Besser als Band 1, Ende eher enttäuschend
Zwei Jahre sind seit den Geschehnissen in Ardeal vergangen. Zwei Jahre, in denen Valea sich unter den Menschen versteckt hat. Doch eine erschreckende Wendung sorgt dafür, dass sie zurückkehrt. Alte Wunden ...
Zwei Jahre sind seit den Geschehnissen in Ardeal vergangen. Zwei Jahre, in denen Valea sich unter den Menschen versteckt hat. Doch eine erschreckende Wendung sorgt dafür, dass sie zurückkehrt. Alte Wunden treffen auf neue Gefahren, und es muss dringend ein Plan her, denn das Böse ist endgültig bereit. Aber wem kann Valea trauen?
Nachdem für mich in Band 1 noch ein bisschen fehlte, um mich richtig zu überzeugen, war ich sehr gespannt, wie es in Band 2 weitergeht. Der Zeitsprung war erstmal überraschend, passte dann aber zu dem Eindruck, dass Band 1 eher ein Prolog für die "richtige" Geschichte war. Das war also durchaus erstmal interessant. Der Schreibstil von Marah Woolf ist toll, da kann man nichts anderes sagen. Ich mag wie sie Spannung mit Leichtigkeit verbindet und flüssig-umgangssprachlich, aber anspruchsvoll schreibt. Das ist allgemeingültig bei ihren Büchern.
Tatsächlich hat es hier aber eine ganze Weile gedauert, bis ich so richtig reingekommen bin. Es war, keine Frage, von Anfang an interessant. Allerdings gab es gleich auf den ersten Seiten einen Twist, der mir nicht gefallen hat, weil ich sowas meist eher störend in Fantasy finde. Aber okay, es war auch nicht schlimm. Aber irgendwie war es lange nicht mehr als "interessant", also ich konnte es jederzeit gut weglegen. Und ich musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass ich scheinbar echt vieles (zumindest die Details) aus Band 1 schon vergessen hatte und sie wurden auch nur spärlich wieder aufgegriffen, sodass ich nicht bei allem direkt mitkam.
Aber es blieb interesssant und nach gut einem Drittel war ich auch wirklich angekommen und es wurde immer spannender. Als Valea sich mehr auf andere einließ, die anderen Personen im Lager relevanter wurden, sich die Situationen sowohl mit Celesta als auch Nikolai immer weiter zuspitzten – da kam richtig Fahrt auf und dann wurds echt packend. Es fühlte sich rasanter an, drängender, und dann kam der Sog, dass ich weiterlesen wollte. Dabei gab es einige überraschende Entwicklungen und Momente, wo mir der Atem stockte. Das hatte ich mir erhofft und fand ich richtig gut! Ich hab mich gefreut, dass mich die Reihe nun so wirklich erreichen konnte!
Bis kurz vor Ende ging es auch so weiter. Und auch wenn ich den Cliffhanger (bzw. einen Teil davon) schon lange habe kommen sehen, war der Aufbau dahin und die tatsächliche Auflösung sehr gelungen. Aber leider trifft das nicht auf den zweiten Teil des Cliffhangers zu. Denn ganz am Ende wurde noch etwas enthüllt, was nicht nur Valea und den anderen den Boden unter den Füßen weggerissen hat, sondern auch mir. Nur leider nicht in einem "Oh mein Gott, wie krass, jetzt muss ich wissen, wie es weitergeht, das ist ja furchtbar"-mitfühlendem-Sitl. Sondern eher im "na toll, das macht alles kaputt"-Stil. Denn ich war ziemlich unglücklich mit dieser Entwicklung, weil sie für mich vieles, was sich zuvor im Buch ereignet hat, damit zerstört und nichtig gemacht hat, und mir das, was mir an den Geschehnissen gefallen hat, weggenommen hat. Im Grunde war dann alles für die Katz, und das fand ich sehr schade. Ich zweifel total daran, wie das wohl in Band 3 weitergeführt wird und ob es schafft, mich dann noch zufrieden zu stellen.
Nichtsdestotrotz bin ich super neugierig darauf, wie diese Geschichte weitergeführt wird und selbstverständlich lese ich Band 3 und freu mich auch irgendwie drauf. Nur glaub ich nicht, dass der das Ruder nochmal komplett rumreißen kann. Es ist eine gute Reihe, das steht außer Frage, aber bei weitem nicht meine liebste von Marah Woolf ... 3,5 Sterne.