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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2018

Distanz

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
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Tess ist 17 Jahre alt, Scheidungskind und in ihrer alternativen Schule nicht wirklich integriert. Doch sie hat Jonah, einen Jungen, den sie ein einziges Mal auf einer Party getroffen hat und mit dem sich ...

Tess ist 17 Jahre alt, Scheidungskind und in ihrer alternativen Schule nicht wirklich integriert. Doch sie hat Jonah, einen Jungen, den sie ein einziges Mal auf einer Party getroffen hat und mit dem sich über Social Media und Distanz eine Art Beziehung entwickelt hat. Doch dann begeht Jonah Selbstmord und Tess kann mit ihrem Leben nichts mehr anfangen. Sie schmeißt die Schule, zieht zu ihrem Vater und verkriecht sich. Bis Daniel, Jonahs Mitbewohner plötzlich Kontakt zu ihr aufnimmt...

Dieses Buch beschäftigt sich in erster Linie mit Trauer und Abschied. Dazu kommt jedoch die Thematik von Fernbeziehungen im Internetzeitalter. Genau das verhilft dem Buch auch dazu nicht allzu deprimierend und traurig zu sein, weil es einfach auch gut zeigt, dass das Leben weitergehen muss!

Die Sprache ist sehr modern und sehr passend für die jungen Protagonisten. Diejenigen Teile, die in Kurznachrichten, Mails oder Postings geschrieben sind, lockern diesen Roman ungemein auf und haben diesen für mich ganz besonders gemacht! Alles in allem erinnert mich dieses Buch sehr an den Stil von John Green, was jedenfalls als Kompliment verstanden werden darf!

Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen und ich würde mich sehr freuen noch mehr von diesem Autor zu lesen!

Veröffentlicht am 31.12.2017

David

David
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In Kirchberg in Tirol steht im Garten eines heruntergekommenen Hauses ein Davidsahorn, der über Generationen leben von Menschen beeiflusst hat. Und irgendwie finden alle durch diesen ihre persönliche ...

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In Kirchberg in Tirol steht im Garten eines heruntergekommenen Hauses ein Davidsahorn, der über Generationen leben von Menschen beeiflusst hat. Und irgendwie finden alle durch diesen ihre persönliche Vergangenheit und Wahrheit heraus, die eng mit dem Leben anderer verstrickt ist!


Judith W. Taschler schreibt in gewohnter Manier über zwischenmenschliche Beziehungen und schafft es wieder einmal die Geschichte extrem spannend zu konstruieren. Die thematisiert in diesem Buch auch vor allem die Familie, Adoption, Abtreibung, ohne in irgendeiner Form ihre persönliche Meinung einfließen zu lassen. Dieser Aspekt gefällt mir besonders gut, da sie einfach eine Geschichte erzählt und sich selbst außen vor lässt.


Der Schreibstil ist, wie bei der Autorin immer, ruhig, schön und einfach zu lesen, wobei sie ihren Texten trotzden sehr viel tiefe gibt. Die Geschichte per se fand ich auch sehr gut und gefällen mir immer besonders die späten Auflösungen der Geschichten!


Definitiv eine meine Lieblingsautorin, die zum Glück in keinster Form an Qualität verliert!

Veröffentlicht am 02.12.2017

Sex, Drugs & Rock'n'Roll und ein Haufen Gesellschaftskritik

Das Leben des Vernon Subutex 1
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Vernon Subutex ist nach der Schließung seines Plattenladens arbeits- und auch ziemlich antriebslos, sodass er nach einiger Zeit sogar seine Wohnung verliert. Glücklicherweise gibt es jedoch die sozialen ...

Vernon Subutex ist nach der Schließung seines Plattenladens arbeits- und auch ziemlich antriebslos, sodass er nach einiger Zeit sogar seine Wohnung verliert. Glücklicherweise gibt es jedoch die sozialen Netzwerke und Vernons viele alte Bekanntschaften aus der Musikszene. So zieht er durch Paris und kommt immer wieder bei anderen Freunden unter. Bei dieser Reise durch die Stadt lernt der Leser viele ganz unterschiedliche Charaktere kennen, die einen Querschnitt der Gesellschaft bilden...


