Cover-Bild Das Mädchen aus Mantua
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 01.12.2012
  • ISBN: 9783404167326
Charlotte Thomas

Das Mädchen aus Mantua

Historischer Roman
Padua, 1601: Celestina wird der Schicklichkeit halber von ihrer Mutter zu Verwandten nach Padua geschickt. Die eigensinnige junge Witwe, die ihr selbstständiges Leben in Mantua nur ungern aufgibt, macht aus der Not eine Tugend, denn sie hat sich Unmögliches in den Kopf gesetzt: Celestina will an der berühmten Universität von Padua Medizin studieren! Ein ebenso waghalsiges wie aussichtsloses Unterfangen, denn Frauen haben in den Hörsälen nichts verloren. Das Streben nach akademischen Würden ist allein den Herren der Schöpfung vorbehalten. Doch Celestina hat nicht nur stapelweise Anatomiebücher ihres verstorbenen Gatten im Gepäck, sondern auch eine Auswahl an passender Männerkleidung ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2017

Medizinstudium in Padua

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Padua, 1601: Die junge Witwe Celestina hat einen großen Traum: Wie ihr verstorbener Ehemann möchte sie als Arzt tätig sein. Da kommt es ihr gerade recht, das ihre Tante sie und ihre Stiefschwester Arcangela ...

Padua, 1601: Die junge Witwe Celestina hat einen großen Traum: Wie ihr verstorbener Ehemann möchte sie als Arzt tätig sein. Da kommt es ihr gerade recht, das ihre Tante sie und ihre Stiefschwester Arcangela zu sich nach Padua einlädt. Denn dort gibt es die berühmteste medizinische Fakultät des Landes. Schade nur, dass Frauen nicht zum Studium zugelassen werden. Doch auch davon lässt Celestina sich nicht abhalten und greift zu einem riskanten Trick: In Männerkleidung und unter dem Namen „Marino“ gelingt es ihr schließlich, sich zu immatrikulieren.
Doch ihre Verkleidung und die damit verbundenen Gefahren sind nicht die einzigen Probleme, mit denen sie sich in Padua auseinander setzen muss. Sie wird auch noch in eine seit Jahren währende Familienfehde hineingezogen, ist an der Aufklärung von mehreren Morden beteiligt und erstmals seit dem Tod ihres Mannes beginnt sie wieder, sich der Liebe zu öffnen. Dazu kommt noch, dass fast jeder, mit dem sie zu tun hat, irgendetwas zu verbergen zu haben scheint.

Charlotte Thomas ist hier wieder einmal ein sehr gut und flott geschriebener historischer Roman gelungen.
Das Thema „Frau in Männerkleidung wird durchaus glaubwürdig dargestellt und man kann beim Lesen einiges über das Wesen der Medizin und das Medizinstudium in der Renaissance erfahren.
Doch dieses Buch handelt bei Weitem nicht nur von Celestinas Erlebnissen an der Universität und den sich daraus ergebenden Verwicklungen. Es gibt eine Reihe verschiedener Handlungsstränge und dass fast jeder Protagonist irgendwelche Geheimnisse hat, sorgt für einige Spannung. Vor allem der letzte Teil liest sich streckenweise beinahe wie ein Krimi.
Dabei fällt es aber dennoch immer leicht, den Überblick zu behalten. Sämtliche Figuren sind so anschaulich und lebendig charakterisiert, dass man problemlos in die Geschichte eintauchen kann und die Geschehnisse vor dem inneren Auge zum Leben erweckt werden.

Nur das Ende wirkt dann teilweise etwas überstürzt, über manche Hintergründe und Zusammenhänge hätte ich gern etwas mehr erfahren, auch wie es mit Celestina und den anderen Hauptfiguren wirklich weitergehen wird, bleibt relativ offen.
Dennoch ist dies ein sehr lesenswertes Buch, das eine spannende Geschichte mit großen Gefühlen verbindet.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Eine Familie mit vielen Geheimnissen

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„Das Mädchen aus Mantua“ ist der Name, mit dem die junge Witwe Celestina Ruzzini in Charlotte Thomas Roman bedacht wird. Gemeinsam mit ihrer Stiefschwester ist sie nach Padua gekommen, vorgeblich um eine ...

