Platzhalter für Profilbild

Buchkathi

Lesejury Star
offline

Buchkathi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchkathi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2024

Interessanter Perspektivwechsel mit rotem Faden

Leading Mothers: Warum sich gerade Mütter eine Führungsposition zutrauen können
0

Die Geschlechter werden in der beruflichen Welt wohl an vielen Stellen noch nicht gleichbehandelt. Das fällt vor allem uns Frauen auf – meistens besonders dann, wenn das Thema Familie auf das berufliche ...

Die Geschlechter werden in der beruflichen Welt wohl an vielen Stellen noch nicht gleichbehandelt. Das fällt vor allem uns Frauen auf – meistens besonders dann, wenn das Thema Familie auf das berufliche Gesprächstablett kommt. Doch dass die Mutterschaft auch als Vorteil und Befähigungsbeschleuniger zur Führungskraft gesehen werden kann und nicht unbedingt negativ ist, damit räumt dieses Buch auf.
An sich finde ich die Frage schon bemerkenswert: Was lehrt einen die Mutterschaft, was man auch als Führungskraft braucht? Dieses Umkehren von vermeintlich negativ assoziierten Eigenschaften in etwas Positives kann man sicher auch in anderen Lebensbereichen anwenden. Es hat mir eine neue Perspektive ermöglicht. Dieser Frage geht das Buch in einem einfachen, gut nachvollziehbaren Schreibstil nach. Allerdings gab es auch einige Wiederholungen, die für mich nicht nötig waren. Dafür hätte es an anderen Stellen gerne mehr Tiefe in der inhaltlichen Ausführung oder in den Beispielen geben können. Die Gliederung ist gut gewählt und widmet jeder erlernten und hilfreichen Fähigkeit ein eigenes Kapitel, was weiter unterteilt ist. Überzeugt haben mich die lebensnahen Beispiele aus dem Elternsein und die Übertragung darauf auf das Berufsleben, allerdings konnte ich mich nicht mit allen Beispielen gleich stark anfreunden, da einiges auch recht konstruiert wirkte. Dass die Autorin andere Leading Mothers befragt und so indirekt einbezogen hat, gefällt mir gut. Untermauert wird das Ganze mit Grafiken und Zahlenmaterial für einen umfassenden Blick. Am Ende von jedem Kapitel findet man dann eine Zusammenfassung der besprochenen Qualifikationen, was gut zur Verinnerlichung ist.
Von mir gibt es definitiv einen Daumen hoch für die Idee, in der Umsetzung gab es aber leider ein paar Schwächen, sodass ich nur 3 Sterne gebe. Dieses Perspektive jedoch sollten viel mehr Menschen einnehmen, um das Elternsein mal als Stärke zu verstehen! Dabei aber bitte sowohl für Frauen als auch für Männer, denn die erworbenen Qualifikationen durch das Erziehen von Kindern gelten ja nicht nur für Frauen, sondern eben auch für die Väter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.05.2024

Hat mich leider nicht überzeugt und wenig berührt

Das Haus der Wiederkehr
0

Das Haus der Wiederkehr von Jojo Moyes beginnt in den 1950er Jahren in einem Haus im beschaulichen Küstenstädtchen Merham. Dort lebt Celia mit ihrer Familie, die die gleichaltrige Lottie bei sich aufgenommen ...

Das Haus der Wiederkehr von Jojo Moyes beginnt in den 1950er Jahren in einem Haus im beschaulichen Küstenstädtchen Merham. Dort lebt Celia mit ihrer Familie, die die gleichaltrige Lottie bei sich aufgenommen haben, sodass die beiden Mädchen wie Schwestern aufwachsen. Sie sind gute Freundinnen, bis Celia ihren Verlobten mit nachhause bringt und Lottie in ihm die Liebe ihres Lebens findet. Doch es kommt anders, als es sich zunächst anhört und wir finden uns im zweiten Abschnitt viele Jahre später wieder im gleichen Haus mit anderen Bewohnern ein, um zu erfahren, wie es ausgegangen ist.
Prinzipiell bin ich ein großer Fan von Jojo Moyes. In diesem Roman konnte sie mich jedoch nicht packen. Noch nicht mal die schöne Vertonung der Hörbuchsprecherin, die sich wirklich bemüht hat, konnte mir die Geschichte schmackhafter machen. Denn der erste Teil kam mir unheimlich langatmig vor, bis das erste Mal der Verlobte Guy auf die Bildfläche tritt. Und auch im zweiten Abschnitt dauert es eine ganze Weile, bis aufgelöst wird, dass sich bei der älteren Dame um Lottie handelt und wie es ihr damals ergangen ist. Vielleicht wäre mir die Geschichte runder erschienen, wäre sie in der Vergangenheit geblieben und man hätte anders aufgelöst, wie es mit Lottie weitergegangen ist. Der Sprung in die Gegenwart jedenfalls war mir zu verwirrend und beinhaltete für mich zu viele Personen. Letzteres mag vielleicht in der Buchausgabe im Vergleich zum Hörbuch einfacher gewesen sein, aber hat mich dennoch nicht überzeugt.
Die große Liebesgeschichte mit den bahnbrechenden Emotionen, die auf den Leser überschwappen und die ich sonst immer bei Jojo Moyes bekommen habe, blieben hier ebenfalls aus und ich muss sagen, ich bin leider überhaupt nicht überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.05.2024

Interessante Idee zu Datingerfahrungen, Umsetzung war nicht meins

That Girl
0

Liebesgeschichten gibt es viele. Und auch der Klappentext von That Girl hört sich nach einer klassischen Geschichte à la Sie liebt ihn – er liebt sie an. Doch der ausdrückliche Hinweis, es sei kein Liebesroman, ...

