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Veröffentlicht am 29.06.2024

Atemberaubendes Setting, aber etwas anstrengende Charaktere

Glow Like Northern Lights (Strong Hearts 1)
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Die gesamte Gestaltung des Buches ist wirklich gelungen. Ich mag den hellen Fliederton und die hellen Blumen im Mittelpunkt. Außerdem ist der Farbschnitt wirklich unglaublich passend für das Setting des ...

Die gesamte Gestaltung des Buches ist wirklich gelungen. Ich mag den hellen Fliederton und die hellen Blumen im Mittelpunkt. Außerdem ist der Farbschnitt wirklich unglaublich passend für das Setting des Buches.

Die Story fand ich ebenfalls spannend: Als Lillys Zwillingsbruder nach einer schweren Herzkrankheit an Neujahr stirbt, weiß sie nicht, wie sie weitermachen soll. Jahrelang drehte sich alles nur um Luca und seine Krankheit, sodass sie und ihre Eltern nicht mehr miteinander reden können. Alleine versinkt sie in ihrer Trauer und helfen kann ihr nur ihr Online-Freund Aron, den sie in einem Forum für die Angehörige herzkranker Menschen kennengelernt hat. Kurzentschlossen packt sie ihre Sachen und macht sich auf, ihn in Island zu besuchen. Doch dort ankommen, verhält Aron sich abweisend und scheint sich gar nicht zu freuen, Lilly zu sehen. Sie entschließt sich, trotzdem auf der atemberaubenden Insel zu bleiben und kommt Aron währenddessen wieder näher. Doch er hat eine Freundin und ausgerechnet die hat die gleiche Herzkrankheit wie Lillys Bruder.

Ich habe schon einige Bücher von Sarah Stankewitz gelesen und wollte dieses deswegen auch unbedingt lesen, zumal das Setting wirklich spannend ist. Komplett überzeugen konnte mich das Buch zwar nicht, aber der Schreibstil ist auch hier wieder sehr gelungen. Ich konnte direkt ohne Probleme in die Geschichte eintauchen und es hat mich so sehr gefesselt, dass ich das Buch fast in einem Zug durchgelesen habe. Dazu tragen auch die recht kurzen Kapitel bei, die schnell dafür sorgen, dass man unbedingt noch eins lesen will.

Die Geschichte gefiel mir vom Ansatz her ebenfalls richtig gut, auch wenn die Idee nicht unbedingt neu ist. Dennoch wollte ich wissen, wie Lilly nach dem Verlust ihres Zwillingsbruders weitermachen kann und inwiefern Aron ihr dabei hilft. Allerdings fand ich einen großen Teil der Handlung durchaus sehr vorhersehbar, was mich nicht unbedingt gestört hat, aber dadurch dass vieles erst am Ende so richtig aufgeklärt wurde, hat sich die Story manchmal sehr gezogen. Zumal oft lange eher wenig passiert. Natürlich besuchen Aron und Lilly verschiedene (teilweise touristisch sehr bekannte) Orte, aber der Ablauf ist oft recht ähnlich und es trägt eher wenig zur Geschichte bei. Das liegt daran, dass ich Lilly oft als sehr passiv empfand. Sie ist ohne große Planung von Zuhause zu Aron nach Island geflogen, was ich unter den Umständen zwar vollkommen in Ordnung fand, aber auch danach hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, dass sie versucht herauszufinden, was sie wirklich machen will. Ich fand das ab einem gewissen Punkt wirklich nervig, weil sie dadurch so abhängig von Aron und seinen Freunden wurde. Ich hätte mir gewünscht, dass sie wenigstens ein, zwei Freunde selbst gefunden hätte oder zumindest zuhause jemanden (außer ihrer Großmutter) hätte, mit dem sie über ihre Probleme reden kann. Ich fand es grundsätzlich nachvollziehbar, dass sie durch die Krankheit von Luca sehr isoliert war, aber dass sie auch im Forum, in dem sie Aron kennengelernt hat, mit niemandem sonst Kontakt hatte, fand ich schon etwas unrealistisch. Ich hätte Lilly einfach gewünscht, dass sie zwischendurch sich auch mal Ratschläge von jemandem hätte einholen können, den sie nicht direkt durch Aron kennengelernt hat. Auch dadurch hatte ich oft das Gefühl, auf der Stelle zu treten und dass auch Lilly in ihrer Trauer verharrt, sodass sich die Handlung oft fast ausschließlich darum dreht. Dadurch dass Lilly selbst gar nicht weiß, wer sie ist, blieb sie auch für mich sehr blass. Dadurch fiel es mir oft schwer, so richtig mit ihr mitzufühlen. Bei Aron war das etwas leichter, zumal mir sein Geheimnis recht schnell klar war und ich dadurch oft verstanden habe, warum er auf diese Art handelt. Dennoch habe ich die Chemie zwischen den beiden nicht immer komplett greifen können und es wirkte oft ein wenig holprig, auch wenn das im Verlauf der Geschichte besser wurde

