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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2024

guter Fall, sympathischer Ermittler

Azzurro mortale
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Rezension zu „Azzuro Mortale“ von Andrea Bonetto
Der Einstieg in den Krimi gelingt schnell. Durch die angenehme, leicht lesbare Schreibe wird man direkt nach Italien in die Sonne befördert. Erst nachdem ...

Rezension zu „Azzuro Mortale“ von Andrea Bonetto
Der Einstieg in den Krimi gelingt schnell. Durch die angenehme, leicht lesbare Schreibe wird man direkt nach Italien in die Sonne befördert. Erst nachdem man sich einen Moment an das Setting gewöhnen kann, startet der Fall.
Neben dem Setting an sich besticht der Krimi vor allem durch die Figuren. Das gesamte Ermittlerteam ist vielseitig gestaltet. Der Protagonist Grassi ist sympathisch und hat ein gutes Bauchgefühl für seinen Beruf. Er wird durch einen exzentrischen Gerichtsmediziner und seine starke Kollegin Ricci ergänzt. Als Leser sollte man mögen, dass das Privatleben des Ermittlers immer wieder angesprochen und als Handlungsstrang vorangetrieben wird. Ich mag genau das bei Krimis mit Lokalkolorit. Liest man liebe Thriller, bei denen man vor Spannung nicht schlafen kann, ist man mit diesem Krimi wohl eher weniger gut bedient. Das heißt nicht, dass der Fall nicht spannend ist. Lange bleibt unklar, was vor sich geht. Aber er sorgt eben auch nicht für schlaflose Nächte.
Sehr interessant ist, dass der Hintergrund des Krimis ein real ist. Um dieses reale Vorkommnis hat der Autor dann den Fall gesponnen.
Insgesamt gelungen und toll für alle, die gerne Krimis mit Urlaubssetting mögen.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

liebevoller Wohlfühlroman

Sie haben die Liebe erreicht
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Rezension zu „Sie haben die Liebe erreicht“ von Olivia Lara
Olivia Lara hat einen einfachen Stil, der sich leicht lesen lässt. „Einfach“ ist hier keinesfalls negativ gemeint. Der Stil passt gut zu der ...

Rezension zu „Sie haben die Liebe erreicht“ von Olivia Lara
Olivia Lara hat einen einfachen Stil, der sich leicht lesen lässt. „Einfach“ ist hier keinesfalls negativ gemeint. Der Stil passt gut zu der romantischen Geschichte, durch die man nur so durchfliegt und die Autorin schafft es, den Leser mitten im Geschehen zu halten.
Die Grundidee ist toll! Die Protagonistin Maya trifft einen Mann, den sie „Ethan“ nennt und ein Jahr später erscheint ein Roman über genau diesen einen Tag, an dem sie sich kennenlernen. Ihr Freund betrügt sie, also trennt sie sich und geht auf die Suche nach dem Romanautor, um so den Mann zu finden, mit dem sie einen wundervollen Tag verbracht hat. Das verspricht doch eine unterhaltsame, kurzweilige, romantische Geschichte und genau die bekommt man auch.
Im ersten Abschnitt des Buches wird die Begegnung zwischen Maya und dem Mann ausführlich erzählt und er ist so schön, dass man möchte, dass er nie endet.
Maya ist sympathisch, in ihrem Job noch nicht so richtig angekommen, und nach ihrer Trennung offen für die Suche nach Ethan, den sie seit diesem einen Tag nie vergessen konnte. Ihr mittlerweile Exfreund ist im Übrigen von Beginn an eher ein Egoist. Ihre Unsicherheit lässt sie schnell zurück und stürzt sich in das Abenteuer und so reist sie zurück nach Carmel by the Sea.
Dort trifft sie auf Max, dem Autor des Buches. Die Chemie zwischen den beiden stimmt, aber irgendwie auch nicht, sodass dort einiges an Spannung aufkommt, auch wenn der Ausgang für mich irgendwann absehbar war. Max ist charmant, liebevoll und lustig und spiegelt den Charme und die Atmosphäre des kleinen Örtchens fantastisch wieder.
Außerdem trifft sie auch Celine, die ein kleines Café besitzt. Die zwei freunden sich schnell an. Celine ist ebenfalls sehr sympathisch, eine Powerfrau mit verborgenen Träumen und einfach ein Schatz. Zu viel möchte ich über sie aber nicht verraten.
Insgesamt ist „Sie haben die Liebe erreicht“ ein gemütlicher Roman mit toller Atmosphäre. Zum Ende hin wird Maya etwas anstrengend, weil sie so lange braucht, um die Tatsachen zu erkennen und dadurch das ein oder andere, absolut unnötige Drama auslöst, auf das ich gerne hätte verzichten können. Dennoch bleibt der Roman lesenswert. Ich hätte gerne einen weiteren Band zu Celine oder mindestens nach Carmel by the Sea zurückkehren.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Im Nein liegt nämlich immer auch ein Ja

