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Veröffentlicht am 03.06.2024

Eine Liebe an der Saar

Die Saar-Töchter - Zeiten der Sehnsucht
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Elisa träumt von einer Ehe mit Leo und wünscht sich nichts sehnlicher. Doch dann zieht ihre Familie ins weit entfernte St. Ingbert und Elisa hört nichts mehr von Leo.
Im Umfeld ihres neuen Heims begegnet ...

Elisa träumt von einer Ehe mit Leo und wünscht sich nichts sehnlicher. Doch dann zieht ihre Familie ins weit entfernte St. Ingbert und Elisa hört nichts mehr von Leo.
Im Umfeld ihres neuen Heims begegnet sie dem Bauern Peter, der von einer Zukunft als Bergmann träumt. Aber auch Elisas Bruder muss seine Zukunft im Bergbau finden. Ein unvorhersehbares Ereignis verbindet die drei miteinander, was nicht ohne Einfluss auf ihr weiteres Leben bleibt.

„Die Saar-Töchter - Zeiten der Sehnsucht“ ist der erste Band der Dilogie um Peter und Elisabeth von Katja Dörr.
Im Cover des Buches findet man das typische Element der Bergbauregion um die Saar wieder, einen Förderturm eines Schachts, was mir sehr gut gefällt.
Der Schreibstil Katja Dörrs ist sehr angenehm, flüssig und nachvollziehbar, sodass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen habe.
Der Charakter der Elisabeth ist sehr angenehm und trotz ihrer Herkunft auch sehr bodenständig. 
Auch die weiteren beschriebenen Personen sind von ihren Charakterzügen nachvollziehbar und passen sich gut in die Geschichte ein.
Ich finde dennoch, dass die Geschichte sehr oberflächlich ist. Viele Dinge, wie bspw. das Verhalten der Mutter wird spät und dann von jetzt auf gleich erklärt. Auch der gesellschaftliche Umgang, der bei einer Familie wie der der Mosners selbstverständlich sein sollte, wird nicht annähernd beschrieben, sondern eher eine isolierte Familie ohne jeglichen sozialen Kontakt.
Auch wenn der Name und die Beschreibung auf die Saar-Region und ihren bergbaulichen Wirtschaftszweig hinweisen bzw. auf die Entwicklung der Eisenbahn in dieser Region, spielen diese Faktoren in der Geschichte nur eine rudimentäre Rolle. 
Die Geschichte um Elisa und Peter entwickelt sich am Anfang langsam, aber gerade zum Ende hin überschlägt sie sich regelrecht und geht m.E. viel zu schnell.

Mein Fazit: Die Idee um die Geschichte gefällt mir wirklich super, allerdings ist mir die Geschichte etwas zu oberflächlich. Die Geschichte hat sehr viel Potential und ich würde mir für den zweiten Teil wünschen, dass die Autorin etwas mehr ins Detail geht, denn trotz der o.g. Punkte hat mir das Buch dennoch ganz gut gefallen. Auf jeden Fall eine interessante Geschichte für alle Fans historischer Romane.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Das Geheimnis der DNA

Die Entdeckerin des Lebens
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Dr. Rosalind Franklin, eine bedeutende Wissenschaftlerin der 1950er Jahre forschte in Paris und in London. Am berühmten King’s College widmete sie sich der DNA und machte dabei eine wichtige Entdeckung, ...

Dr. Rosalind Franklin, eine bedeutende Wissenschaftlerin der 1950er Jahre forschte in Paris und in London. Am berühmten King’s College widmete sie sich der DNA und machte dabei eine wichtige Entdeckung, die Einfluss bis heute hat.
Bei ihren Forschungen kämpfte sie immer gegen das Vorurteil eine Frau zu sein, aber ging dennoch zielstrebig ihren Weg.

„Die Entdeckerin des Lebens“ von Petra Hucke ist Band 19 der Reihe „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“.
Petra Hucke leitet in diesem Buch die einzelnen Kapitel immer durch die Erklärungen wichtiger Begrifflichkeit, die zumeist in Zusammenhang mit Rosalind Franklins Forschungen stehen, ein. Ich finde dies äußerst interessant und es gibt einen guten Überblick über das folgende Kapitel. Auch der Schreibstil der Autorin ist flüssig, sodass ich in zwei Tagen mit diesem Buch durch war.
Die Autorin beschreibt Rosalind Franklin so, wie sie war und nicht so negativ, wie sie ihre männlichen Kollegen, allen voran Watson, gesehen haben. Gerade den Konflikt mit letzterem hebt Petra Hucke gut und nachvollziehbar heraus.
Auch die Beziehung der Familie Franklin ist anschaulich und nachvollziehbar wiedergegeben. Dabei kommt ihre enge Beziehung zu allen Familienmitgliedern, aber auch ihr Händchen für Kinder, gut zur Geltung.
Was mir dabei jedoch nicht gefallen hat, es ist im gesamten Buch von sehr vielen Personen die Rede, sodass ich manchmal wahrlich den Überblick verloren habe.
Es handelt sich bei diesem Buch um eine biografische Geschichte, jedoch ist die Geschichte um Oliver und Rosalinds Beziehung bzw. Freundschaft gehört jedoch nicht der Realität an. Ich denke jedoch, dass es das nicht nötig gehabt hätte.

