Leider ist die Geschichte für mich am Aufbau und der Umsetzung gescheitert
Promise Boys - Drei Schüler. Drei Motive. Ein Mord. sprach mich gleich auf den ersten Blick aufgrund der herausstechenden Optik sowie dem sehr spannenden Klappentext an. Nick Brooks war bis dato unbekannt, ...
Promise Boys - Drei Schüler. Drei Motive. Ein Mord. sprach mich gleich auf den ersten Blick aufgrund der herausstechenden Optik sowie dem sehr spannenden Klappentext an. Nick Brooks war bis dato unbekannt, dennoch freute ich mich auf einen Young Adult Krimi, der mich hoffentlich so sehr fesselte, das ich meinen Reader nicht aus der Hand legen konnte.
Ich konnte mir die jungen Schüler und Schülerinnen genau mit der Art von Kommunikation, wie sie Nick Brooks hier präsentiert, bildlich vorstellen, das war ebenso realistisch dargestellt wie das Bild von Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, ich kann mir vorstellen, das es in den USA ganz genau so abläuft wie im Buch und würde drauf wetten, das in diesem Buch persönliche Erfahrungen von Nick Brooks stecken, denn das wirkt tiefgehender als reine Recherche.
Die ersten drei Teile sind den drei Tatverdächtigen gewidmet und nach dem gleichen Prinzip aufgebaut und die vielen Perspektiven kristallisieren ziemlich deutlich heraus, wie verschieden eine Situation wahrgenommen und vorverurteilt wird.
Ein " wir sehen uns noch" hier, ein " es war nicht meine Schuld", da, Blut auf Händen und Shirt, schnelles weglaufen und zack, ist man verdächtigt, weil es ja leicht ist jemandem die Schuld zu geben, ohne zu wissen, was so ein Denken verursachen kann, statt tiefer zu gehen und in andere Richtungen zu denken. Man darf nicht immer in Schubladen denken und Menschen nach Hautfarbe, Religion, Lebensstil, Sexualität oder oder oder bewerten, aber genau das passiert hier ganz deutlich und es ist einfach nur schlimm.
Und auch, wenn der erste Einblick in dieses Buch über diese drei Teile recht spannend wirkt, so passierte bezüglich der Suche nach dem wahren Täter, die die Tatverdächtigen mit wenigen Freunden/Bekannten/Mitschülern, die ihnen glaubten, selbst in die Hand nahm, nicht wirklich viel. Die Seiten werden mit irgendwelchen Spuren, zu Personen, die sich schräg verhalten, gefüllt, die aber keinen wirklichen Sinn ergeben und nicht wirklich relevant für die Geschichte sind, während die wirklich wichtigen Personen erst zum Ende hin plötzlich auftauchen und die Suchenden ganz plötzlich DIE Lösung haben, wo sie vorher so planlos waren und auch keinerlei Pläne und Ideen hatten um an den Täter zu kommen. Ja und das Ende wurde dann für meinen Geschmack ziemlich unspektakulär gelöst und was mich am meisten stört, man bleibt einfach mit offenen Fragen zurück, weil in der Geschichte wie bereits erwähnt unnütze Dinge eingebaut wurden, die dann nichtmals aufgelöst werden, das ist richtig schade und macht die Geschichte auch ein wenig kaputt meiner Meinung nach.
Generell finde ich den Aufbau der Geschichte nicht gelungen, das wäre für mein Empfinden besser möglich gewesen, denn insgesamt kann ich nicht viel finden, was mir diese Geschichte am Ende mitgegeben hat, da ist einfach Leere in mir.
Vielleicht bin ich einfach zu Alt für solche Jugendbücher, ich weiß es nicht, aber die Promise Boys konnten mich leider nicht vollends überzeugen.
Die Idee und das vermitteln wichtiger Botschaften sind wirklich gut und gelungen, aber für mich ist die Geschichte am Aufbau und der Umsetzung gescheitert.
Vielen Dank an den ONE Verlag für das über Netgalley Deutschland zur Verfügung gestellte digitale Rezensionsexemplar