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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2024

Liebevoller Blick auf das Alltagsgeschehen

LEBENSMITTEALLERGIE
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Zwischendurch lese ich gerne mal unterhaltsame Bücher, die mit einem Augenzwinkern geschrieben wurden und mit Witz und Humor auf den Alltag blickt. Und zu dieser Kategorie gehört für mich jetzt auch „Lebensmitteallergie“ ...

Zwischendurch lese ich gerne mal unterhaltsame Bücher, die mit einem Augenzwinkern geschrieben wurden und mit Witz und Humor auf den Alltag blickt. Und zu dieser Kategorie gehört für mich jetzt auch „Lebensmitteallergie“ von Susanne M. Riedel, erschienen im Satyr-Verlag.
Alleine der Titel spricht mich schon an, da ich mich genau in dieser sogenannten Lebensmitte befinde und für diese Art von lustigen Wortspielen empfänglich bin. Die Inhalte des Buches kann ich vollkommen nachempfinden, da ich die beschriebenen Situationen so oder so ähnlich kenne. Auch die Geschichten aus der Gegenwart passieren in ähnlicher Weise in vielen Familien.
Und was genau erzählt nun die Autorin im Buch? Sie sucht gute Momente im Alltag und speichert diese für sich ab. Denn wenn es in der großen Welt chaotisch zugeht und wir viele schlechte Nachrichten konsumieren, so können wir uns im Kleinen an unseren ganz persönlichen, schönen Alltagsmomenten erfreuen. Humorvoll berichtet die Autorin vom Besuch des Abiballs, von einem etwas anderem Junggesellinnenabschied, vom erwähnenswerten Aufenthalt in einer Rehaklinik und dem kleinem Glück auf dem Flohmarkt. Sie nimmt uns mit in die Diskussionne mit ihren Teenagern und lernen deren Ansichten kennen . In kurzen Episoden schafft es die Autorin uns einzuladen, mit liebevollem Blick die besonderen Begebenheiten im Alltag wahrzunehmen und über die witzigen Vorschläge der Autokorrektur zu schmunzeln – Lebensmitteallergie ist hier nur ein Beispiel.
Ich habe das Buch schnell durchgelesen und mich dabei sehr gut unterhalten. Die zugewandte Art ihren Kindern gegenüber sowie die respektvolle Sprache mit ihnen und über sie hat mir sehr gut gefallen. Mit viel Beobachtungsgabe schafft es Susanne M. Riedel bei vermeintlich unbedeutende Alltagssituationen schöne Dinge zu entdecken oder etwas Gutes mitzunehmen.

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Veröffentlicht am 29.05.2024

Interessanter Mordfall auf Sylt

Mord unterm Reetdach
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Für mich als Fan der Insel Sylt ist „Mord unterm Reetdach“ von Eric Weißmann natürlich Pflichtlektüre. Das Vorgängerbuch „Aber bitte mit Reet“ kenne ich auch, hier geht es um unterhaltsame Begebenheiten ...

