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Veröffentlicht am 16.11.2024

Willkommen in Katzenbrunn - Dorf des Grauens

Finster
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Inhalt:
Katzenbrunn, ein kleines Dorf im Odenwald, in das sich kaum jemand freiwillig verirrt. Dies liegt nicht zuletzt an der psychatrischen Klinik, die sich mitten im Dorf befinden. Seit Jahren verschwinden ...

Inhalt:
Katzenbrunn, ein kleines Dorf im Odenwald, in das sich kaum jemand freiwillig verirrt. Dies liegt nicht zuletzt an der psychatrischen Klinik, die sich mitten im Dorf befinden. Seit Jahren verschwinden hier Jungs im Alter zwischen 12 und 15 Jahren spurlos. Als auf dem alljährlichen Jahrmarkt im Nachbardorf der 13jährige Nikolas verschwindet, mietet sich Hans J. Stahl, Kriminalkommissar a. D., im hiesigen Gasthof ein. Er setzt alles daran, das zu schaffen, was ihm vor 10 Jahren vor seiner Pensionierung nicht gelang: das Verschwinden der Jungs aufzuklären und den Täter, der von der Presse als „der Greifer“ bezeichnet wird, zu schnappen.

Meine Meinung:
„Finster“ ist der mittlerweile dritte Thriller des Autors Ivar Leon Menger. Schauplatz ist der fiktive Ort Katzenbrunn. Ein schauriger und düsterer Ort. Nicht nur wegen der psychatrischen Anstalt im Ortskern und deren Patienten. Sondern auch wegen der übrigen Bewohner des Dorfes: seit Generationen leben die Familien dort, sind Fremden gegenüber feindselig. Und hinter jedem Fenster scheint sich ein anderes trauriges Schicksal oder düsteres Geheimnis zu verstecken.

Die Handlung des Buches wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Neben dem pensionierten Kriminalkommissar Stahl kommen auch einige Bewohner des Dorfes zu Wort, wie beispielsweise Oskar, der gegenüber der Klinik wohnt, der aus der Anstalt geflohene Schugge oder Schwester Bergmann, die in der Klinik arbeitet. Dadurch lernt der Leser zum einen die Bewohner des Dorfes näher kennen, erfährt zum anderen aber auch so einiges ihre jeweiligen Geheimnisse und die Geschehnisse im Dorf.

Der Plot des Buches ist spannend, auch wenn es zu Beginn ein wenig braucht, bis die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt. Spätestens als ein weiterer Junge verschwindet, spitzt sich die Lage aber immer mehr zu und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Dabei weiß weder Stahl noch der Leser, wem man im Dorf überhaupt Glauben schenken darf. Jedes Mal, wenn man das Gefühl hat, dem Täter näher zu kommen, kommt eine Wendung, die man so nicht erwartet hat und alles wieder in Frage stellt. Das letzte Drittel samt schlussendlicher Auflösung bildet einen gelungenen Abschluss.

Fazit:
Mit „Finster“ ist Autor Ivar Leon Menger erneut ein spannender Thriller gelungen, der den Leser insbesondere in der zweiten Hälfte zu fesseln vermag. Auch wenn mir ein paar Sachen nicht realistisch genug waren, konnte mich das Buch sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Komplexer und düsterer Islandkrimi

Das dunkle Versteck
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Inhalt:

Eine Frau taucht eines Tages auf dem Polizeipräsidium auf, um eine alte Pistole abzugeben, die sie nach dem Tod ihres Mannes beim Aufräumen in der Garage gefunden hat. Marta hat gerade Dienst ...

