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Veröffentlicht am 18.05.2024

Leichter Urlaubskrimi mit gelungenem Lokalkolorit

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 3)
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Im Ullstein Verlag erscheint mit "Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording" der dritte Band der Nordsee-Krimireihe von Tanja Janz.

In St. Peter-Ording wird ein Film gedreht und die Premierenfeier zieht viele ...

Im Ullstein Verlag erscheint mit "Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording" der dritte Band der Nordsee-Krimireihe von Tanja Janz.

In St. Peter-Ording wird ein Film gedreht und die Premierenfeier zieht viele Fans und Schaulustige an. Doch der Hauptdarsteller Titus Frank erscheint nicht auf der Feier, es gibt einen Brand in seinem Ferienhaus und Titus wird tot in der Sauna gefunden. Die Tür war von außen verriegelt, also geht die Polizei von Mord aus. Nun ermitteln Ernie Feddersen und Fred Glabotki und auch Ernies Schwester Ilva geht den Spuren nach. Gerade macht Freds Vater Kommissar a.D. Ede Glabotki Urlaub an der Nordsee und er stösst auf eine heiße Spur, die er undercover weiter verfolgt.

Der dritte Band der Reihe ist wie gewohnt ein lockerer und amüsanter Küstenkrimi, in dem eine Filmcrew und ein Mordopfer für Aufregung in St. Peter-Ording sorgen. Natürlich muss sich Lehrerin Ilva wieder in die Ermittlungen einmischen, dabei hat sie mit den Proben für ein Theaterstück alle Hände voll zu tun.

Tanja Janz lässt viele Schauplätze, Fischbuden und Örtlichkeiten des Nordseebades mit in die Handlung einfließen, sodass sich die Szenen bildhaft vor meinem inneren Auge abgespielt haben.

Die Polizisten Fred und Ernie haben in diesem Fall viele Befragungen durchzuführen, denn es gibt viele Schaulustige und auch im Umfeld des Schauspielers sind einige Tatverdächtige zu finden. Ede Glabotki macht mit seiner Dackeldame Distel eine Entdeckung, die ihn nicht loslässt und er verdingt sich als Kaffeekocher bei der Filmcrew. Für mich war Ede in diesem Buch die interessanteste Figur und ich habe die Szenen mit ihm gerne verfolgt.

Tanja Janz schreibt auf eine unaufgeregte und sehr lockere Weise, sie bringt viel Alltägliches mit in die Handlung ein und zeigt uns den Küstenort auf vielfältige Weise. In einer Erzählperspektive berichtet der Täter über seine Gedanken und Erlebnisse, dadurch erhält man einige Infos, die sich allmählich als Bausteine zu einem Täterbild vervollständigen.

Die Handlung mit dem angenehmen Nordseeflair passt wunderbar als Urlaubslektüre, die Spannung ist recht niedrig angesiedelt und bei den Ermittlungsmethoden wird nicht gerade die übliche Polizeiarbeit angesetzt. Denn wenn Beamte Informationen über ihre Ermittlungen weiter tragen, wird Datenschutz und Privatsphäre verletzt. Mich hat es auch gestört, dass dieses Mal von von zu vielen Seiten ermittelt wurde, selbst Ilvas Kollegin wurde mit eingebunden.


Die Story lässt sich durch das bildhafte Urlaubssetting und den lockeren Erzählstil sehr unterhaltsam lesen. Wer einen leichten Krimi als Strandkorblektüre sucht, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Diese Story besticht mit dem italienischen Flair Grados

Grado in Angst
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"Grado in Angst" ist der sechste Band der Adria-Krimireihe von Andrea Nagele aus dem Emons Verlag.

Seit drei Jahren führt der Gynäkologe Gianluca Pirandelli seine Praxis nahe Grado. Er gilt als fähiger ...

"Grado in Angst" ist der sechste Band der Adria-Krimireihe von Andrea Nagele aus dem Emons Verlag.

Seit drei Jahren führt der Gynäkologe Gianluca Pirandelli seine Praxis nahe Grado. Er gilt als fähiger und charmanter Arzt, doch nun steht er wegen toter Patientinnen unter Mordverdacht. Auch die Freundin von Maddalena Degrassi verstarb nach seiner Behandlung, deshalb befasst sich Maddalena intensiv mit den Ermittlungen. Es kommen verborgene Wahrheiten ans Licht, die niemand so vermutet hätte.

