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Veröffentlicht am 19.05.2024

Seichter England-Krimi

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Richard Osman nimmt uns mit in eine luxuriöse Seniorenresidenz. Ruhe und Frieden sind auf dem alten Klostergelände jedoch fehl am Platz. Elizabeth und ihr Donnerstagsmordclub haben alle Hände voll zu tun. ...

Richard Osman nimmt uns mit in eine luxuriöse Seniorenresidenz. Ruhe und Frieden sind auf dem alten Klostergelände jedoch fehl am Platz. Elizabeth und ihr Donnerstagsmordclub haben alle Hände voll zu tun. Es hat einen Mord gegeben - auf eigene Faust ermittelt der Mordclub der Seniorenresidenz. Elizabeth, Joyce (als neues Mitglied), Ron und Ibrahim können durch Scharfsinn und ihre jeweiligen Vergangenheit viel Licht ins Dunkel bringen - sehr zur Freude und auch zum Ärger der hiesigen Polizei. Gemeinsam und doch nebeneinander kommen sie dem Mörder immer weiter auf die Spur, bis der nächste Mord geschieht. Gibt es einen Zusammenhang?

Die Erzählweise ist aufgeteilt in die Tagebucheinträge und Sichtweisen von Joyce (aus der Ich-Perspektive geschrieben) sowie eine übergeordnete Erzählperspektive. Dadurch erfährt man recht viel über die Gedanken- und Gefühlswelt von Joyce, aber nur wenige Aspekte und Hintergründe der anderen Personen. Für mich jedoch nicht schlimm, da dieses Buch der Auftakt der Reihe ist. Also gibt es noch genug Zeit, die anderen Hauptpersonen zu betrachten.

Wie schon geschrieben, gibt es viele Personen im laufe der Handlung. Joyce als Erzählerin scheint die gutherzige Omi zu sein, die sich um die Leute kümmert und möchte, dass es allen gut geht. Für mich ist sie eine "Mitläuferin". Elizabeth als Anführerin des Clubs kann gut kombinieren, scheut nicht davor die Handlung nach ihrem Willen zu manipulieren und gibt wenig über sich preis (scheinbar eine ehemalige Geheimagentin). Ron (ein ehemaliger Gewerkschaftsführer) und Ibrahim (ein ehemaliger Psychiater) sind noch mit von der Partie, aber eher im Hintergrund.
Das Kalkül der einzelnen Charaktere (auch der Nebenfiguren) und die Konsequenzen, die darauf folgten, waren für mich teilweise doch etwas übertrieben.

Die Kapitel sind meist recht kurz, jedoch gibt es für mich ab und an recht große Sprünge (ob von dem Ort, der Zeit oder der Handlung). Manchmal musste ich vorherige Kapitel nochmal lesen, um den Einstieg und vor allem den Zusammenhang (wieder)zu finden. Obwohl ich das Buch recht zügig durchgelesen habe, hatte ich Probleme mit den vielen Namen und Personen. Auch waren mir einige Verhaltensweisen (z.B. vom Hauptkommissar) etwas rätselhaft und nicht recht nachvollziehbar.

Fazit: Im Großen und Ganzen ist es ein schönes Buch, dass sich sehr gut lesen lässt. Allerdings hat es mich nicht richtig gepackt. Der Krimi war für meinen Geschmack zu sacht und vor allem das Ende war für mich doch etwas enttäuschend.

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Veröffentlicht am 26.01.2023

Spanische Lovestory

Spanish Love Deception – Manchmal führt die halbe Wahrheit zur ganz großen Liebe
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Zur Hochzeit ihrer Schwester fährt Catalina zurück nach Spanien. Doch zwei Probleme stehen ihr im Weg: Sie wird ihren Ex-Freund wiedersehen und sie hat ihrer Familie gesagt, dass sie mit ihrem Freund kommt. ...

