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Veröffentlicht am 09.06.2024

Geschichten, die Mut machen ...

Bobo Siebenschläfer. Ganz schön mutig!
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BOBO SIEBENSCHLÄFER - Ganz schön mutig
Markus Osterwalder
gelesen von Dorothée Böhlke

In vier neuen Geschichten von Bobo Siebenschläfer muss Bobo Mut beweisen. So begegnet ihm ein Kater, der ihn gefährlich ...

BOBO SIEBENSCHLÄFER - Ganz schön mutig
Markus Osterwalder
gelesen von Dorothée Böhlke

In vier neuen Geschichten von Bobo Siebenschläfer muss Bobo Mut beweisen. So begegnet ihm ein Kater, der ihn gefährlich anfaucht und sich nicht von ihm streicheln lassen will. Erst ganz langsam findet Bobo den Mut, sich dem Kater zu nähern.
In einer anderen Geschichte macht Bobo aus Versehen Fatimas Spielzeug kaputt. Er steckt dieses heimlich in seine Tasche und wagt sich nicht, ihr von seinem Missgeschick zu erzählen. Am nächsten Tag verlangt es großen Mut zu Fatima zu gehen und seinen Fehler einzugestehen.
Was in den zwei anderen Geschichten passiert, hört ihr besser selbst.
Es geht darum, seine Angst zu überwinden, zu seinen Fehlern zu stehen und für andere einzustehen.

Ein ganz liebes Hörbuch ab 4 Jahren.
Die Länge der einzelnen Geschichten eignen sich perfekt für das abendliche Vorlesen und wie wir es von Bobo Siebenschläfer gewohnt sind, schläft er zum Ende jeder Geschichte friedlich ein.
Kleiner Minuspunkt: Die Erzählstimme von Dorothée Böhlke war mir zu schrill, meine Tochter fand sie hingegen nicht störend.
4/ 5

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Veröffentlicht am 30.05.2024

Schmalzig aber gut

Nächsten Sommer am See
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NÄCHSTEN SOMMER AM SEE
Carley Fortune

Fern Brooksbanks kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in das Brooksbanks Resort, das ihre Mutter bis vor wenigen Tagen leitete, zurück. Hier, am Smoke Lake ist Fern aufgewachsen. ...

NÄCHSTEN SOMMER AM SEE
Carley Fortune

Fern Brooksbanks kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in das Brooksbanks Resort, das ihre Mutter bis vor wenigen Tagen leitete, zurück. Hier, am Smoke Lake ist Fern aufgewachsen. Dort verbrachte sie eine wunderschöne Kindheit und wilde Teenager-Jahre, denn ihre Mutter hatte selten Zeit für sie und das wusste Fern in vollen Zügen auszunutzen. Obwohl sie glückliche Jahre dort verbrachte, konnte sie sich nie vorstellen, für immer dortzubleiben.
Fern arbeitet in Toronto und auch wenn ihre Mutter sie immer wieder drängte, eines Tages das Resort zu übernehmen, blieb es ihr größter Wunsch, unabhängig zu sein und ein eigenes Café in der Stadt zu eröffnen.

Doch jetzt ist sie unerwartet Eigentümerin dieses Ferienresorts geworden. Ein Resort, was etwas in die Jahre gekommen ist und mit leicht schwindenden Buchungen zu kämpfen hat. Und als wenn das noch nicht genug wäre, betritt Will Baxter das Hotel. Der Mann, der ihr vor neun Jahren den größten Schmerz zugeführt hat. Ausgerechnet ihn hat ihre Mutter kurz vor ihrem Tod damit beauftragt, das Brooksbanks Resort wieder auf Kurs zu bringen.

Während der Vorgänger FÜNF SOMMER MIT DIR gefühlt ohne Kitsch auskam, trieft dieses Buch förmlich vor Schmalz und es ist on top auch noch absolut vorhersehbar. DENNOCH habe ich das Buch gerne gelesen und regelrecht verschlungen, außerdem hatte ich gefühlt mindestens drei Mal sensationellen Sex mit Will Baxter.
Ja, natürlich wusste ich, dass es ein seichtes Buch mit einer schönen Liebesgeschichte sein wird, aber zwischendurch passt das mal für mich.

