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Veröffentlicht am 19.06.2024

Ruhiger, aber dennoch spannender Krimi

Vertrauen
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Ruhiger, aber dennoch spannender Krimi

Dror Mishani hat mit "Vertrauen" einen spannenden Krimi geschrieben, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite auf eine aufregende Reise mitnimmt. Der Roman ...

Ruhiger, aber dennoch spannender Krimi

Dror Mishani hat mit "Vertrauen" einen spannenden Krimi geschrieben, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite auf eine aufregende Reise mitnimmt. Der Roman ist ein neuer Teil der erfolgreichen Reihe um den israelischen Kommissar Avi Avraham. Hier wird er vor seine bisher vielleicht komplizierteste Herausforderung gestellt.

In einem Vorort von Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein Neugeborenes gefunden. Direkt am selben Tag verschwindet ein Tourist nach nur einer Nacht aus seinem Hotelzimmer. Er lässt dabei sein Gepäck zurück. Kurz darauf erscheinen zwei Männer und geben sich als Verwandte des Mannes aus, nur um sein Zimmer zu durchsuchen. Diese beiden Fälle, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, entwickeln sich zu einem vielschichtigen Geflecht aus Geheimnissen, Gewalt und Täuschungen. Eine erste gemeinsame Anlaufstelle ist bald Paris. Doch was hat es mit den Fällen und der Stadt auf sich?

Mishani gelingt es sehr gut, eine unterschwellige Spannung aufzubauen. Obwohl der Grundtenor recht ruhig ist, möchte man doch immer weiter lesen, um zu erfahren, was passiert ist und wie die Stränge zusammenfinden werden. Die gute Beschreibung der Polizeiarbeit und der psychologischen Aspekte der Ermittlungen verleihen der Geschichte eine authentische und realistische Note. Die Wendungen und Herleitungen fand ich im Großen und Ganzen glaubhaft. Zu Beginn konnte ich mir nicht ganz vorstellen, wie es endet.

Avi Avraham ist ein recht sympathischer Protagonist. Nicht bei allem wären wir vermutlich einer Meinung, dennoch begleite ich ihn gern bei seinen Ermittlungen.
Mishani versteht es, die Atmosphäre der verschiedenen Schauplätze – von den belebten Straßen Tel Avivs bis zu den ruhigen, aber nicht weniger bedrohlichen Vororten – eindrucksvoll einzufangen. Die Dialoge sind authentisch und nachvollziehbar.

Alles in allem ist “Vertrauen” ein guter und kurzweiliger Krimi. Für Fans von intelligenten und gut konstruierten Kriminalgeschichten ist dieses Buch sicher eine gute Lektüre.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Sozialkritischer Krimi

Hotel Amerika
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Sozialkritischer Krimi

"Hotel Amerika" von Maria Leitner entführt die Leser auf eine faszinierende Reise durch das Amerika der 1920er Jahre. Geschrieben hat sie es bereits um 1930. Doch 1933 wurde es ...

Sozialkritischer Krimi

"Hotel Amerika" von Maria Leitner entführt die Leser auf eine faszinierende Reise durch das Amerika der 1920er Jahre. Geschrieben hat sie es bereits um 1930. Doch 1933 wurde es dann von den Nationalsozialisten auf die Liste der zu verbrennenden Bücher gesetzt. 1934 musste sie ins Exil und starb bereits 1942 in Frankreich im Untergrund.

Doch Reclam hat das Buch in einer wunderschön gestalteten Neuauflage herausgebracht, sodass es nun jeder lesen kann.

Doch um was geht es eigentlich? “Hotel Amerika” ist ein Krimi und spielt eben in dem namensgebenden Hotel. Eine Hochzeit soll stattfinden, doch kommt es stattdessen zu Erpressungen und anderen Verwirrungen. Doch neben der Verfolgung des Falles lernen wir noch, wie so ein Hotel in den damaligen Zeiten lief. Denn auch der harte Alltag der Mitarbeiter*innen spielt eine Rolle. Wir haben also Spannung, etwas Romantik und eine gewisse Sozialkritik in einem Buch.

Besonders beeindruckend ist Leitners Fähigkeit, die Atmosphäre und Stimmung der Zeit einzufangen. Ihre detaillierte Beschreibung der Schauplätze, der Mode, der Musik und der gesellschaftlichen Verhältnisse der 1920er Jahre lässt das Amerika dieser Ära lebendig werden. Man spürt förmlich den Glanz und Glamour der Twenties, aber eben auch die dunklen Seiten wie Armut und Kriminalität.

Die Charaktere sind ganz wundervoll ausgearbeitet. Leitner verstand es sehr gut, ihre Figuren lebendig und authentisch wirken zu lassen. Jede Figur hat ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Erlebnisse, die sie zu einem tollen und wichtigen Teil des Romans machen.

Maria Leitner hat ein Werk geschaffen, das die Zeit und den Ort seiner Handlung lebendig werden lässt und den Leser direkt mitnimmt. Ein absolutes Muss für alle, die sich für das Amerika der 1920er Jahre interessieren.

Zudem ist das Nachwort von Katharina Prager über die Autorin sehr lesenswert. Es gibt noch einmal Informationen rund um Leitner und ihr Leben.

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Veröffentlicht am 15.05.2024

Aufregende Fortsetzung

Rot
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Aufregende Fortsetzung

Da ist es. Nach fast 15 Jahren ist die Fortsetzung von “Grau” da.
Auch wenn ich den Vorgänger erst vor kurzem gelesen habe, kann ich mir gut vorstellen, dass Leute, die den ersten ...

Aufregende Fortsetzung

Da ist es. Nach fast 15 Jahren ist die Fortsetzung von “Grau” da.
Auch wenn ich den Vorgänger erst vor kurzem gelesen habe, kann ich mir gut vorstellen, dass Leute, die den ersten Teil schon länger gelesen haben, sich sehr freuen, dass nun der zweite Teil da ist.

Für mich war es definitiv von Vorteil gut, dass ich den ersten Teil direkt davor gelesen habe. So war ich wieder direkt in der Geschichte und musste nicht allzu lang überlegen. Und das würde ich - wer es kann und vor allem will - jedem empfehlen. Lest sie direkt nacheinander. Denn die Welt ist komplex und man kommt schnell mal durcheinander.

Es geht nun also weiter mit Eddie Russett und Jane Grey. Sie wollen all die Lügen aufdecken und kommen einer weiteren Sache näher - gibt es jenseits des Meeres doch noch eine weitere Bevölkerung? War alles gelogen? Was wird ihnen und all den Menschen noch evrheimlicht?

Ich war auch von diesem Teil wieder sehr begeistert. Vielleicht liegt es auch an meiner allgemeinen Vorliebe für diese Welten, doch was dieses Buch zudem auszeichnet, ist es, komplexe und originelle Welten zu erschaffen.
Diese dann mit Wortwitz, Satire und einer Prise Absurdität anzureichern und den Leser in eine völlig andere Umgebung zu versetzen. Auch wie beim ersten Teil möchte ich anmerken, dass ich Dystopien unglaublich faszinierend finde und diese hier mich in eine Welt hat eintauchen lassen, bei der ich froh bin, sie nicht selbst erleben zu müssen.

Ich bin zudem gespannt, wie das Cover beim letzten Teil gestaltet ist. Denn im Moment ergänzen die zwei Bücher sich mit der Farbgestaltung perfekt. Ich hoffe, wir alle müssen nicht allzu lang auf diese Auflösung warten.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Ist das Kunst?

Das war Kunst, jetzt ist es weg
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Ist das Kunst?


Vermutlich hat jeder schon mal den Spruch “Ist das Kunst, oder kann das weg?” ausgesprochen. Denn wir alle haben eine unterschiedliche Auffassung davon, was Kunst ist. Doch wenn sie öffentlich ...

Ist das Kunst?


Vermutlich hat jeder schon mal den Spruch “Ist das Kunst, oder kann das weg?” ausgesprochen. Denn wir alle haben eine unterschiedliche Auffassung davon, was Kunst ist. Doch wenn sie öffentlich in einem Museum ausgestellt ist, spätestens dann sollte man doch seine Finger davon lassen und nicht denken “Kann weg!” Oder?


Scheinbar sehen das nicht alle so und darum geht es in diesem Buch.
Es ist zwar nicht sehr groß oder dick, doch der Inhalt lädt zum Kopfschütteln und auch zum Grinsen ein.


Egal ob “verbessert”, aus Versehen dagegen gerannt oder Putzfrauen, die Kunstgegenstände für liegen gelassenen Müll halten - hier bekommen wir eine breit gefächerte Auswahl davon, wie Kunst zerstört werden kann. Bzw. in den Augen der Leute, die sich daran zu schaffen gemacht haben - verbessert wurden.


Auf je zwei (bis vier) Seiten wird ein Vorher/nachher Bild gezeigt und in einem kurzen Abschnitt erklärt, was eigentlich passiert ist. Was ich interessant finde, ist, dass vor allem in Spanien die eher missglückten Restaurierungsversuche von Laien passieren. Doch gerade im Fall des “Äffchen” Ecce Homo hat es dem bis dahin unbekannten Dorf doch zu einiger Berühmtheit und damit Tourismus verholfen. Auch wenn das Bild nun verhunzt ist, wollen es gerade wegen der medialen Aufmerksamkeit viele sehen.


Nicht so schön sind auf der anderen Seite natürlich Gegenstände, die durch Umwerfen etc. vollständig zerstört wurden.


Alles in allem fand ich das Buch sehr interessant und habe einige neue und interessante Informationen erhalten.

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Eine fantastische Fortsetzung

Magische Bilder
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Eine fantastische Fortsetzung

Akram El-Bahay hat mit seinem Buch "Magische Bilder. DER MEISTER DER SIEBTEN FAMILIE." eine wundervolle, spannende und mitreißende Fortsetzung geschaffen.

Nachdem das erste ...

Eine fantastische Fortsetzung

Akram El-Bahay hat mit seinem Buch "Magische Bilder. DER MEISTER DER SIEBTEN FAMILIE." eine wundervolle, spannende und mitreißende Fortsetzung geschaffen.

Nachdem das erste Buch schon eine Vielzahl an Abenteuern für den Leser bereit hielt, geht es direkt so weiter. Der junge Art, der erkannt hat selbst ein Magier zu sein muss nicht nur die Meister der Magie befreien, er muss sich auch privat seinem Leben und vor allem der Liebe stellen.

Mit einem wirklich rasantem Tempo wird die Geschichte erzählt und das passt perfekt zum Inhalt. Man hat als Leser kaum die Chance durchzuatmen, doch genau das mochte ich dabei. Ich wollte das Buch eigentlich gar nicht aus der Hand legen und wissen wie es ausgeht.

Ich kann die beiden Bücher nur empfehlen!

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