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Veröffentlicht am 12.05.2024

Extrem handlungsarm

Sie und der Wald
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Sie und der Wald – Anais Barbeau-Lavalette
Ein Roman, den ich kaum als solchen bezeichnen würde. Eigentlich wirkt er auch etwas aus der Zeit gefallen, dank der Corona-Pandemie, die hier als Schlüsselmoment ...

Sie und der Wald – Anais Barbeau-Lavalette
Ein Roman, den ich kaum als solchen bezeichnen würde. Eigentlich wirkt er auch etwas aus der Zeit gefallen, dank der Corona-Pandemie, die hier als Schlüsselmoment dient, ist der Zeitraum der Handlung jedoch recht klar eingegrenzt.
Während sich die Welt diversen Corona-Maßnahmen beugt, entschließen sich vier Erwachsene mit fünf Kindern dazu, diese Zeit abgeschieden im Wald zu überbrücken. Es ist eine Aussteigergeschichte auf Zeit. Angst vor dem Virus ist zu keinem Zeitpunkt ein Thema; es sind die Maßnahmen, vor denen diese Leute flüchten.
Seltsamerweise erfährt man im gesamten Roman kaum etwas über diese neun Personen. Die Ich-Erzählerin schwelgt vielmehr in Erinnerungen und Geschichten von Nachbarn die ebenfalls im Wald hausen, immer schon. Ganz besonders haben es der Autorin aber Flora, Fauna und Botanik des Waldes angetan. Seitenlange Beschreibungen von Pflanzen und Tieren sind keine Seltenheit. Eine Handlung darüber hinaus, im herkömmlichen Sinne, erwartet man vergebens.
Auch der Schreibstil ist ungewöhnlich. Die Sätze sind an sich zwar einfach und knapp, dennoch unerwartet poetisch und extravagant. Zusammenhänge werden kaum erklärt. Ohnehin sind es immer nur Häppchen, die über die Personen oder das Leben im Wald serviert werden.
Insgesamt herrscht eine ganz besondere Atmosphäre in diesem Werk, dennoch war es für mich ein eher unbefriedigendes Leseerlebnis.
3 Sterne

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Allzu kurz

Wir sehen uns im August
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Wir sehen uns im August – Gabriel Garcia Marquez
Mit nicht einmal 150 Seiten ist dieser bisher unveröffentlichte Roman aus dem Nachlass des Nobelpreisträgers wirklich nur ein Lese-Häppchen.
Im Fokus steht ...

Wir sehen uns im August – Gabriel Garcia Marquez
Mit nicht einmal 150 Seiten ist dieser bisher unveröffentlichte Roman aus dem Nachlass des Nobelpreisträgers wirklich nur ein Lese-Häppchen.
Im Fokus steht Ana Magdalena Bach, eine nicht mehr ganz junge, glücklich verheiratete Frau. Jedes Jahr im August fährt sie zu einer Karibik-Insel um das Grab ihrer Mutter zu besuchen. Dabei verbringt sie eine Nacht in einem Hotel auf der Insel, wo sie sich Jahr für Jahr einen Liebhaber für diese eine Nacht sucht.
Einmal mehr musste ich feststellen, dass ich eher kein Fan allzu kurzer Romane bin. Für mich leidet dadurch einfach der Bezug zu den Figuren und die Komplexität einer Geschichte.
Nicht leugnen kann man aber, dass die Geschichte sehr gut erzählt ist und sich extrem leicht und schnell lesen lässt. Langeweile kommt hier nicht auf. Dennoch hat mir hier etwas gefehlt. Komplexität und Tiefgründigkeit vielleicht. Oder wahrscheinlich einfach mehr Seiten.
3 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Geschichte einer Ehe

Sieben Tage einer Ehe
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Sieben Tage einer Ehe – Mary Beth Keane
Die Autorin erzählt hier die Geschichte einer Ehe. Ganz typische Probleme, die in langjährigen Beziehungen auftreten können stehen hier im Mittelpunkt: ungewollte ...

