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Veröffentlicht am 24.10.2024

hab mehr erhofft

A Winter to Resist
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"Es heißt, Pech sei ansteckend, aber ich bin überzeugt, dass es mir von Geburt an anhaftet. Ich frage mich immer noch, was ich bloß getan habe, um das zu verdienen.“
(Orion in A winter to resist)

Worum ...

"Es heißt, Pech sei ansteckend, aber ich bin überzeugt, dass es mir von Geburt an anhaftet. Ich frage mich immer noch, was ich bloß getan habe, um das zu verdienen.“
(Orion in A winter to resist)

Worum geht’s?

Lily hat nur ein Ziel: bei der Weltmeisterschaft die Goldmedaille im Eiskunstlauf zu gewinnen. Um das zu erreichen, wird ihr ein neuer Partner zugewiesen - ausgerechnet Orion Williams, einstiger Champion, Lilys großes Vorbild und heimlicher Schwarm. Doch bei ihrem ersten Kennenlernen verhält Orion sich ihr gegenüber kühl und abweisend. Dennoch müssen die beiden sich nun zusammenraufen und zu einem Team werden. Dass sie Orion bei den langen Trainingsstunden immer besser kennenlernt und ihr Herz bei jeder Hebefigur auf einmal schneller schlägt, kann Lily gar nicht gebrauchen, will sie sich doch eigentlich voll und ganz auf den Sieg konzentrieren ...

A winter to resist ist Band 2 der Seasons-Reihe. Die Geschichte kann unabhängig gelesen werden und ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Orion und Lily geschrieben.

Meine Meinung

Ich habe bereits einige Bücher von Morgane Moncomble gelesen und fand allesamt bisher gut, wenn auch nichts übermäßig Besonderes. Als ich nun hörte, dass die Autorin ein Sports Romance Buch geschrieben hat, bei dem es um Eiskunstlauf geht, war ich natürlich begeistert und wollte es unbedingt lesen.

Die Geschichte handelt von Lily, eine willensstarke, sehr disziplinierte und wahnsinnig talentierte Eiskunstläuferin, die nicht gerade die sympathischste Person ist. Nachdem sich ihr Partner verletzt und für längere Zeit ausfällt, wird sie an einen neuen Partner vermittelt: Ihr großes Idol und Eiskunstlauflegende Orion. Dieser hat sich seit drei Jahren zurückgezogen, da jede Partnerin, die er hatte, sich früher oder später teils dramatisch verletzt hat. Ein Fluch hängt über ihn, davon ist Orion überzeugt. Entsprechend wenig Lust hat er, mit Lily nun zu trainieren, da sie so talentiert ist, dass er Angst hat, sie ins Verderben zu reißen.

Entsprechend kühl begegnet er ihr von Anfang an und beide fangen an, sich viel zu streiten und sich kindliche Streiche zu spielen. Das fand ich anfangs recht unterhaltsam und mitreißend, gleichzeitig wirkte es aber auch so, als wüsste die Autorin noch nicht so ganz, in welche Richtung die Geschichte gehen soll. Denn es wird ein wildes Sammelsurium an Tropes durchgepeitscht, von Forced Proximity, Enemies to Lovers über One flat bis zu Broken Hero. Sie ziehen zusammen, sie hassen sich, sie arbeiten zusammen, sie ärgern sich. Bis zur Hälfte des Buches hatte ich das Gefühl, nicht wirklich vorwärts zu kommen. Zwar gibt es wahnsinnig tolle Szenen aus dem Sportbereich, die Autorin berichtet vom Training, von der Kür und von Wettbewerben, aber mir fehlte ein wenig eine nachhaltige Dynamik. Alles wirkt sehr abgehackt, konstruiert und nicht fließend.

