Vier unterschiedliche und ansprechende Inhalte
Das Novellen-QuartettHatte mich zunächst der Titel etwas irritiert, habe ich sofort entdecken können, dass es sich um kurze Erzählungen mit völlig unterschiedlichen Themen handelt.
Die erste Novelle beschreibt auf sehr berührende ...
Hatte mich zunächst der Titel etwas irritiert, habe ich sofort entdecken können, dass es sich um kurze Erzählungen mit völlig unterschiedlichen Themen handelt.
Die erste Novelle beschreibt auf sehr berührende Weise die Einstellung eines jungen Mannes zum Krieg. Die Lehre abgeschlossen, das Leben kann beginnen – wenn da nicht die Einberufung zum Kriegsdienst wäre. Sehr anschaulich und auch nachvollziehbar werden die Gedankengänge des jungen Mannes, voller Erwartung und Tatendrang, aber auch mit Wehmut an Eltern und Geschwistern, wandelt sich die Einstellung unter der Realität sehr schnell. Und da erstaunt es nicht wirklich, dass er sich nicht nur in ein junges Mädchen verliebt, sondern sie auch gleich heiraten möchte. Eine für mich durchaus verständliche Reaktion und auch Entscheidung, denn keiner weiß, was der nächste Tag bringen mag. Beide leben im Hier und Jetzt, verschieben nichts auf die Zukunft – und halten auch während der kriegsbedingten Trennung an ihrem gegenseitigen Versprechen fest.
Wirkte die zweite Novelle auf Grund des Titels zunächst etwas theoretisch auf mich, da der deutsche Astronom Johannes Keppler im Mittelpunkt steht, so hat mich der Autor mit dem fiktiven Gespräch eines Steinmetzes mit Johannes Keppler in seinen Bann gezogen. Da wird nicht nur das Wissens- und Forschungsgebiet dieses Mannes auf sehr verständliche Weise erläutert, vielmehr wird auch ein wunderbarer und bereichernder Zusammenhang mit dem Schöpfer der Welt, des gesamten Universums mit seinen Abermillionen von Sternen und Geschöpfen hergestellt. Eine Novelle, für die ich mir bewusst sehr viel Zeit genommen habe und die ich mit Sicherheit noch einmal lesen werde. Ein sehr interessanter und bewegender Inhalt.
In der dritten Novelle wendet sich der Autor einer Schutzheiligen des Elsass zu, Odile. Ihr alles andere als einfacher Lebensweg, als Tochter eines Herzogs geboren will der Vater sie auf Grund ihrer Blindheit töten lassen. Dass und welcher Segen von ihr trotz einem schwierigen Start ins Leben ausgeht, wird sehr anschaulich und verständlich aufgezeigt.
Die letzte Novelle entfaltet eine zauberhafte Liebesgeschichte, die zunächst auf unglückliche Weise endet, bei der es aber eine zweite Chance und der Bereitschaft zu Vergebung und Neuanfang gibt. Dieses Paar habe ich gerne über einen längeren Zeitraum begleitet, da mich deren Geschichte fasziniert hat.
Eine interessante, abwechslungsreiche Zusammenstellung, Jede Geschichte wird auf einer überschaubaren Seitenanzahl erzählt. Ich habe sie mit einigem zeitlichen Abstand gelesen, einfach, weil sie mich noch einige Zeit beschäftigt hatten und sie auch gedanklich abgeschlossen wissen wollte.