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Veröffentlicht am 28.05.2024

Die Frage nach dem Warum

BasisBibel. Hiob
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Das Buch Hiob ist eines der bekannteren aus dem alten Testament. Die dort behandelte Frage: "Warum trifft Leid, Krankheit oder Unglück unschuldige Menschen?" stellt sich jeder Mensch immer mal wieder. ...

Das Buch Hiob ist eines der bekannteren aus dem alten Testament. Die dort behandelte Frage: "Warum trifft Leid, Krankheit oder Unglück unschuldige Menschen?" stellt sich jeder Mensch immer mal wieder. Hiob trifft es wirklich hart, er verliert alles - bis auf seinen Glauben. Wer fragt sich in einem unglücklichen Moment nicht zwangsläufig, wie man das ertragen soll, warum und wieso trifft es einen?

Das kleine Buch im A5 Format ist 100 Seiten dünn, so dass man es gut einstecken und mitnehmen kann. Die Schrift ist leider etwas klein, so dass das längere Lesen evt. anstrengend wird. Das ist aber schon der einzige Kritikpunkt. Nach einem Vorwort und einer Einführung ist das gesamte Buch Hiob abgedruckt. Insbesondere mit den Reden seiner Freunde hatte ich mich bisher noch nicht so intensiv auseinandergesetzt, ebenso wie den Rechtsstreit, den Hiob mit Gott führt, seine Rebellion war mir neu. Hier kann man nun das ganze Buch Hiob in neuer Übersetzung kennenlernen.

Die Verse stehen eher an den Innenbereichen der Seiten, auf dem so geschaffenen breiten Rand finden sich zahlreiche Erläuterungen zu dem Text. Diese sind unterschiedlichster Art, mal geht es um Begriffe, dann wieder um Erklärungen zum Text, historisches handwerkliches etc. Regelmäßig sind eingeschobenen passende Themenseiten zu finden: diese sind mit durch einen dünnen blauen Rahmen kenntlich gemacht, sowie mit einer blauen Überschrift. Hier kommen vielfältige Themen zur Sprache, die im Buch Hiob erwähnt werden, sei es die Schöpfung, die Bedeutung von Krokodil und Nilpferd, Weisheit, das ägyptische Totenbuch, der Gottesbegriff nach Auschwitz u.v.m.

Mir hat diese Lektüre inclusive der Impulse zum Weiterdenken gut gefallen. Es gibt mir einen neuen Blickwinkel auf den Umgang mit Leid, dennoch hoffe ich, nicht wie Hiob geprüft zu werden. Eine interessante Lektüre, die durch zusätzlichen Erläuterungen viel Informationen neben dem Bibeltext vermittelt.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Gott und der Fußball

You'll never walk alone
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In dem kleinen Heftchen (80 Seiten) dreht sich vorrangig alles um Fußball. Passend zur EM 24 ist es erschienen und stellt den liebsten Sport der Deutschen unter ganz neuen Blickwinkeln vor. Im Fußball ...

In dem kleinen Heftchen (80 Seiten) dreht sich vorrangig alles um Fußball. Passend zur EM 24 ist es erschienen und stellt den liebsten Sport der Deutschen unter ganz neuen Blickwinkeln vor. Im Fußball kann man Höhen und Tiefen erleben, die weit über das Spiel hinauswerfen. Diesem Druck müssen die Menschen, die in dem Bereich arbeiten standhalten können, im positiven Sinne wie im negativen. Felix Uduokhai hat das Vorwort sehr nahbar verfasst und beschreibt Fußball als eine schöne Nebensache in seinem Leben, die bei ihm fest mit seiner Hauptsache im Leben verknüpft ist: Jesus Christus.

Das Buch ist in zwei Teile untergliedert: Die Mannschaft und das Turnier. Beide Teile sind in viele Unterkapitel geteilt, die jeweils drei Seiten umfassen. Bei der Mannschaft geht es um den Trainer, die Spieler und einzelnen Positionen. Es gibt Gedanken und Infos zu der jeweils beschriebenen Position, hierbei wird der Glaube eingebunden. Eine Frage regt zum Weiterdenken an. Es gibt Zitate von bekannten Persönlichkeiten aus der Fußballwelt, sowie passende Bibelzitate. Die Seiten sind in verschiedenen Farben gehalten, so kehrt ein Muster wieder, das der Orientierung im Buch gilt. Auf den grünen Seiten gibt es jeweils ein Interview mit bekannten Fußballer*innen. Auf jeder Seite gibt es ansprechende Fotos. Bei dem zweiten Teil: Turnier geht es um die Vorbereitung, die Spielerauswahl, das Quartier, Regeln u.v.m., die Einteilung der kurzen Kapitel erfolgt wie im ersten Teil.