Inhalt:

Eine Frau taucht eines Tages auf dem Polizeipräsidium auf, um eine alte Pistole abzugeben, die sie nach dem Tod ihres Mannes beim Aufräumen in der Garage gefunden hat. Marta hat gerade Dienst und so nimmt sie die Waffe entgegen. Es stellt sich heraus, dass die diese bei einem Mordfall aus dem Jahr 1955 benutzt wurde. Konráð, inzwischen pensionierter Kommissar, wird neugierig und beginnt eigene Nachforschungen anzustellen. Denn er erinnert sich, dass auch sein Vater, dessen Tod bis heute ungeklärt ist, genau so eine Waffe besaß. Gibt es da einen Zusammenhang?

Meine Meinung:

„Das dunkle Versteck“ ist der fünfte Band der isländischen Krimireihe um den pensionierten Kommissar Konráð. Da sich die Aufklärung der Todesumstände von Konráðs Vater durch die gesamte Reihe zieht, empfiehlt es sich, die Bücher chronologisch zu lesen.

Der Schreibstil ist etwas ungewohnt, aber dennoch flüssig zu lesen. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Nicht nur Protagonist Konráð, sondern auch andere Charaktere wie bspw. Marta von der Polizei oder Eygló, die über seherische Fähigkeiten verfügt, kommen zu Wort. Zudem gibt es Rückblicke, in denen man unter anderem mehr über die Beziehung von Konráð und seinem ehemaligen Kollegen und Freund Leo erfährt. Die Wechsel sorgen sowohl für Abwechslung als auch für Spannung, auch wenn lange unklar bleibt, wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammenpassen.

Konráð ist nicht unbedingt ein Sympathieträger. Er hat Ecken und Kanten und sich in der Vergangenheit so einiges zu Schulden kommen lassen. Seine schwere Kindheit hat ihn geprägt, seine Mutter floh mit seiner Schwester, um diese zu schützen, und so wuchs er bei seinem Vater Seppi auf, der ihn geschlagen hat und schon in frühen Jahren zu Straftaten anstiftete. Obwohl das Verhältnis zwischen Vater und Sohn alles andere als gut war, will Konráð endlich herausfinden, wieso und von wem sein Vater ermordet wurde.

Der Plot ist komplex und zu Beginn etwas verworren. Konráð ist ein erfahrener und sehr hartnäckiger Ermittler, und so kommt er mit seiner Beharrlichkeit und Direktheit oftmals an lange verborgene Informationen. Auch wenn es ein paar kleinere Längen gibt und mir der 1955er Mordfall zwischenzeitlich fast ein wenig zu sehr in Vergessenheit geriet, bleibt es dank einiger ungeahnter Wendungen und teils brenzliger Zwischenfälle dennoch spannend. Die schlussendliche Auflösung hat mir gut gefallen. Insbesondere freue ich mich, dass Konráð nun endlich die Wahrheit über den Tod seines Vaters herausfinden konnte.

Fazit:

Komplexer und düsterer Islandkrimi, in dem der Leser viel über Konráð und seine Vergangenheit sowie den Mord an dessen Vater erfährt.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Erfrischend anders

Der Nachtläufer
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Inhalt:
In einer norwegischen Kleinstadt geht ein Einbrecher um, der seine Opfer im Schlaf überrascht und sie mit einer Waffe bedroht. Bislang gab es noch keine Toten, doch dies könnte nur eine Frage der ...

Inhalt:
In einer norwegischen Kleinstadt geht ein Einbrecher um, der seine Opfer im Schlaf überrascht und sie mit einer Waffe bedroht. Bislang gab es noch keine Toten, doch dies könnte nur eine Frage der Zeit sein. Kommissar Eddie Feber ist davon überzeugt, dass die mysteriösen Zahlenkombinationen, die der Täter am Tartort zurücklässt, wichtige Informationen liefern und versucht sie zu entschlüsseln.

Meine Meinung:
"Nachtläufer" ist nicht nur der erste Band der neuen Krimireihe von Bestsellerautorin, sondern auch mein erstes Buch der Autorin Karin Fossum. Der Schreibstil der Autorin ist eher unaufgeregt, aber angenehm zu lesen.

