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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2024

Handarbeit kann töten

Der Mordclub von Shaftesbury – Nur die Toten kommen in den Garten
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Zum Inhalt:
Penelope ist inzwischen ein fester Bestandteil im Dorfleben von Shaftesbury. Verbandelt mit dem Tierarzt, leidlich erfolgreich im offiziellen Beruf (Heiratsvermittlerin), höchst anerkannt in ...

Zum Inhalt:
Penelope ist inzwischen ein fester Bestandteil im Dorfleben von Shaftesbury. Verbandelt mit dem Tierarzt, leidlich erfolgreich im offiziellen Beruf (Heiratsvermittlerin), höchst anerkannt in der Profession, seltsame Begebenheiten im Ort zu erkunden, die nicht selten in Mord münden. So auch dieses Mal, als nach dem Tod einer bekannten Stick-Koryphäe eine wilde Jagd auf - ja was eigentlich? - beginnt,

Mein Eindruck:
Mit dem inzwischen dritten Band hat sich nicht nur die Autorin eingegroovt - auch ihre Leser freuen sich inzwischen auf die Dorftreffen mit Klatsch, Tratsch und Verbrechen. Obwohl es eine Schar an Einheimischen mit diversen Macken gibt, schafft es Winston, genügend weitere Personen einzuführen, denen man die Morde durchaus zutrauen kann. Das Privatleben Penelopes stört nicht, sondern verleiht der Geschichte einen witzigen und leicht romantischen Touch. So darf es gerne weitergehen in Shaftesbury.

Mein Fazit:
Die Cosy-Häppchen schmecken immer besser

Veröffentlicht am 20.05.2024

Bösartig

Wenn sie wüsste
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Diese Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Millie, zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, ist jetzt in Freiheit. Aber das nur so lange, wie sie in Lohn und Brot steht. Das tut sie gerade ...

Diese Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Millie, zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, ist jetzt in Freiheit. Aber das nur so lange, wie sie in Lohn und Brot steht. Das tut sie gerade im Haushalt von Nina - wohlsituierte Gattin eines Traummanns, liebevolle Mutter... und ein absolutes Biest.

Mein Eindruck:
McFadden enthüllt Stück für Stück die Zusammenhänge ihrer geschickt gesponnenen Geschichte, so dass die Hörer nicht nur bis zum ersten großen Knall im Ungewissen über Motive, Abhängigkeiten und Zusammenhänge gelassen werden. Wie die einzelnen Personen ihre Agenda durchzusetzen suchen, lässt einen ein um das andere Mal staunend zurück.
Leonie Landa liest sehr einfühlsam, wie sich Millie in dem Haushalt mit boshafter Tochter, sympathischen Ehemann und Borderline-Chefin behauptet.
Das Einzige, was für zarter besaitete Gemüter schwer erträglich ist, sind die Stellen von psychischer und physischer Gewalt, - hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen. Wie sich jedoch der Kreis, der mit dem Prolog beginnt, zum Ende hin schließt und die Gründe für verkorkstes Verhalten offen gelegt werden, ist aller Ehren wert.

Mein Fazit:
Man freut sich auf Millies nächste Stelle

Veröffentlicht am 20.05.2024

Ausbruch

Bonjour Agneta
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Zum Inhalt:
Agnetas Leben ist in einer Routine erstarrt, von der ihr mit 49 bewusst wird, dass sie ihr nicht mehr gefällt. Sie hat sich den Wünschen von Kindern, Eltern und Ehemann untergeordnet und dabei ...

Zum Inhalt:
Agnetas Leben ist in einer Routine erstarrt, von der ihr mit 49 bewusst wird, dass sie ihr nicht mehr gefällt. Sie hat sich den Wünschen von Kindern, Eltern und Ehemann untergeordnet und dabei selbst verloren. Als sie eine Annonce entdeckt, die eine Aupair-Stelle in Frankreich anbietet, packt sie beherzt zu - ohne Französischkenntnisse und gegen alle Widerstände seitens der Familie. Die zu betreuende Person ist jedoch kein Kind, sondern der alte und demente Schwede Einar und somit wird die Herausforderung noch größer. Aber man wächst ja an seinen Herausforderungen....

