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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2024

Für ganz weit Fortgeschrittene

Weber‘s ULTIMATE HEAT
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Das Buch startet mit ganz viel Wissen rund um Grills, Grillarten, Grilltechniken und weiteren Garmethoden, die zur Vorbereitung möglich sind und ein Finish mit dem Grill vertragen. Zudem erfährt man viel ...

Das Buch startet mit ganz viel Wissen rund um Grills, Grillarten, Grilltechniken und weiteren Garmethoden, die zur Vorbereitung möglich sind und ein Finish mit dem Grill vertragen. Zudem erfährt man viel über Schnitttechniken und Fleischarten, die perfekte Kruste und Zubehör für das Grillen. Natürlich kommt auch das Räuchern nicht zu kurz und an das Marinieren wurde auch gedacht. So stehen vor den eigentlichen Rezepten mehr als einhundert Seiten mit vorbereitenden Informationen!

Die Rezepte sind dann sortiert nach Food in the Truck; Lunchtime BBQ; Sear in Da Zone Meat Special; Flavorful Chicken; Fish & Seafood Talents; Weber’s Green On; Three of a Kind; Twistet Barbecue; Weber’s Food Court; Sweets & Grill Glory; Weber’s Baked Competition; Beilagen & Add-Ons. Man sieht schon an den Kapitelbezeichnungen, dass Wert auf American Style gelegt wird und auch die junge Generation ins Boot geholt wird. Modern bis in die letzte Faser. Und vielleicht auch ein bisschen drüber. Den krönenden Abschluss bildet der Grillkompass zu den einzelnen Fleischarten und Obst/Gemüse.

Insgesamt darf man sich hier nicht wundern, dass die Rezepte vorwiegend fleischlastig sind. Natürlich kann man auch Gemüse grillen, doch hier ist es eher Beilage und das Buch eindeutig nicht für Vegetarier und Veganer gemacht. Die Rezepte selbst sind klar strukturiert und übersichtlich aufgebaut. Alle Angaben sind klar und knapp formuliert. Man kann den Arbeitsschritten gut folgen. Insgesamt sind sie aber auch mit einem großen Aufwand verbunden und definitiv nicht für Anfänger in Küche und am Grill geeignet. Daher empfehle ich das Buch ausschließlich allen, die sich nicht vor der Beschaffung nicht ganz so alltäglicher Zutaten scheuen und die Mühe auf sich nehmen. Prima für alle, die Gäste beeindrucken wollen oder sich selbst und der besseren Hälfte einen ganz besonderen Genuss bereiten möchten.

Daher werte ich hier mit vier Sternen, denn alltagstauglich ist hier nichts, wohl aber ein echter Gaumenschmaus. Weber setzt mit diesem Buch seiner Reihe Grillbücher eindeutig die Krone auf. Mal sehen, was als nächstes kommen wird!

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Veröffentlicht am 22.05.2024

Vom über sich selbst Hinauswachsen

Huuu-Berta - Das kleinste Gespenst von allen
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Die Geschichte um das kleine Gespenst Huuu-Berta, das sich so schwer tut, Menschen zu vergruseln, ist kindgerecht und für Erstleser ebenso geeignet, wie zum Vorlesen. Die Schrift ist groß und einfach, ...

Die Geschichte um das kleine Gespenst Huuu-Berta, das sich so schwer tut, Menschen zu vergruseln, ist kindgerecht und für Erstleser ebenso geeignet, wie zum Vorlesen. Die Schrift ist groß und einfach, nicht verschnörkelt und damit gut lesbar. Es sind recht viele Bilder untergebracht, sodass das Selbstlesen aufgelockert wird. Die Bilder sind nicht überladen und fassen den Text dennoch perfekt auf.

Bei einigen Ausdrücken bin ich mir nicht so sicher, ob sie von den Kindern verstanden werden. Da vermute ich doch eher, dass eine gewisse Lebenserfahrung, so schräg das klingen mag, nötig ist, um sie zu verstehen.

Gut gelungen ist, dass die Geschichte selbst ängstliche Kinder nicht erschrecken wird. Sie ist doch eher humorvoll und erklärt, warum Huuu-Berta und ihre Freunde Menschen erschrecken und noch dazu erklärt sie auch, wie die Gespensterchen das machen.

