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Veröffentlicht am 17.07.2024

spannend wie von Karen Sander gewohnt

Der Sturm: Vernichtet
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Endlich ist der dritte Teil aus der Sturm-Serie von Karen Sander zu lesen. Damit endet eine fesselnde Reise durch ihre zweite Serie von Kriminalromanen, die uns auf das wunderschöne Fischland entführt ...

Endlich ist der dritte Teil aus der Sturm-Serie von Karen Sander zu lesen. Damit endet eine fesselnde Reise durch ihre zweite Serie von Kriminalromanen, die uns auf das wunderschöne Fischland entführt hat. Dennoch dürfen wir uns freuen, da Karen Sander im Nachwort verrät, dass eine dritte Serie auf dem Weg ist. Es ist beruhigend zu wissen, dass jeder Teil ihrer Serie eigenständig genossen werden kann, solange man nicht den dritten vor dem ersten liest. Jede ihrer Serien hat uns in den Bann gezogen und von Anfang bis Ende mitgerissen.

Die Identifizierung der beiden Leichen, die nach einem Sturm an der Darß-Küste gefunden wurden, ist nun abgeschlossen. Allerdings gibt es weiterhin keine Hinweise auf den Mörder. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger stehen erneut vor einem Rätsel. Die Untersuchung wird dadurch erschwert, dass die Sturmschäden viele Spuren verwischt haben. Die Ermittler hoffen jedoch, dass eine tiefergehende Analyse der Fundstücke und die Befragung der Anwohner neue Hinweise liefern könnten. Zudem wird erwogen, Kollegen aus anderen Abteilungen hinzuzuziehen, um mögliche Verbindungen zu früheren Kriminalfällen zu überprüfen.

Es stellt sich heraus, dass die Frau sieben Jahre nach dem Mann getötet und in den Dünen verscharrt wurde. Haben die Ermittler die ganze Zeit eine falsche Spur verfolgt? Besteht überhaupt eine Verbindung zwischen den Opfern? Die Ermittler stehen vor einem Rätsel, denn obwohl die Morde Ähnlichkeiten aufweisen, gibt es keine offensichtlichen Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern. Die Untersuchungen konzentrieren sich daher auch auf das Umfeld der Opfer, in der Hoffnung, mögliche Verbindungen zu entdecken, die bisher übersehen wurden.

Es scheint eine Verbindung zwischen den Morden und einem Einbruch zu geben, der vor fünfzehn Jahren stattfand. Bevor Mascha und Tom jedoch den Fall erneut untersuchen können, wird nach einem weiteren Unwetter ein toter Körper entdeckt. Tom ist schockiert, da er die Verstorbene kennt …

Eine fesselnde Vielfalt an Figuren entfaltet sich im Ensemble des Personals dieses Romans, das bereits in der ersten Serie »Der Strand« mit akribischer Detailverliebtheit erschaffen wurde. Aufgrund der Handlung des Thrillers in den alten Bundesländern tragen viele Figuren das reiche Erbe ihrer DDR-Vergangenheit in sich. Diese Vergangenheit ist subtil dargestellt, verleiht den Menschen dieses Thrillers jedoch eine tiefe und komplexe Motivation, die die Leser in ihren Bann zieht. Die Figuren überzeugen durch ihre Authentizität und besondere Note, wodurch sie lebendig und greifbar wirken, ohne dass ihre Geschichte verurteilt wird. Neben charismatischen und liebenswerten Figuren gibt es auch solche, die vor Wut am liebsten entsorgt werden sollten …

Die Spannung und Dynamik entstehen üblicherweise nicht nur durch die äußerst kurzen Kapitel, sondern auch durch die vielschichtige Handlung. Kira, eine junge Kollegin, die mit ihrem Ehrgeiz und ihrer Naivität alle nervt, ist immer noch nicht aufgetaucht. Neben den Ermittlungen zum Täter hat die Suche nach der Kollegin ebenso hohe Priorität.