Alles in allem gefiel mir das Buch und besonders der Schreibstil gut, wofür auch spricht, dass ich es innerhalb weniger Stunden komplett durchgelesen habe. Allerdings hatte ich ein paar Probleme mit Lilly als Hauptfigur, weil ich sie nicht immer so präsent fand. Ich bin mir aber fast sicher, dass sich das im nächsten Band ändern wird, sodass ich das auf jeden Fall auch lesen wollen würde.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

Toller Schreibstil, aber nicht überzeugende Story

Men of Manhattan - My Best Friend's Sister
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Das Cover finde ich in Ordnung, nicht mehr nicht weniger. Es passt gut zu den anderen Büchern von Vi Keeland und Penelope Ward, der Mann auf dem Cover entspricht aber nicht unbedingt meiner Vorstellung ...

Das Cover finde ich in Ordnung, nicht mehr nicht weniger. Es passt gut zu den anderen Büchern von Vi Keeland und Penelope Ward, der Mann auf dem Cover entspricht aber nicht unbedingt meiner Vorstellung von Holden.

Die Story klang sehr typisch und das wurde auch schon in dem ersten Teil der Reihe angeteasert: Holden Catalano ist Drummer in einer Band, Teilzeithausmeister und ein typischer Bad Boy. Doch wenn es zu Laney kommt, der kleinen Schwester seines verstorbenen Freundes Ryan, wird er ganz weich, schließlich hatte er schon immer eine Schwäche für Lala. Als die Wissenschaftlerin für ein Stipendium in die Stadt kommt, muss er sich zusammenreißen, nicht jeden Tag mit ihr zu flirten, doch Lala ist verlobt und ihr Verlobter passt so viel besser zu ihr als Holden, egal wie sehr die Funken sprühen.

Ich liebe den Schreibstil von Vi Keeland und Penelope Ward, das stelle ich mit jedem Buch wieder fest. Ich fange meistens das Buch mit dem Gedanken an, dass ich nur einmal kurz reinlese und lese es dann doch innerhalb kürzester Zeit durch, weil es mich so gut unterhält. Der Schreibstil ist einfach leicht und immer sehr fesselnd, sodass ich direkt in die Geschichte gezogen wurde.

