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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2024

Spannend und gut geschrieben

Flucht in die Schären
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Nora Linde, Chefanklägerin der Behörde gegen Wirtschaftskriminalität, leitet die Ermittlungen gegen Andreis Korvac wegen Steuerbetrugs. Aufgrund anonymer Insiderinformationen hat sie genügend Material, ...

Nora Linde, Chefanklägerin der Behörde gegen Wirtschaftskriminalität, leitet die Ermittlungen gegen Andreis Korvac wegen Steuerbetrugs. Aufgrund anonymer Insiderinformationen hat sie genügend Material, um ihn anzuklagen, denn auf Grund fehlender Beweise kann er nicht bezüglich seiner kriminellen Aktivitäten im Drogenbereich belangt werden. Mina Korvac, seine Frau, wird von Andreis nicht zum ersten Mal krankenhausreif geschlagen. Gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn Lukas flieht sie vor ihrem Mann. Nora Linde organisiert ihr einen Platz im Frauenhaus und versucht sie zu überreden gegen Andreis auszusagen, so dass sie auch noch wegen häuslicher Gewalt ermitteln kann. Doch wird Mina Korvac wirklich gegen ihren Mann aussagen oder wieder einen Rückzieher machen?

Thomas Andreasson hat mit anderen Problemen zu kämpfen. Umstrukturierungsmaßnahmen bei der Polizei in Nacka stehen an und gleichzeitig macht ihm die Trennung von seiner Frau Pernilla zu schaffen. Aber er warnt Nora vor Andreis, wenn sie seine Frau Mina mit hineinzieht, denn Andreis scheut keine Mittel, um seinen Willen durchzusetzen. Als im Naturschutzgebiet eine Leiche auftaucht, wird Thomas in den Fall hineingezogen.
Dieses ist der neunte Fall um Thomas Andreasson und Nora Linde. In den vorherigen Bänden, die ich gelesen habe, hatte Nora Linde immer eine Nebenrolle inne, doch dieses Mal trat Thomas Andreasson mehr in den Hintergrund. Dieser Wechsel hat mir gefallen.
Viveca Sten hat einen wunderbaren Schreibstil, so dass sich ihre Bücher schnell lesen lassen und man von dem Inhalt gefangen ist. Durch die ständigen Perspektivwechsel und die kurzen Kapitel wird die Spannung stets hochgehalten und man verliert nie den Anschluss bei den unterschiedlichen Protagonisten. Oft endeten die Kapitel mit einem Cliffhanger, so dass man unbedingt wissen wollte, wie der jeweilige Handlungsstrang weitergeht. Zwischendurch gibt es noch kurze Rückblicke in das Jahr 1992 nach Bosnien aus dem Heimatort von Andreis. Auf diese Rückblenden hätte ich verzichten können, da sie meine Neugier auf das Geschehen in der Gegenwart etwas bremsten.
Trotzdem ein spannender Krimi, der den Leser in seinen Bann zieht.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Nie zu alt für Neues

Was geht, Annegret?
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Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Paul muss Annegret das Haus verkaufen. Ihr Mann hatte sich immer um alles gekümmert auch um die Finanzen. Aber er hatte ihr einen Haufen Schulden hinterlassen und ...

Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Paul muss Annegret das Haus verkaufen. Ihr Mann hatte sich immer um alles gekümmert auch um die Finanzen. Aber er hatte ihr einen Haufen Schulden hinterlassen und verheimlicht, dass das Haus quasi der Bank gehörte. Annegret rechnete damit, dass sie in das Haus ihrer Tochter Julia einziehen könnte, da ihre Enkeltochter Isi ausgezogen war. Doch dieses kommt für Julia nicht infrage, sie hatte für ihre Mutter eine Seniorenresidenz vorgesehen. Kurz entschlossen bietet Isi ihrer Oma ein Zimmer in ihrer Berliner WG an. Annegret nimmt das Angebot ihrer Enkelin an und reist mit dem Fernbus von Ostfriesland nach Berlin. Hier trifft Annegret auf eine für sie fremde Welt, in der sie nach einiger Zeit aufblüht und feststellt, dass man für Neues nie zu alt ist.