Für mich als Fan der Insel Sylt ist „Mord unterm Reetdach“ von Eric Weißmann natürlich Pflichtlektüre. Das Vorgängerbuch „Aber bitte mit Reet“ kenne ich auch, hier geht es um unterhaltsame Begebenheiten rund um den Immobilienkauf auf Sylt.
Bei „Mord unterm Reetdach“ wird der Großbauer Hinnerk Petersen tot im Garten seines prächtigen Anwesens aufgefunden. Der Immobilienmakler Kristian Dennermann hat den Toten entdeckt und stößt schon bald auf Ungereimtheiten, was den Tod und die Eigentumsverhältnisse des Anwesens betrifft. Durch seine eigenen Nachforschungen gerät Dennermann jedoch bald selbst in Gefahr…
Das Buch lässt sich gut und schnell lesen, der Schreibstil ist einfach und flüssig und die Beschreibungen der Personen und Gegebenheiten sind gut gelungen. Der Kriminalfall ist interessant aufgebaut und bis zum Ende war mir die Lösung nicht klar. Mir haben die Beschreibungen von Sylt gut gefallen, hier bekommt man vom Autor einen kleinen Einblick in die Welt der Luxusimmobilien, die man sonst nur von der Straße aus bewundern kann. Auf Sylt herrscht eben nicht immer Sonnenschein, sondern auch ein knallhartes Business um Grundstücke und Immobilien. Dennermann als Ermittler war sehr authentisch und das Zusammenspiel mit seiner Assistentin hat mir gut gefallen. Auch die weiteren beteiligten Personen waren gut charakterisiert und haben mich überzeugen können. Allerdings war mir persönlich die Art und Weise der Beziehung von Dennermann zu seinem Hund etwas zu viel des Guten, aber naja… leben und leben lassen.
Mir hat das Buch einige unterhaltsame Lesestunden beschert, aber ich muss zugeben, dass ich als Syltliebhaberin vielleicht nicht ganz objektiv bei der Beurteilung des Buches bin.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Viel schwarzer Humor in Venedig

Tagebuch einer Wasserleiche aus dem Canale Grande
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Die ersten zehn Sätze in diesem Buch haben mich schon zum Lachen gebracht, genau mein Humor und damit ein gelungener Einstieg in die Geschichte um die Steuerberaterin Astrid. Ganz spontan und ohne Plan ...

Die ersten zehn Sätze in diesem Buch haben mich schon zum Lachen gebracht, genau mein Humor und damit ein gelungener Einstieg in die Geschichte um die Steuerberaterin Astrid. Ganz spontan und ohne Plan reist sie nach Venedig, nachdem sie ihren Ehemann beim Fremdgehen mit der Nachbarin im gemeinsamen Ehebett überrascht hat. Im komplett ausgebuchten Venedig findet Astrid nur mit viel Glück ein Dachgeschosszimmer im Palazzo der Familie Foscarelli.
Astrid möchte die italienische Lebensart in vollen Zügen genießen und macht sich mit Begeisterung daran die Serenissima zu entdecken. Sie ahnt dabei nicht, dass ihre Gastgeberfamilie nicht so harmlos ist wie es scheint und sie bereits vom verfeindeten Clan beobachtet wird. Ein rasantes Abenteuer durch Venedig beginnt…
Die Erzählung lässt sich wunderbar flüssig lesen, der Schreibstil der Autorin ist geprägt von schwarzen Humor und viel Wortwitz. Die Beschreibung der Stadt Venedig und der von Touristen geprägten Atmosphäre gelingt sehr gut, ich konnte mich leicht in das Treiben in Venedig hineinversetzen. Die Wasserleiche, und bei dieser einen Leiche bleibt es nicht, ist natürlich nicht „einfach so“ gestorben, sondern ist, wie die anderen Toten auch, auf eher ungewöhnlicher Art und Weise ums Leben gekommen. Alle Charaktere sind charmant gezeichnet und fügen sich gut ins Geschehen ein.
Das Lesen des Krimis macht viel Freude und ist sehr unterhaltsam. Wie bei Cosy Crimi üblich, darf nicht jedes Detail auf die Goldwaage gelegt werden, es wird auch gerne mal übertrieben oder unrealistische Ereignisse beschrieben. Aber egal, das Buch dient mir zur Entspannung und ist wie ein aufregender Kurztrip nach Italien. Ich habe das Buch auf der sonnigen Terrasse gelesen - „Dolce Vita“ Gefühle inklusive.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Der Weg ist das Ziel

Nur noch kurz die Welt sehen
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"Nur noch kurz die Welt sehen" von Carina Wolfram, erschienen bei Delius Klasing, ist eine spannende Erzählung über das außergewöhnliche Leben von Heinz Stücke, einem Mann, der 51 Jahre lang ununterbrochen ...

