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Veröffentlicht am 08.05.2024

Spannung auf den Kanaren

Dunkle Verwicklungen auf La Palma (Calderon und Rodriguez ermitteln 1)
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Als an einem entlegenen Strand ein Toter gefunden wird, ist es mit dem Inselfrieden auf La Palma vorbei. Buchhändlerin Naira Calderon und Journalist Ben Rodriguez sind sich einig, Sie müssen dem örtlichen ...

Als an einem entlegenen Strand ein Toter gefunden wird, ist es mit dem Inselfrieden auf La Palma vorbei. Buchhändlerin Naira Calderon und Journalist Ben Rodriguez sind sich einig, Sie müssen dem örtlichen Kommissar auf die Sprünge helfen. Bei Wein und anderen Köstlichkeiten tauschen sie sich über den Mordfall aus und stoßen auf Ungereimtheiten. Schnell verstricken sie sich immer tiefer in einem unübersichtlichen Geflecht: Unter dem dunklen Sand verbirgt sich ein schockierendes Geheimnis, das unaufhörlich zum Licht strebt und La Palma für immer verändern wird.


„Dunkle Verwicklungen auf La Palma“ von Flores & Santana ist der 1. Band einer Kanaren-Krimi – Reihe der alle Kanaren-Fans begeistern wird.

Der Bauunternehmer Álvaro Martínez wird tot aufgefunden. Es stellt sich heraus, dass Umweltaktivisten gegen den geplanten Hotelbau waren und das ein Bananenplantagenbesitzer streit mit dem Opfer hatte. Doch ist das ein Mordmotiv.
Neben dem Kommissar Pedro Fernández ermitteln auch noch der Journalist Ben Rodriguez und die Buchhändlerin Naira Calderon.
Ben und Naira treffen sich oft abends in der Buchhandlung auf ein Gläschen Wein und ein paar Tapas und tauschen sich über die Neuigkeiten im Mordfall Martinez aus.
Dabei tauchen immer neue Fragen auf.

„Dunkle Verwicklungen auf La Palma“ ist ein spannender und gleichzeitig unterhaltsamer Krimi.
Die Autoren starten mit diesem 1. Band eine Kanaren-Krimi-Reihe wobei jeder Band auf einer anderen Insel spielen soll.

Die Charaktere werden gut beschrieben und sind sympathisch.
Besonders gefallen mir Ben und Naira. Sie besuchen als Hobby-Ermittler dem Täter auf die Spur zu kommen. Dabei steht Ben allerdings im Austausch mit dem Kommissar Pedro Fernández. Sie kennen sich seit Kindertagen und Pedro ist für Tipps von Ben immer dankbar.

Mir hat besonders gut gefallen wie die Autoren neben der Spannung auch noch so viel interessantes über die Insel und die Menschen die dort Leben in ihre Geschichte gepackt haben.
Ich kenne La Palma nicht, doch der Flair der Insel kam sehr gut bei mir an. Bei einem Gläschen Wein und etwas zum Essen lässt es sich dort wohl gut leben.

„Dunkle Verwicklungen auf La Palma“ ist ein spannender Einstieg in die Krimireihe von Flores & Santana. Kanaren-Fans wird beim Lesen sicher das Herz höherschlagen.

Ich freue mich schon auf den nächsten Band „Tödliche Intrigen auf Teneriffa“ der im September erscheinen soll.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Tolle Geschichten über einen Ort und seine Menschen

Gorbach
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Klappentext:
Wenn man die Stille zu Hause nicht mehr aushält, geht man in Gorbach auf ein Bier ins „Kippchen“. Oder zum Büdchen um die Ecke. Hier prallen sie aufeinander, am Rand der großen Stadt: Buchhalter, ...


