ehrlich und ungeschönt
Mama kann nicht mehrDas Buch ist ein ehrlicher Einblick in das Leben der Autorin, mit Schwerpunktthema mentale Gesundheit und ihrem Aufenthalt in einer Tagesklinik. Mich haben die Schilderungen, die locker und frei heraus ...
Das Buch ist ein ehrlicher Einblick in das Leben der Autorin, mit Schwerpunktthema mentale Gesundheit und ihrem Aufenthalt in einer Tagesklinik. Mich haben die Schilderungen, die locker und frei heraus erzählt wirken, sehr berührt und mitgenommen über die Höhen und Tiefen. Besonders toll finde ich die Erzählungen über die therapeutischen Sitzungen, vor allem den Ablauf in einer Tagesklinik. Ich konnte mir bis dahin auch nicht viel darunter vorstellen und ich glaube, dass dieser Einblick auch manchen Betroffenen die Angst nehmen kann. Das Thema mentale Gesundheit ist häufig noch immer tabu, man spricht nicht so gerne darüber, versteckt und kompensiert, bis es irgendwann nicht mehr geht. Hier sollte es noch viel mehr Aufklärungsarbeit geben, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und Hilfestellen, bei denen man nicht ewig auf Termine oder Bewilligungen warten muss.
Der Schreibstil gefällt mir, da sich das Lesen wie ein Gespräch mit einer guten Freundin anfühlt, locker und ungeschönt, teilweise haben mir die derben Ausdrücke gestört, „ALTER“ oder ähnliches muss ich nicht unbedingt lesen. Die Kapitel sind zum Teil sehr kurz, das Thema gerade angerissen und schon wieder vorbei und am Sprung zum nächsten Thema. Ich weiß nicht, ob es an der ADHS-Persönlichkeit der Autorin liegt, oder ob möglichst viele Themen Platz haben sollten, sodass es nicht ausführlicher ging, aber mir waren manche Kapitel zu oberflächlich, nur angedeutet, aber nicht die Zeit für tiefere Gedanken. Trotzdem ein sehr wertvolles Buch in eine Thematik, die Gleichgesinnte und auch deren Angehörige ein Stück weiterhelfen und die Angst nehmen kann.