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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2019

Guter Historischer Roman

Die Zarin und der Philosoph (Sankt-Petersburg-Roman 2)
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Der Roman spielt im 18.Jahrhundert zur Zeit Katharinas der Großen. Die Hauptfigur des Romans ist das Waisenkind Sonja. Sie wird von ihrer Mutter im Wald ausgesetzt und wächst beim Einsiedler Emilo auf ...

Der Roman spielt im 18.Jahrhundert zur Zeit Katharinas der Großen. Die Hauptfigur des Romans ist das Waisenkind Sonja. Sie wird von ihrer Mutter im Wald ausgesetzt und wächst beim Einsiedler Emilo auf in einer Höhle, in einem Wald nahe von St. Petersburg. Sie ist für ihr zartes Alter von vier Jahren schon sehr weit geistig entwickelt. Um ihr eine bessere Zukunft zu ermöglichen gibt Emilio sie in die Obhut der Zarin Katharina. Sie nimmt das kluge Kind auf, wie ihr eigenes. Das Buch begleitet das Mädchen beim aufwachsen. Begleitet wird Sonja von verschiedenen Charakteren. Allem voran der preußische Philosoph Stephan, der vom Preußenkönig an den Hof nach St. Petersburg geschickt wird, um für ihn Zarin Katharina auszuspionieren.

Die Autorin beschreibt sehr liebevoll und detailreich das St. Petersburg im 18. Jahrhundert. Hier herrscht neben Prunk auch sehr viel Armut. In dem Buch geht es vor allem um Liebe, Verrat und den Kampf um die Freiheit aus der Leibeigenschaft.

Es ist ein guter, spannender historischer Roman in dem die Liebe nicht zu kurz kommt.

Veröffentlicht am 09.11.2024

Nicht sein bestes Buch

Blutrotes Karma
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In den Straßen von Paris herrscht das pure Chaos. Wir schreiben das Jahr 1968 und die französische Hauptstadt wird von protestierenden Studenten beherrscht. Mittendrin sind die Halbbrüder Mersch und Hervé. ...

In den Straßen von Paris herrscht das pure Chaos. Wir schreiben das Jahr 1968 und die französische Hauptstadt wird von protestierenden Studenten beherrscht. Mittendrin sind die Halbbrüder Mersch und Hervé. Der eine ist Polizist, der andere Student. Als eine junge Studentin brutal ermordet wird, finden die Brüder zusammen, da das Opfer eine Freundin von Hervé war. Als dann auch noch eine zweite Bekannte von ihm ermordet wird und genau wie das erste Opfer in einer Yogapose arrangiert wurde, werden die beiden Brüder in die Ereignisse hereingezogen. Ist die mysteriöse Mordreihe womöglich ein Zeichen für Hévre?

Das über 600 Seiten starke Buch hat mich am Anfang einiges an Nerven gekostet, aber nicht weil es so spannend war, sondern weil die Seiten so voll gepackt waren mit irgendwelchen Abkürzungen von Organisationen, die an den Protesten im Jahr 1968 beteiligt waren. Es wollte einfach kein Ende nehmen. Nach den Morden kamen dann lauter indische Begriffe hinzu und ich war völlig verwirrt. Hier wäre ein Glossar wirklich hilfreich gewesen.
Zur Mitte wurde es dann wirklich richtig spannend, aber leider konnten mich die einzelnen Charaktere auch nicht so überzeugen. Sie waren für mich nicht fassbar, da sie immer wieder ganz unterschiedliche Eigenschaften an den Tag legten, die zur Figur nicht so recht zu passen schien.

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass mir die Kernhandlung schon gefallen hat, aber das Buch einfach zu mühsam zu lesen war. Ein paar Seiten weniger, hätten der Story gut getan. Denn trotz der Längen, schafft es Grangé immer wieder ganz wunderbar, eine schaurige und mysteriöse Stimmung zu erzeugen.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Hat mich einiges an Nerven gekostet

Ava liebt noch
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Dieses Buch hat mich eigentlich sofort angesprochen. Das Cover- ein Traum, der Klappentext klang sehr interessant. Ava ist 43, Mutter von 3 Kindern und völlig ausgelaugt. Ihr Ehemann macht Karriere in ...

Dieses Buch hat mich eigentlich sofort angesprochen. Das Cover- ein Traum, der Klappentext klang sehr interessant. Ava ist 43, Mutter von 3 Kindern und völlig ausgelaugt. Ihr Ehemann macht Karriere in einer Kanzlei, hat das Haus finanziert und kümmert sich ansonsten nicht viel mehr um seine Familie. Da trifft Ava auf den 19 Jahre jüngeren Kieran, beginnt mit ihm eine Affäre und fühlt sich endlich wieder als Frau. Doch aus der Affäre wird echte Liebe und Ava muss sich zwischen ihrer Familie und ihrer Liebe entscheiden.

