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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2024

Tod eines Ekelpakets

Mord am Lago Maggiore
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Hier stirbt jemand, der eigentlich allen das Leben schwer gemacht hat und das nicht erst seit gestern - nämlich der Vater bzw. Schwiegervater von Ludwig und Tabea, die gerade aus der Großstadt zu ihm an ...

Hier stirbt jemand, der eigentlich allen das Leben schwer gemacht hat und das nicht erst seit gestern - nämlich der Vater bzw. Schwiegervater von Ludwig und Tabea, die gerade aus der Großstadt zu ihm an den beschaulichen, nichtsdestotrotz von Touristen ungemein beliebten Lago Maggiore gezogen sind. Nicht ganz freiwillig allerdings und dieses von Beginn an ungute Gefühl der beiden findet sich schon bald bestätigt. Aber haben sie ihn deswegen gleich auf dem Gewissen? Denn dass er keines natürlichen Todes starb, wird alsbald klar. Die beiden - aus deren Perspektive der Fall wechselweise erzählt wird, sagen nein, aber ist das zu glauben?.

Der Verstorbene bewohnte ein großes Haus direkt am See und lebte auch sonst auf großem Fuße - da wäre noch so manch anderer interessiert gewesen. Denn es gab auch Freundinnen und Freunde, die möglicherweise von dem Geld profitieren wollten. Was allerdings möglicherweise eher zu Lebzeiten der Fall gewesen wäre, denn es gab ja Nachkommen.

Ein Fall, der in einer wunderbaren Landschaft spielt, in die ich mich während der Lektüre das ein oder andere Mal hingeträumt habe - selbstverständlich fern von Gemetzel jeglicher Art. Leider ging die Spannung wie auch die Darstellung der Charaktere auf Kosten der Beschreibung von Landschaft und mehr noch der Empfindungen der Protagonisten. Die mir allesamt - außer einem ganz reizenden Hund - immer unsympathischer wurden, was aber in einem Krimi eigentlich nachvollziehbar ist. Zumindest, wenn die Handlung entsprechend spannungsgeladen und offen daher kommt. Hier zog sich die Auflösung leider dahin, so dass man lange vor dem eigentlichen Schluss schon im Bilde war über die zentralen Ereignisse.

Was möglicherweise dem Wechsel der Autorin in ein neues Genre - vom Unterhaltungsroman in den Krimi - geschuldet ist. Daher freue ich mich schon auf den nächsten Band - die Romane fand ich toll und ich bin sicher, dass die Krimis nach einer kurzen Phase der Umstellung auch so werden!

Veröffentlicht am 18.05.2024

Waidmannsheil

Trophäe
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Der Jagdgruß "Waidmannsheil" skizziert im Zusammenhang mit diesem Roman auf tragische Weise eine ganze Ideologie - die des Jagdtriebes und des Jagderfolges, bei dem man selbst immer besser, größer, ...

Der Jagdgruß "Waidmannsheil" skizziert im Zusammenhang mit diesem Roman auf tragische Weise eine ganze Ideologie - die des Jagdtriebes und des Jagderfolges, bei dem man selbst immer besser, größer, stärker - also erfolgreicher sein will als die gesamte Konkurrenz. Und natürlich ist das Ziel vor allem auch, diese Überlegenheit der Beute gegenüber zu demonstrieren, bei der es nicht um irgend etwas geht, sondern um die Big Five, die Größten und Stärksten aller Tiere. Und schlussendlich soll, angesichts eines Misserfolges, diese Jagd noch ausgedehnt werden auf die Spezies, die diese Schar zu "Big Six" werden lässt, sie quasi vervollständigt.

Ungeachtet dessen, dass die Autorin brillant schreibt, dem Leser diese Schreckensszenarien auf das Hochkarätigste präsentiert, was Stil und Handlung angeht, ist es nichts für mich. Nein, ich kann und will so etwas unfassbar Heftiges nicht lesen, auch wenn es in vielerlei Hinsicht bewundernswert ist, denn es zerstört etwas in mir. Und ob das nur temporär oder gar auf Dauer ist, das will ich besser gar nicht wissen und schütze mich zumindest insofern, dass ich diesen Effekt nicht auch noch verstärken will!

Veröffentlicht am 09.05.2024

Kraftvoll und wirr zugleich

Leuchtfeuer
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So wirkt dieser Roman auf mich, in dem ein entsetzliches Ereignis aus der Vergangenheit im Mittelpunkt steht, um das alles andere - und das ist nicht gerade wenig für ein eher schmales Buch - ...