Etwa bei der Hälfte des Buches passiert ein wahnsinnig großes Unglück, was für beide schwere Folgen hat. Die Szene war toll geschrieben, der Schmerz greifbar – und kurz danach hatte ich bereits das Gefühl, die Autorin nutzt das Trauma nur noch bedingt. Die spicy Szenen finden mehr Beachtung als Lilys nächtliche Alpträume, ein Spielbesuch bei Lilys Bruder mit Kiss-Cam ist umfangreicher als Orions Herausforderung, sich an sein neues Leben zu gewöhnen. Ich empfand das als wahnsinnig schade, weil man aus beiden Geschichte so unglaublich viel hätte man können und ich mir so sehr mehr Tiefe und Feingefühl gewünscht hätte. Oft wirkt es so, als fehlte der Autorin der Mut, tiefer zu graben, mehr Schmerz und ehrliche Gedanken einzubauen und als wäre sie lieber bei den leichten Aspekten geblieben. Aber wenn das so ist, verstehe ich nicht, wieso sie überhaupt die Themen eingebaut hat.

Die Liebesgeschichte von Lily und Orion konnte mich nicht wirklich abholen. Zwar mochte ich ihre Zankereien sehr gern, aber für mich war nicht greifbar, wieso aus Abneigung Liebe wurde, warum dort mehr als Bewunderung und Freundschaft sein sollte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Lily und Orion für sich sehr distanzierte und schwer erreichbare Charaktere sind. Beide haben kaum Freunde, Lily zumindest nicht wirklich vor Ort und Orion welche, die er auf Abstand hält, beide leben für den Sport und Orion musste früh bereits Verlust erfahren, der ihn nachhaltig prägt. Die Grundlage war bereits schwierig und für mich konnte die Autorin nicht überzeugend rüberbringen, wieso hier „mehr“ aus ihnen wurde.

Mein Fazit

A winter to resist hat im Kern viele interessante Elemente, aber für mich zu wenig Tiefe und die Autorin traut sich bei den gewichtigsten Punkten zu wenig für meinen Geschmack. Die Liebesgeschichte konnte mich nicht wirklich abholen, aber das Buch lässt sich immerhin gut und schnell lesen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 26.09.2024

nett für Zwischendurch

Seoulmates - Believe in Us
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"Wie kann es sein, dass, wenn man kurz vor dem erniedrigendsten Augenblick seines Lebens steht, alles in Super-Slow-Mo abläuft?“
(Jessica in Seoulmates 2)

Worum geht’s?

Als Jessica Lee am ersten Tag ...

"Wie kann es sein, dass, wenn man kurz vor dem erniedrigendsten Augenblick seines Lebens steht, alles in Super-Slow-Mo abläuft?“
(Jessica in Seoulmates 2)

Worum geht’s?

Als Jessica Lee am ersten Tag ihres Praktikums bei Haneul Corporation ein Büro auf der Chefetage zugeteilt wird, beschleicht sie das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmen kann! Bis sie Elijah kennenlernt, den Sohn des CEOs, der denselben koreanischen Namen wie Jessica trägt: Yoo-Jin Lee. Es muss zu einer Verwechslung gekommen sein! Doch anstatt das Missverständnis sofort aufzuklären, macht Elijah ihr ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann: Sie nutzt seinen Praktikumsplatz, um wichtige Kontakte für ihr College-Stipendium in New York zu knüpfen, und er erhält dafür einen lang ersehnten Sommer ohne Verpflichtungen. Doch ihr Deal ist bald schon nicht mehr das Einzige, was den beiden Herzklopfen bereitet ...

Seoulmates – believe in us ist Band 2 der Seoulmates-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und unabhängig lesbar.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Jessica und Elijah geschrieben.

Meine Meinung

Nachdem ich bereits Band 1 von Seoulmates gelesen hatte, war ich lange Zeit unentschlossen, ob ich Band 2 lesen möchte. Band 1 konnte mich leider nicht wirklich abholen, da mir das Buch an sehr vielen Stellen einfach zu konstruiert, zu sprunghaft und zu gewollt daher kam. Als ich nun erfahren habe, dass Band 2 komplett unabhängig ist, wollte ich der Geschichte zumindest noch einmal eine Chance geben.