Gewürzt mit einer Prise Humor hat Franka Bloom einen unterhaltsamen, kurzweiligen Roman geschrieben, der aber auch den Ernst des Lebens nicht aus den Augen verliert. Der Schreibstil ist locker, leicht und flüssig zu lesen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt. Gemeinsam mit Granny Änni, wie Annegret liebevoll in Berlin genannt wird, habe ich eine neue Welt zwischen Veganismus, Gendern, Containern und LGBTQ aus einem anderen Blickwinkel kennengelernt. Der Roman zeigt auf, dass man sich selbst eigentlich nie verlieren soll und auch mit Ende 60 noch etwas Neues wagen kann.

Eine wunderbare Lektüre für unterhaltsame Lesestunden.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Gute Unterhaltung mit Zeitgeschichte

Bühlerhöhe
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Das Buch hat mir sehr gut gefallen, denn es ist nicht nur ein Roman, sondern die Autorin hat es geschafft, historische Hintergründe und geschichtliche Fakten in das Geschehen mit einzuflechten.
Es ist ...

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, denn es ist nicht nur ein Roman, sondern die Autorin hat es geschafft, historische Hintergründe und geschichtliche Fakten in das Geschehen mit einzuflechten.
Es ist das Jahr 1952. In Deutschland steht das Wiedergutmachungsgesetz zur Diskussion. Bundeskanzler Adenauer, der sich für dieses Gesetz stark macht, will seinen Urlaub in dem Hotel Bühlerhöhe im Schwarzwald verbringen. Da es Morddrohungen aus verschiedenen Richtungen gibt, werden die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Das noch junge Israel ist auf das Geld angewiesen, aber eine Gruppierung unter Menachem Begin hat sich zum Ziel gesetzt, das entsprechende Gesetz in Deutschland mit Gewalt zu verhindern.
Rosa Silbermann, lebt seit dem Krieg in einem Kibbuz und wird vom israelischen Geheimdienst in den Schwarzwald geschickt, um einen Anschlag zu verhindern, da sie die Gegend aus ihrer Kindheit kennt. Unterstützung soll sie von Ari, einem erfahrenden Mossad-Agenten erhalten.
Im Nobelhotel Bühlerhöhe trifft sie auf die neugierige und misstrauische Hausdame Sophie Reisacher, die nach dem Krieg ihre Heimat Straßburg verlassen musste, nach dem sie sich mit einem Deutschen eingelassen hat. Für einen gesellschaftlichen Aufstieg ist sie bereit alles zu tun.
Sehr hilfreich ist im Anhang ein Glossar zur deutschen und israelischen Geschichte.
Die Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Durch die Gedanken der Protagonisten erfährt man auch viel aus der jeweiligen Vergangenheit der handelnden Personen. Man konnte dadurch gut die Beweggründe nachvollziehen. Auch die Spannung kam in diesem Roman nicht zu kurz, denn ich stellte mir immer wieder die Fragen, wird es einen weiteren Anschlag auf das Leben von Adenauer geben und wer ist der Attentäter? Kann Rosa ihren Auftrag erfüllen?
Ein empfehlenswerter Roman, der mir Zeitgeschichte näher gebracht hat..

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Veröffentlicht am 03.05.2024

Aufbruch in die Neue Welt

Eine grenzenlose Welt – Aufbruch
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1892 wütet in Hamburg die Cholera. Marga lebt mit ihrer Mutter im Gängeviertel, mit Näharbeiten halten sie sich über Wasser. Als die Mutter ihrer Cousine Rosie stirbt, verkauft der Stiefvater Xaver Hubert ...