Dieses Buch stellt für mich eines der besten in 2017 dar und ich war wehmütig als es geendet hat. Die Autorin schafft es so viel Kritik und aktuell wichtige Themen in einen so leichten und angenehmen Text einzubauen. Sie drückt trotz der eher einfachen Sprache so viel aus, was ich in der Form noch nie gelesen hatte! Natürlich darf man aber bei dieser Lektüre nicht allzu zart besaitet sein. Der Stil der Autorin ist direkt, dreckig und derb, was ich aber sehr schätze! Hier wird definitiv nicht um den heißen Brei geredet...


Nur vom Ende war ich anfangs nur ein wenig befremdet, da ich nicht wusste, dass eine Triologie geplant ist. Vor dem Hintergrund ergibt das offene Ende und die vielen ungeklärten Punkte aber natürlich Sinn und ich kann den zweiten Teil kaum erwarten!

Veröffentlicht am 07.11.2017

Zukunft?

Leere Herzen
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2025: Britta lebt an sich sorglos und behütet mit ihrer Familie in Braunschweig und führt mit ihrem Freund und Geschäftspartner Babak eine offenbar gut laufende Praxis für Suizidgefährdete. Womit genau ...

2025: Britta lebt an sich sorglos und behütet mit ihrer Familie in Braunschweig und führt mit ihrem Freund und Geschäftspartner Babak eine offenbar gut laufende Praxis für Suizidgefährdete. Womit genau die beiden ihr Geld jedoch verdienen, weiß niemand. Als sich dann andere Organisationen in ihr Gewerbe mischen, gerät die "heile Welt" aus den Fugen...

Das Buch beschäftigt sich in diesem Rahmen mit wichtigen Fragen des Lebens wie beispielsweise Moral, Sinn des Lebens, Unzufriedenheit und ganz viel Politik. Die Autorin hat sich hier von aktuellen Lagen und nicht zuletzt von ihren eigenen Überzeugungen leiten lassen, was aber überhaupt nicht negativ zu werten ist. Auch empfinde ich das Gelesene nicht als Rüge mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern nur als extrem gesellschaftskritisch, was zum Nachdenken anregen soll. Sie malt sich hier eine Zukunft, wie wir sie hoffentlich nicht erleben müssen und bedenkt dabei derart viele Ansätze und Aspekte, dass ich wirklich begeistert war!

Zu lesen ist das Buch, trotz des eher schwierigen Themas, wirklich leicht und flüssig. Ich mag die klare Sprache der Autorin und bin ins Buch versunken, da es sehr spannend ist!

Für mich handelt es sich wieder einmal um ein gelungenes und durchdachtes Buch der Autorin, welches aber sicherlich - schon alleine aufgrund der politischen Handlungsstränge - die Geister scheiden wird!

Veröffentlicht am 23.10.2017

Albtraum

Im Traum kannst du nicht lügen
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Die 18-jährige Maja sitzt in Untersuchungshaft und muss sich vor Gericht dem Vorwurf des Modes, der Beihilfe sowie der Anstiftung desselben verantworten. Sie soll mit ihrem Freud Sebastian dessen Vater ...

Die 18-jährige Maja sitzt in Untersuchungshaft und muss sich vor Gericht dem Vorwurf des Modes, der Beihilfe sowie der Anstiftung desselben verantworten. Sie soll mit ihrem Freud Sebastian dessen Vater getötet und danach einen Anschlag in deren Schule verübt haben. Als Leser darf man Zeuge des Gerichtsverfahrens sein und erfährt in Zeitsprüngen auch die Hintergründe zu diesem schrecklichen Vorfall...

Beim Lesen ist man sofort mitten in der Geschichte. Anfangs hat man noch etwas wenig Anhaltspunkte zum Geschehenen, doch in weiterer Folge wird man durch Rückblenden mitgerissen. Die Geschichte ist in einzelne mittlere Kapitel gegliedert, die teilweise in den Zeiten springen. Der Schreibstil ist leicht und locker zu lesen, die Sprache modern und Maja als Ich-Erzählerin sehr gut angepasst. Auch alle anderen Personen sind gut gezeichnet und authentisch. Das besondere an diesem Buch ist für mich aber eben der Aufbau. Durch die teilweise Informationsabgabe in Form von Erinnerungen an Erlebtes, ihre Zeit in Haft und die gegenwärtige Schöffenverhandlung nimmt die Geschichte rasant an Fahrt auf, sodass man das Buch am liebsten gar nicht mehr weglegen will. Es ist derart spannend konstruiert, was mich tief beeindruckt hat. Für mich handelt es sich bei diesem Buch definitiv um einen der besten Thriller / Krimi, den ich jemals gelesen habe, ohne einen einzigen Kritikpunkt.

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