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Viola

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2017

Spannende Geschichte und gut recherchiert

Die Versuchung der Ratsherrentochter
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Obwohl ich leider den Vorgängerroman „Die Ratsherrentochter“ nicht kenne, kam ich superleicht in die Geschichte und war von Anfang an voll dabei. Durch einen Traum, den Anna hat, erfährt man, was bisher ...

Obwohl ich leider den Vorgängerroman „Die Ratsherrentochter“ nicht kenne, kam ich superleicht in die Geschichte und war von Anfang an voll dabei. Durch einen Traum, den Anna hat, erfährt man, was bisher geschehen ist. Die Vorgeschichte wird noch einmal kurz zusammengefasst und der Leser erfährt, wie es dazu kam, dass eine Ratsherrentochter und ein Henker verheiratet sind. Durch die detailreichen Schilderungen ist man als Leser sofort mitten in der Geschichte drin, das hat mir gut gefallen. Ich mag ausführliche und genaue Beschreibungen, vor allem bei historischen Romanen, weil ich mir das Geschehen dann besser vorstellen kann. In diesem Zusammenhang fand ich auch die Fußnoten gut, die gute Erläuterungen bieten, den Text in seinem Fluss aber nicht stören. Gedanken der Personen wurden in kursiver Schrift dargestellt, sodass der Leser immer auch noch etwas mehr erfährt. Das fand ich ganz besonders gut und hat mir die Personen, vor allem Anna und Michael, noch näher gebracht. Allerdings war ich sowieso recht schnell in die Beiden vernarrt.

Über den Inhalt möchte ich nicht viel verraten, nur so viel sei gesagt: Anna und Michael möchte Wymphen verlassen, da sie hier immer ihre Geschichte als Schatten vor sich hertragen. Sie möchten das alles hinter sich lassen und wollen daher zu ihrem Onkel nach Haydelberch gehen und dort ein neues Leben anfangen. Das aber ist leichter gedacht als getan... Nicht nur der Weg ist beschwerlich, auch das Böse folgt ihnen...

Die Schreibweise von Petra Waldherr ist sehr gekonnt. Sie versteht es, so zu beschreiben und zu erzählen, dass man wie gebannt ist. Man möchte vor Spannung seufzen, mit den Figuren lachen und weinen. Einfach gelungen.

Gut fand ich am Ende das Buches eine Übersicht über die im Roman vorkommenden Personen, von denen manchmal auch tatsächlich gelebt haben. Auch die Erklärungen einiger Begriffe haben mir sehr gefallen. Sowas macht ein Buch für mich immer gleich noch viel lesenswerter.

Die Geschichte ist von Anfang an spannend und steigert sich gegen Ende hin immer mehr. Man möchte gar nicht mehr aufhören zu lesen, um zu erfahren, was passiert und ob alles gut geht. Gleichzeitig erleichtert und traurig hab ich die letzten Seiten gelesen. Nun hoffe ich auf einen Nachfolgerband, werde mich aber bis dahin erstmal dem Vorgängerroman widmen.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Düster, traurig und super spannend

Todeszeitpunkt: Harry Kent – Niemand kommt Tätern und Opfern so nahe
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Dr. Harry Kent ist eine mir sehr sympathische Figur. Er ist von seinem Schicksal fast gebrochen und führt ein einsames Leben. Sein ganzes Augenmerk gilt einer jungen Patientin, die im Koma liegt und deren ...

Dr. Harry Kent ist eine mir sehr sympathische Figur. Er ist von seinem Schicksal fast gebrochen und führt ein einsames Leben. Sein ganzes Augenmerk gilt einer jungen Patientin, die im Koma liegt und deren Name niemand kennt. Er setzt sich voller Engagement dafür ein, dass auch weiterhin nachgeforscht wird, woher sie kommt und wer sie ist. Ihretwegen wird er auch Polizeiarzt. In dieser Funktion wird er zu einer Geiselnahme gerufen. Ein Jugendlicher hat sich in einem Fastfoodrestaurant verschanzt. Er ist todkrank und wird dann auch niedergeschossen. Harry ist von dem Schicksal dieses jungen Menschen tief berührt. Umso mehr, als er hört, dass sich dessen Freundin vor nicht so langer Zeit selbst umgebracht hat. Als der Jugendliche erneut fast getötet wird, sieht Harry es als seine Aufgabe, ihn zu beschützen und ihm zu helfen.

in der Notaufnahme trifft er auf seinen früheren besten Freund, mit dem er zerstritten ist. Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus warum...

Auch Harrys Vergangenheit im Krieg in Afghanistan spielt eine große Rolle für sein Leben und das Buch.



Eine spannende Geschichte, die sich flott liest und den Leser mitnimmt. trotz seiner Fehler und Schwächen – oder genau deshalb – mochte ich Harry von Anfang an. Ich habe gelesen, dass der Autor, der sich hinter einen Pseudonym versteckt, an einer Fortsetzung arbeitet. Ich wäre gerne wieder dabei! Ich möchte noch viel mehr über Dr. Harry Kent erfahren.

Veröffentlicht am 28.05.2024

Ruhig und viel Flair

Mord am Lago Maggiore
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Wer seine Krimis ruhig und mit ganz viel Flair mag, der ist hier genau richtig. Das Buch nimmt seine Leserinnen und Leser mit auf eine Reise an den wunderschönen Lago Maggiore, in die Welt der Reichen ...

