Gute Idee, schlechte Umsetzung
Sword Catcher - Die Chroniken von CastellanIch habe mich sehr gefreut in eine neue High Fantasy Welt von Cassandra Clare abzutauchen, aber leider wurden meine Erwartungen nicht so ganz erfüllt. Der Klappentext, das Cover und der Titel sind sehr ...
Ich habe mich sehr gefreut in eine neue High Fantasy Welt von Cassandra Clare abzutauchen, aber leider wurden meine Erwartungen nicht so ganz erfüllt. Der Klappentext, das Cover und der Titel sind sehr ansprechend gestaltet für mich, da es förmlich nach einer tollen High Fantasy Welt mit schönem Magiesystem und viel Spannung schreit. Leider wurde das so gar nicht im Inhalt umgesetzt.
Zuerst einmal zu den positiven Sachen. Mir hat die grundsätzliche Idee mit dem Schwertfänger und dieser Welt der Adligen auf dem Hügel, in die unser Protagonist Kel hier geworfen wird, total gut gefallen. Auch Conor, als Prinzen den Kel schützen soll, war für mich ein guter Charakter mit vielen Facetten. Vor allem hat mir gut gefallen, dass die beiden direkt eine Freundschaft aufgebaut haben und nicht einfach nur in einer Art Angestelltenverhältnis zueinander standen.
Auch ansonsten gab es noch andere sehr coole Charaktere. Zum Beispiel Antonetta hat extrem viel coolen Input in die Geschichte gebracht, und auch der Lumpensammlerkönig war wirklich eine schöne Ergänzung.
Der Rest des Buchs hat mir dann aber leider schon auch nicht mehr gefallen. Das fängt schon damit an, dass dieses Buch mit 800 Seiten nur 25 Kapitel hat und alleine der Prolog geht bis Seite 60 ... das hat es einfach zäh zum Lesen gestaltet und auch, dass mitten im Kapitel die Sichtweise geändert wird (wir haben hier Kel und Lin als Erzählerperspektiven) war vor allem am Anfang störend, da man direkt mit einer Masse von Namen und Orten bombardiert wurde, die man anfangs unmöglich auseinander halten konnte. Die ganze Welt wurde bis ins letzte Detail erklärt, obwohl es oft so komplett irrelevant und mit Klischees überladen war, dass ich einige Ortsbeschreibungen irgendwann nur noch überflogen habe. Auch diese gezwungene Umsetzung von Themen wie Homosexualität, Feminismus, Prostitution, und Rassismus waren irgendwie überladen und dadurch hat es auch eher erzwungen anstatt natürlich gewirkt.
Auch das Ende konnte mich nicht so recht abholen. Obwohl am Schluss nochmal extrem viel passiert und endlich Spannung aufkommt, endet das Buch nicht mit einem klassischen Cliffhanger (diese liebe ich nämlich normalerweise sehr), sondern wird einfach mitten in der Erzählung abgebrochen, man hat gefühlt den Spannungsbogen noch nicht ganz aufgefüllt und es gibt auch keine krasse Wendung, sondern es hört einfach plötzlich auf und man wird ohne neue Erkenntnisse oder dem Bedürfnis weiterlesen zu wollen zurückgelassen.
Das Buch hätte locker 200-300 Seiten weniger haben können, ohne dass man relevante Infos verliert und dann wäre es auch nicht so langgezogen gewesen. Ich habe so oft lieber zu einem anderen Buch gegriffen anstatt hier weiterzulesen, so dass ich letztendlich über zwei Wochen gebraucht habe um mich hier durchzukämpfen.
Insgesamt also eher ein durchwachsenes Leseerlebnis, das so nicht mit vergleichbaren Büchern mithalten kann für mich! Leider ein toller Ansatz mit guten Ideen aber einer furchtbaren Umsetzung!