Alles in allem auch wieder ein interessantes Buch aus dieser Reihe über eine Persönlichkeit, die mir vorher nicht bekannt war. 
Eine Leseempfehlung für alle Geschichtsinteressierten und auch diejenigen, die gerne etwas über berühmte weibliche Persönlichkeiten erfahren möchte.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

Die Macht des italienischen Charmes

Hinter den Dünen - Der Inselcasanova
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Sophie verbringt ihre Semesterferien auf dem familieneigenen Künstlerhof. Nun, da ihre Eltern immer noch ihren eigenen neuen Lebenserfahrungen nachgehen, bleiben sie und die Großeltern zurück und kümmern ...

Sophie verbringt ihre Semesterferien auf dem familieneigenen Künstlerhof. Nun, da ihre Eltern immer noch ihren eigenen neuen Lebenserfahrungen nachgehen, bleiben sie und die Großeltern zurück und kümmern sich um alles.

Dabei begegnet Sophie dem Italiener Daniele in dem Restaurant seiner Eltern. Dieser lässt nichts anbrennen und Sophie lässt sich auf ihn ein, nichtsahnend, was damit verbunden ist.

Eine Frau auf der Suche nach der großen Liebe, eigentlich immer dem Leitbild des nordischen Wikingers folgend, findet ihre Fantasien bei einem rassigen Italiener bestätigt. „Hinter den Dünen - Der Inselcasanova“ ist der zweite Band der „Hinter den Dünen“-Reihe der Ostseeromanautorin Nele Jantzen.

Die Geschichte um Sophie ist die Fortsetzung der Geschichte um ihre Künstlerfamilie. Stand im ersten Band noch ihre Schwester im Fokus der Geschichte ist es nun die jüngere Sophie, die der Leser begleiten darf.

Wirkt Sophie im ersten Band zwar auch sehr lebenslustig und aufgeschlossen, ist sie in diesem Teil sogar noch deutlich extrovertierter und wirft sie regelrecht in die Arme von Daniele. Sie nimmt dabei etwas die Ausmaße eines verliebten Teenagers an und schafft es dabei vor allem Jan-Marten des Öfteren vor den Kopf zu stoßen. Ihr Benehmen ist dabei wirklich hin und wieder unmöglich.

Die Handlung folgt einem auf und ab der Gefühle. Immer, wenn ich das Gefühl hatte, jetzt löst sich alles auf, gab es neue Wendungen, sodass es beim Lesen nicht langweilig wurde.

Aber gerade das Ende wirkt wieder sehr überlegt und der Leser erkennt die Sophie aus dem ersten Band wieder.

Trotz allem wirkt Sophie immer authentisch. Sie ist auf der Suche nach der großen Liebe, will ankommen und hat dabei auch immer das Bild ihrer großen Schwester vor Augen, für die sich schließlich auch alles zum Positiven verändert hat. Außerdem ist sie noch geprägt durch den Ausbruch ihrer Eltern.

Der Roman endet mit einem fiesen Cliffhanger und auch die Ungewissheit über die Reisen ihrer Eltern und deren Vorgeschichte schwebt nach wie vor über der Reihe.

Fazit: Es bleibt weiterhin spannend um das Leben der Künstlerfamilie Sommer. Nele Jantzen schafft es mit dem Ende, dass der Leser sofort weiterlesen möchte, um zu wissen, wie es um die Sommers, speziell mit Sophie weitergeht.
Diese Reihe schafft es immer wieder den Leser abzuholen und zu einem Ausflug an die wunderschöne Ostsee mitzunehmen-damit eine Empfehlung für alle Nele Jantzen- und Ostseefans.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Wiedersehen in Heidelberg

Distanza - Du bleibst mir nah
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Nachdem ihr Bruder die Auswanderung nach Deutschland gewagt hat, folgt ihm Sofia für ein Auslandssemester nach Heidelberg. Als sie Luca dann auch noch als Kellnerin in seiner Trattoria unterstützt, lernt ...

Nachdem ihr Bruder die Auswanderung nach Deutschland gewagt hat, folgt ihm Sofia für ein Auslandssemester nach Heidelberg. Als sie Luca dann auch noch als Kellnerin in seiner Trattoria unterstützt, lernt sie dort Toni kennen und mögen. Doch Toni hat ein Geheimnis, dass die Beziehung zu Sofia überschatten könnte.