Doch auch Seoulmates 2 schlägt in eine ähnliche Kerbe. Die Grundgeschichte um Jessica und Elijah dürfte Leute ansprechen, die die sehr übertriebenen K-Drama-Serien bevorzugen, wo die Charaktere wirklich jedes Fettnäpfchen, jede Katastrophe und jede Verwechslung mitnehmen. So ist es nämlich auch hier. Der Klappentext suggeriert, dass Jessica bei der Firma verwechselt wird, aber es ist bereits vorher der Fall: Beide fliegen mit dem gleichen Flug, wodurch Jessica Elijahs First Class Sitz bekommt. Am Flughafen holt ein Fahrer eigentlich Elijah ab, Jessica fühlt sich vom Schild wegen des Namens aber angesprochen. Sie wird in das Luxushaus von Elijahs Familie gefahren, wo eine komplette Garderobe für einen jungen Mann bereithängt. Klar merkt Jessica, dass hier irgendetwas nicht stimmt, aber sie ist zu müde, sich damit auseinanderzusetzen. Bei Elijah ist es genau andersherum: Holzklasse fliegen (oh Gott!), mit mehreren Praktikanten zusammen abgeholt werden (äh, wie bitte?) und dann in eine kleine Wohnung gefercht werden, wo die mit 10 Leuten wohnen. Die Aneinanderreihung von Zufällen, Verwechslungen und Ungenauigkeiten hat mich relativ schnell wütend gemacht. Das beginnt bereits dabei, das eigentlich bei einem Flug Check in auch das angegebene Geschlecht und vor allem das Geburtsdatum gecheckt wird und nicht lediglich nach dem Namen geguckt wird. Genauso unwahrscheinlich ist es, dass die Firma nicht vorab zumindest grundlegende Informationen über ihren VIP einholt, zumal in den Unterlagen neben dem koreanischen Namen stets auch Elijah stand. Die Autorin war hier so sehr bemüht, jede Möglichkeit der Verwechslung mitzunehmen, dass man am Ende nur zur Erkenntnis kommt, dass dies unmöglich und vor allem unprofessionell von allen Beteiligten ist.

Als beide aufeinander treffen und über die Verwechslung sprechen, unterbreitet Elijah Jessica den Vorschlag die Verwechslung einfach weiter durchzuziehen. Zwar mochte ich den Gedankengang dahinter, dass Jessica somit Möglichkeiten gegeben werden, die sie niemals gehabt hätte, insbesondere auch da sie eine junge Frau ist und nicht einen entsprechenden familiären Background hat, und Elijah dadurch die Möglichkeit kriegt, auch einmal aus seinem goldenen Käfig auszubrechen. Das Problem ist nur leider, dass es insbesondere bei Elijah eher unglaubwürdig wirkt, da er die ersten 20% des Buches eine derartige Attitude an den Tag legt, dass man ihn direkt unsympathisch findet. Sicher meint die Autorin es gut und ich wollte ihm damit Entwicklungsmöglichkeiten geben, aber ich fand beide Charaktere leider sehr schnell schon anstrengend und unsympathisch. Jessica ist eine klassische Oversharerin, die extrem ausufernde Gedankengänge in das Buch bringt. Vielleicht bin ich mittlerweile für diese Art von Büchern auch einfach zu alt, aber ich muss gestehen, dass ich nach knapp der Hälfte des Buches keine wirkliche Motivation hatte, weiter zu lesen. Der Spannungsbogen des Buches ist quasi nicht existent, die Dynamik zwischen Elijah und Jessica war für mich nicht greifbar, die Charakterentwicklung insbesondere bei Elijah war nicht beständig und seine Gedankengänge einfach nicht nachvollziehbar. Ich habe die zweite Hälfte des Buches zum Teil dann phasenweise nur noch quer gelesen und auch hier wurde mein Eindruck gefestigt, dass die ganze Geschichte für mich zu sprunghaft ist. Ich hätte das Buch wirklich gerne gemocht, ich bin normalerweise auch ein sehr großer Fan von K-Drama, aber vielleicht funktioniert dieses Format für mich nicht im Buchform sondern nur als Serie. Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Buch als Serie durchaus funktioniert hätte, aber als geschriebenes Wort konnte sie mich leider nicht erreichen.

