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Viola

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2024

Nicht so gekonnt wie gewollt

Die Tote am Kai (WaPo Cuxhaven 2)
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Nachdem ich festgestellt hatte, dass es sich bei diesem Buch bereits um den zweiten Teil einer Reihe handelt, habe ich schnell noch Band 1 zuerst gelesen. Das ist auch gut, denn man kann beide Bücher unabhängig ...

Nachdem ich festgestellt hatte, dass es sich bei diesem Buch bereits um den zweiten Teil einer Reihe handelt, habe ich schnell noch Band 1 zuerst gelesen. Das ist auch gut, denn man kann beide Bücher unabhängig voneinander lesen, aber ich denke, es ist besser, zuerst Teil 1 zu lesen. Die Hauptfiguren sind quasi dieselben wie im ersten Band und so kennt man bereits ihre Geschichte und ihre Beziehungen untereinander. Neben den Kriminalfällen kommen diesen privaten Erzählsträngen doch durchaus große Bedeutung zu, sodass das wichtig ist.

Leider konnten mich weder Band 1 noch Band 2 so richtig mitreißen. Ich habe gelesen, dass die Autoren erfahrene Krimiautoren sind und ich habe einfach den Eindruck, sie wollten alles richtig machen. Man hat das Gefühl, sie hatten eine Liste, die abgearbeitet an Stichpunkten, die für einen Lokalkrimi wichtig sind. Lokalkolorit – Haken dran. Falsche Fährten – Haken dran. Kuriose Nebenfigur – Haken dran. Hauptfigur ein bisschen sperrig, mit Ecken und Kanten – Haken dran. Ach ja, Liebe brauchen wir auch noch – Haken dran. Das fand ich sehr schade, denn die Idee ist eigentlich gut, aber die Umsetzung halt nicht. Es kommt einfach kein Flair auf, liest sich eher unrund. Und so hab ich das Buch auch erstmal wieder zur Seite gelegt und was anderes gelesen.

Auch die Auflösung der Fälle ist eher unrund und durch Zufälle geprägt. Die Auflösung bzgl. des Schusses war für mich sehr weit hergeholt.

Gut gefällt mir das Setting mit der Wasserschutzpolizei, in Cuxhaven und mit den Figuren, die teilweise sehr urig sind, wie z. B. der Vater von Agatha, der alte Kapitän. Auch die Beschreibungen der Landschaft und Umgebung gefallen mir. Sollte es einen dritten Band geben, werde ich diesen gerne wieder lesen – allerdings in der Hoffnung, dass er etwas atmosphärischer ist.

Veröffentlicht am 04.04.2024

Hat mich nicht ganz überzeugt

Alsternacht
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Auf dieses Buch war ich gespannt, da ich es schon einige Zeit hier liegen hatte und einiges darüber gelesen hatte. Der Anfang hat mir auch gut gefallen und ich mochte auch die beiden Hauptfiguren Elias ...

Auf dieses Buch war ich gespannt, da ich es schon einige Zeit hier liegen hatte und einiges darüber gelesen hatte. Der Anfang hat mir auch gut gefallen und ich mochte auch die beiden Hauptfiguren Elias Hopp und Janne Bakken. Vor allem sie hat mich beeindruckt – eine Art weiblicher James Bond und zugleich sehr sympathisch. Auch ihn mochte ich und die Zusammenarbeit zwischen den zwei doch sehr verschiedenen Menschen fand ich spannend und interessant.

Nach etwa der Hälfte des Buchs hat die Spannung bei mir aber leider nachgelassen. Ich kann gar nicht genau sagen, woran das lag, aber irgendwie wirkte mir die Täter sehr konfus und die Story an den Haaren herbeigezogen. Ich mag es nicht, wenn es unlogisch oder nebulös wird. Das Geschehen und das Motiv wirkten unglaubhaft und konstruiert. Ich konnte das Motiv nicht recht erfassen und auch die Schreibweise hat mir dann leider immer weniger gefallen. Manches war so geschrieben, dass ich leider gemerkt habe, dass der Autor ein älterer Mann ist und da reagiere ich inzwischen sehr empfindlich.

Insgesamt konnte mich die Story nicht wirklich überzeugen, was ich schade fand, da ich die beiden Hauptfiguren als interessant und sympathisch empfunden habe. Ich könnte mir durchaus vorstellen, noch ein Buch aus dieser Reihe zu lesen, wenn die Geschichte handfester wäre.

Veröffentlicht am 06.11.2023

Die Atmosphäre und das Flair des Ruhrgebiets kommen wunderbar rüber

Zechenhölle
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Da ich Band 1 "Zechentod" damals ziemlich gut fand, war ich natürlich gespannt, wie es weitergeht mit diesen beiden ungewöhnlichen Ermittlern. Band 2 ist mir irgendwie durchgerutscht, aber ich hatte nicht ...