Das lokale Ambiente hat zweifellos eine bedeutende Auswirkung. Die lebendigen Darstellungen wecken den Wunsch, den Wind an der Ostseeküste im Herbst oder Winter zu spüren. Aus eigener Erfahrung kann ich einen Aufenthalt auf dem Fischland während des Herbstes nur wärmstens empfehlen. Sich an der Ostsee-Küste den rauen Wind um die Ohren wehen zu lassen, hat schon was.

Die Wortwechsel und Gespräche von Karen Sanders wirken wie präzise abgestimmte Werkzeuge, die direkt aus der Realität gegriffen scheinen. Sie und lassen uns das Empfinden entwickeln, eine Verbindung zu diesen Menschen herzustellen und in ihr Inneres einzudringen.

Verpasst nicht die Gelegenheit, Teil dieser außergewöhnlichen Geschichte zu werden und in die tiefen Abgründe menschlicher Intrigen einzutauchen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Die Fargo-Abenteuer und Boko Haram

Das Orakel des Königs
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Der Roman »Das Orakel des Königs« startet mit einem Sprung zurück ins Jahr 500, also vor etwa 1500 Jahren. Damals führte eine Schriftrolle zum Untergang des Vandalenreichs – und heute könnte genau diese ...

Der Roman »Das Orakel des Königs« startet mit einem Sprung zurück ins Jahr 500, also vor etwa 1500 Jahren. Damals führte eine Schriftrolle zum Untergang des Vandalenreichs – und heute könnte genau diese Rolle das Leben unschuldiger Schülerinnen retten.

Leser können sich zusammen mit dem Schatzjägerehepaar Sam und Remi Fargo auf ein neues Abenteuer freuen. Das Ehepaar Sam und Remi Fargo lebt seine Leidenschaft als Schatzjäger mit voller Hingabe aus. Geld ist nicht ihre treibende Kraft, da sie nach beeindruckenden Funden finanziell abgesichert sind. Diese Unabhängigkeit ermöglicht es ihnen, ihre Missionen frei zu wählen und genau die Geheimnisse zu lüften, die sie persönlich faszinieren.

Eine Mädchenschule in Nigeria, die vom engagierten Schatzjägerehepaar Sam und Remi Fargo unterstützt wird, freut sich auf dringend benötigte Hilfsgüter. Die Fargos machen sich sofort auf den Weg, um sicherzustellen, dass alles planmäßig verläuft. Vor Ort angekommen, erleben sie und mehrere Schülerinnen unerwartete Abenteuer. Ein Teil von ihnen wird entführt. Ein Verdacht erhärtet sich, dass Boko Haram dahintersteckt. Doch es scheint, als seien die Entführer nicht an Lösegeld interessiert, sondern vielmehr an einem faszinierenden Fund der Schatzjäger. Was könnte es sein, das die nigerianischen Abenteurer an einer alten Schriftrolle interessiert, die vor 1500 Jahren das Schicksal des Königreichs der Vandalen beeinflusste? Die Suche nach Antworten verspricht spannende Entdeckungen!

Faszinierend immer wieder zu lesen, sind die Abenteuerromane von Clive Cussler und seinen Co-Autoren. Diese Reihe trägt den Untertitel Ein Fargo-Roman, da die beiden Hauptpersonen Remi und Sam Fargo sind, ein mutiges und abenteuerlustiges Ehepaar, das leidenschaftlich gerne auf Schatzsuche geht. Die Fargo-Abenteuer spielen in der Gegenwart, sodass die Leser sich darauf freuen können, dass die Fargos und ihre Begleiter mit modernster Technik ausgestattet sind. Und da Schätze stets Reichtum versprechen, sind die Fargos bestens vorbereitet und tragen einiges an Waffen bei sich, um sich im Bedarfsfall verteidigen zu können.

Die Figuren sind meisterhaft gezeichnet. Teils unwiderstehlich liebenswert und teils abgrundtief ekelhaft. Die Guten und die Bösen sind also unmissverständlich und dramatisch auseinandergehalten.