Die Story mochte ich auch ich auch durchaus, aber komplett fesseln konnte sie mich leider nicht. Das liegt vor allem daran, dass sie so vorhersehbar war. Das hätte mich vermutlich nicht weiter gestört, wenn ich die Zerrissenheit von Lala zwischen Holden und Warren, ihrem Verlobten, mehr hätte nachvollziehen können. Ich hatte das Gefühl, es wurde sehr stark versucht, Warren als eigentlich ganz netten Typen darzustellen und das war er erstaunlicherweise auch, aber ich habe Lalas Gefühle ihm gegenüber nie wirklich gefühlt. Es wirkte immer, als wäre sie vor allem mit ihm zusammen, weil er eine logische Wahl wäre. Ich fand das ebenso schade, wie ihr Verhalten ihm gegenüber und hätte mir gewünscht, sie wäre einfach ehrlicher gewesen und hätte zumindest versucht, richtig an der Beziehung zu arbeiten. Holden habe ich in dem Buch besser verstehen können, immerhin hatte er keine Freundin und hat dennoch wegen seiner Vorgeschichte als Playboy immer damit gehadert, sich Lala zu nähern. Dennoch mochte ich ihn im ersten Band der Reihe fast schon lieber als in diesem Buch.
Außerdem fand ich die Handlung an manchen Stelle wirklich sehr flach, weil zum Teil wenig in der Zeit passiert, in der Lala und Holden keine Zeit miteinander verbringen. Ich hätte es cool gefunden, mehr bei Lalas Arbeit dabei sein zu können, sie ist immer eine erfolgreiche Wissenschaftlerin und das wäre mal eine nette Abwechslung zu Holdens Rockstar-Leben gewesen. Auch das Ende fand ich etwas zu stereotypisch und zu einfach, ich hätte mir eine andere Auseinandersetzung und eine wirkliche Lösung gewünscht.

Alles in allem hat mich das Buch von Vi Keeland und Penelope Ward mal wieder recht gut unterhalten, vor allem weil der Schreibstil gewohnt gelungen ist, dennoch fand ich sowohl die Charaktere als auch die Story erstaunlich flach. Für mich war dieser Teil leider eines der schwächeren Bücher der beiden Autorinnen, dennoch werde ich sehr wahrscheinlich auch den nächsten Teil über Owen noch lesen wollen.

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Veröffentlicht am 13.05.2024

Faszinierende Idee, aber leider nicht fesselnd

Der Vertraute
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Die Gestaltung des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Durch den dunklen Hintergrund und Farbschnitt wirkt es wie ein Gemälde aus dem Mittelalter oder der frühen Neuzeit, was perfekt zum Inhalt des Buches ...

Die Gestaltung des Buches gefällt mir ausgesprochen gut. Durch den dunklen Hintergrund und Farbschnitt wirkt es wie ein Gemälde aus dem Mittelalter oder der frühen Neuzeit, was perfekt zum Inhalt des Buches passt.

Die Geschichte klang wie eine sehr reizvolle Mischung aus historischem und Fantasyroman: Die Küchenmagd Luzia hasst es, für ihre Herrin Valentina das heruntergekommene Haus in Ordnung zu halten, während sie in der Küche auf dem Boden schlafen muss. Deswegen behilft sie sich mit kleinen Wundern, wie ein verbranntes Brot wieder genießbar zu machen, um sich selbst das Leben etwas zu erleichtern, doch als Valentina das erkennt, verlangt sie von ihrer Dienerin, diese Fähigkeit für den gesellschaftlichen Aufstieg der Familie zu nutzen. Das bleibt auch bei Antonio Pérez, dem ehemaligen Sekretärs des spanischen Königs, nicht verborgen und er will Luzia nutzen, um die Kunst des Königs zurückzuerlangen. Sie findet sich in einem gefährlichen Spiel um Macht und Einfluss wieder, in dem sie nur überleben kann, wenn sie ihre Geheimnisse für sich behält und die Hilfe von Guillén Santangel in Anspruch. Der mörderische Skorpion hilft Luzia dabei, ihre Magie zu kontrollieren und sich gut zu präsentieren, doch auch er hat Geheimnisse, schließlich ist er unsterblich.

Ich war besonders wegen der Mischung aus historischem Roman und fantastischen Inhalten sehr gespannt auf diesen Buch, aber so richtig überzeugen konnte es mich leider nicht. Das liegt auch am Schreibstil, der ist auf keinen Fall schlecht und passt auch auf seine Art hervorragend zu der Geschichte, konnte mich aber zu keinem Zeitpunkt so richtig in die Geschichte ziehen. Das liegt auch daran, dass die Kapitel aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt werden, zwar steht meistens Luzia im Mittelpunkt, aber hin und wieder wird auch die Sicht von Valentina oder Hualit erzählt, was ich zu Beginn jedes Mal leicht irritierend fand.