Zur Hochzeit ihrer Schwester fährt Catalina zurück nach Spanien. Doch zwei Probleme stehen ihr im Weg: Sie wird ihren Ex-Freund wiedersehen und sie hat ihrer Familie gesagt, dass sie mit ihrem Freund kommt. Jedoch hat sie gar keinen. Gut, dass ihr Arbeitskollege Aaron einspringt.


Spanish Love Deception ist eine wirklich schöne Liebesgeschichte, bei der ich mitgefühlt habe. Die Entwicklung der Geschichte und der Charaktere war für mich die ganze Zeit nachvollziehbar.

Liebesromane sind meistens sehr vorhersehbar, so auch dieser. Das Ende war zu Beginn klar, auch dass es eine "Tragödie" geben muss. Alle Klischees diesbezüglich wurden meiner Meinung nach erfüllt. Das muss nicht immer schlecht sein. Meinen Anspruch an eine Lovestory wurde komplett erfüllt.

Zu Beginn war ich richtig gefesselt von der Handlung und wollte unbedingt weiterlesen. Irgendwann kam für mich dann der Punkt, an dem mir Catalinas Reaktionen zu viel waren. Besonders zum Ende hin war es extrem kitschig. Dennoch gab es immer wieder Momente, in denen ich "oh, wie süß" gedacht habe und die Gefühle und Spannungen förmlich nachfühlen konnte.

Das Ende hat mir so gar nicht gefallen. Für mich persönlich hätte das Buch schon viel eher aufhören sollen. Das letzte Kapitel war für mich unnötig für den Ausgang der Handlung.

Fazit: Für eine schöne Liebesgeschichte, bei der man einfach die Seele baumeln kann, ist das Buch genau richtig.

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Eintauchen in die Welt der Bücher

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Worum geht es? Auf dem Weg zu ihrer Mutter kommt Hope an Mrs. Gateway's Fine Books Buchhandlung vorbei und ehe sie sich versieht, befindet sie sich im Geschäft und taucht in die Welt der Bücher ein. Zusammen ...

Worum geht es? Auf dem Weg zu ihrer Mutter kommt Hope an Mrs. Gateway's Fine Books Buchhandlung vorbei und ehe sie sich versieht, befindet sie sich im Geschäft und taucht in die Welt der Bücher ein. Zusammen mit Rufus reist sie in die einzelnen Romane und lernt einige Haupt- und Nebenfiguren kennen. Doch eine gefährliche Gruppe von Unbekannten bedroht sowohl die Romanwelt, als auch die Echtwelt. Kann Hope helfen?

Das Buch der gelöschten Wörter ist der Auftakt der Trilogie von Mary E. Garner und verzaubert schon mit dessen Cover. Es lädt förmlich dazu ein, in die Bücherwelt einzutauchen. Zu Beginn der Handlung lernt man die Hauptperson Hope Turner kennen. Sie kommt mir als eine recht einsame Frau vor, die nur ihre Mutter und virtuellen "Liebesbeziehungen" hat. Dennoch, besonders im Verlauf der Handlung, zeigt sie, dass sie durchaus willensstark, schlau und aufmerksam ist. Eine weitere Figur ist Rufus, der unnahbare Muskelprotz. Besonders zum Ende erfährt man, dass er viele Geheimnisse hat, die hoffentlich in den weiteren Teilen aufgedeckt werden. Obwohl er meist grummelig und distanziert wirkt, war für mich klar, dass Hope ihm mehr bedeutet, als er zugeben möchte. Das Miteinander zwischen Hope und Rufus finde ich total schön, da es nicht das klischeehafte Liebe-auf-den-ersten-Blick-Thema ist. Es gibt noch eine Vielzahl an weiteren Figuren, wie Lancelot, Gwen, Zettel und Schnock, Anna Karenina, Mother Holle und Lassie (ja, auch sprechende Tiere kommen vor).

Wörter spielen in dem Roman eine große Rolle. So hat Hope des Rätsels Lösung nur durch ein Wort herausbekommen, dass jemand "fälschlicherweise" gesagt hat. Das war für mich sehr beeindruckend, da mir das gar nicht aufgefallen ist.