Sieben Tage einer Ehe – Mary Beth Keane
Die Autorin erzählt hier die Geschichte einer Ehe. Ganz typische Probleme, die in langjährigen Beziehungen auftreten können stehen hier im Mittelpunkt: ungewollte Kinderlosigkeit, finanzielle Probleme und eine gewisse Abnutzung der Gemeinsamkeit.
Jess und Malcolm sind im Prinzip das Traumpaar schlechthin. Bei ihrer Hochzeit haben sie bereits alles auf ein Familienleben mit Kindern ausgerichtet. Insbesondere Jess hat hart zu kämpfen, als ihr nach vielen Jahren schließlich klar wird, dass dieser Traum nicht in Erfüllung gehen wird. Sie muss ihren Lebensentwurf neu überdenken und stellt plötzlich auch die Beziehung zu Malcolm in Frage. Doch auch der muss einen großen Traum über Bord werfen.
Es ist ein extrem ruhiger Roman, der von den großen Fragen des Lebens handelt. Gerade die erste Hälfte ist leider auch wirklich zäh. Gegen Ende kommt die Geschichte dann doch noch in Schwung, aber soweit muss man ja erst einmal kommen.
Eine sehr leise Geschichte, deren Themen mich sehr interessiert haben. Auch sprachlich konnte mich die Autorin voll überzeugen, denn der unaufgeregte, zarte Erzählstil passt sehr gut zur Handlung. Leider fand ich jedoch die Umsetzung teilweise sehr langatmig und zäh.
3 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Perspektive eines Berglöwen

Ganz wie ein Mensch
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Ganz wie ein Mensch – Henry Hoke
Dieser äußerst außergewöhnliche Roman wird aus der Sicht eines Berglöwen erzählt, der in den Hügeln von Los Angeles lebt. Immer wieder sucht er die Nähe der Menschen auf ...

Ganz wie ein Mensch – Henry Hoke
Dieser äußerst außergewöhnliche Roman wird aus der Sicht eines Berglöwen erzählt, der in den Hügeln von Los Angeles lebt. Immer wieder sucht er die Nähe der Menschen auf und beobachtet sie.
Nicht nur die Perspektive ist extrem ungewohnt, auch der Erzählstil ist gewöhnungsbedürftig. Die Sprache an sich ist extrem einfach, die Sätze sind kurz, oft jedoch ohne Punkt und Komma. Sehr abgehackt. Irgendwie ist das schon ganz passend. Wer weiß schon, in welcher Form so ein Berglöwe denkt…
Das Problem an dieser Geschichte ist ihre Kürze. Mit nicht einmal 200 Seiten hat die Handlung wenig Zeit sich zu entfalten und der Leser hat kaum Gelegenheit sich „einzugewöhnen“. Leider blieb mir alles ein wenig fremd. Abgesehen von der Faszination über die ungewöhnliche Perspektive hat mir dieser Roman kaum etwas gegeben. Ja, der Berglöwe macht sich seine Gedanken über die Menschen, über bloße Beobachtungen aus seinen Verstecken geht das aber kaum hinaus. Auch die sonstige Entwicklung ist leider sehr vorhersehbar.
3 Sterne

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Teagan und Aaron

Soul Searching
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Teagon und Aaron
Bei diesem Titel bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Denn hier wimmelt es nur so vor lauter Problemen und Traumata. Ich fand die Geschichte damit etwas überladen und es war einfach ...

Teagon und Aaron
Bei diesem Titel bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Denn hier wimmelt es nur so vor lauter Problemen und Traumata. Ich fand die Geschichte damit etwas überladen und es war einfach etwas zuviel des Guten. Wobei mich besonders eines von Teagons "Problemen" sehr interessiert hätte. Aber irgendwie ging das im Wust der Schwierigkeiten beinahe etwas unter. Und das Happy End war dann schon recht einfach und unglaubwürdig. So läuft das halt nicht im echten Leben.
Ansonsten eine schöne Liebesgeschichte!
3 Sterne

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