Zudem kommt noch, dass ich ein bisschen meine Probleme damit hatte, Luzia verstehen zu können. Man erfährt immer nur Bruchstücke aus ihrem Leben und musste sie dann immer wieder in das Bild einfügen, das ich von ihr hatte. Dadurch hatte ich das Gefühl, Luzia nie wirklich greifen zu können. Das ergibt auch komplett Sinn, weil sie sich immer verstellen muss, um ihre jüdische Herkunft zu verleugnen, aber dadurch habe ich auch nicht so richtig mit ihr mitfiebern können. Ihre Magie hingegen fand ich äußerst spannend. Wie sie eine Kombination aus Gesang und Wörtern verschiedener Sprachen nutzt, war wirklich gelungen. Immer wenn sie sich anwendet, war ich gespannt, was sie diesmal damit bewirken kann. Bei den anderen Charakteren war ich meistens ebenso zwiegespalten, weil ich bei vielen das Gefühl hatte, nicht genau zu wissen, wer sie wirklich sind. Da fand ich Santangels Charakter noch am nachvollziehbarsten, weil er unbedingt frei sein will und dafür sehr vieles tun würde. Das konnte ich zumindest verstehen, bei Luzia wusste ich hingegen manchmal einfach nicht woran ich bin, obwohl ich sie grundsätzlich sympathisch fand.

Alles in allem wollte ich das Buch unbedingt gut finden, weil ich die Kombination der Themen so interessant fand, aber es konnte mich trotz guter Ansätze und einem sehr spannenden Magie-System nicht überzeugen, dafür haben es die Charaktere einfach nicht geschafft, mich an die Geschichte zu fesseln.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Fantasievolle Geschichte, die manchmal ein bisschen harkt

School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe
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Die gesamte Gestaltung des Buches ist wirklich wunderschön. Ich mag die Darstellung des Covers der School of Myth & Magic auf dem Meeresgrund, weil es einfach perfekt zu der Story und Devins neuem Leben ...

Die gesamte Gestaltung des Buches ist wirklich wunderschön. Ich mag die Darstellung des Covers der School of Myth & Magic auf dem Meeresgrund, weil es einfach perfekt zu der Story und Devins neuem Leben passt.

Die Geschichte fand ich ebenfalls extrem spannend: Devin Blackwood ist begeistert, dass sie an ihrem Geburtstag den Tag mit ihrem Schwarm am nahegelegenen Badesee verbringen kann. Dort scheint zunächst auch alles gut zu laufen, sie haben viel Spaß zusammen und küssen sich schließlich sogar mitten im See, doch dann bricht Tyler vor Devins Augen zusammen und scheint mit einem Mal panische Angst vor ihr zu haben. In der Nacht nach dem Vorfall wird Devin dann von zwei Wächtern aufgesucht, die ihr mitteilen, dass sie eine Nixe sei und sich entweder dazu entscheiden könne, auf die Schule für Myth & Magic zu gehen oder ihre Kräfte für immer versiegeln zu lassen, damit sie sie nie wieder vor Sterblichen zeigen wird. Sehr widerwillig entschließt sie sich für die Schule in einer Raumfalte in Norwegen. Dort angekommen muss sie sich mit zickigen Nixen, einem unglaublich attraktiven Faun und ihren unzuverlässigen Kräften auseinandersetzen. Doch es scheint, dass nicht jeder an der Schule will, dass Devin ihre Fähigkeiten manifestiert.

Ich hatte zu Beginn des Buches wirklich ein paar Probleme mit dem Schreibstil. Er ist auf keinen Fall schlecht, aber er hat es trotzdem nicht geschafft, mich direkt vollkommen in die Geschichte zu ziehen. Das wurde im Verlauf der Geschichte immer besser und ich durch die recht kurzen Kapitel konnte mich dann doch in die Story ziehen, auch wenn mir so ein bisschen der Sog fehlte, der dafür sorgte, dass ich unbedingt hätte weiterlesen wollen.