Der Mitmach-Teil am Ende ist besonders gelungen. Die Kids können Aufgaben lösen und sich selbst ein Gruselchen ausstellen und Rezepte für Lieblingsspeisen der Gespenster gibt es zudem noch dazu.

Mit dem Buch können die Kids zugleich Punkte auf antolin.de sammeln, was ein echter Anreiz für das Lesen ist. Mir gefällt es gut, daher gebe ich vier Sterne.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

Lautes Schweigen

Gute Ratschläge
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Eliza Peabody schreibt mit viel Herzblut und noch mehr guten Ratschlägen an ihre Nachbarin Joan, die ihren Mann und die Kinder verlassen hat. Dass sie niemals Antworten bekommt, stört sie nicht sehr. Das ...

Eliza Peabody schreibt mit viel Herzblut und noch mehr guten Ratschlägen an ihre Nachbarin Joan, die ihren Mann und die Kinder verlassen hat. Dass sie niemals Antworten bekommt, stört sie nicht sehr. Das Buch spielt in den 1990er Jahren. Eliza ist zu diesem Zeitpunkt 51 Jahre. Das erklärt einige der Vorkommnisse im Buch, das Leben der Frauen zu diesem Zeitpunkt und der Zeit, in der Eliza jung und frisch verheiratet war. Und es wirft ein ganz anderes Licht auf das Ende des Buches.

In ihren Briefen erzählt Eliza über die Ereignisse in der Straße und in der Stadt, geht dann auch mal in Erinnerungen über und schneidet eine Menge unterschiedlicher Themen an. Sie berichtet auch von Barry, der in dem Hospiz liegt, in dem sie ehrenamtlich Geschirr in die Spülmaschine ein- und ausräumt. Verwirrend wird es, als ihr Mann mit Joans Mann zusammenzieht, obwohl keiner von beiden homosexuelle Neigungen hat. So langsam dämmert dem Leser dann, dass es hier nicht so sorglos und fröhlich weitergehen kann und wird.

Jane Gardam hat einen einzigartigen Schreibstil und sie versteht es meisterhaft, den Leser einzulullen, in Sicherheit zu wiegen, auf falsche Fährten zu locken und ihm dann völlig ohne Vorwarnung den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Denn genau dann, wenn man Eliza und ihre schrullige, etwas nervige Angewohnheit doch ins Herz geschlossen hat, stellt sich heraus, dass nichts so ist, wie es scheint. Aus mildem Wohlwollen und dem Belächeln wird Fassungslosigkeit, Betroffenheit und Sprachlosigkeit. Die Puzzlesteine fallen wie von selbst an die richtigen Stellen. Das Bild wird scharf und klar und völlig anders, als man zunächst dachte.

Dieses Buch ist keine leichte Kost. Es ist auch keine seichte Unterhaltung. Es ist eine Anklage der Art und Weise, wie in alten Zeiten mit Frauen umgegangen wurde und eine Anerkennung der Frauen jener Zeit, eine Erinnerung daran, wie viel sich doch fast unmerklich verändert und zum Glück verbessert hat. Daher lässt Jane Gardam ihre Protagonistin Eliza endlos über alles und jeden reden, um über eine Sache nicht reden zu müssen. Das ist unbeschreiblich bewegend.

Gabriele Blum verleiht Eliza mit ihrer Stimme, in der so viel Melancholie schwingt, Leben. Es ist, als würde tatsächlich Eliza sprechen. Kein Wunder also, dass es lange nachhallt und einen einfach nicht loslässt. Von mir vier Sterne.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

In der Falle

Mord stand nicht im Drehbuch
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Anthony Horowitz hat kein Interesse an weiterer Zusammenarbeit mit Privatdetektiv Daniel Hawthorne. Seine Arbeit an seinem Theaterstück gibt ihm den idealen Vorwand. Doch dann wird die Kritikerin, die ...

Anthony Horowitz hat kein Interesse an weiterer Zusammenarbeit mit Privatdetektiv Daniel Hawthorne. Seine Arbeit an seinem Theaterstück gibt ihm den idealen Vorwand. Doch dann wird die Kritikerin, die das Stück vernichtend besprochen hat, ermordet. Die Tatwaffe ist eindeutig Horowitz zuzuordnen und zu allem Übel sind auch noch seine Fingerabdrücke auf ihr. Horowitz wird bald klar, dass nur einer ihm helfen kann: Hawthorne! Doch dieser lehnt seine Hilfe so rigoros ab, wie er ein weiteres Buch mit ihm.