Liebesgeschichten gibt es viele. Und auch der Klappentext von That Girl hört sich nach einer klassischen Geschichte à la Sie liebt ihn – er liebt sie an. Doch der ausdrückliche Hinweis, es sei kein Liebesroman, gibt den Einblick, wie die Geschichte verlaufen könnte.
Die Protagonistin Tess ist Influencerin und Buchautorin. So wie wir sie kennenlernen, achtet sie sehr auf ihre Ernährung, ihre Gesundheit und positive Routinen, was sie mit ihren Followern teilt. Doch trotzdem wirkt sie von Seite eins an nicht glücklich, sondern fast zwanghaft. Sie scheint nach Liebe zu suchen, doch macht immer wieder schlechte Erfahrungen und wird von Erinnerungen daran in ihrem täglichen Leben heimgesucht.
Mir kommt der Erzählstil sehr modern vor, da die Geschichte nicht klassisch in Szenen erzählt wird. Innerhalb der einzelnen Kapitel nimmt man zwar an Gesprächen und Erlebnissen teil, die Beschreibungen sind aber nicht so ausführlich, dass man als Leser selbst ins Erleben einsteigen kann. Es ist viel mehr eher angerissen mit einzelnen Ausschnitten. Auch die Übergänge zwischen den Kapiteln haben unterschiedlich große Zeitsprünge, sodass es mir schwergefallen ist, in der Geschichte gefesselt zu bleiben. Die Kapitel, die in Form von Chat- oder Whatsapp-Nachrichten geschrieben sind, fand ich ganz kreativ und abwechslungsreich. Da sie sich aber nicht immer direkt auf beschriebene Szenen beziehen, war auch hier der Lesefluss nicht immer ganz einfach.
Was ich ganz spannend fand, war wie Tess mit der Liebe umgeht. Sie ist stets skeptisch aufgrund ihrer negativen Erfahrungen, aber gibt Leo und ihren Gefühlen doch eine Chance. Sie ist sehr mit dem Kopf bei der Sache und kann sich emotional gar nicht so richtig darauf einlassen. Durch diese Unsicherheit konnte ich zumindest eine kleine Verbindung zu ihr aufbauen. Auch dass sie sich solche Gedanken um Cora, ihre Freundin mit der unglücklichen Beziehung macht, und wie sich um sie kümmert, hat sie sympathisch gemacht. Im Verlauf der Geschichte habe ich den Eindruck, dass sie sich weiterentwickelt und mehr für sich einsteht. Das soll vermutlich auch die Botschaft der Geschichte sein. Doch trotz dieser guten Botschaft konnte mich die Geschichte nicht überzeugen, da sie sich für mich nicht stringent angefühlt hat und mir die Spannungsbögen fehlten. Vor allem aber war mir die Spannung zu düster. Natürlich macht jeder mal schlechte Erfahrungen beim Dating. Man macht allerdings auch viele gute und nur, weil es nicht immer ein Happy End gibt, ist dazwischen trotzdem nicht alles schlecht und dunkel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.05.2024

Konnte mich nicht wirklich in der Geschichte gefesselt halten

Das verborgene Genie
0

Rosalind Franklin ist Wissenschaftlerin durch und durch. Sie forscht an der Struktur der DNA, wobei sie durch ihren Ehrgeiz und ihr Durchhaltevermögen ziemlich erfolgreich ist. Doch trotz der guten Ergebnisse ...

Rosalind Franklin ist Wissenschaftlerin durch und durch. Sie forscht an der Struktur der DNA, wobei sie durch ihren Ehrgeiz und ihr Durchhaltevermögen ziemlich erfolgreich ist. Doch trotz der guten Ergebnisse hat sie einiges durchzustehen in der männerdominierten Forschungswelt ihrer Zeit. Denn nach dem zweiten Weltkrieg bekommen immer wieder ihre männlichen Kollegen den Vorzug.
Wir begleiten Rosalind Franklin von ihren forscherischen Anfängen in Paris im Labo bis hin zurück nach London ans Kings College und nach Birbeck, ihrer letzten Station als Wissenschaftlerin. Dabei macht sie ganz unterschiedliche Erfahrungen: Die fast familiäre Atmosphäre und ihre ersten Erfahrungen mit der Liebe in Paris, die starke Rivalität am Kings College und dann die Gemeinschaft mit bahnbrechenden Erkenntnissen in Birbeck, die sich aber vielen Anfeindungen stellen muss. All das ist chronologisch erzählt und mutet fast ein bisschen wie Briefe an, die die wichtigsten Erlebnisse der Tage enthalten. Obwohl ich die Geschichte der Forscherin wirklich spannend fand und ich es mochte zu erfahren, wie sich eine Wissenschaftlerin in dieser Zeit gegen die Männer behaupten musste, war ich nicht restlos begeistert. Mir haben die erzählerischen Elemente und das Miterleben von Szenen gefehlt. Dadurch fühlte sich die Geschichte nicht so lebendig an. Für mich konnte ich somit nicht gut in die Geschichte einfinden und mich nicht richtig mit Rosalind identifizieren. So war es zwar wissenschaftlich interessant, aber nicht wirklich spannend.
In Summe konnte mich dieser historische Roman daher leider nicht überzeugen, auch wenn ich viel über die Struktur der DNA und die Forschungsmethoden erfahren durfte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2024