Nachts erzähle ich dir alles
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Rezension zu „Nachts erzähle ich dir alles“ von Anika Landsteiner
„Im Nein liegt nämlich immer auch ein Ja. In diesem Fall ein Ja zu sich selbst. […] Grundsätzlich finde ich, man sollte so oft wie möglich ...

Rezension zu „Nachts erzähle ich dir alles“ von Anika Landsteiner
„Im Nein liegt nämlich immer auch ein Ja. In diesem Fall ein Ja zu sich selbst. […] Grundsätzlich finde ich, man sollte so oft wie möglich Ja zum Leben sagen, gleichzeitig ist das Nein viel zu negativ konnotiert. Die Kraft hinter einer Absage kann auch eine sanfte Liebeserklärung für etwas anderes sein.“ (S.139f.)
Lea braucht dringend eine Pause von ihrem Leben und verbringt den Sommer in Frankreich im Anwesen der Familie. Sie ist klug, emphatisch und freundlich. Dieser sympathischen Hauptfigur folgt man gerne nach Frankreich. Schnell begegnet sie Alice, die jedoch in derselben Nacht stirbt. Die Begegnung prägt sie nachhaltig, denn sie ist Ausgangspunkt für alles Weitere. Emile, Alice Bruder, sucht sie auf und die zwei erzählen sich so einiges. Sie spüren Alice nach, finden z.B. heraus, dass sie schwanger war (verrät schon der Klappentext) und kommen so von einem aufs nächste Thema. Es geht um Familie, um Freundschaft und Liebe. Schnell spürt man, wie sehr sich Emiles Familie von Leas Familie unterscheidet. Man spürt die Freundschaft zwischen Leas Mutter und Claire, deren Freundin aus Frankreich seit Jugendtage und wie Liebe in alles eingreift. Es kommen moralische Fragen auf und es wird deutlich, wie wichtig es ist nach vorne zu schauen und dass Offenheit und gute Kommunikation für alle zwischenmenschlichen Beziehungen eine wichtige Basis ist.
Der Roman überzeugt durch einen ruhigen Ton, sommerliche Atmosphäre und aufwühlende Themen. Anika Landsteiner schafft dabei eine Tiefe, die man so zunächst nicht erwartet. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 23.05.2023

absurd und amüsant

Elternabend
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Rezension zu „Elternabend“ von Sebastian Fitzek
Sebastian Fitzek hat mit „Elternabend“ sein zweites Kein-Thriller-Buch geschrieben. In einem sehr lockeren, amüsanten Ton präsentiert er uns einen Protagonisten ...