Die Charaktere des Buches sind allesamt speziell. Protagonist Eddie Feber ist Kommissar bei der Kripo. Er hat eine eher unkonventionelle Arbeitsweise, dies zeigt sich bspw. im Umgang mit Verdächtigen. Mit acht Kindern und einer Schriftstellerin als Frau, die sich gedanklich viel in ihren eigenen, fiktiven Welten aufhält, ist zudem auch zuhause immer was los. Ich fand Eddie als Charakter sehr erfrischend und sympatisch.

Neben Eddie kommt dem 18-jährigen Meidel eine größere Rolle im Buch zu. Er hat gerade erst seinen Großvater verloren, nun steht die Rückkehr seines Vaters aus dem Gefängnis kurz bevor, der er voller Angst entgegenblickt. Meidel hatte keine einfache Kindheit und tut einem als Leser daher im Laufe des Buches auch

Der Plot des Buches ist - trotz der gerade mal gut 300 Seiten - komplex und gut konstruiert. Auch wenn die Identität des Täters dem Leser recht schnell bekannt ist und ich mir stellenweise ein wenig mehr Dramatik gewünscht hätte, bleibt es dennoch durchweg spannend und man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Das tragische Ende bildet einen gelungenen Abschluss und macht zugleich Lust auf weitere Bücher der Reihe.

Fazit:
Eher unaufgeregter, aber trotzdem spannender und komplexer Krimi, der sich nicht nur durch seine speziellen Charaktere von der breiten Masse absetzt.

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Veröffentlicht am 04.05.2024

Zugfahrt in den Tod

Mord im Christmas Express
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Inhalt:
Es ist der 23. Dezember. Roz erreicht gerade noch ihren Nachtzug, der sie von London zu ihrer hochschwangeren Tochter ins schottische Fort William bringen soll. Aufgrund eines Schneesturms bleibt ...

Inhalt:
Es ist der 23. Dezember. Roz erreicht gerade noch ihren Nachtzug, der sie von London zu ihrer hochschwangeren Tochter ins schottische Fort William bringen soll. Aufgrund eines Schneesturms bleibt der Zug mitten im Nirgendwo liegen. Kurze Zeit später wird eine Leiche im Zug gefunden. Doch Hilfe kann aufgrund des Wetters nicht zu ihnen durchdringen und so sitzen Roz und die anderen Passagiere fest. Als pensionierte Polizeibeamtin beginnt Roz kurzerhand selbst zu ermitteln. Unterstützung bekommt sie dabei von Staatsanwalt Craig, der ebenfalls als Passagier an Bord des Zuges ist. Gelingt es ihnen sie den Mörder entlarven, bevor er ein weiteres Mal zuschlägt?

Meine Meinung:
Nicht nur vom Titel ist das Buch an Agatha Christies „Mord im Orient-Express“ angelehnt. Die Idee, den Schauplatz nicht nur nach Großbritannien, sondern zusätzlich auf den Vorweihnachtsabend zu verlegen, hat mir gut gefallen, auch wenn aufgrund des Mordes verständlicherweise nur bedingt weihnachtliche bzw. besinnliche Stimmung aufkommt. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und die Kapitel angenehm kurz. Die Handlung wird überwiegend aus Sicht der Protagonistin Roz erzählt, aber auch der oder die Mörder:in kommt zu Wort. Ohne dass in den Abschnitten zu viel über ihre Identität verraten wird, bekommt der Leser dadurch auch einen Einblick in dessen bzw. deren Gedankenwelt.

Die sehr unterschiedlichen, teils ein wenig skurril anmutenden Charaktere des Buches haben mir insgesamt gut gefallen. Auch wenn manche von ihnen alles andere als Sympathieträger sind und das eine oder andere Klischee bedienen, bilden sie einen doch recht interessanten Durchschnitt der Bevölkerung. Protagonistin Roz, die erst vor kurzem pensioniert wurde und noch gar nicht so richtig weiß, wie es nun eigentlich weitergehen soll, fand ich sympathisch. Sie ist intelligent und clever, hat aber auch Ecken und Kanten und auch so einige Päckchen zu tragen.

