Orpheus und Euridyke reloaded
In Berlin taucht ein riesiger dreiköpfiger Dackel auf, genau da, wo Bauarbeiten für einen neuen U-Bahn-Tunnel stattfinden sollen. Ist das etwa der Cerberus der griechischen Mythologie? Weltweit tauchen ...
In Berlin taucht ein riesiger dreiköpfiger Dackel auf, genau da, wo Bauarbeiten für einen neuen U-Bahn-Tunnel stattfinden sollen. Ist das etwa der Cerberus der griechischen Mythologie? Weltweit tauchen noch weitere antike Götter und Fabelwesen auf. Währenddessen muss Otto sich mit seiner Band überlegen, wie sie endlich groß rauskommen können. Doch gerade als das in greifbarer Nähe erscheint, hat seine Freundin Rike einen Unfall – und für Otto steht fest: Er muss sie aus der Unterwelt zurückholen!
In ein zunächst bekanntes Setting – eine Band versucht in Berlin ihren Durchbruch, und das schon seit Jahren – bricht das Unvorhergesehene ein: Die griechische Mythologie scheint aufzutauchen und verlangt von der Menschheit, sich darauf einzustellen. Das allein ergibt schon einige überraschende Szenen, die teilweise urkomisch herüberkommen. Denn nun muss alles in Bezug gesetzt werden zu den griechischen Sagen. Das ist herzerfrischend überzogen beschrieben, mit jeder Menge Situationskomik und Persiflagen. Doch der humoristische Grundton der Erzählung lässt durchaus auch Raum für Nachdenklichkeit, denn Otto muss erkennen, dass er vor lauter Gewohnheit das Wesentliche vergessen hat. So kam für mich der Schluss des Buches doch eher überraschend, wobei es ein richtig guter Abschluss für diese Geschichte ist. Alles in allem ist es eine spannende Idee, die Sage von Orpheus und Euridyke ins aktuelle Berlin zu versetzen, das hält so einige Überraschungen bereit.
Mir hat die Geschichte viel Spaß gemacht beim Lesen, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.