Berührend und nachdenklich stimmend
Mit ihrem Roman Der Duft nach Weiß nimmt die Autorin Stefanie Gregg den Leser mit in die kommunistische Vergangenheit Bulgariens und führt ihre Geschichte bis zur heutigen Zeit. Erzählt wird die Geschichte ...
Mit ihrem Roman Der Duft nach Weiß nimmt die Autorin Stefanie Gregg den Leser mit in die kommunistische Vergangenheit Bulgariens und führt ihre Geschichte bis zur heutigen Zeit. Erzählt wird die Geschichte von Anelija, welche bei ihrer Großmutter bzw. Urgroßmutter in einem Dorf in Bulgarien. Anelija's Mutter ist in die BRD geflohen, als Anelija noch sehr jung war. So kennt Anelija ihre Mutter nur aus den heißersehnten Briefen. Wir begleiten die Protagonisten durch ihre Kindheit und bei der späteren Flucht zu ihrer Mutter. Zeitgleich erfahren wir ,wie es Georgi Markow, einem bulgarischen Schriftsteller ergeht, der sich systemkritisch äußert. Die Entwicklung Anelija's vom Kind zur verantwortungsvollen Frau wird berührend beschrieben ohne ins rührselige abzudriften.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte in mehreren Strängen, die immer wieder in der Zeit hin und her springen. Nach anfänglichen Irritationen, fand ich mich in diese Erzählweise gut hinein und konnte durch die Rückblicke die heutige Situation immer besser verstehen. Der Erzählstil selber ist gut lesbar und der Leser wird auch nicht durch die Vielzahl von Namen erschlagen. Insgesamt eine stimmige und glaubwürdige Geschichte über die Verhältnisse in Bulgarien zur Zeit des Kommunismus. Ich fühlte mich bei keiner Seite gelangweilt und folgte gespannt der Lebensgeschichte der verschiedenen Charaktere. Für einige sicherlich keine leichte Entspannungslektüre, für mich eine gut recherchierte Geschichte aus der jüngeren Vergangenheit Bulgariens.