Ich hatte auch mit den Charakteren ein paar Probleme. Nicht, dass ich sie nicht gemocht hätte, aber ich hatte oft ein bisschen das Gefühl, dass man sie nicht wirklich kennen würde. Bei Devin liegt es vor allem daran, dass sie ihre eigenen Kräfte zu Beginn gar nicht kennt und sich auch nicht erklären kann, woher sie kommen könnten. Ich fand das zumindest ein bisschen schwierig zu glauben, weil sie ja bestimmt schon mal schwimmen war. Dabei hat es bestimmt ein Faktor, dass sich ihre Kräfte erst ab einem gewissen Alter manifestieren und ihre Großmutter sie immer vor den Monstern im Wasser gewarnt hat. Aber sie kann ja sogar das Wasser, das zum Spülen verwendet wird, beeinflussen, da kommt es mir ein wenig absurd vor, dass sie das plötzlich herausfindet, indem sie fast Tyler umbringt und dann von den Wächtern überrascht wird. Bei Caleb und auch Lilou hatte ich eher Probleme damit, dass sie Devin einige Regeln der Schule verschweigen, zum einen weil sie es mögen, dass sie unvoreingenommen an die Dinge herangeht, zum anderen weil sie denken, dass sie es eh herausfinden wird. Ich fand das ehrlich gesagt ein wenig nervig, weil man dadurch die Regeln immer nur nach und nach versteht, weil ich gerne einen Rahmen habe, in dem ich mich bewegen kann und der fehlt mir dadurch ein bisschen.

Dennoch mochte ich die Idee der Geschichte richtig gerne. Ein Schule, an die alle Wesen gehen, die magische Kräfte haben oder von magischen Wesen abstammen, ist vielleicht nicht neu, die Umsetzung ist aber wirklich sehr gelungen. Ich fand es super spannend, bei den verschiedenen Unterrichtsstunden dabei sein zu können und zu erleben, wie unterschiedlich die verschiedenen Gruppen ausgebildet werden, aber auch welche Gemeinsamkeiten sie haben.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich genossen, auch wenn ich ein bisschen gebraucht habe, um mit dem Schreibstil und den Charakteren warm zu werden. Die Idee ist aber wirklich gut und ich freue mich schon auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Gelungenes Setting, aber klischeehafte Charaktere

Flawless
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Ich mag das Cover wirklich gerne, weil die Kombination aus dem lindgrünen Hintergrund und den Blumen wirklich gelungen ist, allerdings finde ich nicht, dass es perfekt zum Inhalt passt. Dadurch wirkt es ...

Ich mag das Cover wirklich gerne, weil die Kombination aus dem lindgrünen Hintergrund und den Blumen wirklich gelungen ist, allerdings finde ich nicht, dass es perfekt zum Inhalt passt. Dadurch wirkt es ein bisschen generisch, auch wenn es sich dennoch gut im Regal macht.

Die Story hat mich extrem gereizt: Summer Hamilton hat gerade erst in der Agentur ihres Vaters angefangen, als sie schon einem seiner wichtigsten Klienten als Babysitterin zugeteilt wird. Rhett Eaton ist professioneller Bullenreiter und braucht nur noch wenige Wettbewerbe bis er seinen dritten Weltmeistertitel einfahren kann, doch ausgerechnet jetzt leistet er sich einen unbedachten Kommentar über einen wichtigen Sponsor, schlägt einen Paparazzi und sorgt mit seinen Frauengeschichten immer wieder für Schlagzeilen. Summer soll dafür sorgen, dass er sich vor seinem Titel zusammenreißt und sich auf seinen Sport konzentriert. Rhett ist erst von seinem neuen Babysitter genervt, doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto stärker ist die Anziehung und desto schwieriger wird es für Summer ihre Professionalität zu wahren.