Klappentext:
Wenn man die Stille zu Hause nicht mehr aushält, geht man in Gorbach auf ein Bier ins „Kippchen“. Oder zum Büdchen um die Ecke. Hier prallen sie aufeinander, am Rand der großen Stadt: Buchhalter, Lehrer, Musikerinnen, Schlachter, Junkies, Lkw-Fahrer, Polizistinnen. Es stellt sich die Frage, ob die Menschen den Ort machen, oder der Ort die Menschen. Der irre Ele, an seine Wohnung und den Rollstuhl gefesselt, erinnert sich an seine ruhmreiche Vergangenheit als stadtbekannter Kleinkrimineller. Filiz hat einen Mitschüler krankenhausreif geprügelt, weil der ihre Mutter beleidigt hat. Eine Radiomoderatorin schließt sich im Studio ein und rechnet on air mit ihrem Chef ab. Dass es zornig und laut zugeht, ist unvermeidlich. Zerbolesch aber findet die leisen und zartfühlenden Zwischentöne, erzählt von Empathie und Hoffnung zwischen Perspektivlosigkeit und alltäglicher Gewalt.

„Gorbach“ von Hank Zerbolesch ist ein Roman über einen Ort und seine Einwohner.

Der Autor malt ein Porträt eines Ortes. Dabei benutzt er verschiedene Charaktere.
Es stellt sich die interessante Frage, machen die Menschen den Ort oder macht der Ort die Menschen:

In dem Ort Gorbach treffen sich die Menschen im Kippchen oder am Büdchen. Hier treffen verschiedene Menschen aus verschiedenen Schichten aufeinander, tauschen sich aus, erzählen aus ihrem Leben.

Hank Zerbolesch hat ihnen je ein Kapitel in seinem Buch gewidmet. Dabei passt er seine Sprache dem jeweiligen Charakter an. Ich hatte beim lesen das Gefühl als spricht die Person direkt mit mir. Das spricht für den vielschichtigen Schreibstil von Hank Zerbolesch den er intelligent eingesetzt hat.

Mich hat jede der Geschichten gefesselt. Die einzelnen Geschichten sind so verschieden wie die Menschen und scheinen unabhängig voneinander doch irgendwie hängen sie zusammen.
Ich finde es interessant dem Ort und den Menschen zuzuhören.

Mit „Gorbach“ ist Hank Zerbolesch ein interessanter Roman gelungen den ich gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Sehr spannend - eben ein echter Marc Raabe

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Klappentext:
Im Königswald wird eine bizarr arrangierte Leiche gefunden, halb Mensch, halb Tier. Art Mayer und Nele Tschaikowski identifizieren die Tote als Charlotte Tempel, eine gefeierte Wohltäterin, ...

Klappentext:
Im Königswald wird eine bizarr arrangierte Leiche gefunden, halb Mensch, halb Tier. Art Mayer und Nele Tschaikowski identifizieren die Tote als Charlotte Tempel, eine gefeierte Wohltäterin, bei allen beliebt und für den wichtigsten Medienpreis des Landes nominiert.
Schnell gerät Tempels 21-jährige Tochter unter Verdacht: Leo ist rebellisch, unberechenbar und zeichnet ein ganz anderes Bild ihrer Mutter. Doch Art Mayer zweifelt an ihrer Schuld.
Bis eine zweite Frau aus dem Kreis der Nominierten stirbt. Zunächst deutet nichts auf Leo, doch dann taucht ein mysteriöses Tonband mit belastendem Inhalt auf. Wer ist Leo, ein Opfer der Umstände? Oder die jüngste Serientäterin von Berlin, unterwegs zu ihrem dritten Opfer?

„Die Dämmerung“ ist der 2. Band der Art Mayer-Reihe von Marc Raabe.
Wenn man, wie ich schon einige Bücher von Marc Raabe gelesen hat, weiß man die nächsten Nächte werden kurz.

Die Ermittler sind wieder einmal einzigartig.
Art Mayer besticht durch seine Coolness.
Er ist Diabetiker was er allerdings sehr auf die leichte Schulter nimmt.
Seine Handlungsweise ist recht unkonventionell.
Seine Aufklärungsrate spricht für Art Mayer.
Hinter seiner rauen Schale steckt allerdings ein weicher Kern.
Nele Tschaikowsky ist noch recht jung.
Sie trennt gut und böse.
Aber es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, oft vermischt sich alles zu einem Grau.
Nele ist sehr motiviert aber auch noch mit wenig Erfahrung.
Mit den Erinnerungen ihres letzten Falls hat sie noch zu kämpfen.

