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Viola

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2024

Tragische Versäumnisse

Grado in Angst
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Ich verfolge die Reihe schon ziemlich von Anfang an und daher war ich natürlich auch gespannt, wie es weitergeht. Die Kurzbeschreibung klang sehr spannend und ansprechend. Nachdem Maddalena in den letzten ...

Ich verfolge die Reihe schon ziemlich von Anfang an und daher war ich natürlich auch gespannt, wie es weitergeht. Die Kurzbeschreibung klang sehr spannend und ansprechend. Nachdem Maddalena in den letzten Bänden ziemlich viel durchgemacht hat, hätte ich ihr eine Ruhepause gegönnt. Die Autorin sah das aber offensichtlich anders und stürzt die Commissaria erneut in eine tiefe persönliche Krise. Das hat mich ebenfalls mitgenommen, aber wahrscheinlich ist es einfach realistisch so. Die Welt ist voller Menschen, die nur sich etwas Gutes wollen - andere sind ihnen egal

Der Fall als solcher ist sehr tragisch und traurig, man hofft, dass es in Wahrheit nicht so schreckliche, gierige Menschen gibt.

Ich mochte die Ermittlungen sehr, vor allem, weil auch das Team dieses Mal sehr im Mittelpunkt stand. Jeder mit seinen besonderen Eigenschaften, mit seinem Können und seinen Ecken und Kanten. Das war für mich eine echte Stärke dieses Romans und eigentlich auch der ganzen Reihe.

Ich hätte mir das Ende ein bisschen ausführlicher gewünscht, auf mich wirkte es etwas abrupt und überstürzt, wie der Fall gelöst wurde. Das fand ich schade, da hätten ein paar Seiten mehr gut getan.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich glaube, es war sehr nah an der Realität und das macht es dann auch so bedrückend. Auf jeden Fall spannend und lesenswert!

Veröffentlicht am 16.05.2024

Maddalena ist zurück

Grado in Flammen
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Nachdem Maddalenas Verlobter umgekommen war, war für mich erstmal Schluss mit der Grado-Reihe. Ich konnte es einfach nicht ertragen, dass er nicht mehr da war. Sein Tod war zuviel für mich und auch für ...

Nachdem Maddalenas Verlobter umgekommen war, war für mich erstmal Schluss mit der Grado-Reihe. Ich konnte es einfach nicht ertragen, dass er nicht mehr da war. Sein Tod war zuviel für mich und auch für Maddalena, fand ich. Ich habe die komplette Reihe aus dem Regal genommen und verschenkt. Für mich war auch nicht klar, ob es überhaupt weitergehen kann, oder ob auch die Autorin dieses Buch als Schlusspunkt setzt. Irgendwann habe ich gesehen, dass es doch weitergeht, konnte mich aber nicht aufraffen. Dann kam der Nachfolgeband „Grado und die Tote in der Lagune“ und ich wurde wieder neugierig. Diesen hab ich auch zuerst gelesen und dann nun „Grado in Flammen“. Für mich wahrscheinlich die richtige Reihenfolge, weil ich nun wusste, dass es Maddalena wieder einigermaßen gut geht. An sich ja ein Kompliment an die Autorin, dass sie eine Figur geschaffen hat, die mich so berührt – auch wenn ich fast komplett ausgestiegen wäre.

Nun also „Grado in Flammen“. Für mich war schon relativ bald absehbar, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, wer der Täter sein kann. Allerdings kam das erst im zweiten Teil des Buchs, weil es im ersten Teil vorwiegend um Maddalena und ihr „neues“ Leben geht. Das fand ich sehr authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Sie braucht lange, um überhaupt wieder irgendwie im Leben anzukommen und das passt, weil Franjo für sie so ein wichtiger Mensch und Teil ihres Lebens war.

Ich mochte diese Zweiteilung des Buchs sehr und fand es passend. Der Kriminalfall hat mich nicht so sehr berührt wie die erste Hälfte des Buchs, aber es war trotzdem spannend und gut beschrieben. Die Auflösung war nachvollziehbar und die ganze Geschichte von einem roten Faden durchzogen. Das mag ich sehr; genauso wie die Tatsache, dass am Ende keine Fragen mehr offen waren. Insofern ein würdiger Übergang in das neue Leben der Commissaria.

Veröffentlicht am 16.05.2024

Sehr lesenswert!

Der Junge und die Kakerlake
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Auf dieses Buch war ich aufgrund der Beschreibung und des Covers total neugierig. Ich mag die Aufmachung sehr und vor allem die Zeichnungen, die das geschriebene Wort so unfassbar gut ergänzen. Sie sind ...

Auf dieses Buch war ich aufgrund der Beschreibung und des Covers total neugierig. Ich mag die Aufmachung sehr und vor allem die Zeichnungen, die das geschriebene Wort so unfassbar gut ergänzen. Sie sind sehr spitzfindig und passen immer ganz genau. Das ist wirklich faszinierend und besonders, denn nicht immer trifft eine Illustration so genau.

Die Geschichte ist sehr berührend und lehrreich, nie belehrend. Der Autor hat das Stilmittel der Wiederholung gewählt, um die Dinge ganz klar auf den Punkt zu bringen. Das ist einerseits sehr deutlich und eindringlich, andererseits auch ein bisschen langweilig, weil sich die Abschnitte dadurch sehr gleichen. Dadurch musste ich mich an einigen Stellen wirklich zwingen, genau zu lesen, denn der Gedanke „das kenn ich schon, das kann ich überfliegen“ kam leider ganz automatisch. Das fand ich schade. Abgesehen davon ist das Buch aber wirklich wunderbar und sehr berührend. Man kommt ganz nah an die Hauptfigur, die sich im Laufe des Buchs um 180 Grad dreht und quasi als neuer Menschen herauskommt. Wie das? Selbst lesen! Ich kann diese Lektüre wirklich nur empfehlen!