Um ehrlich zu sein, hatte ich während des Lesens meine Probleme mit dem Verstehen. Die Thematik rund um das Buch der gelöschten Wörter und wieso beispielsweise Hope solche starken Kräfte hat, habe ich bis zum Ende nicht richtig verstanden. Das erste Mal, als sie den Text "verwandelt" hat, habe ich mich gefragt: Hä, wieso? Wieso hat dieser Satz so eine starke Wirkung? Das machte es mir auch schwer, in die Handlung einzutauchen. Als die Handlung von dem Buch und den damit verbundenen Tätigkeiten (so nenne ich es mal, ohne groß zu spoilern), war es für mich einfacher zu folgen und auch spannender.

Auf jeden Fall ist das Thema originell und habe ich so noch nicht gelesen. Ich finde es sehr erfrischend, in die einzelnen Romane mitgenommen zu werden und die Interaktion mit den Romanfiguren und deren, doch teilweise unerwarteten, Charaktereigenschaften zu erfahren.

Das Ende hat mich wirklich umgehauen - damit habe ich nicht gerechnet. Okay, ich hatte den Gedanken schon etwas eher, aber nur ganz kurz. Ich werde mir auf jeden Fall den zweiten Band holen.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Eine Frau auf der Suche nach ihren 5 Personen

Sommersprossen – Nur zusammen ergeben wir Sinn
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Allegra wohnt in einer kleinen Wohnung in Dublin, arbeitet als Hilfspolizisten im ruhenden Verkehr und liebt ihre Routine. Eine weniger freundliche Begegnung bringt sie dazu, über ihr Leben nachzudenken, ...

Allegra wohnt in einer kleinen Wohnung in Dublin, arbeitet als Hilfspolizisten im ruhenden Verkehr und liebt ihre Routine. Eine weniger freundliche Begegnung bringt sie dazu, über ihr Leben nachzudenken, denn man ist der Durchschnitt der 5 Personen, die um einen sind.

Der Schreibstil ist, wie ich es von Cecelia Ahern schon gewohnt bin, sehr gut. Es macht Spaß das Buch zu lesen und man denkt sich: Ok, das eine Kapitel noch.
Obwohl die Handlung gar nicht aufregend ist, kommt keine Langeweile auf, denn man möchte wissen, wer Allegra's 5 wichtige Personen sind.

Die Hauptperson, Allegra Bird, ist eine etwas komische junge Frau. Ich bin aus ihr nicht richtig schlau geworden. Ich finde, es wechselte zu sehr zwischen absolut nicht emotional (alles lässt sie kalt bzw. es schien für mich teilweise so, als würde sie nicht wissen, was sie mit ihrem Verhalten bei anderen auslöst) und komplett emotional und empathisch. Dieser Widerspruch hat es mir manchmal schwer gemacht, das Verhalten und die möglichen Konsequenzen zu deuten.

Ich habe es als sehr positiv wahrgenommen, das einzelne Kapitel eine Rückblende aus Allegas Kindheit waren. So bekommt man ein viel umfassenderes Bild von ihr und Erklärungen, wieso sie sich in bestimmten Situation verhält.

Die große Bedeutung der Sommersprossen und was sie im Internat gemacht hat (hier bleibe ich vage, um nicht zu spoilern), kam für mich nicht richtig raus. Deshalb finde ich den Titel des Buches auch nicht unbedingt gut gewählt. Da hätte ich mir gern mehr gewünscht.

Das Ende war sehr schön - wie nicht anders zu erwarten war, hat sie ihre 5 Personen gefunden. Das letzte Gespräch mit Carmencita war für mich einfach nur schrecklich. Ehrlich gesagt, habe ich mir das nicht so vorgestellt und habe das Buch etwas enttäuscht zugeschlagen. Dort hätte ich gern mehr Inhalt gehabt.

Fazit: Ein schöner, sehr seichter Roman von Cecelia Ahern, den man gut "mal so zwischendurch" lesen kann.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Spannendes Familiendrama, aber ohne Nervenkitzel

Dunkle Tiefen
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Dunkle Tiefen, der neue Psychothriller von Elizabeth Kay spielt an der Steilküste Englands. Durch mysteriöse Einladungen sehen sich die Schwestern Jess, Ella und Lydia nach 10 Jahren im Familiencottage ...

Dunkle Tiefen, der neue Psychothriller von Elizabeth Kay spielt an der Steilküste Englands. Durch mysteriöse Einladungen sehen sich die Schwestern Jess, Ella und Lydia nach 10 Jahren im Familiencottage wieder, um den Tod der jüngsten Schwester aufzuklären. Was hat ihre Nachbarin Marianne beobachtet? Was hat der Jugendfreund Charlie damit zu tun? Als eine seit Jahren verschwundene Person wieder auftaucht gibt es kein Halten mehr….

Das Buch gliedert sich in zwei zeitliche Perspektiven: das “Hier und Jetzt” und das “vor 20 Jahren”. Das Hier und Jetzt ist im Präsens geschrieben, die Geschichte vor 20 Jahren im Präteritum bzw. Perfekt. Das führt zu einer sehr guten Nachvollziehbarkeit und einem guten Verständnis der Zeitwechsel. Die Handlung wird aus Sicht der Hauptcharaktere in der Erzählperspektive beschrieben.

Die Hauptcharaktere sind die drei Schwestern Jess, die Älteste und die Zwillinge Ella und Lydia. Schon von Anfang an wird deutlich, dass alle drei Geheimnisse haben, die sie nicht preisgeben wollen. Im Laufe der Handlung werden immer mehr charakterliche Entwicklungen deutlich, wobei diese für mich teilweise zu plötzlich und nicht nachvollziehbar sind. Die gesamte Handlung ist geprägt durch Schuldzuweisungen und Anschuldigungen zwischen Jess, Ella und Lydia. Es scheint so, dass sich die Schwestern vertraut und doch vollkommen fremd zugleich sind - alles ist geprägt von Misstrauen. Für mich führt das dazu, dass ich alle drei als durchweg unsympathisch wahrgenommen habe.
Die weiteren drei Figuren sind für mich persönlich nicht richtig greifbar. Viele Fragen, die mit der Einführung der Figuren einhergehen, konnten im Laufe der Geschichte leider nicht beantwortet werden. Auch die Verhaltensweisen sind für mich teilweise nicht authentisch.

Für mich gab es einige Textstellen, die zu plötzlich und im Zusammenhang teilweise unpassend erschienen. Besonders der Einstieg in die Geschichte war für mich schwierig. Erst nach ein paar weiteren Kapiteln konnte ich das erste Kapitel einordnen. Auf den letzten Seiten ist wahnsinnig viel passiert, was ich bald schon etwas schade fand.

Die Handlung ist dennoch durchgehend spannend. Ich wollte das Buch gar nicht mehr wirklich weglegen. Seite für Seite haben sich immer mehr Fragen in meinem Kopf gebildet.
Der Höhepunkt für mich persönlich war die Aufklärung von Rosas Tod. Erst relativ am Ende wurde dieses Geheimnis gelöst - mit einer für mich überraschenden Wendung.

Das Thema des Buches ist auf jeden Fall originell und verspricht Intrigen, Familiengeheimnisse und jede Menge Spannung. Ein Psychothriller ist es für mich persönlich aber nicht. Mir fehlt hier vor allem der Nervenkitzel.

Mein Fazit:
Das Buch war über die gesamte Lesezeit spannend und es hat Spaß gemacht Seite für Seite umzublättern. Die Figuren sind für mich jedoch nicht ganz ausgereift und einige Textstellen waren für mich nicht authentisch.
Dennoch: Die Geschichte lädt zum Miträtseln ein. Vor allem die überraschende Entwicklung am Ende war sehr gelungen. Dunkle Tiefen ist ein sehr gutes Buch für alle, die es gern spannend, aber nicht gruselig mögen.

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