„Distanza - Du bleibst mir nah“ ist der zweite Band der Conti-Dilogie von Melanie Buchelt. Er schließt an L’Anchora an, kann aber auch unabhängig vom ersten Band gelesen werden.
Hauptakteure sind hier Sofia und Antonio. Die Handlung wird abwechselnd aus deren Perspektive in der Ich-Form erzählt. Die Kapitel haben passende Namen, die auch auf italienisch ausgewiesen sind, sodass der Leser auch automatisch ein paar italienische Vokabeln lernt.
Es handelt sich bei diesem Buch um eine schöne Liebesgeschichte, die nicht zu kitschig wirkt. Was mir aber besonders gefällt ist, dass es sich hier um eine Liebesgeschichte handelt, für die sich die Akteure Zeit nehmen, die nicht diese typische Sofort-Geschichte ist, sondern von einer intensiven Kennenlernphase geprägt ist.
Tonis Geheimnis zieht sich durch die Geschichte und sorgt dafür für eine gewisse Spannung in der Handlung. Auch finde ich die Umgang damit hier wirklich sehr herausragend gut. Es ist ein Thema, welches sonst eher selten angesprochen wird, aber dennoch in unserer Gesellschaft positiv verankert sein sollte und nicht mit Vorurteilen behaftet. Genau das bringt die Autorin m.E. beeindruckend herüber!
Ich finde auch, dass Melanie Buchelt die Thematik, „Partner mit Kind“ sehr gut und sensibel eingebracht hat. Sie beleuchtet hier sowohl die Seiten der Partnerschaft, als auch der Ex-Partnerschaft, aber auch der oftmals pragmatischen Art wie ein Kind damit umgehen kann.
Durch das Schreiben in der Ich-Form kommen die Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten noch besser und nachvollziehbarer rüber als in der sonst üblichen dritten Person.
Auch der Wiedererkennungswert zum ersten Band war toll gegeben. Jedoch für jene, die diesen ersten Band nicht kennen, hat die Autorin eine gute Zusammenfassung zu Luana und Luca in der jeweiligen Situation gebracht, sodass auch das Verstehen ohne Lesen des ersten Teils möglich ist.

Alles in allem eine tolle Fortsetzung der Dilogie und hier sogar eine etwas besondere, denn die Hauptthematik wird oftmals zu wenig beleuchtet und Melanie Buchelt geht sensibel, aufgeschlossen und erklärend damit um.
Eine Empfehlung für alle, die Liebesromane lieben, einen Hand zum italienischen haben, aber auch für sensible Themen zu haben sind!

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Veröffentlicht am 10.05.2024

Etwas bedrückende, aber lohnenswerte Fortsetzung

Saale Premium - Die Frauen vom Weinschloss (Die Weinschloss-Saga 2)
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Das Leben auf dem Weinschlösschen muss auch nach Clemens Tod und in Zeiten des 1. Weltkrieges weitergehen. Nun ist es wieder an den Frauen, den Betrieb aufrechtzuerhalten und so arbeiten die drei Generationen ...

Das Leben auf dem Weinschlösschen muss auch nach Clemens Tod und in Zeiten des 1. Weltkrieges weitergehen. Nun ist es wieder an den Frauen, den Betrieb aufrechtzuerhalten und so arbeiten die drei Generationen Ernestine, Oda, Aenne und Hedda weiter am Erfolg. 
Ausgerechnet als Hedda sich für eine Vernunftehe entscheidet, findet sie ihre große Liebe, Doch dann taucht ihre Halbschwester wieder in ihrem Leben auf und verliebt sich in denselben Mann.

„Saale Premium - Die Frauen vom Weinschloss“ ist Band 2 der Trilogie um drei weibliche Generationen des Weinguts Saale Premium. Als Nebenstrang ist auch in diesem Buch wieder die Entwicklung der erfolgreichen Freyburger Sektkellerei Rotkäppchen präsent.
Ich muss sagen, bis zur Hälfte des Buches wirkt die Handlung um Hedda und Aenne wirklich sehr bedrückend. Vor allem Aennes oftmals negative Art, die in gewissen Zügen später auch auf Hedda abfärbt, macht das Buch etwas düster. 
Als Hedda sich jedoch auf ihr Schicksal einlässt und beginnt, zu kämpfen, entwickelt sich eine tolle Geschichte, die aber doch immer wieder aufzeigt, dass Frauen der damaligen Zeit immer an bestimmten gesellschaftlichen Grenzen scheiterten. Ich finde die Erzählungen darum, sollten allerdings auch heute noch als Mutmacher für Frauen stehen, die bestrebt sind, auch in Männerdomänen erfolgreich zu sein.
Aber gerade auch durch die beschriebenen historischen und gesellschaftlichen Situationen wirkt die Handlung im Buch und wirken auch die Charaktere wirklich sehr authentisch. Gerade die Handlung nach dem Ende des 1. Weltkrieges und zu Beginn der NS-Zeit wirkt sehr spannend, stellten sie doch die Protagonisten um das Weingut vor große Herausforderungen. Auch die dramatischen Schilderungen um die Entwicklungen im Saale-Unstruttal und im Bereich Weimar waren eindrucksvoll beschrieben.
Auch die Geschichte um Juliette wartet mit vielen Überraschungen auf.

Fazit: Eine tolle Fortsetzung um die Entwicklung des Weinguts Saale Premium, was zu Beginn wirklich noch sehr dramatisch und düster wirkt und damit beim Lesen auch irgendwie bedrückend wirkt. Jedoch lohnt sich das Buch in seiner Gesamtheit, gerade für Fans des guten Weines und vor allem für jene wie mich, die eine Verbindung in diese Gegend haben.

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