„Das Mädchen aus Mantua“ ist der Name, mit dem die junge Witwe Celestina Ruzzini in Charlotte Thomas Roman bedacht wird. Gemeinsam mit ihrer Stiefschwester ist sie nach Padua gekommen, vorgeblich um eine Zeit bei ihren Verwandten zu leben, doch Celestina hat ganz eigene Pläne: Verkleidet als Mann will sie Zugang zur Universität erhalten und Medizin studieren.

Das Buch ist in vier Teile unterteilt, die zeitlich allerdings nahtlos ineinander übergehen. Sie beginnen mit einer ganzseitigen Zeichnung, die zunächst noch medizinischen Bezug hat, später aber eher dekorativen Charakter. Diese Teile sind regelmäßig in kurze Abschnitte unterteilt, welche ebenfalls eine kleine Grafik im Zeilenbeginn haben. Beim Lesen ist das eine angenehme Abwechslung für das Auge.

Die Kapitel sind überwiegend aus Celestinas Perspektive geschrieben, viele allerdings auch aus der eines Mannes namens Timoteo Caliari, den sie kennenlernt, sowie manche aus der ihrer und seiner Familienmitglieder. Zudem lesen wir über einen Täter und seine Opfer, denn der Roman hat – für mich absolut überraschend, einen sehr hohen und spannenden Krimianteil. Da der Klappentext selbst kein Wort dazu verrät, will ich hier nicht auf dessen Inhalt eingehen. Dieser Handlungsstrang nimmt auf jeden Fall sehr viel Platz ein und hat mir wahnsinnig gut gefallen, da er die Spannung stets hochhält, der Leser zum miträtseln eingeladen ist und ich bis zum Ende nicht wusste, wer alles dahintersteckt. Man könnte das Buch fast schon als historischen Kriminalroman titulieren – dann wäre es sicher nicht so peinlich lange auf meinem SUB verstaubt.

Eine weitere, gehörige Portion Spannung entsteht dadurch, dass scheinbar jeder in Celestinas und Timoteos Familie ein Geheimnis hat. Häufig schleicht sich nachts oder auch tagsüber jemand aus dem Haus und in den Perspektivwechseln erfährt der Leser gerade genug, um zu wissen, wer es ist, kann aber immer noch viel spekulieren, was derjenige versteckt.

Auch den Anteil an Liebesgeschichte kann ich lobend erwähnen. Ich befürchtete davon viel zu viel und zu schnulzig, aber das war nicht der Fall. Die Liebe spielte zwar von Beginn an und dauerhaft eine Rolle, aber nicht zu aufdringlich. Celestinas Medizinstudium, der Kriminalfall und die anderen Geheimnisse hatten immer einen mindestens genauso wichtigen Anteil.

Sehr gut gefallen hat mir außerdem der zeitliche Verlauf. Trotz der über 500 Seiten, war die Geschichte straff geschrieben. An den richtigen Stellen wurden Tage bis Wochen übersprungen, sodass es keine Längen oder zähe Passagen gab. Zu Beginn eines neuen Abschnitts wurde beispielsweise mit „am selben Abend“ oder „einige Wochen später“ in Kombination mit der Angabe des Monats klar bezeichnet, wie viel Zeit vergangen war, sodass der Leser die Geschehnisse gut einordnen konnte.

Etwas zwiegespalten bin ich über eine Methodik der Autorin. Im Laufe des Romans gibt es Fußnoten, die fremdartige Begriffe und vor allem lateinische Buchtitel oder Aussprüche erklären beziehungsweise übersetzen. Dadurch entfällt ein Glossar. Auf der einen Seite hat mir das gut gefallen, weil man beim Lesen historischer Romane meistens vorher nicht weiß, welche Worte im Glossar erklärt werden, dadurch zum Teil vergebens hin und her blättert und der Lesefluss somit entweder durch das Blättern oder durch die unbekannten Worte gestört wird. Im Falle der Fußnoten muss man nicht blättern und weiß sofort, dass und welche Erklärungen vorliegen. Beim Lesen empfand ich diese Unregelmäßigkeit im Schriftbild trotzdem störend, auch wenn es in Summe sicher nicht mehr als zehn Fußnoten gab. Hinzu kommt allerdings, dass ich die meisten dieser Erklärungen unnötig fand. Nicht zwingend, weil ich wusste, was es bedeutet, sondern vielmehr, weil es zum Beispiel für die Geschichte irrelevant ist, wie eine einmal erwähnte medizinische Abhandlung im deutschen heißt. Gerade für solche Fälle bietet sich ein Glossar an: Wenn man es genau wissen will, kann man nach hinten blättern, wenn nicht, kann man ungestört weiterlesen.

