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Veröffentlicht am 16.05.2024

Die Eiskönigin

Shikimori's not just a Cutie 5
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Kamiya ist all das, was jedes Mädchen gerne wäre: gut aussehend, erfolgreich, sportlich und der Schwarm jedes Geschlechts der Schule. Und sie hat den Nimbus des großen Tabus. Es ist ungeschriebenes Gesetzt, ...

Kamiya ist all das, was jedes Mädchen gerne wäre: gut aussehend, erfolgreich, sportlich und der Schwarm jedes Geschlechts der Schule. Und sie hat den Nimbus des großen Tabus. Es ist ungeschriebenes Gesetzt, dass absolut niemand privat mit ihr zu tun hat, sie geht nicht mit anderen aus – weder mit Jungs noch mit Mädchen – sie verteilt ihre Freundlichkeit gleichmäßig und distanziert. Umso überraschter sind alle als Kamiya plötzlich mit Shikimori und kyo unterwegs ist – und niemand ist überraschter als Kamiya, dass es ihr nicht nur Spaß macht, sondern sie auch so ganz selbstverständlich in Shikimoris Freundeskreis aufgenommen wird, ganz ohne Starkult.

Mit diesem Band wird der neue Charakter Kamiya fest in der Geschichte etabliert. Der Leser lernt hinter die kühle Fassade zu schauen und es wirklich herzerwärmend zu lesen wie Kamiya Teil des Freundeskreises wird. Ein bisschen verstörend ist der Kult, der an der Schule um sie gemacht wird – ein Motiv, das mir schon in anderen Mangas begegnet ist und mich immer wieder zweifeln lässt, was an Japans Schulen so alles abgeht.

So langsam verliert der Manga seine Episodenhaftigkeit und das tut der Geschichte sehr gut, genau wie die Erweiterung des Figurenpersonals. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Im Grunde sind es ereignislose Geschichten, die hier erzählt werden, Alltag, Schule, Freundschaft, aber es ist so süß und immer wieder witzig und überraschend, dass mich jeder Band wieder aufs Neue fasziniert.

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Veröffentlicht am 16.05.2024

Jahrestag

Shikimori's not just a Cutie 4
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Das Schulfest steht vor der Tür und Shikimori und Izumi erinnern sich an das letztjährige Schulfest, an dem sie zwar noch nicht zusammen waren, aber jeder hatte gehofft, vom anderen eingeladen zu werden. ...

Das Schulfest steht vor der Tür und Shikimori und Izumi erinnern sich an das letztjährige Schulfest, an dem sie zwar noch nicht zusammen waren, aber jeder hatte gehofft, vom anderen eingeladen zu werden. So wird auch dieses Schulfest zu einer Art Jahrestag für die beiden. Sie haben allerdings nur wenig Zeit, um sich zu sehen und dann ist Izumi auch noch für die Bibliothek eingeteilt, zusammen mit dem Schulschwarm Kamiya, die heimlich in Izumi verknallt ist.

Schulfeste sind in Shojo-Mangas ein Standardelement, aber ich bin immer wieder fasziniert auf wie viele unterschiedliche Arten es in die Geschichten eingebunden wird. Hier gibt es gleich mehrere originelle Ideen, die das Standardmotiv aufpeppen und sehr amüsant machen. Dazu wird die Geschichte um einen neuen Charakter erweitert, was der Gesamtstory sehr gut tut.
Auch der 4. Band ist sehr unterhaltsam, wunderschön gezeichnet und immer für eine Überraschung gut. Ich mag die Reihe sehr!

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Veröffentlicht am 16.05.2024

Rivalen

Marmalade Boy 02
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Miki ist immer noch ganz durcheinander von Gintas unerwarteter Liebeserklärung. Sollte die harsche Abfuhr, die ihr damals so zu schaffen gemacht hat, wirklich auf einem Missverständnis beruhen? Das belastet ...

Miki ist immer noch ganz durcheinander von Gintas unerwarteter Liebeserklärung. Sollte die harsche Abfuhr, die ihr damals so zu schaffen gemacht hat, wirklich auf einem Missverständnis beruhen? Das belastet ihre Freundschaft mit Ginta sehr, doch als Arimi, die eigentlich hinter Yuu her ist, plötzlich mit Ginta schäkert, fragt sich Miki unwillkürlich, wem ihre Gefühle nun eigentlich gelten. Yuu ist in der Zwischenzeit widerwillig Teil der Tennis-AG geworden, um im Turnier das Team zu verstärken. Dabei müssen er und Ginta feststellen, dass sie den gleichen Rivalen haben, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

Der zweite Band ist ein großer, bunter Wirrwarr aus Gefühlen, Rivalitäten, Lügen und Geheimnissen – und dabei nimmt die Geschichte gerade erst Fahrt auf. Witzig, überraschend und immer wieder mit neuen Wendungen lässt auch dieser Band keinerlei Langeweile aufkommen. Ob man sich mit Miki fragt, wer nun der Auserwählte ist, mit Yuu und Ginta überraschende Gemeinsamkeiten entdeckt werden oder man dem großen Geheimnis von Mikis bester Freundin auf die Spur kommt, der Lesespaß ist garantiert. Die bildschönen Zeichnungen tun ihr Übriges, um diese Reihe zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Der Cliffhanger auf der letzten Seite, lässt einen sofort zum nächsten Band greifen.