So wirkt dieser Roman auf mich, in dem ein entsetzliches Ereignis aus der Vergangenheit im Mittelpunkt steht, um das alles andere - und das ist nicht gerade wenig für ein eher schmales Buch - gewissermaßen kreist. Auch, wenn einige der Akteure sich dessen nicht bewusst sind.

Der Ausgangspunkt - die Kinder der Familie Wilf, Sarah und Theo, waren als Jugendliche in einen schweren Autounfall verwickelt, trugen sogar Schuld daran. Eigentlich nur einer, aber nicht derjenige, von dem man es meint...

Dieses Ereignis ist Anlass für eine Dysfunktionalität innerhalb der Familie, die auf vieles andere übergreift.

Auf der anderen Seite steht die Familie Shenkman, die in der Schuld von Ben Wilf, dem Familienvater von Familie Nr. 1, einem Arzt steht. Er hat deren Sohn bei einer schweren Hausgeburt das Leben gerettet und pflegt mit diesem - einem Kind noch - ein enges Verhältnis.

All dies wird in unterschiedlichen Zeitabschnitten erzählt, die mich zutiefst irritiert haben, was aus meiner Sicht der Handlung eine ganze Menge ihrer Stärke nahm. Auch wenn sie noch immer kraftvoll daher kommt. Aber längst nicht so sehr, wie es der Fall sein könnte!

Veröffentlicht am 07.05.2024

Dickes Buch für kleine Kinder

So bist du - Wähle das, was zu dir passt
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Das Buch hat nicht viele Seiten; es ist nur so dick, weil es aus Pappe angefertigt wurde und jede einzelne Seite darin viel, viel dicker ist als eine in einem "normalen"Buch.

Hier geht es ein paar lustige ...


Das Buch hat nicht viele Seiten; es ist nur so dick, weil es aus Pappe angefertigt wurde und jede einzelne Seite darin viel, viel dicker ist als eine in einem "normalen"Buch.

Hier geht es ein paar lustige Gesellen, die untereinander befreundet sind. Sie mögen ganz unterschiedliche Sachen und vor allem können sich diese ihre Vorlieben durchaus auch mal ändern.

Da die Zielgruppe aus jungen Menschen ab dem Alter von 12 Monaten besteht, kann man davon ausgehen, dass sie das Lesen noch nicht beherrschen. Noch lange nicht! Aber das müssen sie auch nicht - es reicht, wenn sie sich die Bilder anschauen. Und jemanden dabei haben, der ihnen die Bedeutung der aktuellen Seiten darlegt, also vorliest. Zum Beispiel eine Oma. Ich bin ungefähr in einem solchen Alter und finde, dass die Texte stellenweise für ältere Menschen nicht so ganz leicht zu lesen sind. Vielleicht auch für etwas jüngere, denn es hat nichts mit ihrer Größe, sondern vor allem mit der Erkennbarkeit zu tun, oft sind sie in schwarz gedruckt manchmal "verschwinden" sie ein wenig in der bebilderten Seite.

Ansonsten gefällt mir das Buch, aber nicht ganz so sehr, wie ich es mir eigentlich erhofft hatte!

Veröffentlicht am 04.05.2024

Wird Agatha Christie leider nicht ganz gerecht

Agatha Christie Classics: Die Tote in der Bibliothek
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Auch wenn diese Graphic Novel absolut nicht zu verachten ist - aber doch ein bisschen langweilig, insgebesondere angesichts der doch recht braven Miss Marple, die so gar nichts mit Margaret Rutherford, ...

Auch wenn diese Graphic Novel absolut nicht zu verachten ist - aber doch ein bisschen langweilig, insgebesondere angesichts der doch recht braven Miss Marple, die so gar nichts mit Margaret Rutherford, die ich so sehr aus den alten Filmen schätze, gemein hat.

Und auch sonst ist eine Menge weggebröckelt an Inhalten, was natürlich bei diesem Format nicht anders sein kann. Aber m.E. ist hier ziemlich unglücklich gekürzt worden - die Übergänge finden stellenweise quasi überhaupt nicht statt.

Und die Zeichnungen sind ein bisschen sehr langweilig und haben nichts mit den Charakterköpfen der genialen britischen Krimiautorin früherer Zeiten zu tun - zumindest in meinem Kopf waren diese alle bisland deutlich farbiger und bunter. Aus meiner Sicht sollten Graphic Novels inspirieren und nicht langweilen. Was hier leider gar nicht der Fall ist!