Große Leseempfehlung für alle, die eine seichte Liebesgeschichte mit Sogwirkung für den Sommer suchen!
4/ 5

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Veröffentlicht am 15.05.2024

Wiedersehen in North Bath

Von guten Eltern
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VON GUTEN ELTERN
Richard Russo

Wir sind zurück in North Bath, welches gerade von seinem langjährigen ewigen Konkurrenten Schuyler Springs eingemeindet wurde. Wobei „eingemeindet" eine schöne Beschreibung ...

VON GUTEN ELTERN
Richard Russo

Wir sind zurück in North Bath, welches gerade von seinem langjährigen ewigen Konkurrenten Schuyler Springs eingemeindet wurde. Wobei „eingemeindet" eine schöne Beschreibung ist, denn eigentlich fühlt es sich so an, als hätte Schuyler North Bath förmlich verschluckt: Die Verwaltung, wie das Rathaus, die Müllabfuhr und auch die Polizei wurden in North Bath schlicht abgeschafft - was wiederum in der bereits seit Jahren kränkelnden Kleinstadt einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zur Folge hat.
Einige Lehrer und Polizisten durften sich in Schuyler bewerben und so kam es dazu, das unsere alte Bekannte Charice aus North Bath den Posten des Chiefs in Schuyler erhalten hat. Die alteingesessenen Polizisten aus Schuyler sind dementsprechend wenig begeistert - sie fühlen sich übergangen und eine schwarze Frau als Vorgesetzten wollten sie schon gar nicht.
Und genau in dieser unruhigen Zeit findet man in dem verkommenen alten Hotel, was seit Jahren leer steht, eine verweste Leiche.

Peter Sullivan sieht sich nach dem Tod seines Vaters für gewisse Leute in Bath verantwortlich. Und als wenn das noch nicht genug Beschäftigung wäre, taucht auch noch sein Sohn Thomas in Bath auf. Ihn hatte Peter seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen und was sich zu Beginn als ganz harmlos anfühlt, wächst schnell zu einem riesen Problem heran.
Aber natürlich treffen wir auch unsere alten, etwas skurrilen Bekannten aus der kleinen Stadt wieder. Ich könnte euch jetzt berichten, wie es diesen Personen in der Zwischenzeit ergangen ist, außerdem könnte ich noch etwas über Rassismus und Polizeigewalt erzählen, aber lest das Buch doch einfach am besten selbst.

Da ist er: Der dritte Band, der uns erneut in das Upstate New York schickt.
Ich denke, dass man dieses Buch auch lesen kann, ohne die vorherigen zwei Bücher gelesen zu haben - vieles wird zu Beginn wiederholt - dennoch empfehle ich euch natürlich die chronologische Reihenfolge einzuhalten (die Bücher sind einfach zu gut, um weggelassen zu werden).
Auch wenn dieses Buch kleinere Längen hat, habe ich es gerne gelesen. Leider muss ich aber sagen, dass ich Sully mit seinem trockenen und leicht zynischen Humor schmerzlich vermisst habe.
Insgesamt bleibt dieser Band hinter seinen Vorgängern, ich hätte es aber auch nicht missen wollen.
4 -/ 5

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Trauerbewältigung!

Bevor ich es vergesse
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BEVOR ICH ES VERGESSE
Anne Pauly

Anne steht mit ihrem Bruder am Krankenhausbett und packt die wenigen Sachen ihres gerade verstorbenen Vaters zusammen.
Dabei gehen ihr Tausende Fragen im Kopf herum. Hätte ...

BEVOR ICH ES VERGESSE
Anne Pauly

Anne steht mit ihrem Bruder am Krankenhausbett und packt die wenigen Sachen ihres gerade verstorbenen Vaters zusammen.
Dabei gehen ihr Tausende Fragen im Kopf herum. Hätte sie sich öfter oder intensiver um ihn kümmern müssen?

Ihr Vater war ihr nah. Sie empfand ihn als gerecht, sensibel, als einen nachdenklichen und schweigsamen Mann. Man konnte sich bei ihm sicher fühlen - zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als sich die Gewalt und der Alkohol bei ihm einschlichen.
Andere sagen, dass sie sich ihren Vater schön redet, dass er es im Leben übertrieben hätte, dass er nicht immer gut war. Ja, das stimmt, aber zwischen seinen Besäufnissen nahm er sie in den Arm.

