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Veröffentlicht am 11.07.2024

Aufarbeitung der Vergangenheit

Seinetwegen
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In ihrem autofiktionalen Roman 'Seinetwegen' stellt sich die Autorin Zora del Buono den offenen Fragen aus ihrer Vergangenheit. Noch im Kleinkindalter verliert sie ihren Vater, einen aufstrebenden jungen ...

In ihrem autofiktionalen Roman 'Seinetwegen' stellt sich die Autorin Zora del Buono den offenen Fragen aus ihrer Vergangenheit. Noch im Kleinkindalter verliert sie ihren Vater, einen aufstrebenden jungen Mediziner. Ein tragischer Verkehrsunfall Anfang der sechziger Jahre fordert sein Leben. Auf Fragen, die in der Familie nie offen gestellt oder beantwortet wurden, sucht die Schriftstellerin sehr viel später mit sechzig Jahren Antworten. Sie reist in die Schweiz und versucht Klarheit darüber zu erlangen, was vor langer Zeit geschah. Vor allem möchte sie wissen, wie der Verursacher des Autounfalls mit seiner Schuld leben kann.
Für mich hat sich das Buch eher wie ein Tagebuch gelesen mit Recherchen zu vergleichenden Statistiken von Todesursachen im öffentlichen Straßenverkehr. Kleinen Nebenschauplätzen, die unterhaltend und lehrreich geschrieben sind, fehlte für mich der Bezug zum Hauptthema. Das unverhoffte Ende der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Darauf darf sich der Leser freuen.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

New York zwischen Spaß und Überlebenskampf

Happy Hour
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Die beiden Freundinnen Isa und Gala sind Anfang zwanzig und wollen eine Zeit lang Spaß haben in der Glamourwelt New Yorks. So verlegen sie kurzerhand ihren Aufenthaltsort von London in die Stadt, die niemals ...

Die beiden Freundinnen Isa und Gala sind Anfang zwanzig und wollen eine Zeit lang Spaß haben in der Glamourwelt New Yorks. So verlegen sie kurzerhand ihren Aufenthaltsort von London in die Stadt, die niemals schläft, wohnen zur sündhaft teuren Miete in einer WG und halten sich mit Flohmarktverkäufen und Gelegenheitsshops leidlich über Wasser. Ihr Aussehen gepaart mit weiblichem Geschick verschafft ihnen den Zugang zu angesagten Partys, auf denen immer genug Drinks und mitunter auch kleine Häppchen spendiert werden.
Die Autorin Marlowe Granados lässt die Protagonistin Isa in ihrem Debütroman 'Happy Hour' in einer Form von Tagebuch über die Ereignisse erzählen. Der Schreibstil ist modern und angenehm zu lesen. Doch der Spannungsbogen flacht schnell ab, erreicht kein interessantes Level. Sozialkritische Themen werden oberflächlich behandelt und die Geschichte geht wenig in die Tiefe. Es ist ein locker geschriebener Sommerroman.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Einsam mit unerfüllten Lebenswünschen

Mit den Jahren
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Lukas und Eva ist ein Ehepaar mit zwei Kindern. Er befindet sich in einer kreativen Schaffensblockade als bildender Künstler von Gemälden. Eva sieht ihr Leben als Pflichterfüllung der täglichen kleinen ...

Lukas und Eva ist ein Ehepaar mit zwei Kindern. Er befindet sich in einer kreativen Schaffensblockade als bildender Künstler von Gemälden. Eva sieht ihr Leben als Pflichterfüllung der täglichen kleinen und großen Herausforderungen. In ihrer Ehe schreit es nach Sehnsüchten, die von beiden Seiten unausgesprochen und damit auch unerfüllt bleiben. Eines Tages trifft Lukas auf Jette, die einen großen Traum hat. Sie will ein Buch schreiben. Beide beginnen eine Affäre. Aber auch Eva macht Bekanntschaft mit Jette und es entwickelt sich eine Geschichte, die das Leben der drei in ihrer Midlifecrisis gestrandeten Protagonisten extensiv darstellt.
Janna Steenfatts Schreibstil ist einprägsam und flüssig, allerdings ist die Wortwahl für meinen Geschmack an einigen Stellen etwas zu deftig, zu derb gewählt. Die Dreiecksbeziehung ist gekonnt abwechselnd aus der Sicht der drei Hauptpersonen erzählt. Ihre Sehnsüchte und Nöte werden mit einem Blick fürs Detail in Szene gesetzt.

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Was Vito aus seinem Leben macht

Super einsam
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Vito ist dreißig Jahre alt und kann scheinbar nichts mit seinem Leben anfangen. Er hangelt sich von einem Gelegenheitsjob zum nächsten, sitzt lieber in der Kneipe herum anstatt sich ein gemütliches Heim ...

Vito ist dreißig Jahre alt und kann scheinbar nichts mit seinem Leben anfangen. Er hangelt sich von einem Gelegenheitsjob zum nächsten, sitzt lieber in der Kneipe herum anstatt sich ein gemütliches Heim einzurichten. Der Versuch bei IKEA einzukaufen, endet in einer Katastrophe, wobei sein Vater sich viel Mühe gibt, Vito zu unterstützen. Doch irgendwie klappt die Kommunikation nicht so richtig. Er ist immer nur genervt, entzieht sich jeglicher Annäherung. So verliert er auch seine Freundin. Seine Unterhaltungen mit fiktiven Personen sind verwirrend.
Weshalb Vito sich in diese super einsame Situation katapultiert hat, bleibt offen. Er sehnt sich zurück an einen Urlaubsort als seine Mutter noch lebte und schlittert schließlich in große Unannehmlichkeiten.
Anton Weil, der Autor des Romans 'Super einsam', ist in seiner Fiktion auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und schildert eine Abfolge von Nichtigkeiten. Ich konnte leider keinen Zugang zur Geschichte finden.

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