Mein Fazit

Seoulmates – Believe in us konnte mich leider nicht wirklich abholen. Ich hatte von Anfang an Probleme mit den Charakteren und auch mit der Aneinanderreihung von Verwechslungen, die das Buch als Grundlage benötigt. War mir leider alles zu sprunghaft und zu wenig gereifbar, lässt sich aber immerhin leicht lesen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 15.09.2024

nett für Zwischendurch

Was wir im Stillen fühlten
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„Andere Menschen zu hassen erfordert Energie, und ich werde meine Energie nicht darauf verschwenden.
(Alex zu Yara in Was wir im Stillen fühlten)


Worum geht’s?

Yara Kingsley hat nach einer schlimmen ...

„Andere Menschen zu hassen erfordert Energie, und ich werde meine Energie nicht darauf verschwenden.
(Alex zu Yara in Was wir im Stillen fühlten)


Worum geht’s?

Yara Kingsley hat nach einer schlimmen Trennung genug um die Ohren. Dass sie ständig mit Sternekoch Alex aneinandergerät, der gerade sein neues Restaurant gegenüber von ihrem Geschäft eröffnet hat, ist das Letzte, was sie jetzt braucht. Doch beide können auch nicht leugnen, dass zwischen ihnen nicht nur die Fetzen fliegen, sondern bei jeder Begegnung auch ein heißes Knistern in der Luft liegt. Und als Alex Yaras Hilfe benötigt, ist das ihre Chance auf eine Gegenleistung: Sie gehen gemeinsam auf die Hochzeit von Alex’ bestem Freund, um Yaras Ex ein klares Signal zu senden. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sie alles an Alex plötzlich viel zu sehr daran erinnert, wie die Liebe sein kann ...


Was wir im Stillen fühlten ist Band 1 der Problems-Reihe. Die Liebesgeschichte ist in sich geschlossen.


Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Yara und Alex in der Ich-Perspektive erzählt.

Meine Meinung

Ich muss gestehen, dass die Autorin und ich bisher eine Hass-Liebe verbunden hat. Entweder fand ich die Bücher schön, emotional und ergreifend – oder platt, langweilig und zurecht konstruiert. Trotzdem greife ich immer wieder gern zu ihren Büchern, vor allem zu diesem hübschen Buch.

Es fällt mir schwer, zu erklären, wie ich das Buch fand. Denn auf der einen Seite habe ich es recht fix durchgelesen, auf der anderen Seite hat es mich an sehr vielen Stellen aber auch sehr genervt. Bereits im Vorwort erwähnt die Autorin, dass sie hier mal etwas anderes ausprobieren möchte und das merkt man. Das Buch startet sehr turbulent und für mich etwas durcheinander. Ich habe ein kleines bisschen Zeit gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war. Yara ist gerade frisch getrennt von ihrem Ex Mann Cole und die komplette Stadt hat eine eigene Meinung hierzu. Während einige auf ihrer Seite stehen, kündigen andere ihr die Freundschaft, dabei ist es eigentlich klar, dass Cole als Fremdgeher hier der Schuldige ist. Ein Handlungsstrang befasst sich hierbei mit Cole und seinen Versuchen, Yara zurückzugewinnen. Von fieser Erpressung, Angstmacherei gegenüber Dritten und einer vollkommen verschobenen Realitätswahrnehmung ist hier alles dabei. Cole ist einer dieser Charaktere, die einen von Anfang an einfach nur aufregen und die man gerne einfach nur schlagen würde. Der komplette Handlungsstrang mit ihm ist allerdings sehr vorhersehbar und die finalen Twists verlieren hierdurch für mich die Wirkung.