Nach den üblichen Anfangsschwierigkeiten raufen sich Art und Nele zu einem guten Team zusammen.
Mir sind beide sehr sympathisch

Der Fall ist sehr verzwickt.
Charlotte Tempel wird tot aufgefunden. Die Tote ist richtig zur Schau gestellt, man hat ihr ein Geweih aufgesetzt und sie wirkt wie Mensch und Tier in einem.
Charlotte ist eine Wohltäterin und für einen Medienpreis nominiert.
In Verdacht gerät ihre Tochter Leo, doch Art Mayer glaub nicht an ihre Schuld. Bald darauf wird noch eine der Nominierten ermordet. Wer hat es auf die Nominierten abgesehen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Marc Raabe baut gleich am Anfang Spannung auf. Es gibt kein langes Vorgeplänkel, es geht gleich zu Sache.
Und in diesem Tempo geht es dann auch meist weiter.
Man bekommt tiefe psychologische Einblicke in die menschliche Seele.
Zwischendurch lässt der Autor noch eine Unbekannte zu Wort kommen.
Sie erzählt ihre Geschichte für ihr noch ungeborenes Kind.
Wer die Bücher von Marc Raabe kennt, ahnt das man es hier mit dem Täter zu tun hat.
Wer es ist und was das Motiv ist löst sich erst ganz am Ende auf.

Marc Raabe hat einen fesselnden und gut verständlichen Schreibstil.
Wie immer bei dem Autor kann ich das Buch nicht aus der Hand legen. Ich will nicht Essen und nicht Trinken, ich will nur Lesen.
So hat Marc Raabe mir auch mit „Die Dämmerung wieder einige schlaflose Nächte beschert.

Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Die Nacht“ der im Februar 2025 erscheinen soll.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Auch der 11. Band ist immer noch sehr lesenswert

Madame le Commissaire und das geheime Dossier
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Im beschaulichen Fragolin in der Provence gehen die Uhren anders, normalerweise. Denn Madame le Commissaire Isabelle Bonnet erhält einen Anruf direkt aus Paris: Auf Geheiß des Polizeichefs soll sie mit ...

Im beschaulichen Fragolin in der Provence gehen die Uhren anders, normalerweise. Denn Madame le Commissaire Isabelle Bonnet erhält einen Anruf direkt aus Paris: Auf Geheiß des Polizeichefs soll sie mit ihrem Assistenten Apollinaire den Einbruch in eine Ferien-Villa bei Gassin in den Hügeln hinter Saint Tropez untersuchen. Nur seit wann kümmert sich der Polizeichef persönlich um Einbrüche?
Gabriel Roquefort, der Besitzer der Villa und Staatssekretär des Außenministeriums, lässt sich dann auch eine Weile bitten, bevor er mit der ganzen Wahrheit herausrückt: Bei ihm wurden nicht nur diverse Wertgegenstände gestohlen, sondern auch eine Mappe mit einem geheimen Dossier, die er eigentlich gar nicht aus seinem Büro hätte mitnehmen dürfen. In den Händen gewöhnlicher Einbrecher würde die Mappe mit den brisanten Unterlagen wohl keine Gefahr darstellen. Was aber, wenn es die Diebe genau auf dieses Dossier abgesehen hatten? Madame le Commissaire ermittelt unter Hochdruck.
Wenig später ist Roquefort tot.

„Madame le Commissaire und das geheime Dossier“ ist bereits der 11. Band der Reihe „Ein Fall für Isabelle Bonnet“ von Pierre Martin.

Isabelle Bonnet war ehemals Leiterin einer geheimen Antiterroreinheit. Nach einige dramatischen Ereignissen leitet sie heute ein Kommissariat im beschaulichen Fragolin.
Unterstellt ist sie allerdings nur dem Polizeichef und der beauftragt sie gerne mit komplizierten Fällen.
Isabelle Bonnet ist eigentlich eine nette Frau aber sie kann auch knallhart sein.

Der Mitarbeiter von Isabelle ist Apollinaire. Er schätzt Isabelle sehr.
Er trägt gerne Uniform und ist mit Blaulicht unterwegs.
Manchmal hat man den Eindruck er steht auf dem Schlauch aber letztlich zieht er meist die richtigen Schlüsse.