Veröffentlicht am 13.05.2024

Fortsetzung, die Lust auf mehr macht

Die Porzellanmanufaktur – Zerbrechliche Hoffnung
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Da ich den ersten Teil dieser Reihe sehr gut fand und auch aus der Nähe von Selb stamme, wollte ich natürlich wissen, wie es weitergeht mit Marie, ihrer Tochter und ihren Geschwistern, aber auch mit den ...

Da ich den ersten Teil dieser Reihe sehr gut fand und auch aus der Nähe von Selb stamme, wollte ich natürlich wissen, wie es weitergeht mit Marie, ihrer Tochter und ihren Geschwistern, aber auch mit den Nebenfiguren. Ich fand es gut, dass auch Joachim wieder einen wichtigen Part spielt und seine Geschichte sich so interessant abhebt. Hier war es mir allerdings manchmal zuviel an Nebenfiguren, die man kennt. Dass einer oder zwei auftauchen, finde ich in Ordnung, aber teilweise wirkte es, als sollten einfach noch ein paar bekannte Namen erwähnt werden. Kurios fand ich, dass er sich in Joachim Fuchsberger verliebt. Das passte super in die Geschichte und war auch gut gemacht mit den Verfilmungen der Krimis von Edgar Wallace, die ich persönlich sehr mag. Gestört hat mich aber, dass dieser Vorname dann zweimal vorkommt. Sowas finde ich immer verwirrend und ich frage mich, warum es sein muss, wenn sich am Ende kein tieferer Sinn dahinter verbirgt.

Gestört hat mich hier im zweiten Band leider auch, dass mir vieles wie eine Aneinanderreihung von einzelnen Ereignissen vorkam. Jedes Kapitel seine eigene Geschichte, die nicht mehr harmonisch zur nächsten passte. Gleichzeitig ist auch die Sprache des Autoren teilweise sehr nüchtern und alles passiert zu schnell. So kam für mich leider auch wenig Flair auf. Das war im ersten Band ganz anders und runder – ich hoffe, Band 3 ist dann wieder wie der Anfang, denn Band 1 konnte mich sehr in seinen Bann ziehen.

Gut gefallen hat mir wieder der Einblick ins Geschäft – hier besonders der Teil mit der Kaolinmanufaktur, deren Abraumberg Monte Kaolino ich seit der Kindheit kenne. Interessant fand ich auch den Erzählstrang um das Hotel und die Geheimdienste etc. Ein guter Kontrapunkt zum bunten Leben Joachims und der arbeitssamen Marie. Sophie ist mir nicht so nahe wie ihre Geschwister, aber ich finde trotzdem, dass sie eine tolle und sehr spannende Romanfigur ist. Sie ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, mit Tiefe und Stärke, auch wenn sie manchmal oberflächlich wirkt – ein guter Partner für ihre ernste und strebsame Schwester Marie.

Besonders schön fand ich den Teil um Jana, ihren Halbbruder und Vater. Da konnte ich nochmal viel Interessantes erfahren, gerade auch zur Zeitgeschichte der US.

Ein rundum gelungenes Buch mit kleinen Schwächen, die aber den Lesespaß nur leicht getrübt haben. Nun hab ich echt Lust auf Band 3!

Veröffentlicht am 04.04.2024

Gute Story, schwaches Ende

Zimmer 55
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Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich der Plot sehr neugierig gemacht hatte. Ich lese sehr gerne Bücher, die in Skandinavien spielen, umso mehr habe ich mich auf das Buch gefreut. Es geht gut ...

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich der Plot sehr neugierig gemacht hatte. Ich lese sehr gerne Bücher, die in Skandinavien spielen, umso mehr habe ich mich auf das Buch gefreut. Es geht gut los und erzählt so, dass man schnell in die Geschichte hineingezogen wird. Die junge Psychologin Anna ist eine sympathische Hauptfigur, mit der man gerne „unterwegs“ ist. Sie bekommt die Stelle in der bekannten Klinik mitten in den dunklen Wäldern. Man freut sich mit ihr, weiß aber schon, dass das nicht einfach werden wird.

Und so kommt es dann auch. Auch wenn man es durch die Kurzbeschreibung schon wusste, wird es interessant und spannend. Man weiß – wie auch Anna – nicht, wem man trauen kann oder eben auch nicht. Was hat es mit den anonymen Botschaften auf sich und wo ist eigentlich Zimmer 55? Was verbirgt sich hinter dieser Zahl und wer will das Geheimnis warum so verzweifelt schützen?

Anna gerät in einen gefährlichen Sog und in eine Abwärtsspirale. Das mitzuerleben ist sehr spannend und unterhaltsam und am Ende freut man sich auf die Fortsetzung um die Klinik und Anna, die schon bald herauskommen soll.

Auch wenn mich das Ende leider nicht so ganz überzeugt hat, fand ich das Buch ziemlich gut. Die Auflösung um Zimmer 55 ist nicht so wichtig und das hat mich dann auch überrascht, da das Buch ja diesen Titel hat. Vielleicht habe ich dem aber auch einfach zuviel Bedeutung beigemessen. Insgesamt eine runde Geschichte, die ich gerne gelesen habe.