Ein schönes nachdenklich machendes kleines Büchlein, das Glaubensimpulse für den Alltag mal ganz anders präsentiert. Nicht nur Fußballfans werden hier ihren Spaß haben. Das Buch hat mir und meiner Familie sehr gut gefallen. Es eignet sich aufgrund des Formats und des günstigen Preises sehr gut als Geschenk.

Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Hausbootdetektive ermitteln wieder

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Stoff
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In dem dritten Hörbuch über die Hausboot Detektei gibt es ein liebenswertes Wiedersehen mit den altbekannten gut eingeführten Hauptfiguren. Das Privatleben spielt hier immer eine etwas größere Rolle, daher ...

In dem dritten Hörbuch über die Hausboot Detektei gibt es ein liebenswertes Wiedersehen mit den altbekannten gut eingeführten Hauptfiguren. Das Privatleben spielt hier immer eine etwas größere Rolle, daher ist man bei vielen Themen durch die Vorgänger schon gut informiert. Diesmal hat Isa eine größere Rolle, was mir gut gefallen hat. Wie sie es mit Hilfe ihrer Schwester und den Freunden schafft, sich erst gegen die muffelnden Eltern durchzusetzen und dann auch ihren Traum zu erfüllen, macht einfach Spaß.
Nebenbei wird in einem skurrilen Fall ermittelt, in dem es um Mode, Drogen und andere Straftaten geht. Elin kommt wieder zurück nach Amsterdam und macht sich sofort mit Hund auf den Weg in ihre alte Heimat Schweden, um die Ermittlungen von dort aus voranzutreiben.
Das Team hat wieder einige schwerwiegende Entscheidungen zu treffen, denn es ist nicht immer leicht, sich an die eigenen Regeln zu halten, das Gesetz zu befolgen und das Richtige zu tun. Es gibt einige absurde Situationen, die gemeistert werden müssen und auch die schöne Stadt Amsterdam spielt wie immer eine große Rolle.
Ein gelungener Cosy Crime, der humorvoll mit viel Nebensträngen unterhält.

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Idas Welt

Windstärke 17
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Windstärke 17 von Caroline Wahl ist der Nachfolgeroman zu 22 Bahnen, er erschließt sich jedoch auch ohne Vorkenntnis des ersten Teils.
In 22 Bahnen geht es um die junge Frau Tilda, die die Verantwortung ...


Windstärke 17 von Caroline Wahl ist der Nachfolgeroman zu 22 Bahnen, er erschließt sich jedoch auch ohne Vorkenntnis des ersten Teils.
In 22 Bahnen geht es um die junge Frau Tilda, die die Verantwortung für die kleine Schwester Ida übernimmt, weil die alkoholkranke Mutter sie vernachlässigt. Tilda verlässt am Ende die Familie, weil sie zum Studium fortgeht. Ida bleibt zurück. In Windstärke 17 erfahren wir nun Idas Geschichte. Aus dem Mädchen ist mittlerweile eine junge Frau geworden, die bei der Mutter blieb, u.a. weil sie nicht den ersehnten Studienplatz erhalten hat. Die unterschwellige Wut, die sie empfindet, steht ihr im Weg. Während einer kurzen Abwesenheit Idas nimmt sich die Mutter das Leben. Ida findet sie. Fortan macht sie sich Vorwürfe und gerät weiter aus dem Tritt. Tilda und Idas Freundin wollen helfen, doch Ida blockt alles ab. Sie fährt soweit der gewählte Zug sie fährt und gerät nach Rügen. Dort hat sie großes Glück, sie trifft nach ein paar Tagen auf ein sehr nettes Ehepaar, dass sich ihrer liebevoll annimmt. Sie lernt weitere Menschen kennen, die für sie Bedeutung erlangen. Nach einer kurzen Zeit schlägt jedoch ein Schicksalsschlag in die kleine neue Idylle und Ida hat einiges auszuhalten.
Caroline Wahl hat hier wieder sehr gute vielschichtige Figuren gestaltet, die sich weiterentwickeln und die man gerne begleitet. Sprachlich ist das dialoglastige Werk flüssig zu lesen. Auch die Auseinandersetzungen mit ernsten Themen sind recht gut gelungen, dennoch bleibt dieser Roman hinter dem Debüt zurück. Zum Einen zwingt sich immer wieder der Vergleich zum Vorgänger auf, da auf die Ausgangsgeschichte zurückgegriffen wird und zum Anderen kreisen alle Gedanken sehr stark um Idas Probleme. Dieses Gedankenkarussel strapaziert in Teilen den Lesefluss.
Trotz der kleinen Kritikpunkte aber ein lesenswerter, unterhaltsamer Roman, der leise nachhallt.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Eine Reise in die ukrainische Geschichte

Wären wir Vögel am Himmel
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Auch in ihrem zweiten Roman verarbeitet Erin Litteken ein Stück ihrer ukrainischen Familiengeschichte. Diesmal wird der Zeitabschnitt 1941-49 behandelt. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven von ...