Das Thema der Entführung von Schülerinnen ist höchst spannend und wird in eine mitreißende Handlung um die Suche nach einer Schriftrolle verpackt. Neben den packenden Ermittlungen gibt es auch jede Menge actionreiche Momente in Form von rasanten Prügeleien und schießwütigen Gefechten. Der Roman hat alles, was das Herz eines Indiana-Jones-Fans höher schlagen lässt.

Die deutschen Übersetzungen von Clive Cussler sind zum großen Teil bei Blanvalet zu finden. Doch es gibt mittlerweile auch deutschsprachige Autoren, die das Abenteuer-Genre mit einer solchen Leidenschaft und Kreativität bereichern, dass es ein Muss ist, ihre Werke zu entdecken! Taucht mit vollem Eifer in die spannenden Bücher von Andreas Gruber und U.T. Barreis ein. Lasst euch von ihnen in atemberaubende Welten entführen und packende Geschichten erzählen, die euch den Atem rauben werden!

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Ein Totenarzt, der kein Arzt ist

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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Dies ist der neueste Thriller von Chris Carter um Robert Hunter, dem Profiler vom LAPD. Hunter und sein Partner Garcia kämpfen erneut gegen das Verbrechen. In ihrem neuesten Fall werden sie mit einer Reihe ...

Dies ist der neueste Thriller von Chris Carter um Robert Hunter, dem Profiler vom LAPD. Hunter und sein Partner Garcia kämpfen erneut gegen das Verbrechen. In ihrem neuesten Fall werden sie mit einer Reihe grausamer Morde konfrontiert, bei denen die Opfer auf mysteriöse Weise verstümmelt werden. Die Ermittlungen führen sie in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Psyche. Hunter und Garcia stoßen auf eine Spur, die offenbar zu einem Serienmörder führt, der wahrscheinlich bereits seit Jahren sein Unwesen treibt. Die Jagd nach dem Täter wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn er scheint immer einen Schritt voraus zu sein. Werden Hunter und Garcia es schaffen, ihn zu stoppen, bevor er erneut zuschlägt?

Bei der Autopsie eines Verkehrsopfers entdeckt Gerichtsmedizinerin Dr. Hove eine überraschende Tatsache: Unter der Haut offenbaren sich interessante Spuren, die ihr bei der Untersuchung helfen werden, neue spannende Indizien auf ein Verbrechen zu finden.

Sie hat das Werk eines Serienmörders entdeckt. Er versteht es meisterhaft, jeden seiner brutalen Morde wie ein zufälliges Unglück aussehen zu lassen, ohne dass es jemand bemerkt.

Dr. Hove übermittelt ihren Verdacht an Robert Hunter und Carlos Garcia von der LAPD Ultra Violent Crimes Unit, einer Spezialeinheit für besonders schwere Gewaltverbrechen. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel: Wie geht man bei einer Mordserie vor, wenn die Opfer unbekannt sind? Wie fängt man einen Mörder ohne Tatort? Wie stellt man einen vorsichtigen, sadistischen Jäger? Wie stoppt man jemanden, dessen Existenz nicht nachweisbar ist?

Chris Carter ist bekannt für seine detaillierten Gewaltbeschreibungen. Sie tauchen nicht oft auf, doch wenn sie es tun, dann richtig heftig.

Die Spannung ist natürlich das Wichtigste in diesem Buch. Chris Carter hat einen unglaublichen Schreibstil mit einem schnellen Tempo. Deshalb sind die Kapitel sehr kurz, meistens nur ein paar Seiten lang. Und jedes Kapitel endet mit einem spannenden Cliffhanger. Chris Carter beherrscht das perfekt. Es ist Wahnsinn, wie er immer am Ende eine Aussage macht, die einen dazu bringt, weiterzulesen. Einfach großartig!