Mein Eindruck:
Der Anfang der Geschichte in Schweden ist absolut hervorragend: Man fühlt mit Agneta, amüsiert sich und fühlt sich als Außenstehender immer wieder berufen, ihr Mut zuzusprechen. Mit der Ankunft in Frankreich lässt das Buch jedoch nach. Selbst humorvolle Bücher schwedischer Autoren enthalten immer einen gewissen Grad an Melancholie und dieser fällt nach dem lustigen Beginn besonders auf; außerdem würzt Einar seine Erinnerungen an das Coming-Out, den Bruch mit seiner schwedischen Ehefrau und das Zusammenleben mit dem Künstler Armand in der französischen Provinz mit sehr vielen erotischen Ritualen. Die zusätzlichen Aussetzer eines Demenzkranken wie das Verwüsten der Wohnung und das Vergessen gegenwärtiger Vorkommnisse werden von Agneta mit so einer Ruhe und im wahrsten Sinne des Wortes weggeputzt, dass es fragwürdig erscheint. Glücklicherweise nimmt das Buch dann wieder Fahrt auf mit dem Einleben Agnetas in die Dorfgemeinschaft und - vor allen Dingen - die Kommunikation mit Schweden. Hier brilliert die Autorin wieder, denn zwischenmenschliche Beziehungen und gesprochenes (und auch unausgesprochenes) schildert sie witzig und lebensecht.
Der Schluss des Buches enttäuscht, bis man im Nachwort erfährt, dass die Geschichte weitergeht. Glücklicherweise, denn zu Ende erzählt ist sie nicht.

Mein Fazit:
Ein Buch wie ein Clown, - vordergründig sehr witzig, jedoch mit trauriger Note

Veröffentlicht am 15.05.2024

Vier Frauen in der Wildnis

The Hike
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Diese Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Seit der Schulzeit miteinander befreundet, fahren Maggie, Liz, Helena und Joni jedes Jahr ein paar Tage miteinander weg. Dieses Mal hat die sportbegeisterte ...

Diese Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Seit der Schulzeit miteinander befreundet, fahren Maggie, Liz, Helena und Joni jedes Jahr ein paar Tage miteinander weg. Dieses Mal hat die sportbegeisterte Liz das Ziel ausgewählt und sich für einen Berg in Norwegen entschieden. Doch dieser Berg erweist sich nicht als einzige Herausforderung für die Freundschaft und letztendlich auch für Leib und Leben.

Mein Eindruck:
Leider wird schon im Klappentext auf die Dezimierung der Gruppe hingewiesen und es ist - wenn man schon einige Bücher von Lucy Clarke und ihren Umgang mit Figuren kennt - keine große Anstrengung nötig, um den ultimativen "absent friend" zu identifizieren. Das ist insbesondere deshalb sehr schade, weil Clarke eine spannende Geschichte erdacht hat, die von den Stimmen des Hörbuchs wunderbar mit Leben erfüllt wird.
Als Leser kann man sehr schön komplett eintauchen, da jedes Kapitel aus der Sicht einer der Frauen oder - übergeordnet und von einem männlichen Sprecher intoniert - geschrieben ist. So lässt sich das Verhalten der durchaus vielschichtigen Charaktere vielleicht nicht verstehen, aber doch erklären. Zwar gibt es ein paar (kleinere) Logiklöcher, wenn komplett untrainierte Damen teilweise mit schwerem Gepäck, dafür aber ohne Proviant Berge in schlechtem Wetter erklimmen, doch dafür wird man mit einigen guten Twists und einer wunderschönen Landschaft entschädigt.

Mein Fazit:
Eine Reise mit Clarke ist es wert, angetreten zu werden

Veröffentlicht am 16.03.2024

Luxus-Retreat mit kleinen Fehlern

Tödliche Oase
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Diese Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Nach einer durchzechten Nacht wacht Zoey mit einem Filmriss auf. Nicht - wie erwartet - in New York, sondern in einem Luxus-Retreat in der Wüste. Ein unbekannter ...

Diese Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Nach einer durchzechten Nacht wacht Zoey mit einem Filmriss auf. Nicht - wie erwartet - in New York, sondern in einem Luxus-Retreat in der Wüste. Ein unbekannter Gönner zahlt für den Aufenthalt, der ihr zu einem besseren Leben ohne Alkohol und Drogen verhelfen soll. Doch dann fallen ihr Unstimmigkeiten auf: Zu wenig Personal, eine seltsame Mail auf dem Account des Leiters. Als jemand stirbt, stellt sich heraus, dass es auch in der Wüste Untiefen geben kann, die gefährlich sind. Für alle Beteiligten.

Mein Eindruck:
Emma Haughton ist ein spannendes Buch gelungen, für das die Sprecherin Katja Sesterhenn Bilder im Kopf der Hörer erzeugt. Zwar ist der Beginn ein bisschen langatmig, doch dann wird es schnell unangenehm. Da Zoey nicht verschwinden kann, ohne sich wirtschaftlich zu ruinieren, muss sie sich auf die Therapie einlassen, - psychedelischer Trip inbegriffen. Man bleibt bei ihrer Figur und gewinnt sie trotz ihrer Eigenheiten lieb, - möglicherweise dem Fakt geschuldet, dass das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist. Und so wird einem immer mulmiger bei dem Gefühl, dass man gefangen ist, man nicht weiß, wem man trauen darf und kann und ob man je wieder nach Hause kommt.
Das Ende ist ein bisschen übertrieben, aber hey - that's America!

Mein Fazit:
Spannende Selbstfindung