Wer sich das Buch aufgrund des italienischen Settings ausgesucht hat, sei außerdem gewarnt: Celestinas Lebens spielt sich so gut wie ausschließlich zwischen Universität, Krankenhaus und ihrer Unterbringung ab. Die Geschichte hätte genauso gut in einem anderen Land mit einer prestigeträchtigen Universität stattfinden können. Die italienische Kultur und Lebensweise kommen nicht wirklich zum Ausdruck.

Was mir zuletzt noch jedes Mal Freude bereitet hat, war, von bekannten Gelehrten und berühmten Medizinern zu lesen. Während Girolamo Fabrizio und William Harvey selbst in dem Roman auftreten, werden Galilei und andere Wissenschaftler zumindest erwähnt. Sehr gut wurde außerdem die damalige medizinische Ausbildung erläutert. Hier hat man wieder viel gelernt, was ich an historischen Romanen sehr schätze. Vor dem Lesen empfehle ich, sich Bilder des anatomischen Theaters in Padua anzuschauen. Das ist sehr interessant und hilft bei der Vorstellung der Romanhandlung.

Zusammenfassend haben mir vor allem der Kriminalfall und die ganzen Geheimnisse sehr gut gefallen. Ich wollte stets weiterlesen und herausfinden was passiert war. Daher komme ich zu 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.07.2017

Mal wieder ein guter historischer Roman von Thomas

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Ein wirklich toller historischer Roman, muss aber auch dazu sagen dass er nicht ganz ohne ist. Also es sind viele Erotische Szenen drin! Es geht um eine junge Witwe die mehr möchte als nur "Frau" zusein. ...

Ein wirklich toller historischer Roman, muss aber auch dazu sagen dass er nicht ganz ohne ist. Also es sind viele Erotische Szenen drin! Es geht um eine junge Witwe die mehr möchte als nur "Frau" zusein. Die Geschichte ist nachvollziehbar, bis irgendwann mal klar wird, dass alle ihr Geheimnis kennen und die wichtigsten Menschen (Uni) es scheinbar nicht mitbekommen. Da bis zum Schluss dies auch so nicht aufgedeckt wird. Was ich etwas Schade fand war der Schluß, der Roman war die ganze Zeit über immer spannend, lesenswert und machte neugierig auf die Protagonisten. Aber das Ende ging innerhalb von zwei bzw. drei Seiten zuende. Es wurde in einem Rutsch erzählt, wer was macht und was dann geschieht und zack ENDE. Aufgrund dessen gibt es einen Punkt Abzug, ich finde man hätte auch dass Ende besser verpacken können.

Veröffentlicht am 30.01.2017

Das Mädchen aus Mantua

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Das Mädchen aus Mantua ist ein Einzelroman von Charlotte Thomas.

Celestina wird von ihrer Mutter nach dem Tod ihres Mannes zu Verwandten nach Padua geschickt. Dort will sie einen tollkühnen Plan umsetzen, ...

Das Mädchen aus Mantua ist ein Einzelroman von Charlotte Thomas.

Celestina wird von ihrer Mutter nach dem Tod ihres Mannes zu Verwandten nach Padua geschickt. Dort will sie einen tollkühnen Plan umsetzen, nämlich als Mann verkleidet Medizin an der Universität studieren!
Schwierig wird es, als sie auf Timoteo trifft, der ebenfalls Medizin studiert und der Familie angehört, die mit ihrer in Fehde liegt, und sich zu ihm hingezogen fühlt...

Dieser historische Roman von Charlotte Thomas ist leichte Kost, man kommt kaum in Berührung mit den schrecklichen Seiten des mittelalterlichen Lebens. Es ist vielmehr eine Liebesgeschichte mit ein bisschen Widrigkeiten, eine starke Frau, die ihren Weg gehen will... Nett und sehr unterhaltsam geschrieben, aber eben nichts Weltbewegendes.