Besonders gelungen fand ich die Auflösung der Geschichte viele Seiten vor dem Ende, wobei der Verlauf bis zur zur Lösung im Nachhinein in Rückblenden den Lesern plausibel gemacht werden. Auch dieses Konstrukt ist ist Teil der Spannung. Während man zunächst weiß, dass alles gut wird, erfährt man anschließend, wie das möglich.

Mit der Zeit wird man immer vertrauter mit den Hauptfiguren. Man erkennt jeden sarkastischen Satz, den sie austauschen, ohne dass der Erzähler es extra betonen muss. Hunter und Garcia haben sich zu einem großartigen Team entwickelt und sie geben ihren Kollegen gerne Contra.

Die Leser tauchen in die aktuelle Zeit des heutigen Los Angeles ein. Sie können durch die Straßen, Plätze und Parks dieser pulsierenden Metropole am Pazifik reisen und das lebendige Treiben hautnah erleben, da sie das vielfältige kulturelle Angebot, die berühmten Strände und die beeindruckende Straßengeflecht dieser weltbekannten Stadt erkunden.

Der Roman hat mich total begeistert! Nicht nur der Inhalt war super, sondern auch total aktuell, mega spannend und einfach mitreißend! Ich kann ihn wirklich nur wärmstens empfehlen!

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

Veröffentlicht am 15.05.2024

Ist Willow »Das Lamm, das zu viel wusste«?

Das Lamm, das zu viel wusste
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Thomas Chatwin, der Autor von »Das Lamm, das zu viel wusste«, ist ein großer Fan und Kenner von Cornwall. Seine Romane zeugen von seiner Liebe für diese schöne Region im Süden Englands. Als langjähriger ...

Thomas Chatwin, der Autor von »Das Lamm, das zu viel wusste«, ist ein großer Fan und Kenner von Cornwall. Seine Romane zeugen von seiner Liebe für diese schöne Region im Süden Englands. Als langjähriger Freund von Rosamunde Pilcher, der Bestsellerautorin, bringt er in seinen Geschichten gemütliche Krimi-Atmosphäre und jede Menge Lokalkolorit mit ein. Man merkt, dass er für die Pilcher-Verfilmungen im ZDF verantwortlich war, denn er weiß genau, wie man einen unterhaltsamen Kriminalroman gestaltet.

Die Familie Doyle plant, die Sonnenwende gemeinsam am Strand zu feiern. Jedoch machen sie eine schockierende Entdeckung, als sie das extra gemietete Strandhaus betreten: Vor einem festlich gedeckten Teetisch finden sie zwei leblose Personen in typisch britischer Pose.

Die Neugier der Doyles wird immer geweckt, sonst wären sie nicht die Doyles. Kate, eine erfolgreiche True-Crime-Podcasterin, erkennt die verstorbene Frau sofort als ihre langjährige Schulfreundin April, die sie seit vielen Jahren nicht mehr getroffen hat. Es stellt sich jedoch heraus, dass sowohl diese alte Freundin als auch der tote Mann an ihrer Seite ein Betrüger-Pärchen sind, das landesweit gesucht wird.

David (Kate Doyles Freund), der einst als Forensiker arbeitete und nun eine Schaffarm betreibt, vermutet, dass der Tod durch Gift verursacht wurde.

Befürchtungen, dass der Tee vergiftet ist, werden durch eine Analyse im Labor von Onkel Brian, seines Zeichens Biologieprofessor, bestätigt. Es handelt sich um eine hochtoxische Substanz, die den Tod verursacht hat. Die Doyles setzen ihre eigenen Ermittlungen fort, um den Täter zu finden, während die Polizei immer noch nicht eingetroffen ist. Kate und David entdecken Hinweise, die darauf hindeuten, dass das Betrüger-Pärchen in geheimnisvolle Machenschaften verwickelt war. Sie stoßen auf eine Spur, die sie zu einem Hehler führt. Ihre Entschlossenheit, die Wahrheit aufzudecken, wird nur noch stärker.

