Profilbild von Sydneysider47

Sydneysider47

Lesejury Profi
offline

Sydneysider47 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sydneysider47 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2024

Ein Frauenbuch mit zu vielen Themen

Die Frauen von Maine
0

Worum geht es in dem Buch?
Jane ist Archivarin, in der Schule war sie sehr erfolgreich. Mit ihrer Mutter hatte sie Probleme. Die Mutter war alkoholabhängig – das Verhältnis zu ihr war nicht besonders gut. ...

Worum geht es in dem Buch?
Jane ist Archivarin, in der Schule war sie sehr erfolgreich. Mit ihrer Mutter hatte sie Probleme. Die Mutter war alkoholabhängig – das Verhältnis zu ihr war nicht besonders gut. Jane ist selbst alkoholabhängig geworden – das gefährdet ihre berufliche Karriere sowie auch ihre Ehe mit David.
Mit ihrer Schwester Holly und mit ihrer besten Freundin Allison pflegt sie ein gutes Verhältnis. Das braucht sie, als sie das Haus ihrer verstorbenen Mutter ausräumen muss.
Ein altes Haus auf den Klippen hat sie schon immer fasziniert. Als Geneviève dort einzieht und Jane beauftragt, die Geschichte des Hauses zu recherchieren, ist Jane begeistert. Sie findet überraschende und tragische Ereignisse, die sich einst in dem Haus abspielten.
Die Begegnung mit dem Medium Clementine beschäftigt Jane – ebenso wie die Erzählungen über Geister und Spirituelles. Die Geschichte einiger Indigenen ist auch ein Thema sowie die religiöse Gruppe der Shaker.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Es dauerte einige Zeit, bis ich in die Handlung des Buches fand. Ich habe das Buch im Urlaub gelesen, wo es Phasen gab, bei denen ich mich komplett auf die Lektüre konzentrieren konnte.
Beim Lesen wusste ich nicht, worauf das Buch hinauswill – was das Hauptthema ist. Viele Themen werden durch die Geschichten, die in dem Haus an den Klippen passierten, angerissen. Die Geister und der Spiritismus waren mir teilweise zu viel. Manche Passagen lasen sich so, als seien sie aus Archiven abgeschrieben worden. Das machte die Handlung stellenweise langweilig.
Jane war mir mal mehr sympathisch, mal weniger. Einige der Frauen, über die sie recherchiert hatte, mochte ich, andere nicht.
Das Buch beleuchtete einige Phasen in Janes Leben – zuerst die Recherchen über die Geschichte des Hauses, dann die Probleme in der Ehe mit David sowie ein starkes Alkoholproblem. Auch die Beziehung zu ihrer Mutter, ihrer Schwester sowie zu Allison spielen eine Rolle.
Ein Roman also, den ich – was die Themenvielfalt angeht – überfrachtet finde und der teilweise anstrengend, aber auch teilweise langatmig ist.
Ich vergebe drei Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.07.2024

Familienbande und Belanglosigkeiten

Die Perserinnen
0

Worum geht es in dem Buch?

Elizabeth, Shirin, Sima, Niaz und Bita sind Mitglieder der Familie Valiat, die im Iran reich, wichtig und einflussreich war. Elizabeth, Niaz und Sima leben noch im Iran, während ...

Worum geht es in dem Buch?

Elizabeth, Shirin, Sima, Niaz und Bita sind Mitglieder der Familie Valiat, die im Iran reich, wichtig und einflussreich war. Elizabeth, Niaz und Sima leben noch im Iran, während Shirin und Bita in die USA ausgewandert sind. Sie bleiben in Kontakt, besuchen sich – und jede von ihnen erzählt abwechselnd die Geschichte ihrer Familie und das, was sie tagsüber machen, aus ihrer Sicht.

Elizabeth kann gut zeichnen, ist verliebt in Ali, den sie aber nie heiratet. Später wandert auch Ali, der im Iran als Fahrer arbeitete, in die USA aus und wird dort ein reicher und erfolgreicher Geschäftsmann. Elizabeth und er haben ein Geheimnis – sie habe drei Kinder miteinander. Nader, Shirin und Sima.

Elizabeth verschweigt das in der Familie. Sie hat einen anderen Mann geheiratet, den alle „Daddy“ nennen. Sima und Shirin haben ihre eigenen prägenden Erlebnisse im Leben. Sima findet die Großmutter Nounou tot in ihrem Bett, die sich das Leben genommen hat. Sie macht sich Gedanken über Nounou und ihr Leben nach dem Tod.
Shirin bekommt eine Tochter Niaz, die sie jedoch im Iran zurücklässt, als sie in die USA auswandert. Das Leben im Iran engt sie zu sehr ein. Ihre Nichte Bita, Tochter von Sima, wächst in den USA auf.

