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Veröffentlicht am 09.07.2024

Kleine Wunder oder Werk des Teufels?

Der Vertraute
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Ich habe mich gefreut mal etwas ganz anderes von der Autorin zu lesen. Besonders das historische Setting hat mich interessiert. Gerade hier hätte ich mir ein paar mehr Details zu dieser Zeit in Spanien ...

Ich habe mich gefreut mal etwas ganz anderes von der Autorin zu lesen. Besonders das historische Setting hat mich interessiert. Gerade hier hätte ich mir ein paar mehr Details zu dieser Zeit in Spanien gewünscht. Vieles wird zwar am Rand erwähnt, aber ansonsten nicht weiter beschrieben.

Luzia ist ein Küchenmädchen, das sich mit kleinen Wundern ihren Alltag erleichtert. Dabei muss sie ständig darauf bedacht sein, ihre wahre Vergangenheit nicht zu enthüllen. Dabei ist sie nicht auf den Mund gefallen, was teilweise interessante Dialoge ergibt. Ihre Handlungen konnte ich größtenteils nachvollziehen, wer möchte schon mit dieser Dienstherrin für immer dort arbeiten und wünscht sich nicht etwas besseres?

Leider kam zu keinem Zeitpunkt während der Handlung wirklich Spannung auf. Vielmehr plätscherte die Handlung konstant vor sich hin ohne Spannungsbogen. Auch die Liebesgeschichte konnte mich nicht überzeugen, ist für mich auch absolut nicht notwendig für die Story. Hätte ich etwas gemerkt, wenn es sie nicht gegeben hätte? Definitiv nichts verpasst. Zum Ende der beiden Figuren sage ich lieber nichts. Ich mag den Schreibstil von Bardugo gern, aber hier wurde meiner Meinung nach viel Potenzial verschenkt.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2024

Die Schuldigen stehen fest - oder doch nicht?

Promise Boys - Drei Schüler. Drei Motive. Ein Mord.
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"Wir können nicht an das glauben, was wir sehen, sondern nur an das, was wir fühlen."

An der Urban Promise Prep School gelten strenge Regeln, ihr Ruf ist exzellent. Niemand weiß das besser als J.B., Trey ...

"Wir können nicht an das glauben, was wir sehen, sondern nur an das, was wir fühlen."

An der Urban Promise Prep School gelten strenge Regeln, ihr Ruf ist exzellent. Niemand weiß das besser als J.B., Trey und Ramón, denn diese Schule soll ihr Weg raus aus dem Viertel sein. Als der Direktor der Schule ermordet wird, geraten sie ins Fadenkreuz der gesamten Gegend. Doch ist der Fall wirklich so offensichtlich wie es zunächst scheint?

Zu Beginn des Buches begleiten wir die drei Tatverdächtigen am Tag des Verbrechens. Wir erfahren mehr über ihren Alltag und auch einiges über ihren Hintergrund. Auch andere Stimmen aus der Schule sind sich sicher: Einer der drei Jungen hat den Direktor erschossen. Trotz scheinbar eindeutiger Motive war mir direkt zu Beginn klar, dass keiner der drei es gewesen ist. Der Autor schaffte es sehr schnell, eine Vertrauensbasis zu den Charakteren aufzubauen. Die wechselnden Perspektiven und kurzen Kapitel unterstützen dies. Der Schreibstil ist einfach und dem Genre angepasst. Nach und nach zeigen sich die wahren Zustände an der Schule, die mich erschreckt haben. Auch die Verhöre durch die Polizei vor dem Hintergrund von sozialer Ungerechtigkeit und Gangkriminalität unterstützen diesen Eindruck. Insgesamt muss man leider sagen, dass fast keiner der Erwachsenen ein angemessenes Vorbild für die Jugendlichen abgibt. Das hat die emotionale Bindung zu J.B., Trey und Ramón für mich nochmals verstärkt.

Das Miträtseln nach dem wahren Täter hat auf jeden Fall Spaß gemacht, obwohl ich zu Beginn schon einen entsprechenden Verdacht hatte. Die Auflösung ging dann doch recht schnell und zu einigen Nebensträngen hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht. Gerade die Umstände zur Tatwaffe erschienen doch ziemlich konstruiert. Für Einsteiger im Jugendthriller jedoch absolut empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Rettungsaktion inmitten der Französischen Revolution

Scarlet
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Der kurze Abriss zur Französischen Revolution hat mir zur Einordnung der Handlung in die Zeit gut gefallen. Grundsätzlich mag ich auch eine Übersicht über die Personen, die ich hier aber gar nicht gebraucht ...

Der kurze Abriss zur Französischen Revolution hat mir zur Einordnung der Handlung in die Zeit gut gefallen. Grundsätzlich mag ich auch eine Übersicht über die Personen, die ich hier aber gar nicht gebraucht hätte. Das düstere Cover gefällt mir und ist passend zu dieser blutigen Revolution. Der Schreibstil der Autorin ist einfach und lässt sich äußerst flüssig lesen.