Yara Ist als Charakter durchaus sympathisch, ist aber teilweise sehr anstrengend und die erste etwa 40% des Buches hat sie so oft Sachen gesagt oder getan, die für mich nicht nachvollziehbar waren, kindisch und bockig wirkten oder einfach nur aufdringlich waren. Die Liebesgeschichte ist als haters to Lovers ausgestaltet und entsprechend gibt es am Anfang sehr viele Wortgefechte, böse Vorurteile und Reibereien. Hier muss ich sagen, dass auch Alex seinen Anteil daran hat, dass das Buch sehr anstrengend anfängt. Regelrecht von 0 auf 100 hat er gegen alles und jeden etwas, insbesondere gegen Yara. Es gibt viele Wortgefechte, die bei mir zum Augenverdrehen geführt haben und viele Momente, wo ich das Buch einfach gerne an die Wand geklatscht hätte. Erst ungefähr bei der Hälfte, wenn beide anfangen auch mal anständig miteinander zu reden und auf einander als erwachsene Menschen zuzugehen, bessert sich dies. Die Idee der Geschichte und wie alles miteinander verwoben ist, hatte durchaus Potential, ist aber gleichzeitig auch hochgradig konstruiert und hab mich nicht komplett abholen können. Insbesondere dieser Wechsel auf Lovers war wenig greifbar, Da die Autorin noch einen Umweg über Fake Dating macht und sich dann für mich aber zu wenig Zeit dafür genommen hat, die wahren Gefühle darzustellen. Gerade wenn am Ende die Hidden Agenda noch offensichtlich wird, entstehen einige Fragezeichen, was war es und was erzwungen wurde. Die Geschichte hat mich durchaus unterhalten, aber ist kein Buch was mir lange in Erinnerung bleiben wird. Ein nettes Buch für zwischendurch, bei dem man allerdings in der ersten Hälfte echt starke Nerven braucht.

Mein Fazit

Was wir im Stillen fühlten ist ein durchaus unterhaltsames, aber vorhersehbares Buch, bei dem mir die Tiefe einfach zu sehr gefehlt hat. Die Idee ist süß, das Örtchen interessant, aber die Beziehungsentwicklung hat zu wenig Grundlage und das Drumherum ist etwas zu überzogen.


[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.07.2024

ein mittelmäßiger Abschuss

Four Secrets to Share (Breaking Waves 4)
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"Lass deine Liebe über die ganze Welt fließen und fliege wie ein Vogel.“
(ein Chant in Four secrets to share)

Worum geht’s?

Lee ist am Ende. Ihre Profisurfkarriere ist vorbei, ihr Leben auf Hawaii ...

"Lass deine Liebe über die ganze Welt fließen und fliege wie ein Vogel.“
(ein Chant in Four secrets to share)

Worum geht’s?

Lee ist am Ende. Ihre Profisurfkarriere ist vorbei, ihr Leben auf Hawaii ein einziger Trümmerhaufen. Am Tiefpunkt erreicht sie eine beunruhigende Nachricht aus Harbour Bridge. Lee kehrt zurück, obwohl sie sich nie davon erholt hat, dass Parker ihr vor zehn Jahren das Herz gebrochen hat. In ihrer alten Heimat quartiert Lee sich in Parkers vermeintlich leerem Ferienhaus ein, doch auf der Insel lauern nicht nur verletzte Gefühle, dort erwarten sie auch ihre Freundinnen von damals, denen sie nie gestanden hat, was in jenem Sommer, in dem Josie spurlos verschwand, wirklich passiert ist …