In den USA geht es Shirin und Bita gut, denn sie profitieren von dem Reichtum ihrer Familie Valiat. Shirin kann das Geld mit vollen Händen ausgeben, während Bita sich Gedanken macht, wie sie ihr Geld sinnvoll einsetzen kann, um anderen zu helfen.

Meine Leseerfahrung:

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir – bildhaft und wortgewandt. Die Handlung jedoch ist oft verwirrend, was an der Tatsache liegt, dass die persischen Frauen sich mit dem Erzählen abwechseln und über Ereignisse, die zu unterschiedlichen Zeiten stattgefunden haben, berichten. So kommt die Handlung nicht richtig in die Gänge.

Erzählungen über den Tod der Nounou, Ereignisse in Aspen, die den Aufenthalt Shirins in den USA gefährden, sowie Niaz‘ Aktivitäten in Teheran wechseln sich ab mit Szenen in einem Enthaarungsstudio und anderen Belanglosigkeiten.
Das Thema des Buches ist, dass die Frauen ihre Geschichte erfahren – also beispielsweise Shirin und Sima, wer ihr wirklicher Vater ist. Und dass sie sich daraufhin Gedanken machen, wohin sie gehören. In den Iran oder doch in die USA? Jede der Frauen hat hier ihre eigenen Ansichten und zieht ihre eigenen Konsequenzen. Das ist gut und interessant zu lesen, wiegt jedoch nicht die sonstigen Schwächen des Buches auf.

Ich vergebe drei Sterne und bin bei einer Leseempfehlung unentschlossen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2024

Party-Roman

Happy Hour
0

Worum geht es in dem Buch?
Isa und Gala wollen in New York City das Leben genießen. Tagsüber halten sie sich mit Jobs über Wasser – verkaufen zum Beispiel Kleidung an einem Stand. Oder sie sitzen Modell ...

Worum geht es in dem Buch?
Isa und Gala wollen in New York City das Leben genießen. Tagsüber halten sie sich mit Jobs über Wasser – verkaufen zum Beispiel Kleidung an einem Stand. Oder sie sitzen Modell für Künstler. So können sie Geld verdienen – nicht viel, aber es hilft meistens, die teure Miete zu bezahlen und zu überleben.
Abends gehen Isa und Gala auf Partys – sie lassen sich einladen, sie trinken und essen dort und schließen oberflächliche Bekanntschaften.

Meine Meinung zu dem Buch:
Wow – ein New-York-Roman. Das klingt nach aufregender Lektüre. So dachte auch ich. Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Isa in der Vergangenheit geschrieben.
Der Schreibstil des Buches gefällt mir – die Handlung jedoch weniger. Alles bleibt sehr oberflächlich – die beiden Hauptpersonen Isa und Gala und auch die Leute, die sie treffen.
Anfangs fragte ich mich, wie die beiden „Party-People“ im teuren New York City mit ihrem Lebensstil überleben können. Sie legen Wert auf schöne Kleidung, die nicht teuer ist. Und sie ernähren sich nicht gesund. Später in dem Roman kommt zur Sprache, dass das Leben in New York sehr kostspielig ist – auch für Isa und Gala. Die monatliche Miete für ihr Zimmer kostet ein Vermögen. Außerdem verkaufen sie nicht so viel Kleidung, wie sie wollen – und es gibt nicht immer Jobs für sie. Die Herren, die Isa und Gala treffen, sind eher kurze, oberflächliche Bekanntschaften. Bei manchen kann man kostenlos für eine Weile wohnen.
Beim Lesen fragte ich mich oft: Wohin steuert die Geschichte? Gibt es einen Höhepunkt, gibt es DAS Ereignis, das diesen Roman unvergesslich macht? Ob das so ist, will ich nicht verraten.
„Happy Hour“ ist ein Roman über Frauen, Partys und Männerbekanntschaften in New York City. Ich vergebe drei Sterne und bin bei einer Leseempfehlung unentschlossen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.04.2024

Der Roman zieht sich in die Länge

Der rechte Pfad
0

Worum geht es in dem Buch?
Benjamin, genannt Benni, kehrt nach 25 Jahren wieder in den Ort seiner Kindheit zurück. Nach Welsum im Sauerland. Dabei geht es ihm nicht gut, er hat einen Gipsarm.
In Welsum ...