Rezension zu „Elternabend“ von Sebastian Fitzek
Sebastian Fitzek hat mit „Elternabend“ sein zweites Kein-Thriller-Buch geschrieben. In einem sehr lockeren, amüsanten Ton präsentiert er uns einen Protagonisten und seine (unfreiwillige) Begleiterin.
Der Roman beginnt mit in einer absurden Situation für Sascha Nebel, die dazu führt, dass er mit einer ihm bis dahin unbekannten Frau fliehen muss. Gemeinsam geraten sie in einen seltsamen Elternabend. Sascha wirkt zu Beginn wie ein irrer Kleinverbrecher. Je besser man ihn kennenlernt, desto sympathischer wird er. Ständig kommen dabei neue Dinge über sein Leben ans Licht, die ihm immer mehr Kontur geben. Anders bei seiner Begleiterin, die er lange „Wilma“ nennt. Sie bekommt zwar auch immer mehr Form, aber wer sie so richtig ist, erfährt man sehr spät. Was das Buch aber wirklich anziehend macht, sind die vielen absurden Situationen, in die sich dieses ungleiche Gespann hineinmanövriert. Den Humor muss man mögen. Für einige wird es sicherlich zu überzogen sein, wenn man den gleichen Humor hat, ist es allerdings sehr unterhaltsam. Zu dem besonderen Protagonistengespann gesellen sich so einige Eltern und das Lehrpersonal, die ebenfalls an dem Elternabend teilnehmen. Sie erfüllen sämtliche Klischees und spiegeln dabei eine große Vielfalt wider. Wohin das ganze führt, bleibt lange ein Rätsel. Gelungen ist, wie Hector, das angebliche Kind der beiden, immer mehr in den Fokus rückt, mitsamt seiner Probleme. Und es zeigt mal wieder, wie häufig die Eltern das Problem sind und nicht die Kinder. Zum Ende gesellen sich ernste Themen dazu, die immer deutlicher hervortreten. Das Ende gelingt fast etwas zu moralisch und hätte kürzer ausfallen dürfen oder aufwendiger herausgearbeitet werden dürfen, um es stimmiger zu machen.
Insgesamt besticht der Roman dennoch durch eine sehr lustige, absurde Geschichte an sich und ebensolchen Figuren.

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Veröffentlicht am 08.04.2023

atmosphärisch und spannend

Südlich von Porto lauert der Tod
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Rezension zu „Südlich von Porto lauert der Tod“ von Mariana da Silva
Mit „Südlich von Porto lauert der Tod“ hat Mariana da Silva einen sehr atmosphärischen Krimi geschaffen. Sie schreibt in einem locker ...

Rezension zu „Südlich von Porto lauert der Tod“ von Mariana da Silva
Mit „Südlich von Porto lauert der Tod“ hat Mariana da Silva einen sehr atmosphärischen Krimi geschaffen. Sie schreibt in einem locker zu lesenden Schreibstil, der den Leser tief in ihr Portugal eintauchen lässt.
Mit Ria hat sie eine interessante Protagonistin geschaffen, deren Leben aufgrund ihrer portugiesisch-deutschen Wurzeln wunderbar mit beiden Ländern verbunden ist. Allerdings wird schnell klar, welchem Land ihr Herz gehört. Sie verbringt also ihre Ferien in Portugal und gerät in einen Mordfall. Spannend ist, dass sie in Deutschland Polizistin ist und da mit vom Fach ist. Sie passt wunderbar zu Joao, dem Dorfpolizisten, der der Mann ihrer Cousine ist. Apropos Familie: die ist so herrlich portugiesisch, dass man sie nur mögen kann.
Der Kriminalfall kommt rätselhaft daher und bleibt es auch lange. Durch gute Ermittlung und etwas Glück kann er natürlich gelöst werden.
Der Krimi besticht dabei aber vor allem durch seine Atmosphäre, die die Autorin toll eingefangen hat, und mit einer interessanten Figurenkonstellation. Wer nicht genug von südländischen Krimis bekommen kann, bei denen eine gute Ermittlung, Ferienstimmung und sympathische Ermittler mit ihrem Privatleben zusammentreffen, der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen. Hoffentlich folgt da noch mehr! Der nächste Mord kommt bestimmt. Und außerdem sind da noch Rias Jugendfreund und der Kommissar aus Aveiro… Das verspricht tolle Folgebände.

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