfach mal zu hinterfragen. Man muss nicht jedem gefallen, sondern nur sich selbst. Nur ich muss mich am Ende des Tages im Spiegel ansehen können und nicht andere.
Leichte und schwere Kost, kombiniert zu einem kurzweiligen Lesevergnügen mit dem Augenmerk darauf, für sich selbst etwas zu ändern, wenn man sich hinterfragt und das eine oder andere zu Herzen nimmt. Auch wenn es einige faktische Einflüsse gab, die mich kurzzeitig im Lesefluss stolpern ließen, kann ich das Buch wirklich sehr empfehlen.
"Ich ziehe Grenzen, keine Gräben. Und bin bereit, dazuzulernen. Ich bin Bauherrin, kein Bagger. Ich will emotional wachsen, nicht emotional bankrottgehen."