Nachdem ich von Jarka Kubsova„Marschlande“ oder von Mareike Fallwickls „Die Wut die bleibt“, so begeistert war, hoffte ich auch, dass diese Buch sich in diese Reihe einordnen würde, indem sich Ava von den Fesseln des Patriarchat löst. Doch leider blieb das Buch da hinter meinen Erwartungen.
Avas Entwicklung dauert mir da eindeutig zu lange. Sie spricht nie über ihre Probleme, schweigt und macht sich darüber Gedanken, was andere über sie denken. Auch dem Altersunterschied zwischen den beiden, wird im Buch so viel Raum gegeben. Aber in Zeiten von Brigitte und Emmanuel Macron oder Heide Klum und Tom Kaulitz schockiert das doch auch schon nicht mehr. Ich dachte, da wären wir schon weiter…
Leider waren mir auch die anderen Figuren etwas zu Klischeehaft. Der böse gehörnte Ehemann, die aufgedrehte Freundin aus dem Ghetto…

Nach der Hälfte des Buches, hatte ich eigentlich schon keine Lust mehr, da es sich nun zu einem Liebesroman zu entwickeln drohte, der so vor sich hin plätscherte. Doch ich blieb dran, weil der Schreibstil der Autorin, mir ganz gut gefiel. Und siehe da, am Ende hat es sich dann doch noch gelohnt, wenn auch für meinen Geschmack zu spät.

Wer einen soliden Liebesroman lesen möchte, ist hier gut aufgehoben. Wer es eher etwas anspruchsvoller und emanzipatorischer mag, dem würde ich hier abraten.

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Veröffentlicht am 15.05.2024

wenig tröstlich

Leuchtfeuer
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1985 treffen drei Teenager eine falsche Entscheidung, die für einen von ihnen tödlich enden wird. Fortan tragen die Geschwister Sara und Theo ein sehr belastendes Geheimnis mit sich herum. Auch ihr Vater ...

1985 treffen drei Teenager eine falsche Entscheidung, die für einen von ihnen tödlich enden wird. Fortan tragen die Geschwister Sara und Theo ein sehr belastendes Geheimnis mit sich herum. Auch ihr Vater Ben, muss mit einem Teil der Schuld leben.

Jahre später lernt Ben den Nachbarsjungen Waldo kennen und spürt sogleich eine Verbindung mit ihm. Diese Freundschaft wird noch eine tragende Rolle im weiteren Leben der Familie spielen.

Mich hat dieses wunderschöne Cover sofort angezogen und als ich die ersten paar Seiten und den Klappentext gelesen hatte, musste ich das Buch einfach kaufen.

Der sehr realistische und schonungslose Schreibstil wird im ganzen Buch beibehalten. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch wie die verschiedenen Zeitebenen und die Figuren miteinander verwoben wurden ist einfach grandios.
Die Charaktere sind toll beschrieben. Vor allem Waldo schließt man sofort ins Herz.

Leider fand ich die Geschichte an sich viel zu dramatisch. Welche krassen Schicksalsschläge die Protagonisten noch ereilen, hat mich sehr mitgenommen. Leider konnten mich die Dialoge zwischen den Figuren dann auch nicht viel trösten.

Bei diesem Buch habe ich mich eindeutig vom Cover täuschen lassen und nicht mit so einer traurigen Geschichte gerechnet, die zwar sehr gut erzählt ist, aber mich leider zu tiefst betrübt zurückgelassen hat.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Das Buch lebt von der Sprache, nicht vom Inhalt

Lichtungen
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Dass zwischen Lev und Kato eine besondere Verbindung seit Kindertagen besteht, erfährt der Leser bereits auf dem Einband. Lev ist das einzige Kind aus der zweiten Ehe seines verstorbenen Vaters. Dadurch ...

Dass zwischen Lev und Kato eine besondere Verbindung seit Kindertagen besteht, erfährt der Leser bereits auf dem Einband. Lev ist das einzige Kind aus der zweiten Ehe seines verstorbenen Vaters. Dadurch hat er einen schweren Stand in seiner rumäniendeutschen Familie. Von Kato erfahren wir nicht sehr viel. Sie verlässt ihre Heimat und lässt damit auch Lev zurück. Doch gleich am Beginn des Buches sind die beiden wieder vereint. Die Vorgeschichte dieser Wiedervereinigung wird ganz besonderes erzählt. Nämlich rückwärts. Das Buch beginnt mit Kapitel Neun. Diese Erzählweise ist erst einmal ungewöhnlich, doch mit fortschreitender Lektüre hat man sich daran gewöhnt und lernt Lev weiter kennen.

"Man ist, einmal gegangen, immer ein Gehender."

Dieses Buch lebt eindeutig von der Sprache. Sie trägt einen durch das Buch und zeichnet melancholische Landschaften. Sie hat einen ganz eigenen, sehr poetischen Klang.

"Alles war rückwärtsgelaufen, weniger geworden, und wo sich die Zeit am Anfang dehnte, verkürzte sie sich jetzt unbarmherzig."

Das trifft das Buch sehr gut, denn zum Ende ließ es sich recht flüssig lesen. Leider sind bei mir viele Fragen nicht beantwortet worden. Trotz der schönen Sprache, ist vieles nur vage angedeutet worden. So hatte ich am Anfang einfach eine ganz andere Erwartungshaltung. Figuren blieben blass. Leider auch Kato. Sie war für mich kaum greifbar, ihr handeln nicht nachvollziehbar.

Ich blieb mit vielen Fragezeichen zurück und dies hat mein Leseerlebnis leider sehr getrübt. Leider, weil ich den Ton sehr mochte.


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