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Veröffentlicht am 16.05.2024

Eine kleine Hexe fliegt in die Welt

Kikis kleiner Lieferservice
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Seit Kiki sich dafür entschieden hat ihrer Mutter in den Hexenkünsten nachzueifern hat sie gewusst, dass sie an ihrem dreizehnten Geburtstag ihr zu Hause verlassen muss. Traditionell muss sie dann ein ...

Seit Kiki sich dafür entschieden hat ihrer Mutter in den Hexenkünsten nachzueifern hat sie gewusst, dass sie an ihrem dreizehnten Geburtstag ihr zu Hause verlassen muss. Traditionell muss sie dann ein Jahr lang alleine leben und nur mit ihren Hexenkünsten über die Runden kommen. Leider beschränken sich Kikis Hexentalente aufs Fliegen und sie hat einen Hang zur Tollpatschigkeit. Doch das hält sie und ihren Hexenkater Jiji nicht auf und beide stürzen sich in das große Abenteuer erwachsen zu werden.

Endlich erscheint die Romanvorlage zum süßen Ghibli-Film auf Deutsch und sie hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Eine wunderschöne, witzige Kindergeschichte mit einer bezaubernden Heldin und einem knurrigen kleinen Kater. Die großen und kleinen Schwierigkeiten, die Aufregungen und Enttäuschungen, die man erlebt, wenn man auf eigenen Füßen stehen muss, werden hier kindgerecht und unterhaltsam erzählt. Niedliche Illustrationen runden die Geschichte ab.

Lange hat die Übersetzung dieses preisgekrönten japanischen Kinderbuchklassikers auf sich warten lassen, doch das Warten hat sich gelohnt. Ein zeitloses, bezauberndes Kinderbuch, das in jedem Alter begeistert. Der einzige Trost, den der Leser hat, wenn die letzte Seite gelesen hat: es ist der erste Band. Schon bald fliegt Kiki wieder und ich bin wahnsinnig gespannt, welche Abenteuer im zweiten Buch auf mich warten.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Ein großer Schwidel

Der Ölprinz
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Sam Hawkins, Dick Stone und Will Parker – bekannt als das Kleeblatt, geraten bei einer Rast mitten unter die berüchtigten Finders – einer Gesellschaft von Banditen, die für ihre Raubüberfälle bekannt sind. ...

Sam Hawkins, Dick Stone und Will Parker – bekannt als das Kleeblatt, geraten bei einer Rast mitten unter die berüchtigten Finders – einer Gesellschaft von Banditen, die für ihre Raubüberfälle bekannt sind. Das lässt sie das Schlimmste für den Siedlertreck befürchten, der von einem mittelmäßigen Scout mehr schlecht als recht durch den gefährlichen Westen geführt wird. Sehr bald stoßen auch der Hobble-Frank und Tante Droll dazu, die zu ihrem Staunen im Siedlertreck gute Bekannte aus Deutschland treffen, nicht zuletzt den Kantor Emeritus Aurelius Hampel, der der eigentliche Anstifter der Auswanderung war. Er selbst ist auf der Suche nach Motiven für eine Heldenoper, was ihn und seine Gefährten in haarsträubende Situationen bringt. Da können die Helden des Westens nicht anders als sich der Auswanderer anzunehmen, zumal neben weißen Banditen auch Unruhen unter Indianerstämmen die Gegend unsicher machen.

Ein spannender Abenteuerroman, der bestens unterhält. Heiko Grauel setzt die Charaktere so unvergleichlich in Szene, dass man jeden einzelnen von ihnen deutlich vor Augen hat – vom spaßigen Hobble-Frank über den verpeilten Kantor bis hin zur resoluten Rosalie Ebersbach, der eigentlichen Herrin über die Auswanderer.

Dieser Winnetou-Roman verzichtet auf große Indianerkämpfe, auf blutige Massaker unter den weißen Banditen und auf wiederholte Gefangennahmen und Befreiungsaktionen. Vieles bleibt in der Ankündigung und doch ist die Geschichte spannend und toll ausgearbeitet wie man es von Karl May gewohnt ist. Selbstverständlich sind auch Winnetou und Old Shatterhand dabei, die die Helden des Westens erst vervollständigen.

Als Kritikpunkte bleiben der Kantor, der einem in seiner Verpeiltheit, Trampeligkeit und Kompositionsversessenheit schließlich wahnsinnig auf den Keks geht und Hobble-Frank, der mit seiner geballten, schwafeligen Pseudo-Gelehrsamkeit zunehmend an Witz verliert. Weniger wäre wirklich mehr gewesen. Der dritte Charakter, mit dem ich hader, ist Frau Rosalie Ebersbach. Eine der durchaus interessanten Frauenfiguren Karl Mays: stark, selbstbewusst, lässt sich von nichts und niemandem etwas sagen oder etwas verbieten. Sie wird durchaus als starke Frau inszeniert, wirkt dann aber wieder lächerlich und nervig, wenn sie zum Beispiel an Kämpfen teilnehmen will ohne Ahnung von Waffen zu haben, sich in Dinge einmischt, von denen sie nichts versteht, nur weil sie glaubt, dass sie was zu sagen haben müsste. Ihre Art mag ich überhaupt nicht, doch als durchaus ernsthaft inszenierter starker Frauencharakter ist ihre Rolle in der männerdominierten Geschichte interessant und nicht unwichtig.

Ein Hörbuch, das von Heiko Grauel perfekt inszeniert wurde. Er hat die Spannung der Geschichte gut inszeniert und bringt den Witz einzigartig zur Geltung, vom Gebrauch des Dialektes über das Setzen der Pointen bis zur Pathetik des Kantors. Großartige Hörbuch-Unterhaltung!

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