Profilbild von fuddelknuddel

fuddelknuddel

Lesejury Star
offline

fuddelknuddel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fuddelknuddel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2018

Fly Girl

Starlight Nights - Immer wieder du
0

„Ich schlinge die Arme um die Beine und ziehe sie näher an den Körper, als könnte diese Haltung das Loch in meiner Brust füllen, wo bislang mein Herz geschlagen hat.“

Früher war Calista ein Kinderstar, ...

„Ich schlinge die Arme um die Beine und ziehe sie näher an den Körper, als könnte diese Haltung das Loch in meiner Brust füllen, wo bislang mein Herz geschlagen hat.“

Früher war Calista ein Kinderstar, ihre letzte große Rolle war in der Serie Starlight an der Seite von Eric Stone, dem Sohn eines berühmten Hollywood-Produzenten. Nach einem Unfall und dem Bruch mit ihrem einstigen Leben sucht Calista Ruhe an einem College um zu studieren und versucht allem zu entfliehen, endlich außerhalb des Einflusses der Medien und ihrer herrischen Mutter. Doch eines Tages steht Eric bei ihr auf der Matte und versucht, sie für seine erste eigene Produktion abzuwerben. Sein unerwartetes Erscheinen löst längst verjährt geglaubte Gefühle bei Calista aus, er ist noch genau so selbstbewusst, schlagfertig und gutaussehend wie damals.. und obendrein vergeben.

Vorweg lässt sich vielleicht sagen, dass ich erst anhand der Leseprobe am Ende des Buches überhaupt festgestellt habe, dass es sich hier um einen Teil einer Reihe handelt, den man allerdings ohne Probleme auch alleinstehend lesen kann, wie ich es nun getan habe.

Eric und Calista erzählen abwechselnd aus der Ich-Perspektive, wie es für New Adult üblich ist. Als Leser fühle ich mich bei dieser Erzählweise immer am besten beteiligt, man liest die wichtigsten Gedanken und Gefühle mit, und kann sich eventuell auch mit dem Protagonisten identifizieren.
Die Sprache ist nicht gerade kompliziert oder anspruchsvoll, aber dafür lässt das Buch sich leicht lesen und man hat eine nette Abwechslung für zwischendurch.

Calista ist eigentlich Schauspielerin, gemanagt wurde sie bis zu ihrer Volljährigkeit von ihrer übergriffigen und vorlaut bestimmenden Mutter, die sie scheinbar mehr für einen Goldesel als eine Tochter hält. Wenn sie für sich allein oder mit Eric ist, macht die junge Frau einen toughen Eindruck, hat oft schlagfertige Erwiderungen parat und hat eine bemerkenswerte emotionale Stärke gemessen an dem Verlauf ihrer Karriere bis hin zur Beendung dieser. Doch wenn ihre Mama pfeift, springt Calista leider und auch wenn ich ihre Gründe dafür teils verstehen kann, hat es mich doch unfassbar aggressiv gemacht, wie sie sich andauernd hat herumschubsen und bevormunden lassen. Im Laufe des Buches macht sie immerhin eine Entwicklung durch, wenn auch eine längst überfällige.
Eric hat ebenfalls einiges an familiärem Ballast dabei. Sein Vater versucht mit allen Mitteln, die eigenständige Karriere seines Sohnes zu sabotieren, von Anerkennung keine Spur. Doch davon lässt sich Eric nicht aufhalten, er macht mit Calistas Hilfe sein Ding. Dass seine Gefühle für Calista weit über das Freundschaftliche hinausgehen, bemerkt er (typisch für einen Kerl) auch erst, als es schon fast zu spät ist. Ansonsten ist er auch nicht viel mehr als ein gutaussehender Typ, wie es sie zu Hauf in New Adult Büchern gibt, mir hat leider irgendwie etwas besonderes, spezielles an ihm gefehlt.