Wer seine Krimis ruhig und mit ganz viel Flair mag, der ist hier genau richtig. Das Buch nimmt seine Leserinnen und Leser mit auf eine Reise an den wunderschönen Lago Maggiore, in die Welt der Reichen und Schönen, aber auch der ganz normalen Menschen. Man bekommt viele Einblicke in das Leben dort und auch, wie die Kulturen und Sprachen hier ineinander übergehen. Man merkt, dass die Autorin sich hier gut auskennt und die Gegend sehr mag und schätzt. Das Lokalkolorit ist immer da und begleitet durch das ganze Buch.

Der Kriminalfall entfaltet sich ruhig und langsam, über die Polizeiarbeit erfährt man wenig, dafür viel über die Menschen, die sich im Sozialleben rund um die spätere Leiche bewegen. Viele Geheimnisse, die es schwer machen, zu raten, wer der Täter oder die Täterin sein könnte. Motive haben viele und sicherlich auch Gelegenheiten. Es tun sich Abgründe auf und so manches dunkle Fleckchen aus der Vergangenheit.

Am Ende wird es etwas rasanter und ziemlich gefährlich für die Hauptfigur. Alles löst sich logisch und rund auf – das mochte ich sehr.

Veröffentlicht am 28.05.2024

Tragische Versäumnisse

Grado in Angst
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Ich verfolge die Reihe schon ziemlich von Anfang an und daher war ich natürlich auch gespannt, wie es weitergeht. Die Kurzbeschreibung klang sehr spannend und ansprechend. Nachdem Maddalena in den letzten ...

Ich verfolge die Reihe schon ziemlich von Anfang an und daher war ich natürlich auch gespannt, wie es weitergeht. Die Kurzbeschreibung klang sehr spannend und ansprechend. Nachdem Maddalena in den letzten Bänden ziemlich viel durchgemacht hat, hätte ich ihr eine Ruhepause gegönnt. Die Autorin sah das aber offensichtlich anders und stürzt die Commissaria erneut in eine tiefe persönliche Krise. Das hat mich ebenfalls mitgenommen, aber wahrscheinlich ist es einfach realistisch so. Die Welt ist voller Menschen, die nur sich etwas Gutes wollen - andere sind ihnen egal

Der Fall als solcher ist sehr tragisch und traurig, man hofft, dass es in Wahrheit nicht so schreckliche, gierige Menschen gibt.

Ich mochte die Ermittlungen sehr, vor allem, weil auch das Team dieses Mal sehr im Mittelpunkt stand. Jeder mit seinen besonderen Eigenschaften, mit seinem Können und seinen Ecken und Kanten. Das war für mich eine echte Stärke dieses Romans und eigentlich auch der ganzen Reihe.

Ich hätte mir das Ende ein bisschen ausführlicher gewünscht, auf mich wirkte es etwas abrupt und überstürzt, wie der Fall gelöst wurde. Das fand ich schade, da hätten ein paar Seiten mehr gut getan.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich glaube, es war sehr nah an der Realität und das macht es dann auch so bedrückend. Auf jeden Fall spannend und lesenswert!

Veröffentlicht am 16.05.2024

Maddalena ist zurück

Grado in Flammen
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Nachdem Maddalenas Verlobter umgekommen war, war für mich erstmal Schluss mit der Grado-Reihe. Ich konnte es einfach nicht ertragen, dass er nicht mehr da war. Sein Tod war zuviel für mich und auch für ...

Nachdem Maddalenas Verlobter umgekommen war, war für mich erstmal Schluss mit der Grado-Reihe. Ich konnte es einfach nicht ertragen, dass er nicht mehr da war. Sein Tod war zuviel für mich und auch für Maddalena, fand ich. Ich habe die komplette Reihe aus dem Regal genommen und verschenkt. Für mich war auch nicht klar, ob es überhaupt weitergehen kann, oder ob auch die Autorin dieses Buch als Schlusspunkt setzt. Irgendwann habe ich gesehen, dass es doch weitergeht, konnte mich aber nicht aufraffen. Dann kam der Nachfolgeband „Grado und die Tote in der Lagune“ und ich wurde wieder neugierig. Diesen hab ich auch zuerst gelesen und dann nun „Grado in Flammen“. Für mich wahrscheinlich die richtige Reihenfolge, weil ich nun wusste, dass es Maddalena wieder einigermaßen gut geht. An sich ja ein Kompliment an die Autorin, dass sie eine Figur geschaffen hat, die mich so berührt – auch wenn ich fast komplett ausgestiegen wäre.

Nun also „Grado in Flammen“. Für mich war schon relativ bald absehbar, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, wer der Täter sein kann. Allerdings kam das erst im zweiten Teil des Buchs, weil es im ersten Teil vorwiegend um Maddalena und ihr „neues“ Leben geht. Das fand ich sehr authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Sie braucht lange, um überhaupt wieder irgendwie im Leben anzukommen und das passt, weil Franjo für sie so ein wichtiger Mensch und Teil ihres Lebens war.

Ich mochte diese Zweiteilung des Buchs sehr und fand es passend. Der Kriminalfall hat mich nicht so sehr berührt wie die erste Hälfte des Buchs, aber es war trotzdem spannend und gut beschrieben. Die Auflösung war nachvollziehbar und die ganze Geschichte von einem roten Faden durchzogen. Das mag ich sehr; genauso wie die Tatsache, dass am Ende keine Fragen mehr offen waren. Insofern ein würdiger Übergang in das neue Leben der Commissaria.