Knappe 4 Sterne aber unterhaltsam
Raiders of the Lost HeartCorrie ist die weibliche Indiana Jones dieser Geschichte nur mit mehr Temperament. Die freche, selbstbewusste Archäologin hat es faustdick hinter den Ohren, bringt mit ihrer umwerfenden Art so gut wie ...
Corrie ist die weibliche Indiana Jones dieser Geschichte nur mit mehr Temperament. Die freche, selbstbewusste Archäologin hat es faustdick hinter den Ohren, bringt mit ihrer umwerfenden Art so gut wie jeden zum Lächeln und lebt ihr Leben genau so frei, wie sie es möchte. Doch das ganze hat auch seine Schattenseiten. Als Frau wird ihr in diesem doch eher von Männern dominierten Berufsfeld nicht der Respekt und die Anerkennung entgegen gebracht, wie es sein sollte. Corrie kämpft mit blöden Klischees und ihren eigenen Unsicherheiten, was ihrem Charakter in dieser Story die nötige Tiefe gibt. Ich mag sie und das sie nicht auf den Mund gefallen ist, allerdings ist ihre Art zu denken ab und zu ein bisschen anstrengend gewesen. Gelesen wurde Corrie von Maja Maneiro, die eine umwerfend raue Stimme hat und für Socorro genau die richtige Wahl war. Ich weiß nicht, ob es an der Sprecherin oder am Technikteam lag, aber in ihren Kapiteln gab es öfters seltsame Pausen zwischen zwei Sätzen und das ist etwas störend gewesen. Ansonsten würde ich wieder ein Hörbuch mit Maja Maneiro hören, denn sie spricht sehr angenehm.
Ford wurde von Oliver Kube gesprochen, der dem ruhigen, sensiblen Archäologen eine angenehm entspannte Tonlage verliehen hat. Ford hat einen guten Grund, warum er diesen Erfolg braucht und das sitzt tief. Leider tat ich mich in Fords Kapiteln manchmal schwer, weil es etwas langwierig wurde. Er ist kein einfacher Charakter. Jedenfalls war Ford zwar präsent und man konnte sich auch einigermaßen in ihn rein versetzen, aber für mich blieb er als Charakter etwas blass zurück. Auch wenn er und Corrie sich oft genug fast an die Gurgel gegangen wären, merkt man die Anziehungskraft und das die zwei eine sehr gute Basis abgeben würden, kämen sie sich näher. Doch das dauerte und gab ein ziemliches Hin und Her ab.
Das Setting hat mich total begeistern können. Mit den coolen Beschreibungen der Grabungsstätte und des mexikanischen Dschungels, den Erzählungen über Corries Sicht, was mit dem Aztekenkrieger passiert ist, konnte mich Jo Segura mitreißen. Auch ihr Schreibstil und die witzig frechen Auseinandersetzungen zwischen den Protagonisten haben mich amüsiert. Aber es hat einfach etwas gefehlt um sich so völlig begeistern zu können.
Im großen und ganzen kann ich euch “Raiders of the Lost Heart” empfehlen. Es hat Spaß gemacht und interessante Informationen bereit gehalten, konnte mich zum lächeln bringen, aber nicht längerfristig beschäftigen.