Die Love Story zwischen unseren beiden Protagonisten entwickelt sich zögerlich, da es schließlich auf Erics Seite auch noch das ein oder andere Hindernis zu überwinden gilt. Aber das gefiel mir auch, dass sich nicht wie manchmal direkt in körperlichem Verlangen aufeinander gestürzt wurde. Es gab einige spannende kleine Höhepunkte in der Geschichte, allerdings war das Drama mit Lori, Calistas Mutter, mir auf Dauer merklich zu anstrengend und auch etwas zu viel, bis es dann zum großen Knall kam. Davon abgesehen fühlte ich mich jederzeit gut unterhalten, auch das Thema Kinderstars generell war interessant zu lesen.

Mein Fazit:
Stellenweise sehr an den Nerven zerrend, aber dennoch aufregend und stellenweise auch amüsant. Eine sympathische Protagonistin, ein etwas langweiliger Protagonist und eine vielversprechende Idee, wenn auch nicht perfekt umgesetzt.
Ein nettes Buch für zwischendurch, aber kein Must-Read, würde ich sagen.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Von einer, die auszog, um Leben zu verändern.

Das Mädchen, das in der Metro las
0

"Mein Leben bestand aus Kleinigkeiten. Sie haben mir nicht wirklich gefallen, aber sie waren da, sie haben mir genügt. Und dann bin ich diesen beiden begegnet.."

Inhalt:
Juliettes Morgen verlief jeden ...

"Mein Leben bestand aus Kleinigkeiten. Sie haben mir nicht wirklich gefallen, aber sie waren da, sie haben mir genügt. Und dann bin ich diesen beiden begegnet.."

Inhalt:
Juliettes Morgen verlief jeden Tag gleich. Sie fuhr mit der Metro zur Arbeit, traf dabei immer die gleiche Leute und sah durch die Fenster die selben Dinge. Stets hatte sie ein Buch dabei, denn entweder las sie oder beobachtete Leute dabei, wie diese ihrerseits die Nasen in immer ähnliche Bücher steckten.
Als sie dann eines Tages beschloss, die Metro zwei Stationen früher zu verlassen und den restlichen Weg zu Fuß zurück zu legen, begegnete sie der kleinen Zaïde und ihrem verschrobenen Vater Soliman, die ihr Leben zwischen hunderten von Büchern verbringen. Soliman hat es sich zur Aufgabe gemacht, jedem Menschen das Buch zukommen zu lassen, das sein Leben verändert wird. Auserwählte Couriere beobachten die Menschen und finden heraus, welches Buch am besten zu ihnen passt. Auch Juliette wird zu einem dieser Boten und hat nun einen maßgeblichen Einfluss auf das Schicksal anderer Leute.

Cover:
Zuerst möchte ich auf das Äußere des Buches eingehen. Für mich als absoluten Buchjunkie ist es natürlich der Eyecatcher schlechthin, Bücherregale auf dem Cover zu sehen. Auf der Infoseite fiel es mir zunächst nicht auf, aber als ich das Buch in natura in den Händen hielt, bemerkte ich, dass auf den Büchern teilweise sogar Titel vermerkt waren. Auch die Deko, die zu sehen ist, spielt teilweise eine Rolle im Buch, wie der blaue Schal oben im Bild. Das Cover wirkt sehr einladend und unglaublich liebevoll gestaltet und wäre auf jeden Fall ein Anreiz zum Kauf.

Schreibstil, Charaktere:
Das Buch ist aus der Sicht von Juliette geschrieben, jedoch nicht aus der Ich-Perspektive, was ich sehr schade finde, da ich mich so schlechter in die Protagonisten hineinversetzen kann. Der Epilog jedoch wird direkt von Juliette erzählt, was ich nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Meiner Meinung nach hätte man diesen Stil entweder gleich aufs gane Buch anwenden oder aber der vorigen Erzählweise auch im Epilog der Einheitlichkeit wegen treu bleiben sollen.
Die Sätze sind teilweise sehr lang und ausschweifend, sodass ich mich beim Lesen an einigen Stellen deutlich mehr konzentrieren musste. Alles ist sehr anschaulich und bildlich beschrieben und man kann Juliettes beinahe philosophische Gedanken recht gut nachvollziehen.
Dennoch bin ich mit Juliette nicht so ganz warm geworden. Sie ist eher der stille, zurückhaltende Typ, und neigt gerade zum Ende etwas zur Hysterie. Dennoch ist sie eine Macherin und fällt spontan Entscheidungen, die für andere vielleicht nicht mal im Traum in Frage gekommen wären.

