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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2017

Berührend und nachdenklich stimmend

Duft nach Weiß
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Mit ihrem Roman Der Duft nach Weiß nimmt die Autorin Stefanie Gregg den Leser mit in die kommunistische Vergangenheit Bulgariens und führt ihre Geschichte bis zur heutigen Zeit. Erzählt wird die Geschichte ...

Mit ihrem Roman Der Duft nach Weiß nimmt die Autorin Stefanie Gregg den Leser mit in die kommunistische Vergangenheit Bulgariens und führt ihre Geschichte bis zur heutigen Zeit. Erzählt wird die Geschichte von Anelija, welche bei ihrer Großmutter bzw. Urgroßmutter in einem Dorf in Bulgarien. Anelija's Mutter ist in die BRD geflohen, als Anelija noch sehr jung war. So kennt Anelija ihre Mutter nur aus den heißersehnten Briefen. Wir begleiten die Protagonisten durch ihre Kindheit und bei der späteren Flucht zu ihrer Mutter. Zeitgleich erfahren wir ,wie es Georgi Markow, einem bulgarischen Schriftsteller ergeht, der sich systemkritisch äußert. Die Entwicklung Anelija's vom Kind zur verantwortungsvollen Frau wird berührend beschrieben ohne ins rührselige abzudriften.

Die Autorin erzählt ihre Geschichte in mehreren Strängen, die immer wieder in der Zeit hin und her springen. Nach anfänglichen Irritationen, fand ich mich in diese Erzählweise gut hinein und konnte durch die Rückblicke die heutige Situation immer besser verstehen. Der Erzählstil selber ist gut lesbar und der Leser wird auch nicht durch die Vielzahl von Namen erschlagen. Insgesamt eine stimmige und glaubwürdige Geschichte über die Verhältnisse in Bulgarien zur Zeit des Kommunismus. Ich fühlte mich bei keiner Seite gelangweilt und folgte gespannt der Lebensgeschichte der verschiedenen Charaktere. Für einige sicherlich keine leichte Entspannungslektüre, für mich eine gut recherchierte Geschichte aus der jüngeren Vergangenheit Bulgariens.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Ein Neuanfang

Tausche Ehegatten gegen Mann im Kilt
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Mit ihrem Roman Tausche Ehegatten gegen Mann im Kilt nimmt die Autorin Pia Guttenson die Leser mit nach Schottland.

Louise hat das von dem viele Frauen träumen, einen reichen Ehemann, der ihr materiell ...

Mit ihrem Roman Tausche Ehegatten gegen Mann im Kilt nimmt die Autorin Pia Guttenson die Leser mit nach Schottland.

Louise hat das von dem viele Frauen träumen, einen reichen Ehemann, der ihr materiell alles bieten kann und will, sowie zwei Söhne und ein nach außen perfektes Heim. Aber ist das alles was eine Frau glücklich macht? Gehört dazu nicht mehr als finanzielle Absicherung? Diese Fragen stellt sich Louise genannt Lou nach 22 Jahren Ehe und nimmt sich daher erst mal eine Auszeit. Dies geschieht sehr zum Leidwesen ihres Mannes an ihrem 40 Geburtstag. Lou hat sich für zwei Monate ein Haus in einem kleinen Ort in Schottland gemietet und dort begegnet ihr Alasdair Munro, Al ist alleinerziehender Vater einer gehörlosen Tochter und hat derzeit arge finanzielle Probleme und ist auch ansonsten dem weiblichen Geschlecht gegenüber nicht so ganz entgegenkommen eingestellt.

Es kommt was kommen muss, beide fühlen sich zueinander hingezogen und was sich daraus entspinnt wird auf lebendige und interessante Weise von Pia Guttenson umgesetzt. Man merkt der Geschichte an, dass die Autorin in Schottland verliebt ist und insgesamt wird die Geschichte gut und stimmig aufgebaut. Der Erzählstil ist angenehm und die Geschichte lässt sich flüssig und ohne langatmige Stellen lesen. Die Charaktere sind gut angelegt und man kann sich problemlos in die Protagonisten hineinversetzen, zumal die Autorin auch die beiden Hauptpersonen mit ihrer Gedankenwelt zu Wort kommen lässt, so sind Handlungen verständlich und nachvollziehbar. Lediglich zum Schluss wurde mir die Geschichte etwas zu schnell abgeschlossen, da hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht. Insgesamt aber ein lesenswertes Buch, das ich in einem Rutsch gelesen habe. Ich war einfach zu neugierig wie es mit Al und Lou endet.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Neuanfang in Neuseeland

Tangata Whenua - Fire of Love
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Mit ihrem Roman Tangata Whenua Inferno der Herzen entführt die Autorin Christel Siemen die Leser nach Neuseeland. Chiara hat gerade ihrem Mutter verloren und der Vater hat die Familie schon vor Jahren ...