Eine beginnende Liebe voller Fehlinterpretationen und Sorgen

The Breakup Tour – Der Sound unserer Liebe
0

Wenn ich in einem Satz beschreiben sollte, was alle Protagonisten meiner Lieblingsbücher gemeinsam haben, würde ich sagen, sie sind so wie ich oder wie ich gerne sein würde. Das hört sich komisch an, oder? ...

Wenn ich in einem Satz beschreiben sollte, was alle Protagonisten meiner Lieblingsbücher gemeinsam haben, würde ich sagen, sie sind so wie ich oder wie ich gerne sein würde. Das hört sich komisch an, oder? Es sorgt aber dafür, dass ich mich mit ihnen und ihrer Geschichte identifizieren kann, dass ich nicht mit dem Kopf schütteln muss und mich frage, warum macht die oder der das bloß so. Mit den Protagonisten der Breakup Tour hatte ich nämlich genau dieses Problem: Sie haben sich so ganz anders verhalten, als ich es tun würde und ihre Art war einfach nicht meine. Daher konnte ich auch all die Gefühle und das Knistern nicht richtig genießen.
Riley ist das, was man einen echten Popstar nennen würde. Sie ist die Queen der Trennungssongs und gleichzeitig die der großen Gefühle. Doch mit ihrem neuen Album, auf dem sie jedem ihrer Ex-Partner einen Song gewidmet hat, kommt ein Problem auf. Ihr Exmann will sich in ihrem Ruhm sonnen und gleich den berühmtesten Song für sich beanspruchen. Und das kann Riley nicht hinnehmen. Denn dieses Lied ist für ihre Jugendliebe Max, den sie nie so richtig vergessen konnte. So beschließt sie kurzerhand, ihn aufzusuchen, woraus die Vereinbarung entsteht, dass Max mit auf Tour kommt und sie genau bei diesem Titel am Klavier begleitet.
Eine gute Story für eine Liebesgeschichte finde ich. Doch die Umsetzung war nicht so, wie es sich für mich authentisch angefühlt hätte. Es gibt für mich zu viel hin und her und zu viele Gedanken, die sich Riley und Max jeweils für sich machen. Man könnte fast sagen, sie sind total in ihren eigenen Interpretationen und Mutmaßungen gefangen. Darin liegt auch der Grund, warum ich es als unrealistisch empfinde. Schließlich sollen beide Figuren in dem Buch um die dreißig Jahre alt sein und ich in ihrer Situation würde das Gespräch suchen und versuchen, Klarheit zu bekommen. Wie Oma schon sagte: Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Das machen aber weder Riley noch Max, sodass es immer wieder hin und her geht zwischen Nähe, Knistern und falschen Interpretationen oder Angst vor Zurückweisung. Dass es dann am Ende aber doch anders kommt und sie doch miteinander sprechen, hat es für mich noch unrealistischer gemacht, weil Max und Riley dann komplett anders handeln, als auf den Seiten zuvor. Und man bekommt keine richtige Erklärung, warum sie es nun doch wie Erwachsene besprechen.
Außerdem habe ich dank der Breakup Tour festgestellt, dass ich Liebesromane bevorzuge, indem sich die Liebe und das Kennenlernen leicht anfühlt. Ich mag es total, wenn das Kennenlernen und die ersten Gefühle mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Natürlich muss es dann auch Herausforderungen und Probleme geben, damit es spannend wird, aber bitte in ausgewogenem Verhältnis. Bei diesem Liebesroman überwiegt die Sorge der Protagonisten und die Gefühle haben sich für mich eher nach einer Belastung angefühlt. Das konnte ich nicht wirklich genießen, weil ich mehr Leichtigkeit erwartet hatte.
Alles in allem muss ich leider sagen, dass die Breakup Tour trotz guter Story und großen Gefühlen nicht zu meiner Vorstellung von einem perfekten Liebesroman passt. Aber letztendlich liegt das mehr an meinen Erwartungen als an dem Buch selbst, denn es ist wirklich gut geschrieben und bedacht aufgesetzt. Wer aber ähnliche Ansprüche an Liebesromane hat wie ich, wird mit diesem Roman vermutlich nicht glücklich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere