Ein gelungener Auftakt
Die Brandung – MoorengelDie Hitze flirrt in der Luft. Es ist Hochsommer im deutsch-dänischen Grenzgebiet um Flensburg.
Fria Svensson kommt nicht nur aus einer Familie von Gesetzeshütern, sondern war vor ihrem Archäologiestudium ...
Die Hitze flirrt in der Luft. Es ist Hochsommer im deutsch-dänischen Grenzgebiet um Flensburg.
Fria Svensson kommt nicht nur aus einer Familie von Gesetzeshütern, sondern war vor ihrem Archäologiestudium selbst Polizistin. Mittlerweile ist sie Leiterin des dänischen Museums für Archäologie in Ørerup. Eines Tages erhält sie anonyme Post. In einer Dose befindet sich der Knochen eines menschlichen Fingers mit dem Hinweis, dass er im nahegelegenen Thorsberger Moor gefunden wurde. Der Finger ist jedoch kein archäologischer Fund, sondern neueren Datums. Der anonyme Absender des Poststückes wird durch die Polizei schnell ermittelt und die Suche nach dem Körper, zudem der Finger gehört, begonnen. Es dauert nicht lange und man wird fündig - jedoch anders, als erwartet. Auf dem Grund des Moores werden sechs Leichen entdeckt, die vom Täter/den Tätern unter Wasser angepflockt wurden. Außerdem sind auf zwei, nur teilweise skelettierten Toten, rätselhafte Einritzungen, die weitere Rätsel aufgeben. Der ehemalige Besitzer des Fingers wird jedoch nicht gefunden.
Unter der Leitung von Hauptkommissar Ohlsen Ohlsen (was für ein Name!) wird eine SOKO aus dänischen und deutschen Ermittlern zusammengestellt. Fria lässt die Auffindung der Leichen ebenfalls keine Ruhe und erkundigt sich immer wieder nach den Fortschritten. Dabei erhält Ohlsen von ihr, abseits des offiziellen Dienstweges, Unterstützung. Bald kommt jedoch die Sorge um die seit Tagen verschwundene siebenjährige Tilda für Ohlsens Team hinzu, die niemand zu vermissen scheint....
Dies ist der Auftakt einer neuen Reihe um ein ungewöhnliches deutsch-dänisches Ermittlerteam: Hauptkommissar Ohlsen Ohlsen und Archäologin und ehemalige Polizistin Fria Svensson.
Ohlsen ist Hauptkommissar der Kripo Flensburg und Leiter der Außenstelle Norgaard. Fria liebt zwar ihren neuen Beruf, kann jedoch das Ermitteln nicht lassen. Als Beraterin wird sie zunehmend von der deutschen und dänischen Polizei eingesetzt und geschätzt.
Der Fall rund um die Moorleichen bringt jedoch alle bald zum Verzweifeln. Es wird einfach kein gemeinsamer Nenner bei den Toten gefunden.
Schlimmer gestaltet sich allerdings die Suche nach dem vermissten Mädchen Tilda, bei der jede Minute zählt. Auch aus ihrer Sicht werden einzelne kurze Kapitel eingefügt. Diese Abschnitte gehen richtig an die Nieren und haben mich tief berührt.
Die Kapitel sind kurz gehalten und selbst innerhalb der Kapitel wechseln oftmals die Figuren. Da der Krimi auch relativ komplex ist und wir doch einige Figuren haben - angefangen von den sechs Leichen, über die Kollegen der SOKO und des Museums, Frias WG-Mitbewohnern und auch ihrer Familie usw. - sollte man den Krimi zügig und auch nicht parallel lesen.
Der Krimi hat auch jede Menge Lokalkolorit und hat mir dieses Gebiet an der Ostsee etwas näher gebracht, welches so gar nichts mit unseren Alpen zu tun hat ;)
Zusätzlich versteht es Karen Kliewe meisterhaft falsche Spuren zu legen. Es gibt jede Menge Verdächtige und es sind zwei Fälle aufzuklären - eine schwierige Angelegenheit für die SOKO Bog Body.
Fazit:
Ein gelungener Auftakt einer neuen und interessanten Krimireihe im deutsch-dänischen Grenzgebiet, die sehr komplex ist und mit viel Lokalkolorit punktet.