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Veröffentlicht am 25.05.2024

Eine schöne Liebesgeschichte

Man sieht sich
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Kann aus Freundschaft Liebe werden? An dieser Frage streiten sich bekanntlich die Geister. Das vorliegende Buch widmet sich ihr. Die beiden besten Freunde sind seit der Oberstufenzeit auf dem Gymnasium ...

Kann aus Freundschaft Liebe werden? An dieser Frage streiten sich bekanntlich die Geister. Das vorliegende Buch widmet sich ihr. Die beiden besten Freunde sind seit der Oberstufenzeit auf dem Gymnasium die beiden Protagonisten Robert und Friederika. Er ist schon von Anfang an in Frie verliebt, ohne es ihr einzugestehen. Bei ihr funkt es erst sehr viel später. Leider lassen beider Lebensumstände und ihre eigenen Vorstellungen von Partnerschaft nie zu, dass sie mehr als nur kurzzeitig und auch nur alle Jubeljahre einmal zusammenkommen. Erst in ihren Fünfzigern könnte sich eine echte Chance für sie ergeben …
Eine Liebesgeschichte, die das Leben geschrieben hat und die jedem von uns so passieren könnte. Auch der Hintergrund, vor dem sich alles entwickelt, ist sehr realitätsgetreu und ich habe viel Typisches aus den zurückliegenden Jahrzehnten wiedererkannt. Alles Umstände, die mich das Buch gerne haben lesen lassen. Tüpfelchen auf dem i ist die am Ende des Buchs abgedruckte Tracklist, die noch einmal unterstreicht, dass Musik für den Berufsmusiker Robert wichtig ist. Woran ich mich einzig etwas gestoßen habe, war, dass dem Thema Sex etwas zu viel Raum gegeben wird; die Romanfiguren haben zu viele sexuelle Beziehungen, zudem oft von nur kurzer Dauer.
Ein unterhaltsamer Roman für alle, die Liebesgeschichten mögen.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Kurzweiliger, anspruchsloser Roman

Das Licht in den Birken
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In diesem unterhaltsamen Roman treffen drei unterschiedliche Personen aufeinander, die eines gemeinsam haben: traumatische, vor allem familiäre Erlebnisse aus der Vergangenheit. Die Mittfünfzigerin Thea ...

In diesem unterhaltsamen Roman treffen drei unterschiedliche Personen aufeinander, die eines gemeinsam haben: traumatische, vor allem familiäre Erlebnisse aus der Vergangenheit. Die Mittfünfzigerin Thea kehrt nach zwanzig Jahren in Portugal nach Deutschland zurück und mietet sich auf Bennos Gnadenhof für Tiere in der Lüneburger Heide ein, der vor dem wirtschaftlichen Aus steht. Zu ihnen stößt eine junge Wanderin, die ihre Reisepläne wegen einer Verletzung nicht fortsetzen kann.
Nicht anders als erwartet, gehen die drei durch gegenseitigen Ansporn ihre Probleme an und haben am Ende alle neue Hoffnung. Anders darf es in einem Unterhaltungsroman auch nicht sein. Da darf es einen dann auch nicht stören, wenn alle Probleme zu schnell und ohne wirkliche Hindernisse gelöst werden, der Ausgang rasch vorhersehbar ist und es am Ende auch das eine oder andere neue Liebespaar gibt. Schön angereichert wird die Geschichte durch einige Naturbeschreibungen.
Ein Roman, der schöne Lesestunden beschert.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Eine Dreiecksbeziehung besonderer Art

Mit den Jahren
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Dieser zwar nachdenklich geschriebene und ebenso stimmende Roman liest sich dennoch flüssig, vielleicht weil er ein Thema behandelt, das so manchen Leser auch betrifft – drei Personen sind in der Mitte ...

Dieser zwar nachdenklich geschriebene und ebenso stimmende Roman liest sich dennoch flüssig, vielleicht weil er ein Thema behandelt, das so manchen Leser auch betrifft – drei Personen sind in der Mitte ihres Lebens an einem Punkt angelangt, an dem sie sich fragen, ob sie an ihrer bisherigen Lebensform festhalten wollen oder sie alles ändern wollen. Es handelt sich um die Protagonisten Lukas, Eva und Jette. Erstere sind ein „altes Ehepaar“, er erfolgreicher Künstler aus gutem Hamburger Hause, sie in Ostdeutschland aufgewachsene Gymnasiallehrerin, letztere eine lesbische Möchte-gern-Schriftstellerin. Zwischen Jette und Lukas sowie zwischen Jette und Eva entstehen parallel Beziehungen, die dem jeweils anderen Ehepartner lange verborgen bleiben, bis es am Ende zu einer überraschend wirkenden Konstellation kommt. Alles in allem ein interessanter Beziehungsroman, in dem es für meine Begriffe allerdings zu viele Sexszenen gibt und die Beteiligten zu oft zu Alkohol greifen.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Einblicke in eine fundamentalistische Glaubensgemeinschaft

Der rechte Pfad
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Zugegebenermaßen ist mir der Einstieg in die Lektüre am Anfang etwas schwer gefallen. Das mag an dem stetigen und nicht immer deutlich gemachten Wechsel zwischen den Gegebenheiten in der Gegenwart und ...