Mit ihrem Roman Tangata Whenua Inferno der Herzen entführt die Autorin Christel Siemen die Leser nach Neuseeland. Chiara hat gerade ihrem Mutter verloren und der Vater hat die Familie schon vor Jahren verlassen, dann ist auch noch ihr Job weg. Da kommt es gerade richtig, dass sie ihre Tante Maggie in Neuseeland auf deren Farm besuchen kann. Schnell fühlt sich Chiara in der neuen Umgebung wohl und das liegt nicht nur an Tante Maggie sondern auch an Rindermanager Marc. Marc hat jedoch ein düsteres Geheimnis und dann gibt es noch Sabotageakte gegen die Farm. Das ist noch nicht genug Dramatik und so lässt die Autorin auch noch Chiaras Leben in ernste Gefahr geraten. Insgesamt eine gelungene Mischung für einen Liebesroman.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig lesbar, die Geschichte gut aufgebaut und die Charaktere stimmig. Der Leser kennt von Anfang an das Geheimnis von Marc, aber das macht auch einen Teil des Charmes aus, der Leser weiß warum sich Marc so verhält und hält ihn wegen seiner schroffen und unnahbaren Art nicht gleich für einen unangenehmen Zeitgenossen. Was ich nicht so gelungen fand, war die Schiene eines zweiten Verehrers für Chiara, das war für mich überflüssig und trug nichts für die Geschichte bei, sondern löste bei mir eher negative Gefühle gegenüber Chiara aus. Tante Maggie war herzerfrischend und ich hätte liebend gerne so eine Tante.

Insgesamt war der Roman lesenswert und ich fühlte mich gut unterhalten. Die Spannung, wer hinter den Sabotageakten steckte, wurde erst recht spät gelöst und dem Roman fehlte es weder an Romantik noch an Spannung, die Erotik war dezent vorhanden und stand nicht im Vordergrund. Ich werte den Roman auch nicht ab wegen der Schiene des zweiten Verehrers, da dies nur einen sehr kleinen Teil einnahm und eine Abwertung, dem ansonsten gut geschriebenen und unterhaltsamen Romans, nicht gerecht werden würde.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Die Aufgabe von Kaija Neran

Tabula Rasa
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Mit dem Roman Tabula Rasa nimmt uns der Autor Ryek Darkener in eine Welt fast 500 Jahre nach dem Großen Krieg. Die Gesellschaft hat sich in drei Gruppen aufgeteilt, Städter, Helfer und Jäger. Diese Gruppen ...

Mit dem Roman Tabula Rasa nimmt uns der Autor Ryek Darkener in eine Welt fast 500 Jahre nach dem Großen Krieg. Die Gesellschaft hat sich in drei Gruppen aufgeteilt, Städter, Helfer und Jäger. Diese Gruppen sollen sich im Laufe der Generationen, gemäß den Regeln der Stifter, zu einer Einheit verbinden. Dies trifft jedoch nicht auf die Gegenliebe aller Menschen. Dazwischen steht Kaija Neran, die das Erbe ihres kürzlich verstorbenen Vaters antreten soll, der einen Weg gefunden hat, dass sich der Wunsch der Stifter erfüllen könnte. Kaija's schwere Weg wird auf gute Art erzählt und der Autor vermag auch immer eine gewisse Grundspannung aufrecht zu erhalten, bis es zum furiosen Ende kommt.

Vieles ergibt sich erst im Verlauf der Erzählung und manches bleibt in der Schwebe. Vermeintlich Nebensächliches spielt auf einmal eine große Rolle und dem Leser zeigen sich die verschiedenen Stränge die ineinanderlaufen auf. Der Schreibstil ist angenehm und das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Das Ende des Buches war ein wenig abrupt und verlangt in meinen Augen eine Fortsetzung, da ich wissen möchte wie der Autor die Geschichte weiter laufen lässt und ob sich alles so ergibt, wie es sich abzeichnet. Insgesamt ein Buch das auch ein wenig nachdenklich stimmt, da es in der Gesellschaft Abstufungen gibt und nicht jeder gleich viel wert ist und ich mich gefragt habe, wie es so weit kommen konnte. Dabei erhebt der Autor in keinem Fall den mahnenden Finger, sonder lässt seine Charaktere für sich sprechen und der Leser kann sich gut ein eigenes Urteil über diese Gesellschaft bilden.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Undurchsichtig und spannend bis zur letzten Seite

Spreewaldgrab (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 1)
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Spreewaldgrab von der Autorin Christina Diekerhoff ist ein Kriminalroman der bis zur letzten Seite spannend bleibt. Der eigentliche Täter bleibt bis kurz vor Schluss unbekannt und erst im Nachhinein erkennt ...

Spreewaldgrab von der Autorin Christina Diekerhoff ist ein Kriminalroman der bis zur letzten Seite spannend bleibt. Der eigentliche Täter bleibt bis kurz vor Schluss unbekannt und erst im Nachhinein erkennt man als Leser die leichten Spuren die zum Täter führen. Verstörende Kapitel über eine unbekannte Frau die gefangen gehalten wird wechseln sich ab mit der eigentlichen Geschichte. Wer ist die Frau die sich selber nicht mehr kennt und die versucht ihre Welt zusammen zu halten? Weder von Täter noch vom Opfer erhält man wesentliche Informationen, so dass ich mich gefragt habe wie beide Stränge zusammen gehören, bis es die überraschende Aufklärung gibt. Die Charaktere sind gut angelegt und man erfährt durch die Gedankenwelt von Klaudia Wagner warum sie in die Provinz gezogen ist. Die Lösung des ersten Mordfalles in dem es um den Unternehmer geht ist mir zum Schluss etwas zu kurz gekommen, dafür wird gut auf die Geschichte der toten jungen Frau, die im Wald gefunden wird,eingegangen. Insgesamt spannend und gut lesbar mit schlüssigen Charakteren.