Four secrets to share ist Band 4 der Breaking Waves-Reihe. Die Geschichte um Lee und Parker ist in sich geschlossen. Vorkenntnisse sind hilfreich.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Lee in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch spielt in der Gegenwart, durch Rückblenden-Kapitel wird jedoch auch die frühere Zeit beleuchtet. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Es ist soweit, der finale Teil der Breaking Waves-Reihe ist da und mit ihm hoffentlich auch die Erklärung, was mit Josie passiert ist. Ich muss sagen, dass die Reihe für mich bisher sehr viel Licht und Schatten hatte und Lees Geschichte die war, auf die ich am wenigsten gespannt war, da ich sie als Charakter vorher bereits nicht sonderlich sympathisch fand. Ich war allerdings sehr gespannt, welche Auflösung sich die Autorin für die Causa Josie überlegt hatte. Leider wurde ich diesbezüglich aber ein wenig enttäuscht.

Bereits der Einstieg in die Geschichte hat mich sehr verwirrt. Lee ist auf Hawaii, arbeitet dort als Surftrainerin und lebt in einer Art Surfer-WG. Beziehungen nach Harbour Bridge unterhält sie nicht mehr, von ihrer Freundin Dakota ist sie getrennt und mit dem Josie-Thema möchte sie nichts zu tun haben. Auf einmal heißt es, dass Josies Leiche gefunden wurde. Ich musste es zweimal lesen, weil es mich irritiert hatte, dass das Buch direkt damit beginnt. Lee kehrt im Anschluss nach Harbour Bridge zurück, hält sich aber absolut im Hintergrund und sucht vor allem nicht den Kontakt zu den anderen Mädels, auch nicht zu ihrem Ex-Freund Parker, obgleich sie heimlich in seinem Strandhaus wohnt. Es fiel mir total schwer, Lees Beweggründe zu verstehen und fand viele ihrer Verhaltensweise irgendwie komisch.

In Rückblicken erfährt der Leser zunehmend, wie es damals für Lee in Harbour Bridge war, wie ihre Mutter erkrankte und Lee versuchte, Geld für die Familie zu verdienen. Wie wichtig Lee das Surfen war, sie sie damals die Mädels kennengelernt hat und vor allem, wie sie sich mit Parker angefreundet und später in ihn verliebt hat. Ich fand die Erzählungen insgesamt durchaus süß, aber irgendwie auch sehr lang und etwas zäh. Denn gefühlt dreht sich der Großteil des Buches darum, wie sehr Lee Parker geliebt hat, wie sehr sie von Dakota enttäuscht wurde und ob es jetzt eine Möglichkeit gibt, dass mit Parker wieder zu kitten. So wirklich greifbar waren viele der Gefühle für mich aber nicht. Es ist eine nette Liebesgeschichte gewesen, aber nichts Besonderes.

Gleiches galt für die Dynamik der Mädels untereinander. Ich hatte bei jedem Band ja bereits ein paar Probleme damit, dass die Freundschaft nicht so innig wirkte, wie sie hätte sein sollen. Dass es viele Geheimnisse gab, die auch Jahre später noch so eine Auswirkung haben sollen. Jetzt durch Lees Augen zu sehen, wie sich Isa, Avery und Odina miteinander verhalten, fand ich zwar schön zu sehen, aber Lees Einbindung hier war auch etwas platt und gezwungen. Das fand ich wahnsinnig schade.

Das Wichtigste hier ist allerdings natürlich die Frage: Was ist mit Josie passiert? Dafür, dass es das verbindende Element aller Bände ist, fand ich Josies Thematik in diesem Buch absolut unterrepräsentiert. Man erfährt zwar ein wenig über sie und Lee, über ihr Verschwinden, aber im Vergleich zu den Vorbänden ist es recht wenig. Dafür folgt am Ende noch die Auflösung, was wirklich mit Josie passiert ist und hier kamen bei mir ehrlich gesagt am laufenden Band Fragezeichen auf. Nicht nur, dass ich finde, dass das Ende absolut gehetzt wirkt und wirklich sehr schnell abgehandelt ist, bleiben total viele Aspekte offen. Vieles wirkte mir zu konstruiert, einige Punkte sind für mich einfach zu wenig erklärbar und wirken unrealistisch – aber das größte Problem ist: Ich verstehe zwar das Warum ihres Verschwindens, nicht aber das Warum des Wiederauftauchens der Thematik nun zehn Jahre später. Vielleicht habe ich unterm Strich ehrlich gesagt zu viel erwartet, aber wirklich befriedigt hat mich die Auflösung einfach nicht, vor allem auch, weil sie zu holprig und löchrig wirkt, zu viele Fragen offenbleiben und sich für mich nicht rund angefühlt hat.


Mein Fazit

Four secrets to share ist ein Abschluss, der mich nicht ganz begeistert zurücklässt. Die Liebesgeschichte war mäßig greifbar, die Josie-Thematik hat wenig Raum und die finale Auflösung passte für mich nicht so und war zu gehetzt.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.05.2024

tolle Sozialkritik, aber schwache Hauptstory

Insight – Dein Leben gehört mir
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„Wissen ist besser als Glauben. Kontrolle ist besser als Vertrauen.“
(Valerie in Insight)

Worum geht’s?

Valerie Sophie ist eine der größten Influencerinnen Deutschlands, jung, schön, reich und unglaublich ...

„Wissen ist besser als Glauben. Kontrolle ist besser als Vertrauen.“
(Valerie in Insight)

Worum geht’s?

Valerie Sophie ist eine der größten Influencerinnen Deutschlands, jung, schön, reich und unglaublich beliebt. Dass sie dafür einige Abgründe überwunden und eine schwierige Vergangenheit hinter sich gelassen hat, weiß kaum jemand – und das soll auch so bleiben. Als ein Stalker in ihr Leben tritt, der droht, ihr »kleines Geheimnis« zu verraten, gerät ihre Welt ins Wanken. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an Paul, einen ehemaligen Mitschüler, der inzwischen Polizist ist und verspricht, ihr zu helfen. Dabei kommen sie sich unerwartet nahe. Was Paul allerdings nicht ahnt, ist, dass auch er nur einen Teil der Geschichte kennt …

Insight ist ein Einzelband.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Valerie in der Ich-Perspektive erzählt, am Ende folgt ein Kapitel aus Pauls Sicht. Das Buch beinhaltet expliziten Content.

Meine Meinung

Von Antonia Wesseling habe ich bereits einige Bücher gelesen und wirklich gemocht. Umso glücklicher war ich, als nun angekündigt wurde, dass mal ein Romantic Suspense Titel mit Social Media Setting von ihr herauskommt. Eine junge Influencerin, die gestalkt wird und sich hilfesuchend an einen ehemaligen Klassenkameraden wendet, der nun Polizist ist? Damit kriegt man mich. Doch am Ende muss ich sagen, dass ich vielleicht zu viel vom Buch erwartet habe.

Es ist schwer, zu erklären, wie ich das Buch fand, ohne grundsätzliche Sachen aufzugreifen, die das Leseerlebnis beeinflussen. Das Buch lebt natürlich davon, dass Valerie versucht, herauszufinden, wer der Stalker ist. Und dieses Mitfiebern möchte ich Interessenten natürlich nicht nehmen, deswegen versuche ich, möglichst vage zu bleiben in dieser Rezension.