Das Buch verlief für mich nicht so ganz wie erwartet. Ich nahm an, der Fokus läge mehr auf Juliettes "Job" als Botin, man würde sie dabei begleiten, wie sie anderer Leute Leben verändert. Doch so ganz traf das nicht zu. Ebenso dachte ich, dass ein bestimmtes Buch vielleicht auch ihr Leben verändern würde, doch auch das stimmte nicht so ganz, selbst wenn im Laufe der Geschichte mehrere Wendungen ihr Dasein veränderten.

Fazit:
Ein gutes Buch über eine junge Frau, die ihr Leben endlich selbst in die Hand nimmt, wenn auch von der Story her etwas anders als erwartet/erhofft. Gerade bei dem Verhältnis von 180 Seiten zum Preis von 18 Euro muss man abwägen, ob einem dieses Buch das wert ist.
Gemacht für jeden, der nicht glauben kann, dass Bücher jemandes Schicksal verändern können, und für jeden, der sein Buch schon gefunden hat.

Veröffentlicht am 12.07.2024

Ich bin unterwältigt

Bloom
0

Bloom fing super vielversprechend an. Eine queere Graphic Novel, deren Cover mir starke Heartstopper Vibes gibt, mit Backen und Musik als Themen gepaart mit natürlich ganz vielen Gefühlen? Count me in! ...

Bloom fing super vielversprechend an. Eine queere Graphic Novel, deren Cover mir starke Heartstopper Vibes gibt, mit Backen und Musik als Themen gepaart mit natürlich ganz vielen Gefühlen? Count me in!
Die erste Hälfte des Buches konnte mich auch schnell in ihren Bann ziehen. Ich liebe den Zeichenstil, die Figuren haben ausdrucksstarke Gesichter und die Gefühle werden deutlich für die Lesenden transportiert. Auch wenn es mal über eine oder zwei Doppelseiten keinen Text gibt, wird dennoch nur mittels der Bilder eine lebendige Geschichte erzählt, genauso soll eine gute Graphic Novel sein. Die Farben, die Ausdrücke, all die Details, ganz große Klasse.

In der zweiten Hälfte hat mich das Buch inhaltlich allerdings verloren. Bis zur Mitte verlief alles recht gemächlich und langsam, dann jedoch wurde das Tempo angezogen und ein Twist jagte den nächsten. Es ging mir viel zu schnell, einige Entwicklungen schienen mir auch nicht ganz logisch und sehr konstruiert, was besonders im Hinblick darauf schade war, dass mir der erste Teil so gut gefallen hat. Irgendwie ging es dann nur noch bergab.

Besonders aufgestoßen hat mir das Verhalten von unserem Protagonisten Ari. Ich werfe ihm nicht vor, dass er unschlüssig ist, was er mit seiner Zukunft anfangen möchte. Aber besonders in der letzten Hälfte verhält er sich extrem egoistisch, jammert nur und lässt andere seine Fehler ausbaden, die ihm dann auch noch ohne jegliche Charakterentwicklung seinerseits verziehen werden.

Anfangs empfand ich die Chemie zwischen Ari und Hector noch als wirklich packend, habe ihnen gern zugesehen wie sie zusammen Zeit verbringen. Später jedoch habe ich jedes Mal gehofft, dass Hector mehr für sich selbst einsteht und Ari sieht, was er falsch gemacht hat.
Auch die Freundesgruppe um Ari und Hector war (bis auf ein paar Ausnahmen) Zucker pur, sodass ich mich besonders geärgert habe, diese Dynamik nicht richtig genießen zu können.