"Nur noch kurz die Welt sehen" von Carina Wolfram, erschienen bei Delius Klasing, ist eine spannende Erzählung über das außergewöhnliche Leben von Heinz Stücke, einem Mann, der 51 Jahre lang ununterbrochen die Welt mit dem Fahrrad bereiste. Das Buch präsentiert Stückes erstaunliche Abenteuer und zeigt dabei die Vielfalt und Schönheit unserer Welt auf. Die Erzählung ist in kurze Kapitel unterteilt, jeder Abschnitt widmet sich einem Hauptthema wie Finanzen, Gefahren, Krankheiten oder Ernährung und wird durch passende Fotos ergänzt.

Meine Meinung über das Buch ist sehr positiv: Es ist ermutigend und spannend, denn Heinz Stückes Lebenslauf ist außergewöhnlich und lädt dazu ein, hin und wieder die eigene Komfortzone zu verlassen. Die Reisegeschichten sind interessant, unterhaltsam und auch lehrreich. Immerhin startete Heinz Stücke 1954 mit seinen Fahrradtouren in einer Zeit ohne digitalen Routenplanern, ohne GPS-Koordinaten und ohne Smartphones.

In dem Buch wird ebenso über die Herausforderungen als Alleinreisender hingewiesen, über die Gefahren durch Unfälle, Krankheiten oder Raub. Die Erzählung regt dazu an, die Welt mit offenen Augen zu erkunden, die Fotos im Buch ergänzen die Geschichte perfekt. Insgesamt ist "Nur noch kurz die Welt sehen" ein tolles Buch, das die Reiselust fördert, zum Nachdenken anregt und eine faszinierende Perspektive auf die Welt bietet.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Unterhaltsamer und nachdenklich machender Roman

Der längste Sommer ihres Lebens
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Der neue Roman von Amelie Fried, „Der längste Sommer ihres Lebens“, erschienen im Heyne-Verlag, hat mir in der vergangenen Woche sehr schöne Lesestunden beschert.

Claudia Berner, erfolgreiche Unternehmerin ...

Der neue Roman von Amelie Fried, „Der längste Sommer ihres Lebens“, erschienen im Heyne-Verlag, hat mir in der vergangenen Woche sehr schöne Lesestunden beschert.

Claudia Berner, erfolgreiche Unternehmerin und Mutter, kandidiert für das Amt der Bürgermeisterin in ihrer süddeutschen Heimatstadt. Die Voraussetzung könnten nicht besser sein, die beiden Kinder werden älter und selbstständiger, ihr Mann kann die Nachfolge als Geschäftsführer im familieneigenen Autohaus antreten und sie selbst hätte die Zeit und Energie für den neuen Job als Politikerin. Doch kaum hat sie ihre Kandidatur bekanntgegeben, überschlagen sich die Ereignisse und Claudia bekommt Zweifel. Die Presse stürzt sich auf die Familie, als bekannt wurde, dass sich die inzwischen volljährige Tochter Anouk einer Gruppe von Klimaaktivisten angeschlossen hat. Die Umfragewerte für die Kommunalwahl sinken, die Kunden wenden sich von der alteingesessenen Firma ab und mit ihrem Ehemann wird die Zusammenarbeit kompliziert und das Eheleben schwierig. Claudias bisher sichere Existenz steht plötzlich auf dem Spiel…

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, der Schreibstil der Autorin ist flüssig und in diesem Buch herrscht eine Grundspannung, die sich zum Ende hin noch erhöht. Daher war mein Lesetempo recht flott und ich war neugierig, wie die Story weitergehen wird. Claudia strahlt das Selbstbewusstsein einer erfolgreichen Unternehmerin aus, wird aber durch die Geschehnisse in der Familie und mit der Öffentlichkeit nahbarer und menschlicher. Der drohende Klimawandel, die Ängste und Sorgen der Aktivisten und die derzeitige politische Situation wurden meines Erachtens angemessen beschrieben und regen zum Nachdenken an. Die Differenzen innerhalb der Großfamilie, die Schwierigkeiten mit dem Familienunternehmen, die Generationenkonflikte sowie auch die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen finden ihren Platz in diesem Buch.

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