Dies ist mein zweiter Krimi der Reihe, die Thematik der Handlung hat mich interessiert und das gezeigte Adria-Flair beeindruckt.

Andrea Nagele sorgt mit einer komplexen Zeichnung ihrer Charaktere für authentische und lebendige Figuren, die mit ihrem Handeln die Ermittlungen vorantreiben, aber nebenbei ist immer noch viel Zeit für Dolce vita. Maddalena hat in dieser Ermittlung große Wut im Bauch und das merkt man ihr in ihrer Verbissenheit auch an. Sie kann auf die Unterstützung von Freunden und Kollegen hoffen und auch die verletzten Gefühle der betrogenen Ehefrau des Arztes werden gut transportiert.

Der eingängige Erzählstil führt flüssig durch die Handlung, es fließt immer wieder italienische Lebensart ein, sodass man sich in die Lagunenstadt träumt und mit den Protagonisten gerne einen Prosecco getrunken hätte. Wäre da nicht der Fall der toten Frau!

Der Krimi wird beworben mit der Werbung "tiefenpsychologischer Kriminalroman". Das würde ich so nicht unterschreiben, denn anders als in anderen Büchern der Autorin bekommt man hier nur wenig Einblick in eine dunkle menschliche Seele.

Vielmehr sorgen die lebendigen Szenen und das spürbare Dolce Vita mit reichlich Lokalkolorit für eine unterhaltsame Geschichte, die die dunklen Momente der Melancholie um die schwerkranke Bibiana ein wenig auflockern. Das Alltagsleben von Maddalena lockert die Story ebenfalls auf, aber man merkt ihr ihre Betroffenheit um ihre Freundin spürbar an. Ich war auf den Ausgang der Geschichte sehr gespannt und habe auf eine erfüllende Gerechtigkeit gehofft. Am Ende präsentierte sich mein Verdächtiger als Täter und mir fehlte deshalb ein Überraschungsmoment. Doch ich finde den Fall sehr interessant, weil er zeigt, wie Menschen zu Verbrechern werden können.

Ein Pasta-Rezept am Ende des Buches gehört schon aus Tradition dazu und klingt sehr schmackhaft.

Ein atmosphärischer Adria-Krimi aus der Lagunenstadt Grado, bei dem die Spannung etwas auf der Strecke blieb und mich daher leider nicht ganz überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 08.04.2024

Schräge Unterhaltung, aber definitiv kein Krimi

Morden in der Menopause
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Im Dumont Verlag erscheint Tine Dreyers Roman "Morden in der Menopause".

Die 48-jährige Liv arbeitet als Küchenplanerin, ist Ehefrau und Mutter von drei Teenagern und kümmert sich um ihre alten Schwiegereltern. ...

Im Dumont Verlag erscheint Tine Dreyers Roman "Morden in der Menopause".

Die 48-jährige Liv arbeitet als Küchenplanerin, ist Ehefrau und Mutter von drei Teenagern und kümmert sich um ihre alten Schwiegereltern. Bisher hat sie das alles noch wunderbar gewuppt, aber als die Menopause zuschlägt, gerät sie in einen Strudel von Problemen, sie schläft schlecht, bekommt Schweißausbrüche, ist vergesslich und ihre Nerven sind nicht mehr belastbar. So hatte sie sich die Wechseljahre nicht vorgestellt. Und dann kommt es sogar soweit, dass sie sich mit einem Drogendealer anlegt, der mit ihrem Sohn ins Geschäft kommen will. Im Übereifer des hormonellen Ungleichgewichts erschlägt sie den Mann und bringt sich damit in die größte Bredouille ihres Lebens.

Die Wechseljahre sorgen leider bei den meisten Frauen für unerwünschte Nebenwirkungen wie Hitzewallungen, Schlafprobleme und Gefühlsschwankungen. Aber in Livs Fall wurde da überall noch einmal eine Schippe drauf gelegt. Ihre Welt sieht auf einmal nur noch schwarz aus, ihre Aufgaben werden ihr zuviel und sie tötet im Affekt einen Dealer. Danach muss sie versuchen, die Leiche möglichst unauffällig zu entsorgen. Ein schlechtes Gewissen hat sie nicht, denn zusätzlich zur hormonellen Problematik sprang ihr Mutterinstinkt an, mit dem sie ihren Sohn schützen wollte.