Dieser Fall ist wieder einmal sehr prekär und mit stillschweigen zu bearbeiten.
Der Staatssekretär Gabriel Roquefort hat ein geheimes Dossier mit in seine Ferienvilla genommen und bei einem Einbruch kommt das Dossier nebst einigen Wertgegenständen und Schmuck abhanden. Das prekäre ist, das Dossier hätte Roqueforts Büro nie verlassen dürfen. Während Isabelle und Appollinair sich im Umfeld des Staatssekretärs und im Kreise von Hehlern umschauen wird der Staatssekretär tot aufgefunden. Madame le Commissaire versucht weiterhin das Dossier zu finden und sucht gleichzeitig nach dem Mörder des Staatssekretärs.

Pierre Martin setzt wie gewohnt seine Charaktere gekonnt ein. Mir sind Isabelle Bonnet und Appolinaire ja schon lange bekannt und beide sind sehr sympathisch. Appolinaire bringt mich mit seinen Ideen immer wieder zum Staunen und zum Schmunzeln. Die beiden arbeiten aber sehr gut zusammen Isabelle weiß, sie kann sich immer auf Appolinaire verlassen.

Die Ermittlungen sind spannend beschrieben. Es gibt schon den ein oder anderen Verdächtigen. Pierre Martin baut aber auch immer wieder Wendungen ein so, dass ich mit meinem Verdacht in seine Falle getappt bin.

Wie gewohnt setzt der Autor seinen Humor intelligent ein. Man muss schon manchmal richtig Schmunzeln.
Der Schreibstil von Pierre Martin ist flüssig und leicht verständlich. Die französischen Worte oder Sätze machen die Geschichte authentisch.
Mit entsprechender Beschreibung der Handlungsorte und der Kulinarik verdeutlicht der Autor das französische Lebensgefühl.

Auch der 11. Band der Madame le Commissaire Reihe war wieder ein großes Lesevergnügen und ich freue mich schon auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Eine Kurzgeschichte mit Tiefe

Reichlich spät
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Klappentext:
Freitag, der 29. Juli in Dublin. Das Wetter ist wie vorhergesagt, die Stadt vor Cathals Bürofenster liegt in gleißendem Sonnenschein. Nach einem scheinbar ereignislosen Tag mit Budgetlisten ...

Klappentext:
Freitag, der 29. Juli in Dublin. Das Wetter ist wie vorhergesagt, die Stadt vor Cathals Bürofenster liegt in gleißendem Sonnenschein. Nach einem scheinbar ereignislosen Tag mit Budgetlisten und Bürokaffee nimmt Cathal den Bus nach Hause. Die Landschaft zieht an ihm vorüber, die waldigen Hügel, auf denen er noch nie gewesen ist, und er denkt an Sabine. Die ein bisschen schielt und die gut kochen kann, die auch im Winter barfuß am Strand spazieren geht, die die Hügel besteigt. Die zu viel Geld ausgibt und zu viel Raum einnimmt und zumindest über die Hälfte von allem bestimmen will. Die Frau, mit der er hätte sein Leben verbringen können, wäre er ein anderer Mann gewesen.

„Reichlich Spät“ von Claire Keegan ist eine Kurzgeschichte mit sehr viel Tiefe.
Seit ich das dritte Licht“ von der Autorin gelesen habe bin ich von ihrem Schreibstil begeistert.

„Reichlich Spät“ ist eine Kurzgeschichte mit etwas mehr als 50 Seiten. Claire Keegan versteht es auf den Seiten so viel auszudrücken, dass man denkt man kenne die Charaktere schon ewig.

Die Autorin erzählt ihren Leser*innen die Geschichte der Beziehung zwischen Cathal und Sabine. Eine Beziehung die nicht lange hält. Die Geschichte erzählt die Autorin aus der Sicht von Cathal. Dabei streift die Autorin auch das Thema Misogynie (Frauenhass). Nach Sabines Meinung ist das unter irischen Männern weit verbreitet.

Die Geschichte hat nicht viele Seiten und doch Claire Keegan sagt so viel damit aus.

„Reichlich spät“ von Claire Keegan ist eine Geschichte so dicht erzählt, ich habe sie an einem Stück weggesuchtet.

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