Worum geht es in dem Buch?
Benjamin, genannt Benni, kehrt nach 25 Jahren wieder in den Ort seiner Kindheit zurück. Nach Welsum im Sauerland. Dabei geht es ihm nicht gut, er hat einen Gipsarm.
In Welsum trifft er Leute, die er kannte. Lea, die unterdessen fünf Kinder hat. Gideon, mit dem er befreundet war. Und Klaus, sein Vater, dessen Anerkennung und Aufmerksamkeit er immer wieder sucht.
Das Dorf ist merkwürdig, oft trostlos. Getragen wird es durch eine evangelikale Gemeinde, dessen Vorstand ein gewisser Herr Reitwein ist, der in einer schönen Villa lebt. Offenbar scheinen alle Menschen, mental gesehen, abhängig zu sein von dieser Gemeinde, so dass sie es nicht schaffen, Welsum den Rücken zu kehren und anderswo ein neues Leben anzufangen.
Benni hat das vor einigen Jahren geschafft – und sein jetziger Besuch sollte nur einige Tage dauern. Dennoch lässt er sich hinreißen, länger zu bleiben.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Zu Anfang liest sich das Buch interessant, die Autorin hat eine schöne bildhafte Sprache. Man liest Details aus Bennis Kindheit in Welsum, die sich mit Ereignissen während seines Besuches abwechseln.
Man ist schockiert über die Engstirnigkeit in Welsum – so ist es beispielsweise eine Sünde, wenn man sich einen Reisekatalog ansieht, in dem Frauen im Bikini abgebildet sind.
Je weiter ich las, desto mühsamer wurde die Lektüre, denn es kam keine Spannung auf. Ich wunderte mich, dass Benni überhaupt mit einem Gipsarm nach Welsum reist – und warum er sich – trotz der schlechten Erinnerungen aus seiner Kindheit – nicht losreißen kann. Immer wieder denkt er an Vicky, seine Ex-Freundin, die in New York weilt.
Benni hascht nach der Aufmerksamkeit von Klaus, seinem Vater, der Momente hat, während derer er Benni beachtet – und dann wieder nicht.
Man bekommt als Leser die Information, welche schlechten Erinnerungen Benni genau hat, nicht nur die Engstirnigkeit und die merkwürdigen Leute. Aber, bis man das als Leser erfährt, muss man viel und lange lesen und sich durch oft trostlose und eintönige Handlungsstränge kämpfen.
Ich vergebe dem Buch drei Sterne und bin bei einer Leseempfehlung unentschlossen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2024

Das Buch kann mich nicht komplett überzeugen

Der Schacherzähler
0

Worum geht es in dem Buch?

Hinnerk ist Café-Besitzer, er ist schwul, träumt von einer Beziehung mit David. Ein Problem nur ist: sein Café „Blue Hour“ steckt in den roten Zahlen und droht, geschlossen ...

Worum geht es in dem Buch?

Hinnerk ist Café-Besitzer, er ist schwul, träumt von einer Beziehung mit David. Ein Problem nur ist: sein Café „Blue Hour“ steckt in den roten Zahlen und droht, geschlossen zu werden. Da naht ein Investor, der vielleicht das Café retten könnte.
Malu ist alleinerziehend und arbeitet in diesem Café. Für sie ist es einfach wichtig, dass das Café existiert, denn es sichert ihre Existenz. Sie hat es nicht einfach – ist alleinerziehend.
Ihr Sohn heißt Janne. Lehrer weigern sich, ihn zu unterrichten, denn er ist schwierig und zu lebhaft. Ein so genannter „Systemsprenger“.
In einem Park lernt Janne einen älteren Mann kennen, der Schach gegen sich selbst spielt. „Oldman“ nennt man ihn. Er ist Witwer. Janne fasst Zutrauen zu dem Mann, der ihm so nach und nach die Regeln des Schachspiels erklärt. Janne entdeckt hierdurch einige Tipps und Weisheiten, die er in sein Leben mitnehmen kann.

Meine Meinung zu diesem Buch:

Ansprechend sieht das Buch aus, mit einem hübschen Umschlag.
Leider können mich weder Handlung, noch Charaktere komplett überzeugen. Die Figuren bleiben für mich irgendwie blass. Malu, alleinerziehend. Janne, der Junge, der „unbeschulbar“ ist. Der schachspielende Witwer „Oldman“. Und schließlich Hinnerk, der Cafébesitzer. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht dieser Protagonisten erzählt – aber für mich bleiben sie distanziert. Sie und ihre Geschichten berühren mich kaum. Mir fehlt hier einfach das gewisse „Etwas“.
Ich habe das Buch gelesen, aber komplett überzeugt bin ich davon nicht. Für mich bleibt es nur durchschnittlich.

Ich vergebe drei Sterne und bin bei einer Empfehlung unentschlossen.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere