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Veröffentlicht am 03.06.2024

Hochinteressante Geschichte

Mord auf dem Königssee
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Die Aufmachung des Buches finde ich genial schön. Das Schwarzweiß-Foto mit dem Schiff, St. Bartholomä, das Bergmassiv und die wilden Wolken im Hintergrund, eine scheinbare Idylle, die sich nach dem Lesen ...

Die Aufmachung des Buches finde ich genial schön. Das Schwarzweiß-Foto mit dem Schiff, St. Bartholomä, das Bergmassiv und die wilden Wolken im Hintergrund, eine scheinbare Idylle, die sich nach dem Lesen der ersten Kapitel ad absurdum führt. Auch den grünen Farbschnitt finde ich toll.

Sehr dankbar bin ich auch für das ausführliche Personenverzeichnis am Anfang. Das sollte jedes Buch mit so vielen auftretenden Menschen haben. Ich habe oft nachgeschlagen. Gute Idee!´

Der Aufbau der Geschichte in zwei Zeitebenen gefällt mir sehr gut, das macht das Ganze spannend und abwechslungsreich, und bietet auch Raum für manchen kleinen Cliffhänger.

Die Szenen aus dem 17. Jahrhundert, besonders die Hexenfolterszenen, fand ich befremdlich, und teils schrecklich, wohl wissend, dass das tatsächlich so war. Ich wollte immer wieder zu lesen aufhören, das hat mich echt mitgenommen. Mir ist manchmal richtig übel geworden.

Sehr gut entwickelt finde ich, wie sich die Begebenheiten aus dem 17. Jahrhundert noch auf die Jetztzeit auswirken.

Der Stil ist für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig, und blieb es auch bis zum Schluss, er wirkt auf mich etwas "distanziert". Es klingt alle sehr sachlich., das macht das Lesen aber auch interessant.

Andererseits wurden dabei auch einige für mich Personen nicht so richtig fühlbar, greifbar. Hätte mir da ein wenig mehr Persönliches, Emotionales gewünscht.

Ich hatte sehr lange keine Idee, wer die Morde begangen hat und warum. Es gab immer mehr Verdächtige mit plausiblen Motiven. Das Ende war für mich überraschend und etwas verwirrend.

Zusammenfassend finde ich, dass es sich um eine sehr gute Geschichte handelt, die viele Tragödien und heftige Schicksale in der Vergangenheit und in der Jetztzeit enthält. Es gab auch viel an Historischem zu lernen.

Der Erzählstil hat mich leider nicht richtig gepackt, aber mir ist bewusst, dass das Geschmackssache ist. Insofern ist dies als rein subjektive Wertung zu betrachten.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Spannend, aber nicht das beste Buch von Kristina Ohlsson

Schwesterherz
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Ich habe schon einige Bücher von Kristina Ohlsson gelesen und habe sie immer als regelrechte Pageturner erlebt.

Dieses hier hat mich nicht so 100%ig gepackt. Dabei fand ich sowohl den Klappentext als ...

Ich habe schon einige Bücher von Kristina Ohlsson gelesen und habe sie immer als regelrechte Pageturner erlebt.

Dieses hier hat mich nicht so 100%ig gepackt. Dabei fand ich sowohl den Klappentext als auch das Cover mit der windumtosten Frau auf der Brücke sehr vielversprechend. Die Frau steht in einem roten Mantel mitten im Sturm, was auch gut zu der Geschichte passt.

Ja, es ist schon spannend erzählt, geschickt auch die Einschübe mit den Interviews mit Martin Benner. Aber ich konnte das Buch gut immer mal wieder unterbrechen, manche Passagen finde ich zu langatmig, die Story der vielen Morde und deren Aufschlüsselungs-Hin-und-Her teils ermüdend und verwirrend.

Am allermeisten hat mich der offene Schluss geärgert . musste man wirklich die Lösung des Falles in einen zweiten Band verlagern? Oder gar einen dritten?

Ich habe ehrlich gesagt, keine Lust, Band 2 noch zu lesen. Das sagt genug aus.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Poetisch, aber nicht wirklich packend

Clara und Rilke
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Das Cover hat mir sehr gut gefallen, sehr romantisch in Weiß, Türkis, Rot und Rosétönen, mit üppigen Blumen und dem Fotoprint eines sich zueinander neigenden Paares in Sepia.

Der Text gefällt mir ganz ...

Das Cover hat mir sehr gut gefallen, sehr romantisch in Weiß, Türkis, Rot und Rosétönen, mit üppigen Blumen und dem Fotoprint eines sich zueinander neigenden Paares in Sepia.

Der Text gefällt mir ganz gut, er führt lebendig ins Künstlerleben nach Paris und Worpswede, und es begegnen einem viele bekannte Namen von Malern, Bildhauern, Schriftstellern, Museen.

Die Geschichte zwischen Rilke und Clara kommt erst langsam in Gang: Die zitierten Texte sind schön, auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Künstlern und speziell zwischen Clara und Paula, werden deutlich heraus gearbeitet. Sehr zögerlich, die ganze Entwicklung zwischen Clara und Rainer , ein Hin und Her ohne konkrete Dinge. Während zwischen Paula und Otto Moderson alles plötzlich hopplahopp klar ist.

Manches fand ich sehr schön, Claras Gedanken, die Beschreibung einer Entstehung ihrer Skulptur, ihre Träumereien, manches finde ich einfach zu zäh.

Das letzte Stück des Hörbuches hat mir ganz gut gefallen, vielleicht weil mir die Figuren vertrauter geworden waren und / oder weil die Handlung doch in großen Schritten voran ging. ZU schnell teilweise, die Auseinander-Entwicklung zwischen Clara und Rilke, sein Hadern mit der Rolle als Familienvater, seine Frauengeschichten, die Wiederannäherung an Paula und deren Tod - all das wurde im Vergleich zum Rest des Buches sehr kurz und knapp abgehandelt, wie im Zeitraffer.

Die Stimme der Sprecherin mochte ich leider von Anfang an nicht, sie ist mir zu hoch und vor allem, wenn sie Paula Moderson spricht, regelrecht piepsig. Das ist sehr schade, gerade weil es dieser Frau und ihrer Art überhaupt nicht gerecht wird, einfach nicht passt.

Sie ging mir leider mehr und mehr auf den Nerv mit ihrem salbungsvollen gekünstelten Tonfall. Sie verleidete mir den ganzen Text... das ist SO schade drum... dieses Gesäusel..… Ich weiß, es ist subjektiv, und vielleicht gefällt es ja manchen Hörern, aber ich fand es immer schlimmer - sie sollte doch eine Schauspielausbildung haben.... Ich habe mir jetzt wirklich den Namen mal raus gesucht und gemerkt, damit ich nicht noch mal ein Hörbuch von ihr anhöre.

Durch ihr affektiertes Sprechen - meines Erachtens ist das wirklich Niveau schlechtes Schülertheater - macht sie den ganzen Text schlecht - das fällt doch auch auf den Verlag und die Autorin zurück.…




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Veröffentlicht am 17.01.2024

Gut, aber hat mich nicht richtig gepackt

Das zweitbeste Leben
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Ich habe von Tayari JOnes "In guten wie in schlechten Tagen" gelesen, und von diesem Buch war ich wirklich sehr angetan. Insofern war ich sehr gespannt und erwartungsvoll auf das "zweitbeste Leben".

Wunderschön ...

Ich habe von Tayari JOnes "In guten wie in schlechten Tagen" gelesen, und von diesem Buch war ich wirklich sehr angetan. Insofern war ich sehr gespannt und erwartungsvoll auf das "zweitbeste Leben".

Wunderschön finde ich das Cover, auf dezentem schimmerndem Rot Zweig e und Vögel, einer sitzend, einer mit weit ausgebreiteten Flügeln in Silber. Ob sie wohl die beiden Mädchen darstellen sollen.

