Bewegende Geschichte
„...Marianne Neumanns Finger zitterten so sehr, dass sie das erste Notizbuch nicht aufschlagen konnte. In der Schublade lagen noch sechs weitere Bücher. Wie sollte sie es schaffen, sie noch weiter durchzublättern?...“
Mit ...
„...Marianne Neumanns Finger zitterten so sehr, dass sie das erste Notizbuch nicht aufschlagen konnte. In der Schublade lagen noch sechs weitere Bücher. Wie sollte sie es schaffen, sie noch weiter durchzublättern?...“
Mit diesen Sätzen beginnt ein spannender historischer Roman. Es ist der zweite Teil einer Reihe. Obwohl ich Teil 1 nicht kenne, hatte ich kein Problem der Handlung zu folgen.
Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Er lässt sich angenehm lesen.
Wir schreiben das Jahr 1858. Marianne befindet sich illegal im Zimmer ihres Chefs. Sie hofft, in den Aufzeichnungen Hinweise über den Verbleibt ihrer Schwester Sophie zu finden. Die Organisation in New York, für die Marianne arbeitet, vermittelt Waisenkinder in den Westen des Landes.
Ein zweiter Handlungsstrang beschäftigt sich mit dem Leben von Reinhold. Der junge Mann hat sich eine Arbeit auf einer Farm im Westen der USA gesucht und möchte sparen, um selbst Land zu erwerben und seine Geschwister nachkommen zu lassen.
„...Obwohl er seit Februar nur ein bezahlter Feldarbeiter war, gefiel es ihm, das Land zu bearbeiten und damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er liebte das Vieh, die Erde, die frische Luft...“
Marianne begleitet zusammen mit Andrew Brady eine Gruppe Kinder in den Westen. Die Fahrt geht mehrere Tage lang. Natürlich werden dadurch auch persönliche Beziehungen zu den Kindern aufgebaut. Wie einfach oder schwierig ist es, sie dann loszulassen und in fremde Hände zu geben? Was erwartet die Kindern in den neuen Familien? Ziel ist es, ihnen Bildung zu vermitteln und sie im christlichen Sinne zu erziehen. Gelingt das aber immer? Oder sind sie nur billige Arbeitskräfte? All diese Themen werden im Buch angesprochen. Es zeigt sich ,dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt. Für einige Kinder ist dieser Weg ein Segen. Andere kommen vom Regen in die Traufe.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es spiegelt die Zeitverhältnisse gekonnt.