Anne organisiert die Beerdigung und versucht das Haus ihres verstorbenen Vaters auszuräumen, dabei muss sie sich ihren Gefühlen stellen. Viele Dinge, die sie bereits vergessen glaubte, kommen zurück in ihr Bewusstsein.
Schöne Lebenssituation, aber auch Begebenheiten, die besser verborgen geblieben wären.

Es ist eine Geschichte über Trauer und deren Bewältigung.

Ich durfte das Buch lesen und hören und möchte direkt vorab die ganz wunderbare und passende Stimme von Wiebke Puls erwähnen.
Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr, nur selten war er mir zu minutiös.

Ich hatte mit Rückblicken in das Leben ihres Vaters gerechnet - einem Potpourri aus bunten Geschichten und Erinnerungen.
Das ich mit Anne gemeinsam eine Beerdigung organisieren, an dem ausführlichen Gottesdienst für ihren Vater teilnehmen und im Anschluss mit ihr ein ganzes Haus entrümpeln würde, war mir vorher nicht bewusst.
Mein Fehler - vielleicht sollte ich endlich beginnen, mehr als nur die ersten zwei Sätze der Buchbeschreibung zu lesen.

Doch nur weil ich falsche Erwartungen hatte und der Inhalt des Buches nicht zu einhundert Prozent meins war, heißt es nicht, dass dies ein schlechtes Buch ist und deshalb gebe ich gerne eine Leseempfehlung für alle, die Trauergeschichten mögen.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Ein Buch zum Nachdenken

Tiere, vor denen man Angst haben muss
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TIERE VOR DENEN MAN ANGST HABEN MUSS
Alina Herbig


Madeleine zog als 6-Jährige mit ihrer Familie von Lübeck in die mecklenburgische Provinz. Die Mauer war gerade gefallen und ihre Mutter wollte vor dem ...

TIERE VOR DENEN MAN ANGST HABEN MUSS
Alina Herbig


Madeleine zog als 6-Jährige mit ihrer Familie von Lübeck in die mecklenburgische Provinz. Die Mauer war gerade gefallen und ihre Mutter wollte vor dem westlichen Kapitalismus fliehen.
Ihr Vater, einst Grüne-Vorsitzender in Lübeck, hatte nichts dagegen, war aber auch nicht dafür.
Sie kauften einen baufälligen Hof ohne fließend Wasser. Die Küche bestand aus einem alten Ofen und im Garten gab es ein Plumpsklo.
Für eine Renovierung fehlte das Geld, doch das störte nicht, denn Mutter fand die vier Kinder eh zu verwöhnt. Regenwasser könne man ja auch abkochen und trinken.
Ein Jahr später verschwand erst der Vater, dann die Brüder - zurück blieben nur sie, Mutter und ihre jüngere Schwester Ronja ...

Heute hatte sich die Wohnsituation nicht verändert, außer dass im Laufe der Jahre Tiere eingezogen waren. Im „Katzenzimmer“ leben Wildkatzen und die alte Auslegware stinkt unerträglich nach Urin. Diverse Hunde findet man im ganzen Haus - auf dem Tisch, im Bett der Mutter oder auf der Fensterbank, wo sie die Scheiben zerkratzen. Außerdem gibt es Ziegen, Wildschweine, Ratten und Hunderte von Mäusen, die die Holzbalken der Scheune anknabbern.
Während das vernachlässigte Haus nicht beheizt wird, die Mädchen frieren und nichts zu Essen haben, kümmert sich die Mutter liebevoll und aufopferungsvoll um alle Tiere. Wegen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit bei einer Tierorganisation ist sie selten zu Hause und überlässt die Mädchen sich selbst.
Doch statt sich aufzulehnen und sich über die Vernachlässigung zu beschweren, halten die Mädchen zusammen und übernehmen Verantwortung.

Ganz wunderbar hat es Alina Herbig verstanden, Charaktere und einen Lebensumstand zu beschreiben, bei dem sich mir die Nackenhaare aufstellen. Ich hatte das Gefühl, vor Ort zu sein. Sah den Hof direkt vor mir, konnte den Katzenurin förmlich riechen. Die Kälte war so eindringlich beschrieben, dass ich mir hier im 36 Grad warmen Thailand fast eine Wärmflasche gemacht hätte. Ganz wunderbar.
Außerdem habe ich den lieben Ton zwischen den Geschwistern geschätzt. Nur das Ende hätte ich mir anders gewünscht.

Fazit:
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und ich sehr gerne gelesen habe.
4/ 5

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