Die Story an sich ist super interessant: ein Bigamist, zwei Frauen, zwei Töchter, von denen nur das eine Frauenpaar vom anderen weiß und kräftig damit beschäftigt ist, die anderen auszuspionieren, den Mann auszuspielen usw.

Gut finde ich, dass der Roman aus Sicht der beiden Töchter erzählt wir, erst die "illegale", dann die "rechtmäßige".

Trotz der heftigen Eskalation am Schluss hat mich die Geschichte nicht wirklich gepackt. Ich weiß nicht, woran es lag. Ich habe mich einfach nicht "mittendrin" gefühlt.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Nett und ruhig zu lesen mit berührenden Momenten

Die Insel der weißen Lilien
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Schön das Cover, in den klaren Farben, grau, grün, weiß mit ein bisschen Rot , ein Haus auf einer winzigen Insel, Berge im Hintergrund und Vögel am Himmel , eine Frau im Ruderboot, verstreute Blüten... ...

Schön das Cover, in den klaren Farben, grau, grün, weiß mit ein bisschen Rot , ein Haus auf einer winzigen Insel, Berge im Hintergrund und Vögel am Himmel , eine Frau im Ruderboot, verstreute Blüten... - so ähnlich von der Szenerie habe ich letztes Jahr Norwegen im Frühling empfunden.…

Mit großen Vergnügen habe ich von Anfang an gelesen. Da es momentan auch in Deutschland sehr kalt ist, entsprach das Wetter im rauhen norwegischen Herbst auf einer abgelegenen Insel wohl in etwa dem hier momentan bei uns. Das hat es mir noch leichter gemacht, in die Geschichte hinein zu kommen.

Sehr schön geschildert die Charaktere, Linnea, ihre neuen Nachbarn, ein paar verwirrende norwegische Namen aus der Vergangenheit von Marie.

Toll beschrieben auch das Haus, man bewegt sich mit Linnea richtig von Zimmer zu Zimmer, und ach, ich wäre gerade gerne dort. aber mit Feuer im Ofen...

Was mir ein wenig ungereimt schien bzw. wo für mich eine Lücke klaffte, der durch den Wind verursachte üble Sturz von Linnea, Platzwunde im Gesicht, Ohnmacht, das klang ja sehr dramatisch, und dann fährt sie mit dem Auto heim, und 2 Tage später klebt da nur noch ein kleines buntes Pflaster.....???? Für mich wäre es logisch gewesen, sie hätte zumindest Hilfe bei ihren Nachbarn gesucht...

Überrascht war ich dann von dem Sprung ins frühere Jugoslawien - zeitlich, räumlich, geschichtlich. Ich fand die Geschichte mit den zwei Erzählebenen dann aber auch wesentlich spannender.

Die Geschichte von Jovan und Marie wird intensiv erzählt und ist sehr berührend. Auch wenn ich mir nur schwer vorstellen kann, wie es möglich war, sich aus einem so streng bewachten Gefangenenlager so lange davon zu stehlen, dass es für intensive heimliche Treffen reichte.

Tagsüber während der Arbeiten an den Straßen ja, aber abends... das klingt zwar wunderschön, überzeugt mich aber in der Logik nicht wirklich.

Zum Ende hin hat mich das Buch dann mehr gepackt. Es wird einiges aufgelöst.

Insgesamt geht es m.E. mehr um Marie und die alte Geschichte als um Linnea. Was nicht schlimm ist.

Gerne hätte ich noch mehr über das Schicksal des kleinen und dann erwachsenen Mathis erfahren, da verliert sich die Geschichte ein Stück.

Der Titel des Buches passt nicht so wirklich, denn die weißen Lilien tauchen ja nicht auf Hjartoy auf, sondern woanders, aber okay, das ist bei Titeln oft so.

Insgesamt ein nettes, aber nicht überwältigendes Leseerlebnis, eher ruhig mit spannenden und berührenden "Inseln".




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