"Morden in der Menopause" ist eine unterhaltsame Story, die uns Livs Alltagsleben, ihre Eheprobleme und ihren Spagat zwischen Arbeit und Familie vor Augen führt. Dabei stellt diese Geschichte mit skurrilem Humor und einer Folge von Leichen keinen Krimi dar, sondern eine schräge Handlung über eine biedere Frau, die durch die Wechseljahre auf einmal mit Menschen aus dem Rotlichmilieu zu tun hat und mal eben zur Mörderin mutiert. Zugegeben, die Morde sind Affekttaten und es ist spannend zu verfolgen, wie sich Liv aus diesem Schlamassel wieder befreit.
Tine Dreyer beginnt jedes Kapitel mit Informationen über die Wirkung von Hormonen und den Folgen des Ungleichgewichts in den Wechseljahren. Damit wird um Verständnis für Livs Verhalten geworben, die scheinbar im hormonellen Wirrwarr nicht mehr Frau ihrer Lage ist.
So ungewohnt und übel die Menopause auch in der Realität sein mag, Livs Aktionen sind schon sehr überspitzt und bringen sie in die verrücktesten Situationen. Dieses Buch ist locker erzählt, die Figuren sind etwas klischeehaft, der Humor nicht so schwarzhumorig, wie ich es mir erhofft hatte, aber ich habe es belustigt gelesen. Einige Szenen wie die Mäuseplage sind überflüssig und andere einfach nur albern. Man bekommt eine leichte, humorvolle Unterhaltung geboten, die man einfach so weglesen kann und sich dabei freut, wie prima man selbst mit den Wechseljahren klar kommt.


Eine unterhaltsame Story über Hormonchaos mit mörderischen Folgen!

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Schön gereimtes Bilderbuch zum Thema Achtsamkeit

Panther, Panther, sei entspannter
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In Britta Sabbags Bilderbuch "Panther, Panther, sei entspannter" geht es darum, durch Achtsamkeit die innere Ruhe zu finden. Das Buch für Kinder ab 3 Jahren erscheint im Carlsen Verlag und enthält Illustrationen ...

In Britta Sabbags Bilderbuch "Panther, Panther, sei entspannter" geht es darum, durch Achtsamkeit die innere Ruhe zu finden. Das Buch für Kinder ab 3 Jahren erscheint im Carlsen Verlag und enthält Illustrationen von Igor Lange.

Jeder kennt es, wenn man unruhig und völlig angespannt ist und einfach nicht abschalten und einschlafen kann. Das geht auch dem Panther so und obwohl er richtig müde ist, findet er einfach keine Ruhe. Dabei bekommt er von den Regenwaldtieren viele gute Ratschläge von Tieryoga, bis Hundert zählen, eine Runde schwimmen gehen – nichts hilft!

Das Faultier hat schließlich den entscheidenden Tipp, er weiß, wie man innere Ruhe erreichen kann. Aber kann er dem Panther damit helfen?

Zitat vom Faultier:

"Langsamkeit bringt mich am schnellsten zum Ziel!
Ruhe find ich in mir, wenn ich es will."


Ein schön gereimter Text erzählt von den Schwierigkeiten des Panthers, endlich seine innere Unruhe abzustreifen. Aber welche Entspannungsübungen kann man da anwenden? Hilft es wirklich, bis Hundert zu zählen oder wie beim Chamäleon, einfach seine Farbe zu verändern? Die Aussage des Faultiers bringt alles genau auf den Punkt, wenn man in sich hinein horcht und einfach mal einen Gang runter schaltet, ist das Abschalten schon der richtige Weg. Jeder muss da sein eigenes Tempo finden und sollte sich nicht von anderen stressen lassen.

Igor Langes hübsche Illustrationen sind ausdruckstark und lassen die Gefühle und Regungen im Gesicht des Panthers sichtbar werden. Das Gefühl, nicht schlafen zu können, ist Kindern bekannt, aber vielleicht in diesem Alter noch nicht so bewusst.