Ich war nach dem großen Hype um das Buch wirklich gespannt, wie es mir gefallen würde und bin, nachdem ich es gelesen habe, doch ein bisschen enttäuscht, einfach weil ich mehr erwartet hätte. Dabei ist der Schreibstil wirklich gut und schafft es sehr schnell, mich vollkommen in die Geschichte zu ziehen.

Leider gilt das nicht unbedingt für die Geschichte. Diese ist auf gar keinen Fall schlecht und ich habe vor allem das Setting wirklich genossen. Sowohl die Zeit auf der Farm als auch die Wettkämpfe im Bullenreiten fand ich sehr gelungen und ich habe wirklich gemerkt, wie gerne ich diese Szenen mochte. Allerdings kamen sie mir im Verlauf des Buches viel zu kurz. Dass nicht alles auf der Farm spielte, habe ich noch verstanden, zum einen wird das in den folgenden Büchern noch eine größere Rolle und zum anderen ist genau seine Abwesenheit von der Ranch ein großes Thema innerhalb der Familie. Ich hätte dann aber gerne deutlich mehr Szenen bei seinen Wettkämpfen erlebt, die treten aber mit zunehmendem Verlauf des Buches in den Hintergrund und die Handlung zentriert sich fast schon ausschließlich auf Szenen zwischen Rhett und Summer. Damit hätte ich allerdings noch sehr gut leben können, wenn die beiden nicht immer wieder Momente gehabt, wo sie mich sehr aufgeregt hätten. Eigentlich mag ich beide sehr gerne, Rhett wirkt erstmal wie ein Arsch, aber es wird sehr schnell deutlich, dass es mehr ein Image ist, das von ihm gezeichnet wird und nicht wirklich seine Persönlichkeit, während Summer nicht so engstirnig ist, wie Rhett sie zu Beginn empfindet. Vielmehr hat mich gestört, dass immer wieder recht konservative Rollenbilder gepflegt wurden, die so gar nicht in Frage gestellt wurden. Vor allem Summers Verhältnis zu ihrem Vater gefiel mir hier nicht, weil sie es immer als sehr positiv und nahezu perfekt darstellt, er sie aber nicht immer vorbildlich behandelt und ich es wichtig gefunden hätte, das ebenso anzusprechen wie Summers Beziehung zu ihrem Ex. Beides wird auf unterschiedliche Weise durchaus thematisiert, mir persönlich aber nicht eingehend genug, weil es durch die besondere Konstellation gerade nochmal wichtig gewesen wäre, wenn Summer sich deutlicher positioniert hätte. Das übernimmt oft Rhett, was ihn mir zum Schluss fast ein bisschen unsympathisch gemacht hat, obwohl ich ihn eigentlich super gerne mochte. Es ging ihm später aber oft nicht darum, dass es Summer gut ging, sondern um sein Ego und das ist etwas, was ich nicht gut leiden und auch schwer verzeihen kann, zumal sie schon von anderen Männern in ihrem Leben nicht immer gut behandelt wurde.

Alles in allem habe ich, glaube ich, zu viel von dem Buch erwartet und ich verstehe nicht so ganz, woher der Hype um das Buch kommt, weil ich die Charaktere zwar, zumindest einen Großteil des Buches gerne mochte und auch das Setting ungewöhnlich war, die Story aber wirklich sehr ähnlich zu einigen anderen, die ich bereits gelesen hatte. Zudem waren mir vor allem die männlichen Rollen in der Geschichte, selbst die von Rhett zum Schluss nicht immer sympathisch. Das müssten sie auch gar nicht, weil es ja sogar gut wäre, wenn sie nicht immer perfekt handeln müssten, aber das muss auch deutlich thematisiert werden und das fehlte mir zum Ende des Buches ebenso wie ein richtiger Abschluss der Story am meisten. Ich werde dem nächsten Teil aber vermutlich noch einmal eine Chance geben, weil ich Jasper in diesem Teil durchaus sympathisch fand und ich schon dort hoffe, an ein paar lose Enden anknüpfen zu können.

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