Ein Ratgeberbuch, das versucht, kein Ratgeberbuch zu sein
Herr G. hat Ängste, viele Ängste. Von denen erzählt er uns im ersten Kapitel. Danach begibt er sich auf eine Reise, um herauszufinden, wo diese Ängste herkommen und wie er ihnen begegnen kann. Er konsultiert ...
Herr G. hat Ängste, viele Ängste. Von denen erzählt er uns im ersten Kapitel. Danach begibt er sich auf eine Reise, um herauszufinden, wo diese Ängste herkommen und wie er ihnen begegnen kann. Er konsultiert Philosoph:innen, Therapeut:innen, Wissenschaftler:innen, Achtsamkeitslehrer:innen und Buddhist:innen. Zwischendurch sucht er immer wieder Rat bei seinem Physiker-Freund Doc. Er setzt sich mit allem intensiv auseinander und findet am Ende einen Weg, der wohl aus allem ein bisschen enthält.
Der Autor erzählt von sich, aber er erzählt nicht in der Ich-Perspektive sondern in der Draufschau von Herrn G.. Anfangs fand ich diesen Stil noch ganz amüsant, doch irgendwann war er etwas anstrengend.
Durch das 2. Kapitel, das die Philosophie behandelt, musste ich mich sehr durchquälen, zum Glück hatten die folgenden Kapitel dann mehr Alltagsbezug und so konnte ich sie flüssiger lesen.
Herr G. streift viele Themen, die jedes für sich genommen, ein ganze Bücher füllen würden. Dies zeigt gleichzeitig auf, wie komplex der Weg aus der Angst ist und das es nicht den einen Weg gibt, sondern dass man individuell unterschiedliche und oft auch verschlungene Wege gehen muss. Auf jeden Fall findet man in diesem Buch Anregungen, wo man seine eigene Reise fortsetzen kann. Nicht zuletzt reichliche Quellenangaben und ein ausführliches Literaturverzeichnis machen dies möglich.
Insgesamt ein netter Versuch ein Sachbuch nicht als typisches Ratgeberbuch daherkommen zu lassen, aber so ganz überzeugend war die Umsetzung leider nicht.