1892 wütet in Hamburg die Cholera. Marga lebt mit ihrer Mutter im Gängeviertel, mit Näharbeiten halten sie sich über Wasser. Als die Mutter ihrer Cousine Rosie stirbt, verkauft der Stiefvater Xaver Hubert das Haus und will mit Rosie nach Amerika auswandern. Marga wird von ihrer Mutter überredet, sich den beiden anzuschließen. Als sie an Bord des Auswandererschiffes gehen wollen, treffen sie auf Fernando, der kein Geld für eine Fahrkarte hat und beim Klauen erwischt wird. Marga hat ein großes Herz und setzt sich für ihn ein, so dass er auch an Bord kommen kann. Auf dem Schiff treffen sie auf den russischen Juden Simon, der auch auf ein besseres Leben in der Neuen Welt hofft. Gehen für die vier ihre Träume in Erfüllung?

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr gut gelungen. Es ist alles sehr bildhaft beschrieben, so dass ich das Gefühl hatte, wirklich dabei zu sein. Der leichte Schreibstil hat mich angesprochen und die Geschichte von der ersten Seite gefesselt. Der Autorin Sonja Roos gelingt es vergangene Momente aufleben zu lassen, so dass man sich in eine andere Zeit versetzt fühlt. Sehr gekonnt werden historische Ereignisse mit der Geschichte verwoben. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der historische Romane liebt und da das Buch offen endet, fiebere ich der Fortsetzung schon entgegen.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Winterliche Weihnachtsreise

Eine wundersame Weihnachtsreise
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Der erste Eindruck vom Buchcover ist wunderschön und lädt auf eine wundersame winterliche Weihnachtsreise mit Anna ein.
Aus Anfangs unbekannten Gründen hat die Literaturstudentin Anna eine Abneigung gegenüber ...

Der erste Eindruck vom Buchcover ist wunderschön und lädt auf eine wundersame winterliche Weihnachtsreise mit Anna ein.
Aus Anfangs unbekannten Gründen hat die Literaturstudentin Anna eine Abneigung gegenüber Weihnachten. Ihre Redaktion darauf ist Flucht vor allem, was mit Advent und Weihnachten zu tun hat. Am liebsten reist sie Weihnachten in die Sonne, doch dieses Jahr ist sie knapp bei Kasse. Als sie eine Email von ihrem neunjährigen Halbbruder Jonathan bekommt, der sie bittet ihn Weihnachten zu besuchen, ist ihre Entscheidung gefallen. Sie wird nach Hause zu ihrer Familie fahren, um Jonathan, den sie sehr liebt, eine Freude zu machen, obwohl das Verhältnis zu ihrer Mutter und ihrem Stiefvater nicht besonders gut ist. Am 23. Dezember setzt sie sich in den Zug von Leipzig nach Berlin. Anna schläft ein und wird an dem Endpunkt in Binz auf Rügen vom Schaffner geweckt. Dort herrscht starker Schneefall, das Handy von Anna hat keinen Empfang und doch ist sie fest entschlossen, den Wunsch ihres Bruders Jonathan zu erfüllen. Auf ihrer Odyssee nach Berlin trifft sie auf die unterschiedlichsten Menschen - wie zum Beispiel einen Schneepflugfahrer, einen polnischen Trucker oder drei ältere Damen. Die Gespräche kreisen um Weihnachten und schnell wird klar, dass der besondere Geist von Weihnachten nichts mit Geschenken zu tun hat. Wird Anna ihre Einstellung zum Weihnachtsfest ändern?
Schon auf den ersten Seiten wird man in eine vorweihnachtliche Stimmung gebracht. Die Kapitelanfänge beginnen mit gezeichneten kleinen Eiskristallen und einem Rentier und man spürt beim Lesen den Weihnachtsduft in der Nase. Auf sehr flüssige und bildhafte Art beschreibt Corina Bomann die vorweihnachtliche Zeit. Neben den weihnachtlichen Gefühlen regt das Buch auch ein wenig zum Nachdenken an. Ich finde, es ist ein märchenhaftes Weihnachtsbuch, welches die hektische Zeit vergessen lässt.

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