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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2024

Bildende Kunst im Fokus

Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen
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Ein Buch, auf das ich sehr gespannt war: ein Roman im Roman und dann auch noch zum Thema Kunst! Ich habe mich sehr auf diese Lektüre gefreut. Leider jedoch verpuffte mein Interesse recht bald, da die Zusammenhänge ...

Ein Buch, auf das ich sehr gespannt war: ein Roman im Roman und dann auch noch zum Thema Kunst! Ich habe mich sehr auf diese Lektüre gefreut. Leider jedoch verpuffte mein Interesse recht bald, da die Zusammenhänge zwischen den beiden Erzählsträngen nicht so gestaltet waren, dass ich als Leserin ungeduldig dem weiteren Handlungsverlauf entgegen blickte.

Ganz im Gegenteil: Mit dem Eintritt in diese spezielle Welt der Kunst habe ich mich leider sehr schwer getan. Das kann natürlich mit überhöhten Erwartungen zusammenhängen. Mir gingen gewisse stilistische Feinheiten, vor allem die wiederholten Parallelen in beiden Erzählsträngen (weiße Hütchen, um nur ein Beispiel zu nennen) gehörig auf den Keks.

Was als geschickter Kniff gedacht war, um die Spannung zu erhöhen, kam bei mir leider nicht an.

Veröffentlicht am 12.06.2024

Mord mit Duft

Tödlicher Duft
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Beziehungsweise im Umfeld der tollsten Düfte. Denn Parfumeur Eric Sentir, einer der besten, nein: begnadetsten Duft-Kompositeure ist ermordet worden und noch hat niemand eine Idee, wer der Schuldige sein ...

Beziehungsweise im Umfeld der tollsten Düfte. Denn Parfumeur Eric Sentir, einer der besten, nein: begnadetsten Duft-Kompositeure ist ermordet worden und noch hat niemand eine Idee, wer der Schuldige sein könnte und aus welchem Grund. Dass der Mord im Umfeld der Düfte stattfand, erstaunt hingegen niemanden, denn wir befinden uns in Grasse in der Provence, DER Hauptstadt der Düfte schlechthin. Commissaire Campanard, ein eigenwilliger, dabei sehr erfahrener Ermittler, stellt flugs ein kleines Team zusammen - neben ihm sein junger Kollege Olivier und die berühmte Polizeipsychologin Linda Delacours aus Paris, die sich gerade in einem Tal ihres Schaffens befindet und daher siist. Mit ihr hat Campanard etwas besonderes vor: sie soll undercover an der Parfumeursschule, an der der Mord stattfand, an einem Lehrgang, der gerade beginnt, teilnehmen.

Ein interessantes Szenario, das sich aus meiner Sicht leider etwas schwerfällig entwickelte, so dass die Spannung zu kurz kam. Wenn die komplizierten Ausführungen der Aktivitäten des Teams weniger umständlich dargestellt worden wären, hätte mich der Krimi sicher begeistern können.

Das Show Down allerdings macht einiges wett, ebenso wie der originelle Humor des Autors, der ab und zu hervorblitzt. Daher werde ich mich vor dem nächsten Band sicher nicht drücken!

Veröffentlicht am 11.05.2024

Der Lärm der Hartmänner und -frauen

Der Lärm des Lebens
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Hier geht es um die Familie von Schauspieler Jörg Hartmann, genau, den Faber aus dem Dortmunder Tatort, wo er mir als zeitweilig depressiver Vorgesetzter, der nicht nur ein (Lebens)Päckchen zu ...

Hier geht es um die Familie von Schauspieler Jörg Hartmann, genau, den Faber aus dem Dortmunder Tatort, wo er mir als zeitweilig depressiver Vorgesetzter, der nicht nur ein (Lebens)Päckchen zu tragen hat, lieb und teuer geworden ist.

Zumal er ein echter Ruhrpottler ist, aus Herdecke nämlich, was nur einen Katzensprung entfernt ist von Bochum, wo ich einige Jahre gelebt habe - und zwar sehr gerne! Gerade der Sound des Potts hat sich mir im Ohr - und mehr noch im Herzen - festgesetzt und er ist es auch, den ich bei der Lektüre dieses Buches genossen habe - Hartmann beherrscht ihn auch schriftlich aus dem ff und kommt in dieser Hinsicht ausgesprochen authentisch rüber.

Allerdings nicht so sehr in anderer, dazu stellt er sich dann doch etwas zu sehr in den Mittelpunkt. Was mir zunächst - gerade bei der Beschreibung des Vorsprechens an der Berliner Schaubühne - sehr gefiel, das empfand ich schon bald als recht anstrengend. Ja, Herr Hartmann, ich weiß, was für ein Supertyp Sie sind - auf der Bühne jedenfalls und das reicht mir völlig. In diesem biographischen Werk hätten andere Familienmitglieder gern stärker in den Vordergrund rücken dürfen. Deren Lärm kommt dann im Vergleich zu dem des Autors selbst doch recht verhalten rüber!

Veröffentlicht am 07.04.2024

Nichts Besonderes

The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding
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Und dazu schon mal dagewesen. Auch auf Deutsch. Es gab nämlich eine erste Auflage im Jahr 2018.

Darum geht es: Das erstaunliche Ding geistert durch alle Kanäle: eine recht große, leicht warme Skulptur, ...

Und dazu schon mal dagewesen. Auch auf Deutsch. Es gab nämlich eine erste Auflage im Jahr 2018.

Darum geht es: Das erstaunliche Ding geistert durch alle Kanäle: eine recht große, leicht warme Skulptur, die April May eines Nachts ganz zufällig in "ihrer" Stadt New York entdeckt hat. Sie meldet es sofort ihrem Studienfreund und was folgt, ist eine Vermarktung ganz großen Stils.

Genauso wie bei diesem Buch. Denn hier schreibt einer, der sich ganz offensichtlich an den Erfolg seines Bruders dranhängen will, nämlich an den von John Green. Schon mal gehört? Kein Wunder, denn dieser schuf tolle, wertvolle Jugendbücher, allen voran "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", das ich Lesern jeden Alters von Herzen empfehle. Dasselbe tut John mit dem Buch seines Bruders, das er gar als "brillant" bezeichnet.

Bei aller (Bruder)Liebe - das ist es nun wirklich nicht. Es ist ganz nett zu lesen, zumindest anfänglich, denn es geht richtig spritzig los. Aber sehr, sehr bald wiederholt sich so einiges bzw. erfolgen endlose Längen in Schilderungen und ich bin sehr sicher, dass ich längst nicht die einzige Leserin bin, die schnell an ihre Grenzen kam, was die Ausdauer anbelangt.

Ich empfehle es schon, aber nur als typisches Buch für Eltern, deren Zöglinge bei jedem Buch binnen weniger Stunden "ausgelesen" melden. Damit wird selbst das leselustigste Kind eine ganze Weile beschäftigt sein. Und möglicherweise einen Lernprozess durchlaufen, indem es erfährt, dass nicht jedes Buch ein lesenswertes ist!

Veröffentlicht am 28.12.2023

Silvester zu sechst

Silvester
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Ebba und Marlon, gerade mal der Kinderstube entronnen, haben sich ineinander verliebt. Und wie - keiner der beiden möchte ohne den anderen sein. Auch nicht an Silvester und deswegen überredet Ebba ihre ...

Ebba und Marlon, gerade mal der Kinderstube entronnen, haben sich ineinander verliebt. Und wie - keiner der beiden möchte ohne den anderen sein. Auch nicht an Silvester und deswegen überredet Ebba ihre Eltern, die von Marlon zum Dinner einzuladen. Marlon zum Gefallen nehmen sie die Einladung an und es stellt sich heraus, dass beide Elternpaare einander kannten - vor langer Zeit, noch vor der Geburt der Kinder. Und sie schieden nicht gerade als Freunde, kein Wunder, dass sie sich danach aus den Augen verloren haben und zwar komplett.

Was für eine merkwürdige Geschichte, zumindest in meinen Augen. Denn wenn ich meinem Kind den Gefallen tue und vollkommen unbekannte Menschen zum Silvesteressen einlade, dann will ich doch zumindest etwas über sie im Vorfeld erfahren: wie sie heißen, wo und wie sie leben, was sie arbeiten.

Von daher hatte ich bereits mit der Ausgangssituation so meine Probleme und es hätte schon ebenso messerscharf wie gekonnt kombiniert werden müssen, um das alles hier entsprechend zu konstruieren. War es aber nicht und somit war die ganze Entwicklung zumindest in groben Zügen spätestens ab der Hälfte des Buches ziemlich gut voraussehbar. Was der Lektüre so einiges von ihrem Charme raubte. Schade!