Für mich ist es der erste Fall der Reihe, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt. Die Charaktere sind herrlich überspitzt gezeichnet und erfüllen so einige Krimi-Klischees. Horowitz macht sich eindeutig darüber lustig und führt so einigen Autoren ihre Überheblichkeit gekonnt vor Augen, indem er sich selbst in seinem Buch zur Zielscheibe macht. Die Mischung aus versnobtem englischem Landadel alter Zeiten, Sherlock-Holmes-Manier und der aktuellen Gegenwart ist köstlich zu lesen und sehr unterhaltsam. Dazu kommt eine moderate Spannung, die das Ganze noch zusätzlich würzt. Die Auflösung ist etwas überraschend, aber dennoch stimmig und logisch.

Uve Teschner ist der ideale Sprecher für Horowitz und schafft es, dessen Verzweiflung und Verlorenheit wunderbar verbal in der Sprachmelodie zu transportieren. Seine Abneigung gegen Hawthorne ist hör- und spürbar und dennoch lässt er den Privatdetektiv geradezu glänzen. Dieser Humor ist einzigartig und gefällt mir sehr gut. Insgesamt ist dies keine hochgeistige Lektüre, aber großartige leichte Unterhaltung. Und die braucht man zwischendurch ja auch! Mir hat es gefallen und ich gebe vier Sterne.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

Schatzsuche in der Eifel

Mord im Antiquitätenladen
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Siggi Malich liebt sein geruhsames Leben zwischen Antiquitätenladen und Angeln. Doch mit der Ruhe ist es vorbei, als er nach Hause kommt, der Laden aufgebrochen ist und ein Toter ihn aus einem Sessel heraus ...

Siggi Malich liebt sein geruhsames Leben zwischen Antiquitätenladen und Angeln. Doch mit der Ruhe ist es vorbei, als er nach Hause kommt, der Laden aufgebrochen ist und ein Toter ihn aus einem Sessel heraus anstarrt. Als die Polizei endlich eintrifft, ist die Leiche verschwunden. Der doppelte Gunnar glaubt Siggi kein Wort und droht ihm mit Strafen wegen groben Unfugs. Siggi bleibt nichts anderes übrig, als auf eigene Faust zu ermitteln. Zusammen mit seinen Freunden und seiner neuen Putzhilfe Doro macht er sich auf Spurensuche und die hat es in sich!

Hier hat man beim Lesen sofort den Waldi vor Augen und das ist einfach super! Die Ereignisse sind ebenso absurd, wie logisch. Man merkt zwar, dass Waldi nicht geübt im Schreiben ist, aber seinen Charme hat das Buch dennoch, denn Geschichten erzählen kann er super gut! Die Geradlinigkeit, ohne endlos viele Seitenstränge, gefällt mir ausgesprochen gut.

Die überraschend auf der Bildfläche erschienene Doro trägt zur Unterhaltung nicht unwesentlich bei und die Aktionen der Freunde machen einfach Spaß. Ein gemütlicher Antiquitätenhändler mit Eifel-Humor ist endlich mal ein erfrischender Hobbyermittler, der sich vom Einheitsbrei abhebt. Auch wenn die eine oder andere Stelle etwas ungeschliffen ist und ein paar Dinge dem Leser schon früh klar sind, die Freunde aber länger dafür brauchen, kommt keine Langeweile auf. Spannung ist vielleicht das falsche Wort, aber kurzweilig und unterhaltsam trifft es auf alle Fälle.

Ein klein wenig Wissen über Antiquitäten kommt im Krimi zum Tragen. Das stört nicht, denn es passt und ist wohl dosiert. Die Figuren sind durchweg Unikate und sehr liebe- und humorvoll gezeichnet. Nein, es ist keine hochgeistige Literatur, aber sehr gelungene Unterhaltung. So gut, dass man sich ein Wiedersehen mit Siggi, Doro, Anton, Lola und sogar Gunnar wünscht. Vier Sterne für den glorreichen Start.

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