Mein Fazit:
Fing stark an und ließ stark nach. Ich habe mich sehr über den Protagonisten und einige inhaltliche Twists geärgert, dem stehen ein super sympathischer Love Interest und genialer Zeichenstil gegenüber. Für mehr als 3 Sterne reicht es leider nicht, auch wenn ich die erste Hälfte des Buches sehr genossen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 09.06.2024

Wieder kein Highlight

Der Vertraute
0

Leigh Bardugo kennen wohl die meisten Lesenden, die schon einmal im Bereich Fantasy unterwegs waren. Ich habe bisher mit den Büchern, die ich von ihr gelesen habe, eher mittelmäßige Erfahrungen gemacht, ...

Leigh Bardugo kennen wohl die meisten Lesenden, die schon einmal im Bereich Fantasy unterwegs waren. Ich habe bisher mit den Büchern, die ich von ihr gelesen habe, eher mittelmäßige Erfahrungen gemacht, so zieht es sich auch durch „Der Vertraute“. Zwar gebe ich die Hoffnung auf das nächste Highlight nicht auf, aber so langsam beschleicht mich das Gefühl, dass die Autorin und ich vielleicht nicht ganz kompatibel sind.

Ich empfand das Setting leider als sehr austauschbar, dabei hatte ich mich schon darauf gefreut. Es ist immer schade, wenn eine explizite Stadt genannt wird, mit der Lesende auch ggf. Erinnerungen verknüpfen können, und man dann das Gefühl hat, es sei ganz egal, wo die Figuren sich aufhielten.

Die Figuren waren authentisch in meinen Augen, auch wenn das nicht unbedingt in allen Fällen mit sympathisch gleichzusetzen ist. Das müssen Figuren in meinen Augen auch nicht sein, solange sie in ihrem Charakter überzeugen können, und das war hier größtenteils der Fall.

Insgesamt fehlte mir aber der Funke, wie man so schön sagt. Ich habe das Buch deutlich langsamer gelesen als ich gehofft hatte, was nicht zuletzt auch daran lag, dass ich tatsächlich nicht immer das Bedürfnis hatte zu erfahren, wie es gerade weitergeht. Letzten Endes war das Buch okay, aber nicht der Hammer, den ich mir erhofft hatte, da hätte ich auch etwas anderes in der Zeit lesen können.

Veröffentlicht am 18.05.2024

Leider nicht so gut wie erhofft

Of Dreams and Gods
0

Götter und Klarträumen scheint auf den ersten Blick eine unschlagbare Kombination zu sein. Luzides Träumen wird in letzter Zeit in vielen Geschichten genreübergreifend genutzt, sei es Romance oder Jugendbuch, ...

Götter und Klarträumen scheint auf den ersten Blick eine unschlagbare Kombination zu sein. Luzides Träumen wird in letzter Zeit in vielen Geschichten genreübergreifend genutzt, sei es Romance oder Jugendbuch, was ich gut finde. Es ist ein spannendes Thema, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe.

Leider erwies sich das Leseerlebnis letztendlich als nicht ganz so aufregend, wie ich gehofft hatte. Der zunächst durch seine Jugendlichkeit und Schlichtheit bestechende Schreibstil wurde mir bald zu platt, zu wenig. Ich wurde durch die Worte nicht so abgeholt und gefesselt, wie es zu Beginn noch den Anschein hatte.

Dazu kommt, dass die Story gerade zum Ende hin so viel Fahrt aufnimmt, dass die wenigen Seiten Finale ihr nicht gerecht werden können. Konflikte werden zu schnell aufgelöst, die Lesenden mit zu wenig abgespeist, dass ich behaupten würde, ein paar Seiten mehr hätten nicht geschadet, im Gegenteil.

Durch die Kurzweiligkeit der Story haben die Figuren nicht so viel Farbe gewonnen, dass ich mich vollends in sie hätte hineinversetzen können, aber anfängliche Sympathien haben zumindest angehalten, wenngleich sie nicht ausgebaut wurden.

Alles in allem ein Buch, was mich zwar unterhalten hat, aber nicht begeistert, leider.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl