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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2019

Das darf doch nicht wahr sein.....

Viel mehr als Liebe
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Trisha läuft sich für ihre selbstherrliche Chefin Rhona regelrecht die Haken wund. Seit Jahren wartet sie auf den günstigen Augenblick der Top-Designerin ihre eigenen Entwürfe zu zeigen. Als sich Trisha ...

Trisha läuft sich für ihre selbstherrliche Chefin Rhona regelrecht die Haken wund. Seit Jahren wartet sie auf den günstigen Augenblick der Top-Designerin ihre eigenen Entwürfe zu zeigen. Als sich Trisha endlich ein Herz nimmt ist Rhona Mulligan abweisend und uninteressiert. Völlig zerstört wird sie von Philippe entdeckt. Akurat der Mann, dem sie gestern bereits vor die Füsse gestolpert ist. Dabei hat dieser Mann so schöne Augen….
Philippe wäre lieber an der ruhigen Küste anstatt hier zwischen Glanz und Party zwecks einer Zusammenarbeit mit der Stardesignerin Mulligan zu verhandeln. Unvermutet wird er mehrmals zum Retter Trishas. Immer wieder kreisen seine Gedanken um die zierliche junge Frau. Sein Beschützerinstinkt erwacht als eine skandalöse Zeitungsmeldung Trisha belastet. Doch damit auch Philippes Alpträume, alte Wunden reißen auf. Kann Trisha diese Dämonen mittragen?
Der flüssige Schreibstil aus zweierlei Perspektive lässt mich schnell in die Geschichte eintauchen. Mit erfrischenden Dialogen und humorvoller Art ziehen die charakterstarken Protagonisten mich in ihren Bann. Im Laufe der Erzählung wechseln Hoch und Tiefs, wird Vertrauen aufgebaut und durch Missverständnisse zerstört. Trisha und Philippe geben stückchenweise ihre Vergangenheit frei. Durch die wechselnde Sichtweise bin ich den Protagonisten teils einen Schritt voraus, und möchte ihnen manches Mal einen Tritt verpassen. Gefühle, Erwartungen und Hoffnungen, ein stetiges Hin und Her. Eigenwillige Nebencharaktere verleihen der Erzählung zusätzlich besonderen Charme.
Mich hat dieses Lesevergnügen bestens unterhalten. Mit dem Blick hinter die Fassade zeichnet Karin Lindberg ihre Charaktere, gibt ihnen Entwicklungsspielraum und durchzieht ihre Geschichte mit Liebe und Humor. Dafür vergebe ich sehr gerne fünf volle Sterne.

Veröffentlicht am 08.03.2019

Träume…Ziele….Vom Suchen und Finden

Das wilde Herz des Westens
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Nur knapp dem Tod entkommen wirbelt das Schicksal die siebenjährige Briana zu den Harringtons. Dort wächst sie mit der gleichaltrigen Phoebe als Hausangestellte und doch ähnlich einer Schwester auf. Als ...

Nur knapp dem Tod entkommen wirbelt das Schicksal die siebenjährige Briana zu den Harringtons. Dort wächst sie mit der gleichaltrigen Phoebe als Hausangestellte und doch ähnlich einer Schwester auf. Als die Schrecken des Sezessionskrieges über die mittlerweile jungen Frauen hereinbrechen meistert die junge Irin Briana im Gegensatz zur Tochter die Arbeiten im zum Lazarett umfunktionierten Haus klaglos. Phoebe entflieht dem Grauen sooft es ihr möglich ist mit Hilfe ihrer geliebten Groschenromane. Kaum ist der Krieg vorbei macht sich Phoebe auf ihre Träume an der Seite eines Cowboys zu verwirklichen. Nachdrücklich bittet sie die Freundin um Begleitung zum unbekannten Mann ihres Herzens. Ein Foto und ein Brief samt Phoebes Träumen im Gepäck machen sich die beiden auf die Reise in den Westen……

Bereits die ersten Seiten lassen mich in die Erzählung eintauchen. Ängste, Hoffen und Bangen, lautstarke Schreie und erlösende Ruhepausen zeigen das Grauen des Bürgerkrieges. Spannend geht es weiter als Phoebe, gegen Widerstände kämpfend, ihren Traum einen Cowboy zu heiraten in die Realität umzusetzen beginnt. Auf der immer beschwerlicher werdenden Reise begegnen die Frauen dem irischen Paar Frank und Mary. Deren Geschichte beleuchtet die Autorin in einem zweiten Erzählstrang, immer wieder verstrickt mit der Handlung. Die Rückblicke zeigen das harte Leben der irischen Auswanderer hautnah. Auf der Reise erlebe ich mit Phoebe und Briana aufwühlende Gespräche, blutige Kämpfe, träumerische Hoffnungen und traurige Schicksalsschläge. Die Reise quer durch faszinierende Landschaften zaubert die Autorin mit ihren Worten bildlich vor mein Auge. Auf dem Planwagen Treck der Siedler tauche ich ein ins Gefühlschaos von Trauer, Verzweiflung, Angst zu Freude, Hoffnung, Glück und Liebe. Geschickt zusammengestellte Persönlichkeiten geben der Gruppe explosive Stimmung, zeigen Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt untereinander. Die Charaktere entwickeln Tiefe und Stärke, werden von der Vergangenheit verfolgt, besiegen durch innere Kraft ihre Ängste, verändern sich und ihre Sehnsüchte. Die Geschichte fesselt mich und lässt mich nicht mehr los. Das Ziel der Reise, eine Ranch in Montana, wer erreicht diese? Was erwartet Phoebe, Briana und ihre unterschiedlichsten Weggefährten? Träume, Ziele, Erkenntnisse - was bringt das wilde Herz des wilden Westens zum Schlagen?

Diese eindrucksvolle Reise wird mich noch lange beschäftigen. Unterhaltsam, äußerst sorgsam recherchiert und dargestellt. Ein Buch voller Tiefgang, Historie und erzählender Geschichte. Ich konnte mich in der Geschichte „sehen“, habe mitgefiebert und gebangt. Das versöhnliche Ende lässt mich aufatmen.

Veröffentlicht am 19.05.2024

Spannendes Lesevergnügen

Tod im Chiemgau
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Kaum in der Heimat angekommen, holt Toni die Vergangenheit mit voller Wucht ein. Zu spät, um sich mit dem Vater auszusöhnen, steht er einer enttäuschten Mutter gegenüber. Ungebrochen ist zudem die Wut ...

Kaum in der Heimat angekommen, holt Toni die Vergangenheit mit voller Wucht ein. Zu spät, um sich mit dem Vater auszusöhnen, steht er einer enttäuschten Mutter gegenüber. Ungebrochen ist zudem die Wut des jetzigen Bürgermeisters Leopold auf ihn. Sein Entschluss, sofort nach der Beerdigung seines Vaters abzureisen wankt erst, als er knapp einem Steinschlag entgeht. Ein unvorhersehbares Naturereignis oder ein geplanter Anschlag? Seine Zweifel am vor zehn Jahre zurückliegenden Unglück seines Freundes Hans miteinbeziehend vermutet der Bergführer Toni weit mehr als einen versehentlichen Unfall.
Während Kriminalkommissarin Roxy seine Vermutung teilt und mit Toni gemeinsam versucht Spuren und Hintergründe zu finden, brechen tief vergrabene Gefühle durch. Inmitten der romantischen Urlaubslandschaft braut sich ein gefährlicher Sturm zusammen. Seltsame Zufälle und für Verwirrung sorgende Indizien lassen die Spannung steigen. Schicksalhafte Ereignisse reihen sich innerhalb weniger Tage aneinander. Trotz des eher kleinen Täterkreises ist das Ende für mich nicht vorhersehbar.
Die leicht lesbare Schreibweise lässt mich durch die Seiten fliegen. Zudem finde ich die vielfältig gemischte Gruppe der Charaktere gelungen. Andeutungen durch Rückblicke lassen mich immer wieder neu rätseln. Schuld und Vergebung, Intrigen und Rivalitäten sowie Heimatliebe und Vertrauen sind nur einige der angesprochenen Themen. Geheimnisse, bröckelnde Fassaden und aufblühende Sehnsüchte verleihen der Erzählung ihren Charme. In farbenprächtigen Schilderungen der Handlungsorte zeigt der Autor die Region Chiemgau, manches Klischee begriffen, passt jedoch sehr gut zur Story.
Insgesamt ein ausdrucksstarkes Lesevergnügen. Eingebettet in die reizvolle Alpenregion ist der spannende Kriminalroman als Urlaubslektüre zu empfehlen. Die letzten Seiten könnten auf den Beginn einer Reihe hindeuten, was ich sehr begrüßen würde. Auf welche Charaktere ich mich hierbei freue, welche Fragen noch unbeantwortet sind, verrate ich der Spannung wegen nicht.


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Veröffentlicht am 16.03.2024

Ein Sturm zieht auf, hohe Wellen schlagend

Wie Spuren am See - Die Rückkehr
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Füreinander Zeit finden, davon träumen Isabella und Chris während ihre beruflichen Projekte alle Kraft fordern. Das gemeinsame Versprechen, so bald wie möglich den ersten Urlaub miteinander zu verbringen, ...

Füreinander Zeit finden, davon träumen Isabella und Chris während ihre beruflichen Projekte alle Kraft fordern. Das gemeinsame Versprechen, so bald wie möglich den ersten Urlaub miteinander zu verbringen, gibt beiden den nötigen Auftrieb durchzuhalten.
Doch ein unerwarteter Besuch, eine ältere Dame, die Isabellas Gönnerin Ada um Hilfe bitten wollte, wirbelt jeglichen Plan durcheinander. Isabella glaubt sich verpflichtet, der Verzweifelten Obdach und Unterstützung zu gewähren. Ihr Bauchgefühl ignorierend, trifft die Erbin Adas Entscheidungen, im Glauben Ada hätte eben dies getan.
Wieder einmal bringt Isabellas Neugier, mehr über die schillernde Persönlichkeit Ada zu erfahren, mysteriöse Geheimnisse der Vergangenheit ins Rollen.
Nach den ersten Seiten bin ich wieder zurück, staune mit Isabella und Chris über die bezaubernden Lichtspiele am Bodensee und lasse mich überraschen, welche Geheimnisse mich in diesem Teil erwarten. Mit zwischendurch eingeflochtenen Blicken in die Vergangenheit erhöht die Autorin von Beginn an die Spannung, lässt mich rätseln, teils Puzzleteilchen wieder neu anordnen.
Der ausdrucksstarke Sprachstil mit eingebauten Sinnbildern und regionaler Authentizität begeistert mich. Im Laufe der Handlung sind mir Isabella und Chris manchmal zu gutgläubig, für die sich entwickelnden Ereignisse ist dies jedoch wegbereitend. Die darauffolgenden Geschehnisse lassen mich den Atem anhalten und schnell gefesselt weiterlesen. Teils lassen Figuren trügerische Wesenszüge erkennen, wie sich die Umsetzung der Pläne gestaltet, wabert jedoch im Nebel. Durch Teilhabe an Gedanken und Emotionen bin ich als Leser den handelnden Charakteren hierbei im Vorteil, da jedoch oft ohne erkennbare Zuordnung bleibt es spekulativ und spannend. Hoffnung und Wut, Ängste und unerwartete Gefühlsausbrüche, die Bandbreite der durchlebten Emotionen ist vielfältig.
Für den vollen Lesegenuss empfehle ich die Reihenfolge der Bodensee Saga einzuhalten. In diesem zweiten Teil wird auf Ereignisse und Personen aus dem Vorgängerband hingedeutet, die Kenntnis der Geschichte ist vorteilhaft.
Wendungen, die überraschen, erahnbare und verwirrende Geheimnisse sowie mysteriöse Botschaften lassen mich trotz meiner Bedenken ob Isabellas Gutgläubigkeit, auch mal Kopfschüttelnd und Augenrollend, das Buch kaum aus der Hand legen. Spannend und bildhaft geschildert, mal lächelnd, bezaubernde Momente genießen sowie der emotionalen Vergangenheit nachspüren, tauche ich ein in die fesselnde Geschichte.
Da ich bei Isabella und Chris nicht alle Entscheidungen voll nachempfinden kann, gibt es 4,5 Sterne von mir. Noch weitere Geheimnisse, Isabella hat nicht alle Tagebücher gelesen, denke ich, warten auf Enthüllung. Deshalb bin ich sehr gespannt auf den dritten Teil der Saga "Wie Spuren am See" von Sibylle Baillon.

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Veröffentlicht am 14.07.2023

Wie ein Kurzurlaub im malerischen Oberbayern

Das Haus am Walchensee
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Nach dem ersten Schock über Vaters letzten Willen ergreifen die Geschwister Freya und Niklas die Chance sich gemeinsam um das Gasthaus und die familieneigene Fischerei zu kümmern. Die Übersetzerin Freya ...

Nach dem ersten Schock über Vaters letzten Willen ergreifen die Geschwister Freya und Niklas die Chance sich gemeinsam um das Gasthaus und die familieneigene Fischerei zu kümmern. Die Übersetzerin Freya kehrt Schweden den Rücken und erarbeitet mit ihrem Bruder ein neues Konzept für die Bewirtung. Zusammen mit dessen Freund Tobias stellen sich die Geschwister zahlreichen Herausforderungen. Skeptisch beobachtet die Dorfgemeinschaft den Wandel des Traditionsgasthauses.
Um sich in Walchensee wieder wohl zu fühlen muss Freya noch bruchstückhafte Erinnerungen zu einem Ereignis vor zwanzig Jahren ergänzen. Zunächst verlaufen ihre Nachforschungen jedoch ins Leere.
Die flüssige Schreibweise lässt mich in die Urlaubsidylle eintauchen. Mit detaillierten Schilderungen der Landschaft und dem integrierten Thema Fischerei zaubern die Worte Bilder. Mit lockerer Spannung und humorvoller Erzählweise bringt mich die Autorin zum schmunzeln.
Freya ist total fokussiert auf den Neubeginn in ihrer alten Heimat sowie das Suchen nach den fehlenden Puzzleteilen. Ihr freundliches Wesen bringt frischen Wind, nicht nur ins Gasthaus Fischerfleck.
Niklas wagt den Sprung. Er vertraut den Planungen seiner Schwester um nicht alles zu verlieren. Im Gegenzug verspricht er bei der Suche nach der Wahrheit zu helfen. Doch vorerst müssen sie sich Neid und Misstrauen gegenüber behaupten.
Das aus wechselnder Perspektive erzählte Lesevergnügen versprüht Urlaubsgefühle. Einige Charaktere sind schnell erfasst, andere geben ihre Stärken und Schwächen langsam frei. Eine sich aufbauende Liebesgeschichte ist ebenfalls eingeflochten. Die Spannung steigt, das Ende überrascht mich. Ein spannender Cliffhanger lässt mich sehnsüchtig auf den nächsten Band warten.
4,5 Sterne von mir

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