Achtsamkeit ist wichtig, es wäre wünschenswert, wenn Kinder anhand dieses Buches etwas für sich mitnehmen können und deshalb hätte ich mir ein passendes, kindgerechtes Beispiel gewünscht.


Dieses hübsch illustrierte Bilderbuch lässt sich gut vorlesen und unterhält mit seinen gereimten Textenz. Ob das Thema Achtsamkeit nun kindgerecht ist, wage ich anzuzweifeln.

Veröffentlicht am 18.02.2024

Dunkle Spuren der Vergangenheit

Rügentod
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Der Krimi "Rügentod" von Sylvia Frank erscheint im Aufbau Verlag. Der Name gehört dem Autorenehepaar Sylvia Vandermeer und Frank Meierewert.

Rügen in den zwanziger Jahren: Dorothee von Stresow ist erfolgreiche ...

Der Krimi "Rügentod" von Sylvia Frank erscheint im Aufbau Verlag. Der Name gehört dem Autorenehepaar Sylvia Vandermeer und Frank Meierewert.

Rügen in den zwanziger Jahren: Dorothee von Stresow ist erfolgreiche Krimiautorin und lebt in Berlin. Nun kehrt sie anlässlich einer Schulfeier zurück auf die Insel Rügen, seit dem Tod ihrer Eltern beim Brand auf ihrem Gutshof war Dorothee nicht mehr hier. Sie trifft ihre alte Schulfreundin Margarethe, die ihr am nächsten Tag neue Erkenntnisse über den damaligen Brand mitteilen möchte. Doch bevor es dazu kommt, stirbt Margarethe durch einen Anschlag. Hier möchte jemand verhindern, dass Dorothee etwas über die Brandnacht erfährt. Doch Dorothee lässt sich nicht einschüchtern und nimmt mit dem Tierarzt Albert Badrow die Ermittlungen auf. Dabei genießt sie die Zeit mit dem Sohn ihres früheren Verwalters, weil sie schon als Mädchen in ihn verliebt war.

Die Geschichte spielt in den 20er Jahren, damals war Rügen bereits ein mondänes Seebad und die Gesellschaft in unterschiedliche Klassen aufgeteilt. Dorothee ist eine selbstbewusste Frau mit einem klaren Verstand, sie fährt Auto und ist für ihre Zeit ziemlich emanzipiert. Nun möchte sie endlich das Rätsel um den Tod ihrer Eltern lösen dieser Verlust und die Unaufgeklärtheit der Umstände lasten ihr schon lange auf der Seele. Sie mischt sich ungefragt in die Ermittlungen, was der Kommissar häufig einfach so hinnimmt.

Der Erzählstil wirkte auf mich nicht sehr flüssig und die Dialoge recht steif, womit vielleicht versucht wurde, die Sprache der Zeit nachzuempfinden. Außerdem läuft die Handlung ohne große Überraschungen und mit häufigen Situationsbeschreibungen ab, wobei die Täterverfolgung etwas in den Hintergrund tritt und dem Krimi dadurch die Spannung nimmt.

Die Charaktere werden insgesamt recht grob beschrieben, aber Dorothee bekommt mehr Facetten und scheint als Frau weit ihrer Zeit voraus zu sein. Denn sie ist unverheiratet und recht forsch, fährt Auto und bringt die Ermittlungen auf eigene Faust voran, ohne irgendwo anzuecken. Das wirkt etwas übertrieben und sehr emanzipiert. Durch dieses Verhalten und den fehlenden Einblick in ihre Gedanken kam sie mir nicht sehr nahe.

Ich fand es ungewöhnlich, dass Handlungen der Jagd und etwas über Wölfe in die Story eingebunden wurden. Doch das hat die Geschichte für mich auch nicht spannender gemacht, ganz im Gegenteil. Die einzelnen Ermittlungsteile fügen sich am Ende stimmig zu einem Ganzen, aber mich konnte die Handlung nicht überzeugen.

Insgesamt eher ein durchwachsener Krimi, der mich nicht vollständig überzeugen konnte und von dem ich mehr Spannung erwartet habe.

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