Auch in ihrem zweiten Roman verarbeitet Erin Litteken ein Stück ihrer ukrainischen Familiengeschichte. Diesmal wird der Zeitabschnitt 1941-49 behandelt. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven von Halya, Lilija und Vika, dadurch kann man sich dem Figuren gut nähern und die Handlung bleibt abwechslungsreich und wird von verschiedenen Seiten beleuchtet. Die Romane sind unabhängig voneinander.

Lilija hat bis auf den Vater ihre Familie verloren und ist traumatisiert. Ihr Vater überlässt den Familienhof dem Schwager Maksim und seiner Frau Vika. Er versucht mit Lilija in der Stadt neu anzufangen. Als er kurz darauf dort den Tod findet, schleppt sich Lilija zurück nach Hause und wird dort von der Familie aufgenommen wie eine Tochter. Diese kleine Gemeinschaft erlebt in kurzer Zeit sehr viel Leid, Angst und Not. Nachdem die Russen das Land verlassen haben und der Holodomor noch in den Köpfen ist, sind die deutschen Befreier doch keine Freunde, sondern schlimme Besatzer, die ebenso wie die Russen grausam gegen die Bevölkerung wüten. Die Polen im Land sind ebenfalls mit den anderen Parteien verfeindet und so kämpfen die unterschiedlichsten Gruppierungen gegeneinander. Freundschaft und Mitgefühl sind selten und daher besonders kostbar.

Lilija und ihr Cousin Slavko werden als Ostarbeiter nach Leipzig verschleppt, auf dem Transport lernen sie das 11-jährige Mädchen Halya kennen. Sie bilden bald schon eine Gemeinschaft, um einander zu stärken und zu stützen. Die Bedingungen im Arbeitsalltag sind grausam. Vika erfährt, wo die Kinder sind und macht sich mit der Familie auf den Weg nach Westen, um die Familie hoffentlich wieder zu vereinen und um den nahenden Russen zu entkommen. Auch ihre Erlebnisse sind hart mitzuerleben.

Die drei Frauen sind sehr starke Persönlichkeiten und versuchen jede auf ihre Art die kleine Sippe, die sie um sich haben zu schützen und zusammenzuhalten. Bis sich alle irgendwo in Deutschland wiedertreffen, neigt sich der Krieg dem Ende zu und die Lebensbedingungen für die Flüchtlinge werden immer prekärer. Die Autorin hat kein heftiges Gräuel aus dieser Zeit ausgelassen, was nur halbwegs auf den Weg und in die Zeit passt. Gegen Ende war es ein wenig viel des Guten, dass wirklich alles mitgenommen wurde. Sicherlich stellt dies gut die Situation dar, aber aufgrund der Masse ist es zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Aneinanderreihung von schrecklichen Erlebnissen, die emotional nicht mehr transportiert wird. Hier wäre ein bisschen weniger vielleicht mehr gewesen, vor allem wenn man dies in die Ausgestaltung der Figuren investiert hätte, die teilweise etwas blass ausgestaltet waren. Sprachlich lässt sich der Roman trotz der heftigen Schilderungen gut lesen, teilweise geht es etwas zu poetisch zu, aber das ist Geschmacksache. Das Lektorat hat leider einiges an Fehlern übersehen, da muss man drüber weg lesen.

Insgesamt ein informativer Roman, der mit einer historischen Vorbemerkung der Autorin begonnen und ebensolchen Anmerkungen abgeschlossen wird, die viele relevante Fakten enthalten, die das Einordnen ins Zeitgeschehen erleichtern.

Trotz der kleinen Kritikpunkte habe ich den Roman sehr gerne gelesen. Der Titel erklärt sich im Verlauf der Handlung und auch die schöne Ausstattung des Buches mit Leseband gefallen mir gut. Tragisch ist der Bezug, der zu der heutigen Situation hergestellt werden kann. Unglaublich wie leidgeprüft dieses Land und seine Bewohner sind. Der Wille zum Widerstand spielt hier immer wieder eine Rolle und wird auch für das Heute verständlicher denn je.

Eine beeindruckende Familiengeschichte, die ausführlich ein Stück Zeitgeschichte der Ukraine vorstellt. Lesenswert

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