Eleanor wirkt zu Beginn der Handlung auf mich noch ziemlich naiv, was aber im Hinblick auf ihre Tätigkeit als Dienstmädchen, das noch nichts von der Welt außerhalb des Haushalts ihrer Dienstherrin gesehen hat, realistisch erscheint. Zum Ende entwickelt sich ihr Charakter weiter und sie beginnt bestimmte Verhaltensweisen zu hinterfragen, was mir gut gefallen hat. Die angedeutete Lovestory war mir jedoch zu flach. Ich hoffe, im Folgeband erübrigt sich das wieder. Zu den anderen Charakteren konnte ich bis zum Schluss keine wirkliche Bindung aufbauen, da einige Mitglieder der Liga ohnehin wenig in die Handlung involviert waren. Teilweise hatte ich das Gefühl, Eleanor ist bei dieser Rettungsaktion auf sich allein gestellt.

Insgesamt kamen mir auch die Vampire zu kurz, diese hatten eher Nebenrollen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass diese im Folgeband eine größere Rolle bekommen. Auch die Einführung einer weiteren Partei hat mich eher verwirrt, da keinerlei Hintergründe erklärt wurden. Kommt wohl auch erst im nächsten Teil. Gerade im Mittelteil hat sich die Geschichte ziemlich gezogen und wurde erst zum Ende wieder spannender.

Insgesamt ein guter erster Band, der für Fans von historischem Setting empfehlenswert ist.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Eine Liebe in Karthago

Elyssa, Königin von Karthago
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Elyssa, Königin von Karthago, trifft auf den trojanischen Helden Aeneas, der mit seinen Männern vor der Küste Schiffbruch erleidet. Unter dem Einfluss des Gottes Eros entwickelt sich eine Liebe zwischen ...

Elyssa, Königin von Karthago, trifft auf den trojanischen Helden Aeneas, der mit seinen Männern vor der Küste Schiffbruch erleidet. Unter dem Einfluss des Gottes Eros entwickelt sich eine Liebe zwischen den beiden, die auf allerlei Widerstände trifft.

Im Gegensatz zu anderen Neuerzählungen der Mythologie liegt der Schwerpunkt hier mehr auf den Gefühlen der Charaktere. Die Handlung tritt zunehmend in den Hintergrund, was für Leser:innen mit wenig Vorkenntnissen das Verständnis erschweren könnte. Ich musste zumindest noch einmal die Zusammenhänge nachlesen. Der Schreibstil ist schlicht und eher distanziert. Leider fehlte
mir vielleicht dadurch etwas Spannung, zumindest hat mich die Handlung nicht in den Bann gezogen wie bei anderen Neuerzählungen. Die wechselnden Perspektiven haben mir gut gefallen. Dass hier mit Elyssa kein typischer männlicher Held im Vordergrund steht, fand ich angenehm. Auch die Perspektive von Eros und sein Einfluss auf die Gefühle von Elyssa und Aeneas war durchaus unterhaltsam.

Insgesamt für Fans von Retellings empfehlenswert, die ihr Augenmerk mehr auf Empfindungen der Charaktere legen und ein ruhiges Erzähltempo bevorzugen.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Zwischen Manipulation und Blitzlicht

Austrian Psycho Jack Unterweger
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"Aber als ich ihm das erste Mal auf einer Lesung gegenüberstand, da waren es seine Augen, die zu mir sprachen. Die Augen, heißt es, sind das Fenster zur Seele. Aber seine Augen waren keine Fenster, sondern ...

"Aber als ich ihm das erste Mal auf einer Lesung gegenüberstand, da waren es seine Augen, die zu mir sprachen. Die Augen, heißt es, sind das Fenster zur Seele. Aber seine Augen waren keine Fenster, sondern Spiegel."

Jack Unterweger, verurteilter Frauenmörder, wird 1990 auf Druck der Kulturszene Österreichs aus dem Gefängnis entlassen. Zahlreiche Prominente unterstützen ihn, er gilt als rehabilitiert. Doch er mordet weiter. Wie schafft es ein Serienmörder so viele Menschen von sich zu überzeugen?

Der deutsche Journalist und Autor Malte Herwig fungiert hier nicht selbst als Autor, sondern Herausgeber. Der Autor des Textes bleibt anonym und schildert die Geschehnisse aus eigener Sicht und Unterstützer von Unterweger. Herwig konfrontiert den Autor mit Akten, Briefen und Texten aus dem Gerichtsprozess. Trotz allem verteidigt der Autor einen verurteilten Serienmörder und versetzt sich nicht in die Angehörigen der Opfer, was mich wirklich schockiert hat. Das zeigt aber auch, wie ein Mensch es schaffen konnte, zahlreiche Personen als der Literaturszene auf seine Seite zu ziehen.

Insgesamt war mir der Blickwinkel des Verfassers zu einseitig. Ich hätte mir einen tieferen Einblick in den Fall und im Nachwort auch gern andere Meinungen gewünscht. Für Fans von True Crime dennoch empfehlenswert.
Vielen Dank an den Molden Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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