Das alte Strandhaus
Alice ist die Matriarchin einer großen Familie, die jedes Jahr die Sommermonate zwischen sich aufteilt, um im geliebten Strandhaus umschichtig Urlaub machen zu können. Besonders die Frauen sind untereinander ...
Alice ist die Matriarchin einer großen Familie, die jedes Jahr die Sommermonate zwischen sich aufteilt, um im geliebten Strandhaus umschichtig Urlaub machen zu können. Besonders die Frauen sind untereinander zerstritten und sparen nicht mit bissigen Bemerkungen, Anspielungen und Beleidigungen. Wieder einmal steht der Sommer vor der Tür, doch dieses Mal wird alles anders werden...
Ganz langsam baut die Autorin die verzweigte Familiengeschichte auf, indem sie die Kapitel abwechselnd aus der Sicht von Alice, ihrer Tochter Kathleen, ihrer Schwiegertochter Ann Marie und Maggie, ihrer Enkeltochter, schildert. Mit jedem Abschnitt erfahren wir mehr über die Familie, besonders über das schwierige Verhältnis der Frauen untereinander. Woher kommen diese Zerwürfnisse und Feindseligkeiten? Die Geheimnisse kommen mit der Zeit ans Licht und spannen einen Bogen, der bis in die Jugend von Alice zurückreicht. Der Klappentext fokussiert sich auf das Zusammentreffen aller im Sommerhaus, das allerdings findet tatsächlich erst nach der ersten Hälfte des Romans und 250 Seiten statt. In Rückschauen fliegen die Fetzen bereits ziemlich hoch, wenn die Mütter, Töchter und Schwägerinnen der Kellehers aufeinanderprallen. Das ist oft nervig und traurig, aber auch mit Augenzwinkern witzig und am Ende hoffnungsvoll. Völlig unterschiedliche Charaktere hat die Autorin erschaffen, die sich glaubhaft so entwickelt und auch entfremdet haben, wie wir es in dem Roman lesen können. Es geht um verpasste Chancen, den Wunsch unbedingt glücklich sein zu wollen, um Eifersucht und eine große Schuld. Alles das bestimmt diese Familie über Generationen hinweg.
Ich habe den Roman gerne gelesen, auch wenn er ein paar Längen und die Protagonistinnen nervige Charaktereigenschaften hatten. Ein Roman wie ein lauer Sommerabend am Meer.