Der Einstieg in das Buch ist mir gut gelungen und auch generell war das Erzähltempo und der Erzählstil gut und mitreißend. Valerie ist eine Protagonistin, die dem Leser nicht allzu viel von sich zeigt und verrät. Sie hat ein Geheimnis in der Vergangenheit – oder eher eine Aneinanderreihung von Geheimnissen, die aber im Kern alle auf die gleiche Problematik zurückführen – und hat dieses fest verschlossen und sich quasi eine komplett neue Identität zugelegt, eben als die tolle Influencerin Valerie – hübsch, erfolgreich, lebensfroh. Das alles beginnt aber zu bröckeln, als ihre langjährige Beziehung in die Brüche geht. Valerie entführt den Leser dabei in eine sehr umfassende, facettenreiche Welt des Lebens als Influencer und greift hierbei unfassbar viel Kritik auf. Von Schein und Sein über strategische Freudschaften bis hin zu Contentplanung und dem Drang, das Leben an Social Media anzupassen, wird dabei auch Cancel Culture, die schnelle Meinungsbildung online und die Gratwanderung zwischen Authentizität und Kunstfigur thematisiert. Ich fand diese Einblicke sehr gelungen und fand es toll, dass die Autorin auch kritisch an das Thema herangegangen ist. Auch sowas wie Belästigung online spielt hier eine große Rolle. Dennoch führt das Ganze natürlich auch zu einer gewissen Distanz zu Valerie, da man ihr wirkliches Ich nie so richtig kennenlernt, auch wenn man über ihre Vergangenheit erfährt. Gleiches gilt für die meisten Charaktere – sie wirken alle sehr plastisch und zweckmäßig, aber keiner hat wirklich Tiefe.

Relativ schnell kommt das Thema Stalking auf, wobei ich gestehen muss, dass es für mich eher eine Form von Bedrohung als Stalking war. Natürlich dürfte die rechtliche Definition von Stalking durchaus zutreffen, aber wir reden hier nicht von einer Person, die andauernd auftaucht oder schreibt, sondern vielmehr mit gezielten Aktionen Valeries Leben in Schieflage bringt und vor allem ihre Onlinekarriere sehr in Gefahr bringt. Auch hier gilt wieder: Gute Sozialkritik durch die Autorin, Awareness für „neumoderne“ Problematiken wie Deepfakes und eine vielseitige Darstellung der Problematik. Aber um ehrlich zu sein, hat mich der Thrill-Aspekt nicht abgeholt. Die Polizei, die natürlich immer nichts tut und alles auch nicht ernst nimmt (häufiges Thema, was mir immer berufsbedingt ein bisschen wehtut), der alte Schulfreund, der plötzlich als Superermittler sich um den Fall kümmert und Valerie, die selbst noch einige Schlüsse zieht – hier werde jede Menge falsche Fährten gelegt, teilweise sogar so weit, dass man sich fragt, ob Valerie das alles wirklich erlebt. Nicht alles war für mich nachvollziehbar, vieles war ein bisschen zufällig und gerade Pauls „Arbeit“ fühlte sich auf so vielen Ebenen komisch an. Als dann das große Finale kommt und quasi jeder verdächtigt wirkt, wurde ein Teil meiner Vorahnung bestätigt, einige Fäden blieben für mich aber lose zurück und so ganz rund fühlte sich die Erklärung nicht an – oder ich habe das Ende nicht richtig verstanden.

Der letzte Aspekt ist natürlich der Romance-Teil des Buches. Und den habe ich leider wirklich gar nicht gespürt. Paul ist auf einmal da, beide machen miteinander rum, Paul ist ihr großer Retter. So hat es sich für mich insgesamt angefühlt. Ich habe keine Chemie spüren können, Paul als Charakter war mir komplett fremd und die gelegentliche Andeutung seiner polizeilichen Arbeit war auch nicht gerade zielführend. Ich fand die Entwicklung der beiden total hölzern und gefühlt fast nur auf den Spice-Teil reduziert. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich recht früh Paul suspekt fand und dies bis zum Schluss anhielt.

Mein Fazit

Insight hatte für mich eine tolle Idee und die sozialkritischen Aspekte im Hinblick auf Social Media wurden gut rüber gebracht, aber es fehlte mir sowohl am Romance als auch am Thrill-Teil zu sehr. Es gibt nette Sackgassen und ein paar Twists, aber wirklich abgeholt hat mich die Auflösung leider nicht.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]