Um eine ganze Familie mit all ihren Charakteren vorzustellen, gibt es nichts Besseres als eine Familienfeier zu organisieren. Thomas Chatwin hat das auf clevere Weise geschafft. Es ist von großer Bedeutung, die Doyles auseinanderzuhalten, da sie alle ermitteln und es so viele von ihnen gibt, wenn man Freunde, Lebensgefährten und Bekannte miteinbezieht.

Hervorragend bildhaft beschreibt der Autor Cornwall als eine Region, die zum Verlieben einlädt. Die beschriebenen Orte und Landschaften sind so malerisch und charmant, dass man sofort den Wunsch verspürt, dorthin zu reisen. Die Häuser und Gärten, von denen Thomas Chatwin schwärmt, scheinen voller Geschichte und Charakter. Man kann sich förmlich vorstellen, wie es ist, in einem solchen idyllischen Umfeld zu wohnen. Aber nicht nur die Umgebung ist faszinierend, auch das Verhalten der Menschen dort wird als herzlich und gastfreundlich beschrieben. Man spürt förmlich die Wärme und Offenheit, die dieses Fleckchen Erde auszeichnet. Wer auf der Suche nach einem Ort zum Verlieben ist, sollte unbedingt Cornwall besuchen oder mindestens diesen Krimi lesen.

Thomas Chatwin beschreibt Familie Doyle als eine wissbegierige und sympathische Großfamilie. Sie besteht aus einer Vielzahl von Bekannten, Verwandten und befreundeten Personen, die immer zur Stelle sind, wenn Hilfe benötigt wird. Sobald auch nur ein kleiner Hinweis auftaucht, erwacht die Neugierde in ihnen und jemand aus der Familie eilt zur Unterstützung herbei. Dabei behalten sie stets ihren Humor und haben dabei immer eine Menge Spaß.

Kate Doyle wurde von der Familienmatriarchin Grandma auserkoren, die Fäden bei dem aktuellen Mordfall in der Hand zu halten und alles zu koordinieren. Doch schließlich scheint das Lamm Willow den richtigen Weg zu kennen und die Familie auf die richtige Spur zu führen. Der Autor beschreibt die Doyle-Familie als lebendiges Beispiel dafür, wie Zusammenhalt und Interesse an anderen dazu führen können, dass das Leben erfüllt und aufregend wird. Als Leser mag man gerne dazugehören.

Die Spannung in diesem Roman ist geheimnisvoll und fesselnd. Es gibt zahlreiche Verdächtige, jedoch keine eindeutigen Hinweise zu Beginn. Stets werden Einblicke in die Vergangenheit gewährt, weil es sich bei Kate und dem einen Opfer um eine alte Freundschaft handelt. Der Autor hat einen komplexen Handlungsverlauf geschaffen, der die Leser verwirrt und bei dem es zum Ende hin sogar heikel und turbulent wird. Durch sein gründliches Wissen über die Regionen Südenglands und die Kunst des Erzählens mysteriöser Geschichten erschafft er eine fesselnde Atmosphäre, die den Leser in den Bann zieht.

Ein spannender Krimi, der sowohl Cornwall-Fans als auch potenzielle Fans und erst recht Fans von Cosy Crime anspricht, mit frischem und unterhaltsamem Stil.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

Veröffentlicht am 15.05.2024

führt an eine Stätte der Porzellanherstellung

Sherlock Holmes an der Saar
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Der Kriminalroman »Sherlock Holmes an der Saar« von Franziska Franke ist der neueste Sherlock-Holmes-Roman vom KBV Verlag aus der Eifel. Die in Mainz lebenden Franziska Franke schreibt ihre Romane um Sherlock ...

Der Kriminalroman »Sherlock Holmes an der Saar« von Franziska Franke ist der neueste Sherlock-Holmes-Roman vom KBV Verlag aus der Eifel. Die in Mainz lebenden Franziska Franke schreibt ihre Romane um Sherlock Holmes und seinem Partner David Tristram so stilecht, wie es das Original kaum besser machte.

