Ernste Thematik, mit Humor verpackt
Ein Mann zum VergrabenWir befinden uns in England während des Corona-Lockdowns. Vier Frauen aus der nahen Nachbarschaft haben unabhängig voneinander im Affekt ihre Männer getötet. Es war Notwehr. Doch anstatt die Polizei zu ...
Wir befinden uns in England während des Corona-Lockdowns. Vier Frauen aus der nahen Nachbarschaft haben unabhängig voneinander im Affekt ihre Männer getötet. Es war Notwehr. Doch anstatt die Polizei zu rufen, wollen sie das Problem selbst beseitigen. So entsteht zufällig der Club der heimlichen Witwen.
Das Buch beginnt etwas deprimierend. Es wird davon berichtet, wie die aktuellen Lebensumstände der Frauen sind, wie ihre bisherigen Leben verliefen und wie es dazu kam, dass sie ihre Männer töteten. Die Frauen waren alle Opfer von häuslicher Gewalt, welche im Lockdown ungeahnte Ausmaße erreichte.
Es ist als Außenstehende schwer zu verstehen, warum Frauen so etwas mit sich machen lassen und nicht den Mut aufbringen, ihre Männer zu verlassen. Die Autorin hat die Beweggründe der Frauen jedoch sehr gut und absolut nachvollziehbar im Buch dargestellt.
Ich empfehle auch das Nachwort zu lesen, in dem die Autorin sich nochmal erklärt: "Dass gleich vier Frauen in einem eher kleineren Ort innerhalb einer Woche ihre Männer töten, wenn auch in Notwehr, ist natürlich völlig abwegig. Darüber kann man problemlos lachen, weil es im wahren Leben nie passieren würde." (Zitat aus dem Nachwort)
Der Schreibstil ist mitunter humorvoll. Die Geschichte soll einer Komödie nahe kommen. Doch durch das an sich sehr ernste Thema konnte bei mir nicht die gewünschte Reaktion aufkommen. Außerdem fand ich das Buch in der Mitte etwas langatmig. Auch hätte ich mir lieber gern ein Hinweis auf dem Klappentext gewünscht, dass es um häusliche Gewalt und Corona geht. Ich hatte aufgrund des Klappentextes nämlich doch eine etwas andere Vorstellung von dem Buch.