Leichter Lesefluss und tolles Plädoyer für mehr Toleranz, für mich aufgrund der Protagonistin aber nicht so passend
Love, unconventionallyDer Roman liest sich auf jeden Fall super schnell, der Schreibstil ist also sicher zugänglich für viele Menschen. Ich finde ihn thematisch spannend und war super überrascht vom großen Thema! Dafür gibt ...
Der Roman liest sich auf jeden Fall super schnell, der Schreibstil ist also sicher zugänglich für viele Menschen. Ich finde ihn thematisch spannend und war super überrascht vom großen Thema! Dafür gibt es von mir auch Pluspunkte, denn Sexarbeitsfeindlichkeit ist so präsent in dieser Gesellschaft und im Rahmen eines Romans für den Abbau von Vorurteilen zu kämpfen, lobe ich sehr. Dass es einige spicy Szenen gab, hat mir ebenso gut gefallen. 🌶️
Auch, dass es diverse Figuren und Lebensmodelle im Roman gab, finde ich gut. Sprachlich gab es für mich hingegen ein paar Dinge, die noch verbessert und inklusiver formuliert werden können.
Es fehlte mir zudem etwas am Comedy-Aspekt, ich würde es eher als Romance mit einem klaren Plädoyer für mehr Toleranz und sexuelle Freiheit einordnen.
Die immer wieder eingewobenen Rezepte sind leider sehr tierproduktlastig, was meiner Meinung nach einer freiheitlichen Vorstellung widerspricht. Wer sich daran nicht stört, kann sicherlich einfach weiterlesen, mich haben diese Passagen aber enorm geärgert.
Mein Hauptkritikpunkt ist, dass ich einfach gar keinen Bezug zu Claire hatte und mir Leon wiederum zu eindimensional war. Klar, er hat das große Geheimnis, aber ansonsten scheint er keine "Fehler" zu haben. Ich mag ambivalente Figuren lieber, aber das ist nur meine persönliche Präferenz. Ich verstehe auch, dass viele Menschen so nette Charaktere super schön finden.
Claire ist einfach gar nicht mein cup of tea. Wir sind zwar ähnlich alt, aber mir gingen ihr Selbstmitleid und ihre sich ständig wiederholenden Gedankengänge mit den ganzen Vorurteilen ehrlicherweise auf die Nerven. Ich bin aber in meinem Toleranzdenken einfach schon deutlich weiter und sehe mich deshalb nicht als Zielgruppe des Romans.
Ich empfehle das Buch für Menschen, die keine Berührungsängste haben und sich vielleicht bezüglich des eigenen Toleranzdenkens testen wollen. Dafür ist der Roman nämlich wirklich gut geeignet und wird dann für eine gute Lesezeit sorgen.