Zugegebenermaßen ist mir der Einstieg in die Lektüre am Anfang etwas schwer gefallen. Das mag an dem stetigen und nicht immer deutlich gemachten Wechsel zwischen den Gegebenheiten in der Gegenwart und 25 Jahre zuvor gelegen haben, an der merkwürdigen, umgangssprachlich klingenden wörtlichen Rede (bei der Haushälterin sogar abgehackt) der Einheimischen des fiktiven nordrhein-westfälischen Dorfes Welsum und der häufig einen religiösen Bezug aufweisenden Kapitelüberschriften (die zugleich der am Buchende abgedruckten Playlist des Protagonisten Benjamin entsprechen). Nach und nach wurde mir die Geschichte aber zusehends zugänglicher und begann mich in ihren Bann zu ziehen, weil sie sich eines immer noch aktuellen Themas annimmt – Sekten in Deutschland, hier in Gestalt einer größeren Gruppe von Dorfbewohnern, die wohl als evangelikale Christen einzuordnen sind, also als Christen, die ihren Glauben stark betonen und ihren Alltag danach ausrichten. Als sehr bedrückend empfand ich es zu lesen, zum einen wie einzelne, besonders junge Mitglieder unter der Einstellung ihrer Gemeinschaft zu leiden haben, etwa weil sie homosexuell sind, was die Glaubensgemeinschaft verdammt, zum anderen, was für eine rechtsgerichtete Gesinnung sie haben. Da mir solche fundamentalistischen Ausrichtungen unbekannt sind, habe ich das Buch als gute Gelegenheit empfunden, mich einmal mit derartigen Denkweisen auseinanderzusetzen. Vermisst habe ich allerdings, Einzelheiten über das familiäre Umfeld des Protagonisten Benjamin zu erfahren. Insoweit war ich gezwungen, von dem stichwortartig Angedeuteten meine eigenen Vermutungen anzustellen. Ferner sollte man musikaffin sein und vielleicht die Songs der o.g. Playlist kennen, denn die Musik spielt für Benjamin und eine große Rolle.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Eine gelogene oder eine wahre Lebensgeschichte?

Das Philosophenschiff
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Von Michael Köhlmeier habe ich bislang nur seinen Roman „Frankie“ gelesen. Schon dieser hat mir gut gefallen; und jetzt erneut der vorliegende, obwohl er so ganz anders ist. Hier wird der Schriftsteller ...

Von Michael Köhlmeier habe ich bislang nur seinen Roman „Frankie“ gelesen. Schon dieser hat mir gut gefallen; und jetzt erneut der vorliegende, obwohl er so ganz anders ist. Hier wird der Schriftsteller Micha (der mit der Person des Autors identisch sein könnte) von einer 100jährigen Stararchitektin gebeten, deren bislang unbekannt gebliebene Lebensgeschichte in Romanform niederzuschreiben. Einige persönliche Treffen und die Recherchen des Auftragnehmers ergeben ein beachtliches Lebensportrait der Auftraggeberin: Sie wuchs als Kind intellektueller, mit den Revolutionären sympathisierender, jüdischer Eltern im bolschewistischen Russland auf, wo sie Terror und Hungersnöte miterlebte und schließlich mit ihrer Familie auf einem sog. Philosophenschiff auf Lenins Befehl nach Deutschland deportiert wurde. Auf dem Schiff befand sich Lenin persönlich, mit dem sie sich auf der Überfahrt anfreundete.
Der Roman vermittelt so viele historische Kenntnisse aus einer Zeit und einem Land, die nicht unbedingt jedem geläufig, aber äußerst interessant sind. Bei den vielen russischen Personen, die namentlich und ihrer Rolle im Bolschewismus nach – kurz – eingeführt werden, wären Erläuterungen in einem Fußnotentext zum besseren Verständnis hilfreich gewesen. Den Reiz des Romans macht die Mischung aus Fiktion und Wirklichkeit aus, die für den Leser mehr oder weniger leicht zu unterscheiden ist, z.B. hat es die Philosophenschiffe tatsächlich gegeben, während Lenin nicht durch einen Schubs von einem Schiff zu Tode gekommen ist. Dazu passt es gut und ist für mich das Tüpfelchen auf dem i, dass die Auftraggeberin sich gerade an Micha gewandt hat, weil er als ein Schriftsteller bekannt ist, dem man glaubt, wenn er lügt, und nicht glaubt, wenn er die Wahrheit sagt.
Anspruchsvolle, zu empfehlende Lektüre.

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