Der Plot des Buches ist unblutig, aber spannend. Roz bei ihren Befragungen und Beobachtungen über die Schultern zu schauen, macht Spaß. Der Leser wird zum Miträtseln animiert und dabei von der Autorin gekonnt auf falsche Fährten gelenkt. Die drohende, von Komplikationen begleitete Geburt von Roz Enkelin hätte es für meinen Geschmack als Nebenschauplatz nicht bedurft und lenkt eher unnötig ab vom eigentlichen Geschehen im Zug. Gut gefallen hat mir hingegen, dass auch tiefgründige, schwierige Themen wie toxische Beziehungen, Gewalt gegen Frauen und (sexueller) Missbrauch angesprochen werden, wodurch die Geschichte an Tiefe gewinnt. Die schlussendliche Auflösung überrascht und ist an und für sich stimmig, den Ausgang des Buches (insbesondere was Roz Handeln betrifft) hätte ich mir persönlich aber anders gewünscht, sodass mich das Ende mit gemischten Gefühlen zurücklässt.

Fazit:
Moderne Neuauflage des bekannten Christie-Klassikers. Wer hier aber Cosy Crime erwartet, der irrt – stattdessen bekommt der Leser einen spannenden und wendungsreichen Krimi serviert, der auch schwierige Themen adressiert.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Unterhaltsamer Kanzler-Krimi

OLAF ERMITTELT – Der Kanzler-Krimi
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Inhalt:
Olaf, amtierender Bundeskanzler, stolpert beim Gassigehen mit seinem Hund Schröder über eine Leiche. Diesen Zufall nimmt Olaf als Anlass, zwischen all den Terminen als Kanzler eigene Nachforschungen ...

Inhalt:
Olaf, amtierender Bundeskanzler, stolpert beim Gassigehen mit seinem Hund Schröder über eine Leiche. Diesen Zufall nimmt Olaf als Anlass, zwischen all den Terminen als Kanzler eigene Nachforschungen über den Toten anzustellen. Unterstützung bekommt er dabei unter anderem von seiner Ehefrau Britte sowie seinem langjährigen Freund Wondratschek, der inzwischen Kriminalhauptkommissar in Berlin ist.

Meine Meinung:
Schon das humorvoll gestaltete Cover gibt einen Vorgeschmack auf das, was den Leser bei diesem Buch erwartet. Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen und trieft nur so vor Witz und Wortspielen. Mehr als einmal hat mich der Autor dadurch im Laufe des Buches zum Schmunzeln bringen können.

Protagonist Olaf hat mir als ermittelnder Kanzler gut gefallen. Auch das Zusammenspiel mit seiner Britta und Hund Schröder fand ich sehr unterhaltsam und vorallem sehr sympathisch. Leider kommen andere Politiker meist nicht aktiv vor, sondern finden lediglich erwähnt. Hier hätte ich mir ein wenig mehr an Interaktionen und Dialogen gewünscht.

Der Krimiplot an sich hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn ich mir stellenweise mehr Spannung und Vorankommen gewünscht hätte. Denn leider gestalten sich die Ermittlungen teils sehr zäh. Es lohnt sich aber definitiv dranzubleiben, denn das letzte Drittel sowie die schlussendliche Auflösung, die überrascht, sind ein sehr versöhnlicher Abschluss dieses Buches, das mir insgesamt unterhaltsame Lesestunden beschert hat.

Fazit:
Unterhaltsamer Kanzler-Krimi, dem es stellenweise zwar ein wenig an Spannung fehlt, der dafür jedoch mit viel Witz und gelungenen, teil karikaturistisch beschriebenen Charakteren aufwartet.

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