Sherlock Holmes bleibt weiterhin versteckt und reist inkognito als Sven Sigerson gemeinsam mit dem Buchhändler David Tristam. Während seines Besuchs bei einem alten Freund in St. Johann, heute bekannt als Saarbrücken, trifft er zufällig einen Arzt aus Mettlach, der am Vortag ein mysteriöses Paket ohne Absender erhalten hat. Darin befand sich ein wertvoller, antiker Goldkelch. Der Arzt bittet die beiden Herren, das Rätsel für ihn zu lösen. Dieses Rätsel fasziniert Sherlock Holmes sofort, da er bereits vermutet, dass hinter der Sache viel mehr steckt, als es den Anschein hat.

Holmes ist immer bereit für ein Abenteuer, so sagt er schnell zu. Jedoch sobald sie beim Arzt in dem malerischen Ort Mettlach ankommen, dem Standort von Villeroy & Boch, wird im Wald die Leiche einer unbekannten Person entdeckt. Nun wird es für Holmes erst richtig spannend.

Die Klärung der Identität des Toten zieht sich in die Länge und es gibt noch weitere Todesopfer. Der gesamte Ort ist in Aufruhr, während Holmes entspannt angeln geht, in der Hoffnung, einen der berühmten Saar-Riesenwelse zu fangen.

Die Romane von Franziska Franke spielen zwar immer zur selben Zeit, nämlich zum Ende des 19. Jahrhunderts, doch die Handlungsorte sind stets unterschiedlich. Es ist erfreulich zu lesen, mit welcher Leichtigkeit die Autorin die örtlichen Gegebenheiten, das Flair und die Atmosphäre wiedergibt und den Ton trifft, der für Sherlock Holmes angemessen scheint.

Konsequent hält sich die Autorin auch bei »Sherlock Holmes an der Saar« an die bei ihrem ersten Sherlock-Holmes-Roman eingeführte Rahmenhandlung. Der Buchhändler und Verleger Tristram aus Florenz protokolliert seine Freundschaft zu dem Meisterdetektiv und berichtet von seinem Erlebnissen mit ihm. Erzähler des Romans ist also David Tristram und der Prolog gibt meist Aufschluss darüber, wie die folgende Geschichte entdeckt wurde.

Die Lösung am Ende war wirklich unerwartet und erwies sich als überraschend wendungsreich. Ich hatte nicht erwartet, dass der Plot in diese Richtung gehen würde, was das Erlebnis besonders spannend machte. Zusätzlich zur überraschenden Auflösung gab es eine besonders gefährliche Szene, die die Spannung noch weiter steigerte. In dieser Szene wurde deutlich, wie schnell sich die Ereignisse zu einer noch bedrohlicheren Lage entwickeln könnten, was dem Ganzen eine intensivere und dramatischere Note verlieh.

Die Schriftstellerin Franziska Franke ist für ihr beeindruckendes Talent bekannt, in der Tradition von Arthur Conan Doyle mit diesem weiteren Sherlock-Holmes-Roman zu brillieren. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie akribisch und detailgetreu sie die Figuren in ihren Büchern zum Leben erweckt. Obwohl sie den Charakter des Privatermittlers nicht mehr stark verändern kann, da er aus den zahlreichen Romanen und Erzählungen des Originalautors bekannt ist, hat Franke dennoch genügend Spielraum, um ihre eigenen Figuren zu entwickeln oder Nebenfiguren aus früheren Erzählungen weiter auszugestalten. Besonders das Zusammenspiel zwischen Holmes und seinem Freund Tristram, den er während seines Exils in Florenz kennengelernt hat, sorgt für ein delikat amüsantes Leseerlebnis.

»Sherlock Holmes an der Saar« verdient meine uneingeschränkte Empfehlung, es langweilt nie. Ich hoffe auf eine Fortsetzung der Reihe. Die Art und Weise, wie die Rahmenhandlung konzipiert wurde, macht das Lesen zu einem spannenden kriminellen Erlebnis, das nicht nur für eingefleischte Sherlock-Holmes-Fans geeignet ist.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024