Da ich Band 1 "Zechentod" damals ziemlich gut fand, war ich natürlich gespannt, wie es weitergeht mit diesen beiden ungewöhnlichen Ermittlern. Band 2 ist mir irgendwie durchgerutscht, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass das den Lesefluss gestört hätte. Ich denke, man kann die einzelnen Bände auch durchaus getrennt voneinander lesen, auch wenn es natürlich immer schöner ist, wenn man die Reihenfolge einhält und so auch das Privatleben mitbekommt - gerade hier, wo es im Privatpersonen als Ermittler geht.

Leider konnte mich das Buch von Anfang an nicht so recht überzeugen. Für mich war nicht so klar nachvollziehbar, warum Liesa denkt, sie muss diesen Fall aufklären, und warum sie sich selbst so in Gefahr bringt. Manches hat für mich nicht so sehr zusammengepasst - vor allem auch vor dem Hintergrund ihrer Angststörungen. Aber vielleicht wollte sie sich gerade deswegen etwas beweisen.

Wirklich gut gefallen hat mir, wie die Autorin die Ruinen und verlassenen Anlagen des Bergbaus beschreibt. Das Flair und die Atmosphäre des Ruhrgebiets kommen total gut rüber. Auch in den Figuren, allen voran der Omma, ist das sehr gut gelungen.

Veröffentlicht am 25.08.2023

Schönes Buch

Das Haus unter den Zypressen
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Dieses Buch hat mich nicht umgehauen, aber es war trotzdem eine schöne Lektüre. Erzählt wird eine interessante Familiegeschiche, die vor und während des Zweiten Weltkrieges in Rom bzw. auf dem Land in ...

Dieses Buch hat mich nicht umgehauen, aber es war trotzdem eine schöne Lektüre. Erzählt wird eine interessante Familiegeschiche, die vor und während des Zweiten Weltkrieges in Rom bzw. auf dem Land in der Nähe von San Gimignano spielt. Hauptfigur ist Guiliana, die nur sehr wenig über ihre Eltern weiß. Diese sind bei einem Unfall ums Leben gekommen und sie ist bei ihrem Großvater aufgewachsen. Kurz nachdem dieser stirbt, bricht der Krieg aus und sie sucht nach ihrer Großmutter, die schon lange mit einem viel jüngeren Künstler in der Toskana lebt. Dass ihre Oma damals ihren Mann verlassen und mit ihrem Geliebten wegging, war ein großer Skandal. Guiliana möchte mehr wissen und über ihre Herkunft erfahren. Warum findet sich im Haus ihrer Großmutter nirgends ein Foto von ihrer Mutter? Und was hat es mit dem jungen deutschen Soldaten auf sich?

Gut gefallen hat mir die Erzählweise und die Schilderung der geschichtlichen Ereignisse, v.a. aus Sicht Italiens. Ein interessanter Einblick in ein wichtiges Kapitel der Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Veröffentlicht am 17.08.2023

Hier ist der Name Programm

Zerrüttung
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Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, weil es so spannend klang und ich den Ermittler bisher auch nicht kannte. Ich hatte auf Spannung gehofft – zu einer Zeit, die für Europa sehr verändernd war. ...

Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, weil es so spannend klang und ich den Ermittler bisher auch nicht kannte. Ich hatte auf Spannung gehofft – zu einer Zeit, die für Europa sehr verändernd war. Interessant fand ich hier den Blickwinkel aus Österreich auf Deutschland, denn so hatte ich die Zeit noch nie beschrieben gelesen.

Leider war ich sehr schnell ernüchtert, weil der gute Herr Nechyba immer nur kocht, einkauft oder im Kaffeehaus sitzt und Zeitung liest. Bis Seite 100 hatte ich mir immer noch erhofft, dass etwas mehr passiert – dem war leider nicht so. Ich fand es immer noch gut, die Ereignisse in Deutschland aus Sicht der Österreicher und der verschiedenen österreichischen Zeitungen nachzuverfolgen, aber mir fehlte einfach die Handlung.

Und dann ist auch das Umfeld einfach nur düster und traurig. Man könnte auch sagen, am Ende sind alle tot (stimmt natürlich nicht, aber so hab ich es empfunden). Ja, es ist scheinbar der Abschluss der Reihe und es ist eine schlimme Zeit, aber dennoch hatte ich mir mehr vorgestellt. Der Autor schreibt, dass das Buch auf wahren Tatsachen beruht, dennoch hätte ich mir mehr Hoffnung am Ende gewünscht. Leider bliebt mir auch die Figur des Nechyba – den auch seine Frau immer nur beim Nachnamen nennt, was ich sehr befremdlich fand – eher fern. Mich hat das Buch auch irgendwie zerrüttet. Was ich gut gelungen fand, ist, wie der Autor die Atmosphäre eingefangen hat. Man merkt, die es immer düsterer wird und wie die Menschen nach und nach die Hoffnung verlieren, wie Angst, Hass und Elend um sich greifen. Schade, dass mich das Buch nicht erreichen konnte.